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Veröffentlicht am 14.08.2017

Orphan zum Zweiten

Projekt Orphan
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Eine Mischung aus Mission Impossible und Jack Reacher, das trifft es recht gut nach meiner Mei-nung. Nach der Leseprobe musste ich unbedingt weiter über Evan Smoak, lesen. Eine Art Held,ein Einzelgänger ...

Eine Mischung aus Mission Impossible und Jack Reacher, das trifft es recht gut nach meiner Mei-nung. Nach der Leseprobe musste ich unbedingt weiter über Evan Smoak, lesen. Eine Art Held,ein Einzelgänger mit dem Prinzip, dass niemals ein Unschuldiger sterben soll.
Evan war einst Mitglied der staatlichen Geheimorganisation Orphan, die verdeckt unbequeme Leute beseitigt hat. Nach dem Tod seines Mentors Jack ist Evan raus bei Orphan und macht als Nowhere Man weiter, indem er Menschen in einer absoluten Notlage hilft. So kommt er einem Mädchen-händlerring auf die Spur. Doch dann fällt er dem kriminellen Rene in die Hände und Evan muss um sein Überleben kämpfen.
Ich gebe zu, meine Erwartungen waren hoch und die Machenschaften und Vorkehrungen von Rene sind schon heftig. Doch zur Mitte des Romans wurde es mir doch etwas zu viel. Zu viel von---nein, das sollte hier nicht verraten werden und sicherlich gibt es auch viele Leser, die genau das mögen. Dort habe ich dann eher quer gelesen und mich mit dem letzten Drittel wieder richtig lesend be-schäftigt. Das hat mir dann auch wieder gut gefallen. Auch Evans Beweggründe und Seelenleben werden gut dargestellt. Auf jeden Fall sehr umfassende Zusammenhänge und die gesamte Geschich-te ist in einem guten Stil geschrieben. Da merkt man, dass der Autor auch Drehbücher schreibt, denn Orphan kann ich mir auch gut als Film vorstellen. Zumal man sich fragt, wie viel Wahrheit wohl in der Geschichte steckt. Für das Ende muss ich allerdings sagen, hier ist eine ziemliche Über-leitung für Band drei vorhanden und lässt mich doch etwas unzufrieden zurück. Evan kann einem fast schon leid tun. Auf jeden Fall kann man Projekt Orphan auch lesen, wen man Orphan X nicht kennt. In diesem Buch erfährt der Leser genügend über Evans Vorgeschichte und er ist mit ein sympathischer Hauptcharakter.
Bei der Sternevergabe habe ich Schwierigkeiten zwischen drei und vier, da mir der mittlere Teil nicht so sehr gefallen hat wie Anfang und Ende von Evans Geschichte als Nowhere Man und sein weiterer Werdegang interessiert mich schon.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Wirren des Dreißigjähirgen Krieges

Das Awaren-Amulett
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Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges verliert Johannes nach einem brutalen Überfall seine Familie, die Heimstatt abgebrannt, die Schwester verschleppt, Vater und Mutter tot. Bei seiner Mutter findet er ...

Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges verliert Johannes nach einem brutalen Überfall seine Familie, die Heimstatt abgebrannt, die Schwester verschleppt, Vater und Mutter tot. Bei seiner Mutter findet er ein altes Amulett. Knapp überlebt er die Baueraufstände, erlebt viel Gräuel und findet doch im-mer wieder Menschen, die ihm helfen. Das Amulett stammt angeblich aus dem Schatz der Awaren aus der Zeit Karl des Großen. Als Lehrmeister und Beistand ist auch Anselm, ein ehemaliger Mönch, oft an Johannes Seite, durch den viele Fragen aufgeklärt werden.
Beim Lesen fragt man sich wie Menschen zu solchen Dingen fähig sind, wegen des Glaubens, oder der Irrsinnigkeit die Bauern mit Abgaben zu erdrücken. Das alles ist von der Autorin gut und aus-führlich beschrieben. Johannes entwickelt sich mit der Zeit vom ahnungslosen und von Verlust-schmerz erfüllten Jungen zu einem jungen Mann, der das Töten, zudem aus solchen Gründen, nicht erträgt und erleben will, aber doch an seinem protestantischen Glauben fest hält. Dazu seinen Weg trotz aller Hindernisse findet.
Eine gute Geschichte in einer Zeit wo fast jeder gegen jeden vorging und das Überleben schwer war. Eingebunden in Johannes Geschichte wird die Geschichte des Amuletts, aus einer Zeit lange vor Johannes Leben.
Sehr umfassend beschrieben, einiges an geschichtlichem Wissen gut verpackt und auch Johannes Kepler erscheint im Roman, wie auch andere Personen, die erst gar nicht so erscheinen, aber im Herzen einfach Mensch geblieben sind. Ein gut zu lesender Schreibstil. Ich selber hätte mir noch etwas mehr persönlichen Bezug, Tiefe zu Johannes gewünscht, als Hauptcharakter fehlte mir ir-gendwie noch etwas, aber das liegt halt an meinem eigenen Empfinden, denn der Roman ist gut zu lesen.

Veröffentlicht am 07.07.2017

Interessantes Thema

Im Schatten das Licht
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In London gibt es noch versteckte Pferdeställe, aus viktorianischer Zeit. In so einem Stall haben Sarah und ihr Großvater ihr Pferd stehen. Henri, der Großvater, ritt einst im Cadre Noir und er arbeitet ...

In London gibt es noch versteckte Pferdeställe, aus viktorianischer Zeit. In so einem Stall haben Sarah und ihr Großvater ihr Pferd stehen. Henri, der Großvater, ritt einst im Cadre Noir und er arbeitet mit seiner Enkelin und dem Pferd Boo daran, dass auch sie diese Reitkunst erlernt. Doch Henri erleidet einen Schlaganfall und das verändert alles. In dieser Situation trifft Sarah auf Natasha und ihren Mann Mac, deren Ehe vor dem Aus steht. Natasha und Mac nehmen Sarah bei sich auf und es ergeben sich ganz neue Schwierigkeiten.
Die ganze Entwicklung der Geschichte, von Sarahs Leben und der Beziehung zwischen Natasha und Mac ist sehr ausführlich beschrieben. Für mich sehr ausführlich, wo ich stellenweise fix weiter geblättert habe und das Gefühl hatte nichts verpasst zu haben. Am Ende hat sich alles gefügt und erklärte sich nochmal. Das Thema Cadre Noir hat mich als Reiter schon sehr interessiert und hätte darüber gerne mehr gelesen. Die Autorin hat versucht etwas von der Faszination dieser Reitkunst dem Leser zu vermit-teln, das war mir aber zu wenig, was die Pferde, das Reiten betrifft. Sahras Geschichte ist schon heftig und dass sie durch Zufall bei Natasha landet hatte schon was, doch einiges wirkte schon recht konstru-iert, langatmig und teilweise unwahrscheinlich. Warum reden die Menschen, die unter einem Dach le-ben dann nicht irgendwann mal miteinander? Das hätte die Geschichte sinnvoll verkürzt und mehr Lese-spaß gebracht. Ich hatte mir doch etwas mehr erwartet.
Dieser Roman ist gut, aber nicht so packend wie erhofft und mit einigen Längen. Schade, da doch so viel Potential in dem Thema steckt.

Veröffentlicht am 11.04.2025

Träume versus Realität

Dream Count
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Dieser Roman ist schwer zu fassen. Die Wege von vier verschiedenen Frauen, die freund-schaftlich oder verwandtschaftlich miteinander verbunden sind. Es wird von ihrem Leben zwischen ihrer Heimat in Westafrika ...

Dieser Roman ist schwer zu fassen. Die Wege von vier verschiedenen Frauen, die freund-schaftlich oder verwandtschaftlich miteinander verbunden sind. Es wird von ihrem Leben zwischen ihrer Heimat in Westafrika und den Vereinigten Staaten erzählt.
In vier Kapiteln werden die einzelnen Frauen näher beschreiben, man lernt ihre Herkunft, ihre Wünsche und Sehnsüchte kennen.

Es ist überwiegend der Wunsch nach einem Mann, der einen vorbehaltlos liebt. Dieser Wunsch ist besonders bei Chiamaka sehr stark ausgeprägt. Dieser Wunsch, dass ein Mann einen sieht wie man wirklich ist und vorbehaltlos liebt setzt doch voraus dass man das selber weiß und das bezweifele ich mal sehr. Zikora steht plötzlich als Alleinerziehende da, aber dadurch kommt sie ihrer Mutter wieder näher. Omelogor kann in Nigeria als Bankerin das korrupte Spiel der Reichen sehr gut mitspielen. Das schwierigste Schicksal hat Kadiatou, die aus armen Verhältnissen kommt und nun u.a. in einem Hotel arbeitet.
Leider konnten mich die einzelnen Frauen nicht packen. Das Lesen war teilweise anstren-gend, mir fehlte die zeitliche Komponente als Orientierung. Corona wird erwähnt, aber ansonsten hätte es immer ein Zeitpunkt irgendwann sein können. Große Zusammenhänge zwischen den Frauen gibt es nicht, sie tauchen am Rande in der Erzählung der Anderen dann mal auf.
Die Autorin erwähnt subtil so viele Themen die besonders Frauen betreffen, da hätte ich ohne einen Austausch über den Roman manchmal wohl drüber weg gelesen.
Für mein Empfinden war es einfach ein zu viel, dadurch fehlte Tiefe und ich konnte beim Lesen keinen Mehrwert erkennen. Anscheinend sind alle Männer enttäuschend und be-nehmen sich gegenüber der Protagonistinnen nicht gut. Der Hintergrund von Gesellschaft und Kultur erklärt das Verhalten der Frauen besonders das von Chiamaka. Doch wenn man andererseits die Möglichkeit hat auf eigenen Füßen zu stehen, warum muss man dann einen Mann an seiner Seite haben um sichtbar und wohlmöglich glücklich zu sein. Sind nun andere Leute für das eigene Wohlbefinden zuständig?
Ich war zwischendurch überrascht in welchem Alter die Frauen sind, ich hätte sie jünger eingeschätzt.
Erstaunt war ich von der Häufung negativ beschriebener Männer. Sicher gibt es solche Typen und irgendwann im Leben trifft man halt mal auf so jemanden, aber so gehäuft wirkt unglaubwürdig.
Mir fehlte der Lesefluss, die Verbindung zwischen den Frauen. Vielleicht neue Ideen für den Feminismus der nicht nur die Männer schlecht macht, das mag ich nicht und wirkt unrealistisch. Wobei sehr gut klar gemacht wurde, was Kultur und Gesellschaft für Auswir-kungen haben.
Sicherlich habe ich eine andere Form von Roman erwartet, mehr Zusammenhang zwischen den einzelnen Frauen. Mit der Erzählstruktur habe ich gekämpft. Die angesprochenen In-halte waren enorm umfangreich und ohne die Diskussion mit anderen hätte mir eindeutig was gefehlt. Somit bin ich mit meiner Meinung über diesen Roman zwiegespalten.

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Veröffentlicht am 30.03.2025

Obskure Rache

Die Bäume
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Es geht um ein wichtiges Thema, dass nicht-weiße-Menschen in den USA gelyncht wurden. Es geht um Klischees wie der kleinen Ortschaft im tiefen Süden des Landes, farbige Agents und einer über Jahrzehnte ...

Es geht um ein wichtiges Thema, dass nicht-weiße-Menschen in den USA gelyncht wurden. Es geht um Klischees wie der kleinen Ortschaft im tiefen Süden des Landes, farbige Agents und einer über Jahrzehnte geführten Liste über Opfer von Lynchjustiz.
Da reichte auch schon ein einfaches guten Tag an eine weiße Person. Und in Money, dem Ort wo alles begann scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Weiße Männer werden ermor-det, verstümmelt und man findet daneben eine ebenso furchtbar zugerichtete Leiche eines jungen Farbigen.
Farbige Agents werden in den Ort geschickt, die Morde weiten sich aus und so richtig kom-men sie nicht voran. Es ist ein wenig mystisch, überzogen und klischeehaft, oder auch nicht?
Es ist auf jeden Fall ein bedrückendes Thema, welches unbedingt aufgearbeitet werden müsste. Aber für mein Empfinden nicht so.
Bei der Beschreibung konnte ich mir schon den Ort mit übergewichtigen weißen Menschen vorstellen, die nicht die Hellsten sind, aber es kam mir auch abgeschmackt vor. Höchstwahr-scheinlich war das die Absicht des Autors und als Spaß wenn auch Literaturspaß kam es mir nicht vor. Der Roman bietet mit seinen Darstellungen viel Stoff zum Nachdenken. Aber der Schreibstil ist nicht meiner, deshalb hatte ich beim Lesen meine Schwierigkeiten bei der Sache zu bleiben. Vielleicht wollte hier aber auch zu viel abgedeckt werden, auf das Obskure hätte gerne verzichtet werden können.

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