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Veröffentlicht am 18.05.2025

Heiraten auf Italienisch

Lieber solo als allein
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Wie jedes Jahr habe ich schon sehnsüchtig den neuen Roman von Tessa Hennig erwartet und das Warten hat sich mal wieder gelohnt, aber was anderes habe ich auch gar nicht erwartet 😄

Auch in diesem Roman ...

Wie jedes Jahr habe ich schon sehnsüchtig den neuen Roman von Tessa Hennig erwartet und das Warten hat sich mal wieder gelohnt, aber was anderes habe ich auch gar nicht erwartet 😄

Auch in diesem Roman der Autorin stehen starke Frauen im Vordergrund, diesmal vertreten durch drei Generationen. Leonie, die jüngste im Bunde, heiratet ihren Traummann Luca und wenn man schon einen waschechten Italiener heiratet dann natürlich in Italien, genauer gesagt in Perugia, wo Lucas Eltern ein Hotel betreiben. Zu diesem Anlass kommt natürlich die ganze Familie zusammen, bestehend aus ihrer Mutter Katrin, die ihre Karriere in den Fokus ihres Lebens gestellt hat, Katrins Noch-Mann und Leonies Vater Oliver und Oma Gabriele darf natürlich auch nicht fehlen. Natürlich verspricht diese Konstellation Spannungen mit sich zu bringen, denn bei den Noch-Eheleuten scheinen die Gefühle noch nicht ganz verloren zu sein und Gabriele, die nach dem Tod ihres Mannes im Alltagstrott versunken ist und jetzt das erste mal wieder verreist, lernt kaum in Perugia angekommen den netten Italiener Francesco kennen. Neben der deutschen Seite der Familie gibt es natürlich noch die italienische und die bringt natürlich auch typisch italienische Dramen mit sich, aber was wäre Bella Italia ohne Gefühlsausbrüche und ein bisschen Drama?

Als großer Fan der Autorin war ich natürlich sehr gespannt auf den Roman und kaum habe ich den Klappentext gelesen, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss. Eine Traumhochzeit in Italien und das bei der Familienkonstellation? Da ist einem als Leser gleich bewusst, dass dieses Buch humorvolle Lesestunden mit sich bringen wird. Und Humor kam definitiv nicht zu kurz, dennoch hat es die Autorin wieder geschafft die perfekte Balance zwischen Humor, Spannung und Emotionen zu schaffen. Ein ganz besonderes Highlight der Autorin ist auch immer wieder der malerische Schreibstil, sodass man beim Lesen das Gefühl hat, die Geschichte mit allen Sinnen zu erleben. Die herrlichen Landschaftsbeschreibungen wurden perfekt in den humorvollen, kurzweiligen Schreibstil integriert und wecken schnell die Lust auf eine Reise nach Perugia. Ich konnte mir die Szenen bildlich vorstellen und da das Buch die Reiselust bei mir geweckt hat (meine Reiseliste wird dank Tessa Hennig immer länger) musste ich natürlich gleich mal googlen und war wieder mal fasziniert, wie detailgetreu die Autorin die Szenerie beschrieben hat, sodass das Bild das dadurch in meinem Kopf entstanden ist fast 100% mit der Realität übereingestimmt hat.

Aber nicht nur der lebhafte Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lies, macht dieses Buch zu etwas besonderem, sondern auch die einzelnen Figuren. Man merkt gleich mit welcher Liebe und Sorgfalt die einzelnen Charaktere von Tessa Hennig gestaltet wurden. Schön finde ich, dass man sich als Leser in den verschiedenen Figuren wiederfinden kann, egal in welchem Alter und welcher Lebenssituation man sich gerade befindet. Das macht die Protagonisten so greifbar und authentisch und lädt Leser sämtlicher Generationen zum Lesen ein. Auch wenn ich mich persönlich aufgrund meines Alters mehr mit Leonie identifizieren konnte, ist mir die Geschichte rund um Gabriele besonders nahe gegangen, aber auch die Handlungsstränge der anderen beiden ist voller Emotionen. Gefühle kommen hier generell nicht zu kurz, bei keinem der Charaktere und dank der Autorin durfte ich diese auch mitfühlen und intensiv erleben.

Leider war das Buch viel zu schnell vorbei, aber die literarische Reise nach Perugia war einfach traumhaft und ich vermisse schon jetzt Bella Italia mit all seiner Lebendigkeit und emotionaler Dramen. Ich kann dieses Buch allen nur wärmstens empfehlen, egal ob es das erste Buch der Autorin ist oder auch Fans der Autorin. Das buchmacht auf jeden Fall Lust auf mehr und ich freue mich, wenn ich dann wieder ein Buch der Autorin in den Händen halten darf.

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Auch am Gardasee hrrscht nicht immer Dolce Vita

Salute - Der letzte Espresso
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Nachdem ich ein großer Fan der Brunngrieß Reihe mit Kommissar Tischler bin, habe ich mich natürlich gefreut, als ich gelesen habe, dass es eine neue Reihe von Friedrich Kalpenstein gibt, dass diese am ...

Nachdem ich ein großer Fan der Brunngrieß Reihe mit Kommissar Tischler bin, habe ich mich natürlich gefreut, als ich gelesen habe, dass es eine neue Reihe von Friedrich Kalpenstein gibt, dass diese am Gardasee spielt, den ich als Urlaubsort liebe, hat das Ganze noch interessanter gemacht. Als das Buch, dass endlich in meinen Händen lag, konnte ich fast nicht aufhören zu lesen.

Ex Hauptkommissar Paul Zeitler hat seinen Dient in München quittiert und genießt sein neues Leben als Barista am Gardasee in vollen Zügen. Doch das dolce Vita wird getrübt, als er einen Journalisten ermordet auf seiner Toilette findet. So gern er sein altes Leben hinter sich lassen möchte, kann er doch nicht ganz aus seiner Haut schlüpfen und der Kommissar in ihm kommt hervor und er beginnt auf eigene Faus zu ermitteln. Dem zuständigen Commissario Lanza gefällt es natürlich gar nicht, dass ein deutscher Ex-Polizist in seinem Fall mitmischt, hat er ihn doch selbst noch nicht ganz von der Liste an Verdächtigen gestrichen.

Der ehemalige Hauptkommissar Paul Zeitler gefällt mir als Charakter unheimlich gut, ist er doch sehr vielschichtig und ich bin neugierig auf seine Vergangenheit in München. Aber auch die anderen Nebencharaktere sind mir auf Anhieb sympathisch gewesen und ich würde sie am liebsten in Bardolino besuchen. Die Landschaftsbeschreibungen haben mir persönlich sehr gut gefallen, denn sofort wurden die Bilder aus meinen Erinnerungen geweckt und ich konnte mir die Orte wieder bildlich vorstellen, auch wenn mein letzter Gardasee Urlaub schon 3 Jahre her ist. Auch haben sie und das beschriebene Essen Lust auf einen Urlaub in Italien geweckt. Neben der schönen Landschaft und dem guten Essen kam natürlich die Spannung nicht zu kurz und so habe ich Pauls Ermittlungen gebannt verfolgt und hatte auch bis zum Ende keine richtige Ahnung wer denn der Täter sein könnte. Dem Ganzen hat der Autor noch eine humorvolle Note verpasst, sodass ich an so mancher Stelle schmunzeln musste.

Das Buch war sehr kurzweilig und viel zu schnell gelesen, sodass ich mich jetzt schon darauf freue, wenn ich Band 2 lesen werde.

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Veröffentlicht am 02.04.2025

Liegt im Wein immer die Wahrheit?

Winzerkrieg
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Ich kann es fast nicht glauben, aber Winzerkrieg ist tatsächlich schon der 7. Fall für Privatschnüffler André Sartorius und sein „Ermittler-Team“ und eigentlich müsste man glauben, dass einen als Leser ...

Ich kann es fast nicht glauben, aber Winzerkrieg ist tatsächlich schon der 7. Fall für Privatschnüffler André Sartorius und sein „Ermittler-Team“ und eigentlich müsste man glauben, dass einen als Leser nach 6 spannenden Fällen nichts mehr überraschen könnte, aber weit gefehlt. Der Autor Uwe Ittensohn hat mich mit diesem Buch echt aus den Socken gehauen, ja ich habe einen spannenden Krimi erwartet, aber mit dieser einzigartig genialen Handlung habe ich nicht im Traum gerechnet. Hier ein großes Dankeschön an Uwe Ittensohn, der es geschafft hat einen so einzigartigen Krimi zu schreiben.

Aber erst mal von vorne, um was geht es eigentlich in diesem Band? Privatschnüffler André hat sich von seiner Mitbewohnerin Irina zum morgendlichen Joggen am Speyerer Rheinufer überreden lassen. Als wäre der morgendliche Frühsport nicht schon schlimm genug, finden die beiden zu ihrem Entsetzen auch noch eine, durch einen Kopfschuss entstellte, Leiche. Doch das anfängliche Entsetzen macht bei André schnell Platz für seine Neugierde für den Fall, denn dieser ist doch sehr mysteriös. Die Tatwaffe fehlt, also Mord, aber kurz danach taucht ein Abschiedpost auf Facebook auf, was doch eher für Selbstmord spricht. Als wäre das nicht schon verwirrend genug, gibt es zusätzlich auch noch 2 Geständnisse, weshalb sein Freund und Kriminalhauptkommissar Frank Achill von einer schnellen Lösung des Falls ausgeht und sich dabei bei der Lösung des Falls immer mehr selbst im Weg steht. André hingegen denkt komplexer und beginnt mal wieder auf eigene Faust im schönen Deidesheim zu ermitteln. Dabei entdeckt er, dass es zwischen dem Opfer und den Tatverdächtigen, nicht nur einfache Streitereien zwischen Winzern gegeben hat, sondern einen regelrechten Krieg und kommt dabei auf eine seiner genialen Ideen.

Der Titel und das Cover geben dem Leser gleich einen Einblick zur Handlung des Buches und es würde mich überraschen, wenn man nicht spätestens nach dem Klappentext Lust hat das Buch zu lesen, denn dieser allein macht schon Lust auf mehr, ohne dabei zu viel zu verraten. Für mich als großer Fan der Reihe, hat sich das Lesen der ersten Seiten wie heimkommen angefühlt, die Figuren und ihre Geschichte waren sofort wieder vertraut, fast so als wäre zwischen diesem Band und dem letzten keine Zeit vergangen. Für alle Neulinge oder Wiedereinsteiger nach längerer Zeit, gibt es eine kurze Personenübersicht am Anfang des Buches. Das Buch wäre damit auch für Neulinge geeignet, ohne dass es zu kompliziert wäre. Dennoch würde ich persönlich empfehlen zunächst die vorhergehenden Bände zu lesen, da doch mal zwischendurch Informationen aus diesen erwähnt werden oder Personen aus der Vergangenheit auftauchen und es einfach mehr Spaß macht, wenn man diese bereits kennt. Zumal jeder einzelne Band spannend und lesenswert ist und ich sie alle nur wärmstens empfehlen kann.

Das Buch ist in 63 Kapitel unterteilt, die alle eine angenehme Länge haben und sehr kurzweilig waren, wodurch es mir noch schwerer gefallen ist, das Buch aus den Händen zu legen, denn immer wieder kam der Gedanke auf „nur noch ein Kapitel“, jedoch ist es nie bei nur einem geblieben. Zur besseren Übersicht hat jedes Kapitel einen kurze „Überschrift“ und Informationen bezüglich Zeit und Ort, wodurch eine zeitliche Einordnung deutlich einfacherer wird. Es gibt dabei zwei Handlungsstränge, den aktuellen in der Gegenwart und einen aus der Vergangenheit, die natürlich mit einander verwoben sind und auch geschickt ineinander übergehen.

Diese Einteilung hat den Lesefluss zusätzlich verbessert und die Seiten sind nur so dahingeflogen. Auch der spannende und packende Schreibstil des Autors haben dazu einen großen Beitrag geleistet. Uwe Ittensohn schafft es jedes Mal mich von Seite 1 in seinen Bann zu ziehen, wobei alles so real wirkt. Jedes Mal, wenn ich in Speyer bin, denke ich, dass mir gleich André über den Weg laufen würde. Die Schauplätze sind ebenfalls schön gewählt, denn Speyer und Deidesheim sind zwei besonders schöne Pfälzer Orte. Für mich als Pfälzerin ist es natürlich besonders schön einen guten Krimi, der in meiner Heimat spielt zu lesen, aber auch für alle Nicht-Pfälzer lohnt es sich ebenfalls, denn der Autor beschreibt die Örtlichkeiten so detailliert und gibt dabei auch gute Tipps, was man sich anschauen könnte oder wo man Essen gehen könnte. Viele dieser Örtlichkeiten kannte ich selbst noch nicht und durfte ich durch die Bücher kennen und lieben lernen. Ein besonderes Highlight ist hier auch immer wieder der Pfälzer Dialekt, der hier auch nicht zu kurz kommt und höchst amüsant ist, sodass ich an der ein oder anderen Stelle laut loslachen musste.

Das Buch birgt so viel Besonderheiten in sich, aber ganz zentral sind natürlich auch die Protagonisten. Diese wurden von dem Autor mit so viel Liebe zum Detail gestaltet, dass sie für mich real erscheinen und ich mir jedes Mal wieder ins Gedächtnis rufen muss, dass sie nicht wirklich existieren und ich sie nicht in Speyer oder im Umland sehen werde. André ist schon eine Nummer für sich, aber im Duo mit Irina muss man als Leser doch öfter schmunzeln oder gar laut loslachen. Natürlich dürfen auch Frank Achill und Verena Bertling nicht fehlen, die ohne Andrés Unterstützung in diesem Fall aufgeschmissen wären, auch wenn Achill das nicht einsehen möchte und dabei sogar seine Freundschaft mit André aufs Spiel setzt, was auch bei seiner Kollegin Verena nur Kopfschütteln auslöst.

Zur Handlung will ich gar nicht so viel verraten, außer dass der Ausgang legendär ist und den ich so nie erwartet hätte. Das Miträtseln und -fiebern hat mir viele schöne und spannende, aber auch humorvolle Lesestunden beschwert und besonders schön war, dass ich während dem Lesen so tief in der Handlung versunken war und dabei meinen stressigen Alltag ganz vergessen konnte.

Klare Leseempfehlung für alle Krimifans und solche die es noch werden wollen (so viel verrate ich, nach diesem Buch seid ihr es bestimmt).

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Veröffentlicht am 08.01.2025

Eine Reise auf die Blumeninsel Madeira, auf der nicht nur Blumen blühen sondern auch Geheimnisse und Intrigen

Der Ruf des schwimmenden Gartens
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Ich bin ein großer Fan der Autorin Tara Haigh und freue mich jedes Jahr auf Neue, wenn ein neuer Roman von ihr erscheint, die ausnahmslos zu meinen Jahreshighlights zählen, so wie auch dieser hier. Die ...

Ich bin ein großer Fan der Autorin Tara Haigh und freue mich jedes Jahr auf Neue, wenn ein neuer Roman von ihr erscheint, die ausnahmslos zu meinen Jahreshighlights zählen, so wie auch dieser hier. Die Autorin schafft es immer wieder einen neuen, unentdeckten Teil deutscher Geschichte aus ihrer Fundgrube hervorzuholen und verarbeitet diesen in einem spannenden, genreübergreifenden Roman, den ich als Leser nur genießen kann.

Diesmal führt uns die Autorin auf die Blumeninsel Madeira, wo die junge Ärztin Sofie 1914 beim Aufbau einer deutschen Klinik helfen möchte. Voller Tatendrang erreicht sie die blühende Insel, muss aber bald feststellen, dass nicht alles so rosig ist, wie ihr von Richard Hauenstein, der eine Gruppe von deutschen Investoren vertritt, versprochen wurde. Anstelle eines Krankenhaus warten Intrigen und Geheminisse auf sie, doch Sofie spielt nicht, wie von Richard geplant, die Schwachfigur in diesem Spiel aus Lügen und Macht, sondern kämpft für Gerechtigkeit. Unerwartet geht ihr ein Weisenjunge zur Hand, sodass sie sich aus diesem Netz voller Unwahrheiten und Gier befreien kann, wobei sie auch von Ludwig, Richards Bruder, unterstützt wird, der schnell ihr Herz schneller schlagen lässt. Aber kann diese Liebe erblühen unter solchen Umständen?

Ich bin doch immer wieder fasziniert, wo die Deutschen im Laufe der Geschichte ihre Hände im Spiel hatten, wo man es gar nicht erwartet hätte. Normalerweise bin ich kein großer Geschichtsfan, aber Tara Haight schafft es mit ihren Romanen, dann doch meine Neugierde zu wecken. Aus diesem Grund bin ich ein großer Fan von ihrer Gabe, einen wahren historischen Kern, in eine aufregende Geschichte voller Höhen und Tiefen einzuarbeiten. Während das wunderschön gestaltete Cover auf den ersten Blick eine Liebesgeschichte vermuten lässt, zeigt schon der Klappentext, dass die Handlung mehr Tiefgang hat und facettenreicher ist. Spätestens dann ging mir das Buch nicht mehr aus dem Kopf und ich habe mich gefreut, als ich es dann endlich in den Händen halten durfte. Von Beginn an war ich an das Buch gefesselt und konnte es nur schwer aus der Hand legen, woran der unglaublich spannende aber auch malerische Schreibstil von Tara Haight Schuld war. Die Landschaftsbeschreibungen von Madeira waren so detalliert, dass ich am liebsten zum Flughafen fahren würde und in den nächsten Flieger auf die Insel steigen möchte (und versprochen, es liegt nich am kalten Wetter hier in Deutschland) und natürlich möchte ich auch Ausflüge wie Sofie mit Ludwig unternehmen.

Neben der malerischen Landschaft, hat natürlich auch die Handlung Lust aufs Weiterlesen gemacht. Es handelt sich bei diesem Buch um eine Mischung aus historischem Roman, Krimi und einer Liebesgeschichte, eine unglaublich aufregende Kombination, die mich in ihren bann gezogen hat. Ich kenne keinen Autor oder Autorin, die es schafft solche diversen Genres zu verknüpfen, sodass am Ende alles glaubwürdig und stimmig rüberkommt, doch Tara hat es mal wieder geschafft. Die ganze Handlung samt sämtlicher Figuren erschien mir so unglaublich real, als hätte es die Persönlichkeiten wirklich gegeben, beim Lesen ist mir die Handlung dabei fast wie ein Film vor meinem inneren Auge vorgekommen. Ich denke, die Tatsache, dass die Autorin ihre Figuren so voller Leben gestaltet hat, hat dazu beigetragen, dass mir die Handlung so täuschend echt erschienen sind. Nicht nur Sofie als Protagonistin wurde von der Autorin liebevoll gestaltet, sondern auch in der kleinsten Nebenfigur spürt man als Leser die Liebe zum Detail und die Gedanken, die sie sich gemacht hat. Die einzelnen Charaktere haben es geschafft, die unterschiedlichsten Gefühle in mir hervorzurufen, sodass ich eine Achterbahnfahrt der Gefühle beim lesen mitgemacht habe. Viele Figuren habe ich in mein Herz geschlossen, andere gehasst, aber das man als Leser so tief für fiktive Charaktere empfinden kann, bedarf meiner Meinung nach schon großes Talent der Autorin. Oft haben mich die Protagonisten mit ihrer Handlung überrascht, sodass es nie langweilig wurde und die Handlung in keinster Weise vorhersehbar war, was für mich ein sehr wichtiger Aspekt is.

Was habe ich mit den einzelnen Personen und insbesondere mit Sofie mitgefühlt und Eotionen erlebt. Am Ende war ich dann doch sehr traurig, dass der Roman mal wieder ausgelesen war, aber ein anderes Ende hätte auch nicht gepasst und irgendwann muss auch mal Schluss sein, egal wie schwer es einem als Leser fällt sich von seinen liebgewonnen Figuren zu verabschieden. Aber es bleibt die große Vorfreude auf den nächsten Roman und ich bin heute schon gespannt, mit welchem Teil mysteriöser, vergessener Geschichte uns Leser als nächstes überrascht.

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Veröffentlicht am 07.06.2024

Ein mörderisches Verbrechen zwischen den Reben der Pfalz

Letzte Lese
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Lange erwartet und jetzt endlich erschienen, der neue Roman von Uwe Ittensohn. Bei „Letzte Lese“ handelt sich um den 6. Kriminalroman rund um Hobbyermittler Andre Sartorius, seiner Mitbewohner Irina und ...

Lange erwartet und jetzt endlich erschienen, der neue Roman von Uwe Ittensohn. Bei „Letzte Lese“ handelt sich um den 6. Kriminalroman rund um Hobbyermittler Andre Sartorius, seiner Mitbewohner Irina und dem befreundeten Polizei Team Frank Achill & Verena Bertling. Auch wenn es sich um eine Reihe handelt, können die Bände auch unabhängig voneinander gelesen werden, ich selbst habe auch erst mit „Festbierleichen“ angefangen und erst danach die vorherigen Bände gelesen. Dennoch kann ich jedem ans Herz legen die komplette Reihe zu lesen, nicht nur weil die vorherigen Fälle leicht angeschnitten werden (es gibt aber keine Spoiler) sondern weil jedes Buch der Reihe lesenswert und empfehlenswert ist. Dementsprechend hoch war die Erwartung auch an „Letzte Lese“ und ich wurde nicht enttäuscht. Im Gegenteil: Wenn ich aus der Reihe Favoriten wählen müsste (was sehr schwer ist) gehört dieser zur Top Drei (die ich aber nicht noch weiter platzieren kann).

Doch um was geht es diesmal? Die Bewohner des pfälzischen Örtchens Nußdorf genießen normalerweise ihren Wein und ihre Ruhe, doch zwei schreckliche Ereignisse innerhalb von zwei Wochen werfen tiefe Schatten über das sonst so idyllische Dorf. Nicht nur dass ein Winzer vom eigenen Traubenvollernter überfahren wird, nein es stirbt auch noch ein Polizist beim überqueren einer Straße. Die Polizei geht von tragischen Unfällen aus, doch Kriminalhauptkommissar Achill hat da seine Zweifel. Bei seinen Ermittlungen wird er vom neuen Oberstaatsanwalt begleitet, der so gar nicht mit den Pfälzer Winzern klar kommt und Achill an der kurzen Leine hält. Da kommt doch sein Freund und Privatschnüffler und dessen Mitbewohnerin Irina wie gerufen und diese finden schnell Hinweise, die daran zweifeln lassen ob es wirklich Unfälle waren.

Der Klappentext hat mich wieder sofort neugierig gemacht und mir war sofort klar, dass es sich bei dem Buch wieder um ein Meisterwerk von Uwe Ittensohn halten muss. Der Schreibstil hat mich wie immer gefesselt und es fiel mir schwer das Buch aus der Hand zu legen. Die Spannung war allgegenwärtig und erreicht ein fulminantes Ende, mit dem ich mal wieder nicht gerechnet hätte und bei dem ich mich Frage wie einem sowas Geniales einfallen kann. Insbesondere im Finale konnte ich nicht aufhören zu lesen und hatte daher eine sehr kurze Nacht, aber das war es wert. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Schreibstil flüssig lesen lässt, ohne dabei an Qualität bezüglich der Sprache einzubüßen. Zudem haben die Kapitel eine angenehme Länge, jedoch kam mir als Leser oft der Gedanke „Nur noch ein Kapitel, sie sind ja nicht so lang“, dass es nicht bei einem geblieben ist, verstehen wohl viele Leser, sodass man hier in Versuchung gelangt viel länger zu lesen als geplant. Was mir bei den Büchern des Autors besonders gefällt, dass es unter den Kapitelüberschriften immer eine Orts- und Zeitangabe gibt, was es einem extrem erleichtert der Handlung zu folgen, die in mehrere Handlungsstränge eingeteilt ist. Normalerweise bin ich kein Freund von mehreren Handlungssträngen gerade bei Kriminalromanen, da diese schnell verwirrend und unübersichtlich werden. Hier ist das anders, die Handlungsstränge sind zunächst klar voneinander getrennt und finden zum Glück auch am Ende stimmig zusammen, aber in der Zeit davor bewegen sie den Leser zum Nachdenken. Ich hab emich während des Lesens immer wieder gefragt, wie der Handlungsstrang in die Geschichte passen könnte und dieses miträtseln hat die Spannung weiter erhöht und trotz dessen, dass ich als Leser einen größeren Gesamtüberblick hatte als unser Ermittlerteam, war ich an der Aufklärung des Falls auch nicht näher dran. Neben all der Spannung gibt es aber auch eine ordentliche Prise Humor an angebrachten Stellen und ich musste nicht nur einmal beim Lesen schmunzeln.

Natürlich wäre ohne die vom Autor mit Liebe und Detailgetreue gestalteten Charaktere die Handlung ziemlich lieblos, sodass ich froh bin, dass es unser Ermittlerteam gibt. Für alle die nicht mit der Reihe vertraut sind oder sich während des Lesens unsicher sind bezüglich der Personen gibt es eine kleine Figurenübersicht zu Beginn des Buches, die ich persönlich aber nicht benötigt habe, dennoch ist sie in meinen Augen ein weiterer Vorteil der Reihe. Die Protagonisten erscheinen mir immer sehr authentisch, sodass ich mich nicht wundern würde ihnen in Speyer plötzlich gegenüber zu stehen. Egal ob Andre, Frank, Andre oder Irina ich habe sie alle in mein Herz geschlossen mit samt ihren kleinen Eigenarten, die sie erst so echt erscheinen lassen. Daher habe ich auch mit ihnen gefühlt während der Handlung und gerade um Irina habe ich in diesem Buch besonders gebangt.

Auch gefallen hat mir, dass der Autor nahe an aktuellen Geschehen ist und für mich war es sehr interessant gerade Irinas Sicht zu lesen, die es als gebürtige Russin in den aktuellen Kriegszeiten nicht leicht hat. Ihre Gedanken und Gefühle diesbezüglich zu verfolgen hat mich zum intensiven Nachdenken angeregt und man erhält als Leser auch einen anderen Blick auf diesen Krieg, da eben nicht nur die Leute vor Ort betroffen sind von der ganzen Situation.

Ich kann nur jedem Krimi-Fan und Pfälzer ans Herz lesen den Roman zu lesen. Ich selbst lebe in der Pfalz und auch meine Familie stammt aus dieser und Uwe Ittensohn schafft es immer wieder mit für mich neuen, interessanten Fakten über meine eigene Heimat um die Ecke zu kommen, was ich sehr interessant finde.

Jetzt heißt es nur noch auf den nächsten Band warten!

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