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Veröffentlicht am 05.04.2025

Keiner bleibt zurück

Um jeden Preis
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„Alle für einen. Einer für alle. Keiner bleibt zurück.“ Das ist das Lebensmotto der Familie um Lydia Judt.
Lydia ist in der Ukraine aufgewachsen – in einer Region, in der die sogenannten Schwarzmeerdeutschen ...

„Alle für einen. Einer für alle. Keiner bleibt zurück.“ Das ist das Lebensmotto der Familie um Lydia Judt.
Lydia ist in der Ukraine aufgewachsen – in einer Region, in der die sogenannten Schwarzmeerdeutschen ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben. Nachdem sie zusammen mit ihrer großen Schwester die große Hungersnot knapp überlebt hat, kommt der 2. Weltkrieg und mit ihm 1944 die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus diesem Teil der Welt. Mit nur 16 Jahren wird Lydia in die sibirische Eiswüste zur Zwangsarbeit geschickt. Viele harte Jahre der Entbehrungen, der Qual und der Demütigungen liegen vor der jungen Frau. Doch Lydia schafft es, ihren Mut und ihre Tatkraft nie zu verlieren, heiratet und bekommt sogar eigene Kinder in diesem trostlosen Land. Mit eisernem Willen treibt Lydia ihren innigsten Wunsch voran – in die alte Heimat ihrer Vorfahren, Westdeutschland, und damit endlich in die Freiheit zu gelangen.
Der neue Tatsachenroman „Um jeden Preis“ von Hera Lind beleuchtet das Leben der tapferen Lydia.
Aus Sicht von Lydia selbst erfährt man als Leser, welchen Herausforderungen diese ausgesetzt war. Die eiskalten Temperaturen in Sibirien waren dabei immer präsent und man hatte die kargen Lebensverhältnisse der Familie stets vor Augen.
Lydia war eine sehr beeindruckende Frau, die trotz all der Widrigkeiten, die das Leben für sie aufkommen ließ, ihren Ideenreichtum sowie ihre Zärtlichkeit und Liebe ihren Kindern gegenüber nie verloren hat. Beim Lesen musste ich nicht nur einmal schwer schlucken und war immer wieder beeindruckt, wie man als Mensch all das Leid aushalten kann.
Nach ca. 2/3 des Buches kommen neben Lydia auch ihre Kinder „zu Wort“ und lassen damit die Erlebnisse von damals noch einmal aus einem anderen Blickwinkel lebendig werden.
Alles in allem war dieser Roman herzergreifend. Da man weiß, dass er auf einer wahren Geschichte beruht, ist es oft schwer zu ertragen, das Geschriebene zu lesen. Ich kann es jedoch jedem ans Herz legen, damit man die damalige Zeit und die schweren Schicksale nicht vergisst.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2025

Spannungsgeladener Thriller

Die Schwester des Serienkillers
5

Mit „Die Schwester des Serienkillers“ erscheint Band 3 der Thriller-Reihe von Alice Hunter.
Alle Bände können dabei unabhängig voneinander gelesen werden.

Anna Price hat sich ein gutes Leben als Lehrerin ...

Mit „Die Schwester des Serienkillers“ erscheint Band 3 der Thriller-Reihe von Alice Hunter.
Alle Bände können dabei unabhängig voneinander gelesen werden.

Anna Price hat sich ein gutes Leben als Lehrerin an einer Privatschule, mit einem schönen Haus am Meer und einem treuen Ehemann aufgebaut.
Dies war nicht unbedingt zu erwarten, nachdem sie zusammen mit ihrem jüngeren Bruder Henry aus einem verwahrlosten Elternhaus in ein Kinderheim gekommen ist, in dem sie ebenfalls nicht in einer kindgerechten Umgebung aufwachsen mussten.
In dieser Zeit beginnen die Geschwister das Spiel „Die Jagd“, welches schnell aus den Fugen gerät.
Anna möchte nach dem Aufenthalt im Heim ihren Bruder Henry nur noch vergessen und hat keinerlei Kontakt mehr zu ihm, doch als eines Tages DI Walker vor ihrer Tür steht und ihr mitteilt, dass ihr Bruder im Zusammenhang mit einer Mordserie gesucht wird und sie die Einzige ist, die ihm auf die Spur kommen könnte, holt Anna ihre Vergangenheit schnell wieder ein. Doch warum mordet Henry an bestimmten Tagen? Und warum scheint er das alte Spiel wieder zu spielen? Ist Anna das nächste Opfer oder kann sie verhindern, dass noch jemand zu Schaden kommt?

Das Cover des Thrillers fügt sich sehr gut in die der Vorgänger dieser Reihe ein und hat somit einen hohen Wiedererkennungswert.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und packend von Beginn an.
Bereits mit dem Prolog wird eine unterschwellige Spannung aufgebaut, die sich durch das gesamte Buch zieht und zum Schluss hin immer mehr an Fahrt aufnimmt. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, da die Geschichte mich so in ihren Bann gezogen hat.
Durch den Countdown, der gnadenlos bis zu dem Datum runtertickt, an dem voraussichtlich der nächste Mord geschehen soll, die verschieden verwendeten Stilmittel von Rückblenden in die Erlebnisse im Kinderheim, die Reime der Jagd sowie die Sicht des Täters wird die Spannung immer höher.

Anna als Protagonistin ist dabei nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Sie handelt eigennützig und scheint nur ihre eigenen Geheimnisse verbergen zu wollen.
Von Beginn an scheint klar zu sein, dass ihr Bruder Henry der Serienkiller ist, doch warum beginnt er ausgerechnet jetzt – nach so vielen Jahren – wieder mit dem Spiel aus ihrer Kindheit?

Die Handlungen sind einfach unvorhersehbar und es gibt zahlreiche Wendungen im Buch, die mich sprachlos zurückgelassen haben.
An manchen Stellen habe ich mich zwar schon gefragt, ob das tatsächlich so möglich ist, aber es hat alles sehr gut zur Handlung gepasst.
Das Ende hat mich umgehauen und ist einfach grandios!

Fazit:
Für mich war dieser Thriller bisher ein Jahreshighlight – spannend, unvorhersehbar und rasant. Daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 01.04.2025

Der langsame Niedergang eines großen Reiches

Das Erbe der Karolinger
1

„Das Erbe der Karolinger“ ist ein historischer Roman von Claudius Crönert.
Ludwig I., Kaiser des Fränkischen Reiches, tritt als Sohn und Nachfolger von Karl dem Großen in sehr große Fußstapfen. Um seine ...

„Das Erbe der Karolinger“ ist ein historischer Roman von Claudius Crönert.
Ludwig I., Kaiser des Fränkischen Reiches, tritt als Sohn und Nachfolger von Karl dem Großen in sehr große Fußstapfen. Um seine eigene Nachfolge früh zu regeln und damit die Einheit des Reiches weiter zu sichern, bricht er mit bis dahin üblichen Traditionen und ernennt seinen ältesten Sohn Lothar zum Mitkaiser. So möchte Ludwig I. verhindern, dass das Frankenreich nach seinem Tod unter seinen Söhnen aufgeteilt und damit immer kleiner wird. Schnell zeigt sich jedoch, dass Ludwig und sein Sohn Lothar unterschiedliche Vorstellungen von der Führung des Reiches haben. Während Ludwig allem voran um Frieden bemüht ist, will Lothar die Interessen des Reiches und vor allem seine eigene Macht mit aller Härte durchsetzen. Als Ludwig in zweiter Ehe Judith heiratet – eine Frau, für die auch sein Sohn Interesse gezeigt hat – schwelt der Streit immer mehr. Das Erbe von Karl dem Großen und damit die Einheit des großen Frankenreiches ist in Gefahr und scheint unter der Uneinigkeit der Familie zu zerbrechen.
Mit seinem historischen Romanepos, der in einem sehr edlen Gewand daherkommt, hat der Autor auf über 800 Seiten die Zeitspanne von 817 – 840 n.Chr. eingefangen. In 5 Teilen beleuchtet er dabei die Zuspitzung des Konflikts zwischen Vater und Sohn und wie Neid und Gier zu Streit und Krieg führen.

Die Schreibweise ist sehr flüssig und anschaulich. Die damaligen Lebensverhältnisse wurden gut eingefangen. Vor allem auch die Stellung der Frau wurde mehr als deutlich.
Die Protagonisten – allen voran Ludwig I. und Lothar – wurden authentisch gezeichnet. Mir hat hier sehr gefallen, dass beide mit ihren Stärken und Schwächen gezeigt wurden, sodass man als Leser durchaus erkennen konnte, dass die Ausgangslage nicht ganz so einfach war, um eine Einigkeit der Parteien herbeizuführen.

Die vielen verschiedenen innen- als auch außenpolitischen Herausforderungen, vor denen das Frankenreich zur damaligen Zeit stand, wurden sehr gut erklärt. Ludwig, der Fromme, stand als Herrscher dieses riesigen Reiches vor enormen Herausforderungen. Nicht nur die großen Entfernungen spielten dabei eine Rolle, sondern auch die Machtsicherung durch Allianzen, Verhandlungen, aber auch Krieg.
Auch wenn es viele Namen im Roman gab, konnte man diese nach kurzer Zeit sehr gut zuordnen.

Besonders gefallen hat mir die Rolle der Judith als kluge und diplomatische Persönlichkeit. Im Nachwort des Autors wird noch einmal verdeutlicht, dass es bei ihr unterschiedliche Auffassungen gibt, doch wie war sie wirklich?
Auch Emma als Frau vom jüngeren Ludwig hat mir in ihrer Persönlichkeit sehr gut gefallen.
So haben die Frauen in Zeiten der dominanten Männer in diesem Roman ihre berechtigte Rolle erhalten.

Der Roman war für mich eine sehr interessante Geschichtsstunde über eine Zeit, die nachhaltig das Bild von Europa wie es heute ist, geprägt hat. Dem Autor ist es sehr gut gelungen, Fakten mit Fiktivem zu verknüpfen und zu einer unterhaltsamen Geschichte zu verbinden.
Ich kann dieses Buch jedem Freund historischer Romane nur ans Herz legen und vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 25.03.2025

Das kleine Bücherschiff zum Verlieben

Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff
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Zum dritten und letzten Mal entführt Tessa Hansen ihre Leserinnen und Leser mit „Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff“ auf die kleine Barkasse im Hamburger Museumshafen.
Lilly kommt zurück nach Hamburg, ...

Zum dritten und letzten Mal entführt Tessa Hansen ihre Leserinnen und Leser mit „Neues Glück auf dem kleinen Bücherschiff“ auf die kleine Barkasse im Hamburger Museumshafen.
Lilly kommt zurück nach Hamburg, um sich um ihre Großtante zu kümmern, der es gesundheitlich nicht gut geht. Dabei handelt es sich um keine andere als die Stammkundin des „Kleinen Bücherschiffs“ Frau Tietgen, die täglich im Ohrensessel der schwimmenden Buchhandlung zu finden ist und über jeden Tratsch Bescheid weiß. So macht auch Lilly schnell Bekanntschaft mit der Besatzung der kleinen Buchhandlung – allen voran den Inhaberinnen Katja und Miri, aber auch dem neuen Mitteilhaber Pablo, der ihr Herz höherschlagen lässt. Das Angebot, auf dem Bücherschiff als Aushilfe tätig zu werden, nimmt Lilly gerne an. Während ihr Flirt mit Pablo immer intensiver wird, muss sich Lilly auch ihrer Vergangenheit stellen, denn eigentlich möchte sie sich nicht fest binden und Hamburg schnellstmöglich wieder verlassen, sobald es ihrer Tante wieder besser geht.
Der Autorin gelingt es wie bereits in den Vorgängerbänden dieser Trilogie, dass man sich als Leser von Beginn an sofort wieder wohl fühlt in der Geschichte.
Die heimelige Atmosphäre in der kleinen Buchhandlung ist einfach nur schön und ich würde selber gern mal in einer der Nischen Platz nehmen und ein Buch zur Hand nehmen.
Ich habe mich beim Lesen richtig gefreut, liebgewonnene Charaktere wieder zu treffen und deren Geschichten weiter zu verfolgen, aber auch die neue Liebesgeschichte zwischen Lilly und Pablo, die natürlich wieder nicht ohne Höhen und Tiefen ausgekommen ist, zu begleiten.
In diesem Teil waren einige sehr emotionale Momente und auch traurige Abschiede dabei, die aber zum Leben genauso dazugehören wie Liebe und Freundschaft.
Als sehr gelungen empfand ich die wohlplatzierten Buchempfehlungen, wobei ich mich am meisten darüber gefreut habe, die Lichterhaven-Reihe von Petra Schier zu entdecken, die ich selber gerne lese. Einige Autoren und Empfehlungen habe ich mir sogar auf meine Liste gesetzt.
Auch der Beruf der Buchhändlerin und deren Anforderungen wurden in diesem Buch sehr gut beschrieben. So einfach wie manch einer sich diesen Beruf vorstellt, scheint er nicht zu sein.
Tessa Hansen ist es mit dieser Reihe durchweg gelungen, mir ein wohliges Gefühl zu vermitteln.
Ich kann diese somit nur empfehlen und es gibt klare 5 von 5 Sternen. Ich schließe mit den Worten:
„Jeder Tag ist der perfekte Tag, um Bücher zu kaufen!“

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Veröffentlicht am 13.03.2025

Hochspannender Auftakt einer Thriller-Trilogie

Echokammer
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Die Wahl für das norwegische Parlament steht kurz bevor, doch gleichzeitig befindet sich das Land in akuter Terrorgefahr. Das Ermittlerduo Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen unter Hochdruck einen ...

Die Wahl für das norwegische Parlament steht kurz bevor, doch gleichzeitig befindet sich das Land in akuter Terrorgefahr. Das Ermittlerduo Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen unter Hochdruck einen rechtsextremistischen Anschlag mit dem hochgiftigen Rizin abzuwenden und damit unzählige Menschenleben zu retten. Doch die Ermittler tappen vollkommen im Dunkeln, auf welche Ziele es die Terroristen abgesehen haben könnten.
Gleichzeitig ist der Wahlkampf mit seinen Ränkespielen in vollem Gange und das Land kommt nicht zur Ruhe.
„Echokammer“ ist der Auftakt einer Thriller-Trilogie vom norwegischen Autor Ingar Johnsrud
Mit seiner hochaktuellen Thematik und rasant-spannenden Schreibweise hat mich der Autor von Beginn an in seinen Bann gezogen.
Die Beschreibungen des norwegischen Wahlkampfes, den Intrigen und Strategiespielen rund um die Machtpositionen innerhalb der politischen Parteien waren so authentisch und realistisch beschrieben, dass man fast dachte, man würde Nachrichten aus dem aktuellen Zeitgeschehen verfolgen.
Auch die Hintergründe der rechtsextremistischen Szene, die Beweggründe von Jugendlichen, die es in dieses Milieu zieht, die Unzufriedenheit von großen Bevölkerungsteilen mit der aktuellen Politik, die immer häufiger zu solchen extremen Gruppen führt, waren greifbar dargestellt und erschreckenderweise kann man sich ähnliche Szenarien plausibel auch in anderen demokratischen Ländern sehr gut vorstellen.
Zu Beginn der Lektüre musste ich mich sehr konzentrieren, um die sehr umfangreich auftretenden Namen aus Politik, Fernsehen und Polizeiapparat nicht durcheinanderzuwürfeln, aber mit der Zeit konnte man die handelnden Personen gut zuordnen.
Die Hauptermittler Liselott Benjamin und Martin Tong waren mir beide sympathisch und es klang in diesem ersten Band auch schon teilweise ein Stück ihrer Hintergrundgeschichten an. Ich gehe davon aus, dass wir von den beiden noch einiges in den Folgebänden erfahren werden.
Die Spannung hielt über das gesamte Buch an und der Autor hat es geschafft, mich mit einigen Twists zum Schluss hin noch zu überraschen.

Auch der Cliffhanger zum Schluss lässt auf einen weiteren spannenden Teil hoffen. Ich werde dieser Thriller-Reihe auf jeden Fall treu bleiben, da dieser erste Band mich vollkommen überzeugt hat. Von mir gibt es daher 5 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

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