Alte und neue Traumata
Wer das Vergessen störtDas Buch bietet gleich drei rote Fäden, die die Handlung bestimmen: da ist zum einen die Psychologin Lily Brown selbst, die nicht nur mit ihren Patientinnen, sondern auch mit ihren privaten Dramen fertig ...
Das Buch bietet gleich drei rote Fäden, die die Handlung bestimmen: da ist zum einen die Psychologin Lily Brown selbst, die nicht nur mit ihren Patientinnen, sondern auch mit ihren privaten Dramen fertig werden muss. Diesen Teil - Lilys Privatleben - fand ich zumeist nicht ganz so spannend, teils sogar wiederholend (vor allem wenn sie zuhause war) und vor allem das Liebesdrama war für mich unnötiger Beifang. Da waren die beiden Fälle, mit denen sie es in diesem Buch zu tun hat, schon interessanter: zum einen ist da Samantha, die von ihrem Ehemann seelisch und körperlich drangsaliert wird, es aber nicht schafft sich aus dieser toxischen Beziehung zu befreien. Wie sich dieser Faden entwickelte, war relativ vorhersehbar, aber trotzdem immer noch schockierend. Der Hauptplot schließlich drehte sich um Vera Osmond, die aufgrund eines unbekannten Traumas, das sie neuerdings in Panikattacken versetzt, zu Lily in die Sprechstunde kommt. Und was da dahintersteckt, war wirklich unglaublich und voller überraschender Wendungen. Fast war mir das Ende sogar zu aufgesetzt und zu viel, so dass ich das Buch mit gemischten Gefühlen zugeklappt habe. Letztlich hielt sich die Spannung bis auf wenige Peaks für mich in Grenzen, und ein paar Seiten weniger wären hier vielleicht hilfreich gewesen, insgesamt habe ich mich aber unterhalten gefühlt und werde mir auch Teil zwei noch zu Gemüte führen.
Fazit: gut lesbarer Krimi, der aber einige Längen aufweist, die Spannung und Tempo ausbremsen.