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Veröffentlicht am 05.05.2025

Familienangelegenheiten

Verlassen
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Die Familie Snaeberg trifft sich in einem Hotel in den Lavafedern Islands zur Feier eines der Ältesten der Familie. So sind alle Snaebergs zusammen und das Ereignis zu feiern. Teilweise haben sie sich ...

Die Familie Snaeberg trifft sich in einem Hotel in den Lavafedern Islands zur Feier eines der Ältesten der Familie. So sind alle Snaebergs zusammen und das Ereignis zu feiern. Teilweise haben sie sich schon einige Zeit nicht mehr gesehen. Das Hotel ist ein sehr modernes und so bietet es allen Komfort, den sich die Familie vorstellen kann. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt, denn es gibt auch Zwistigkeiten innerhalb der Familie. Deshalb fließt auch der Alkohol in Strömen und man merkt auch das einige aus der Familie Probleme damit haben. Drei Tage sind sie zusammen und dann passiert ein Unglück und einer aus der Familie ist tot und die Kripo ermittelt.
Der Island – Krimi „Verlassen“ von Eva Björg Aegisdottir ist eine spannende Story über eine besondere Familie aus Island. Es werden drei Tage dieser Familie bei einer Familienfeier skizziert, die eigentlich ganz harmonisch verlaufen könnte. Doch weit gefehlt. Das Cover zeigt eine felsige einsame Bucht, wie es für einige Landstriche auf Island typisch erscheint. Eine sehr gute Einführung in diesen Krimi. Ansonsten sind es gut dargestellte Animositäten und Feindschaften innerhalb der Familie, die an so einem Wochenende zum Tragen kommen. Die Abgeschiedenheit und der Alkohol lösen so einige Gefühle untereinander aus, die schon tief versteckt waren. Die Autorin wählt die genaue zeitliche Darstellung dieses Wochenendes und beschreibt das Geschehen aus der Sicht von fünf Mitgliedern der Familie und einer Hotelangestellten in einer chronologischen Abfolge. Unterbrochen wird es nur durch die Vorblende auf die Ermittlungen der Polizei, nachdem man einen Toten gefunden hat. Die Familienmitglieder sind aus verschiedenen Perspektiven dargestellt und sie zeigen auch die Gefühle, die sie bei dieser Feier entwickeln. Ganz speziell ist die Sicht der Hotelangestellten, die eine sehr interessante und objektive Sicht beschreibt. Die Story ist spannend erzählt, da man ganz am Anfang erfährt, dass es einen Toten gibt und in den Rückblicken die Situation in der Familie bis zum überraschenden Ende aufgebaut wird.
Skandinavische Krimis, wie dieser aus Island, weisen in meinen Augen immer eine bedrohliche Gesamtsituation auf, meistens geprägt durch das schlechte Wetter. Das geschieht auch hier, doch es ist dieses bedrohliche Zusammensein, dass die Atmosphäre prägt und auch sehr bedrohlich erscheinen lässt. Ich finde es ist ein spannender Island – Krimi, der das Genre gut darstellt.

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Veröffentlicht am 17.04.2025

Sehr schwarzer Humor in dieser Story

Nimms nicht persönlich
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Die Pharmafirma Aletta will verkaufen und es ist auch schon ein Käufer gefunden. Nun soll Lute der Personalchef, die Menschen, die im Vertrieb arbeiten entlassen. Das ist für ihn nicht einfach und so holt ...

Die Pharmafirma Aletta will verkaufen und es ist auch schon ein Käufer gefunden. Nun soll Lute der Personalchef, die Menschen, die im Vertrieb arbeiten entlassen. Das ist für ihn nicht einfach und so holt er sich Hilfe bei einem Personalentwickler. Doch er gibt damit die Kontrolle über den Prozess aus der Hand. Die Mitarbeiter wissen natürlich, dass es keinen Grund gibt sie zu entlassen, aber das stört die Eigentümerin nicht. Lombard, der Entwickler hat sich gleich noch einen Handlanger mitgebracht und eine Neueinstellung erweist sich auch als Volltreffer. Lute und die Mitarbeiter des Vertriebs der Aletta wissen noch nicht, was ihnen alles bevorsteht.
Der Roman „Nimms nicht persönlich“ von Tom Hofland ist wie auf dem Cover beschrieben, eine Mischung aus Absurdität und Spannung. Ich würde sogar noch eine sehr große Prise schwarzem Humors hinzufügen. Schon das Cover ist ein Hinweis, was in dem Roman vor sich geht. Da ist ein große Menge von Schafen, die in dem Unternehmen arbeiten, aber auch ein Wolf. Umrahmt ist die Story durch einen Mord, der den Roman eröffnet und auch wieder schließt, wie eine Klammer. Eigentlich ist es eine normale Situation, die beschrieben wird, der Verkauf eine Firma zieht die Schließung einer Abteilung nach sich. Das es keinen Grund für die Kündigungen gibt ist auch nicht selten, wie aber in diesem Roman umgegangen wird, ist es schon. Das ist eine sehr kreative Lösung, die aber irgendwann umschlägt in die Absurdität. Auch die Sprache des Autors unterstützt diesen Eindruck. Es ist manchmal nur möglich mit dem Kopf zu schütteln, um den Inhalt nachvollziehen zu können.
Ich finde die Art und Weise, wie der Autor diesen Inhalt aufgreift, schon sehr spannend, da man auch nie weiß, was im nächsten Augenblick geschieht. Sein Humor ist auf jeden Fall tiefschwarz, also eine, in meinen Augen, gelungene Mischung, die schon sehr interessant ist.

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Veröffentlicht am 07.04.2025

Ein Team für spezielle Aufträge

Die Kurve
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Es ist eine Team das für spezielle Aufgaben zur Verfügung steht. Ein Auftrag ist die Nachfolgeregelung für einen kranken Mafioso. Elisa seine Tochter bittet um eine Lösung des Problems und wendet sich ...

Es ist eine Team das für spezielle Aufgaben zur Verfügung steht. Ein Auftrag ist die Nachfolgeregelung für einen kranken Mafioso. Elisa seine Tochter bittet um eine Lösung des Problems und wendet sich an Carl, der dafür bekannt ist, dass er solche Probleme löst. Dann ist da noch der Amerikaner, der unbedingt wissen will, wo seine verschwundene Tochter ist und was mit ihr geschehen ist. Auch hier hat Carl jemanden, den er beauftragt, dieses Untersuchungen auszuführen. Denn Carl war einmal Leiter eines Jugendzentrums in Herne und hat sich dann selbstständig gemacht. Daher ist er in der Szene bekannt durch seine Zuverlässigkeit.
Der Thriller „Die Kurve“ von Dirk Schmidt wartet schon mit einem sehr eindrucksvollen Cover auf. Ein sehr bekanntes Gebäude eingebaut in eine Ruhrgebietsszene, wie sie z.B. in Herne zu finden sein könnte. Herne ist auch eine sehr wichtige Stadt für diesen Thriller, da alle Charaktere, die für Carl arbeiten aus dieser Stadt kommen. Es sind alles ehemalige Besucher der Kurve und sind untereinander befreundet. Es gibt schon ein paar Unglücksfälle, die die Gruppe reduziert hat, wie z.B. Max, der Freund von Betty, dessen Mörder Betty und Ole suchen. Ansonsten nehmen sie die Aufträge von Carl an und stehen mit ihm in Verbindung. Carl lebt zurzeit an der Cote D´Azur und betreut die Aufträge, die Ridley und Schneider, aber auch Betty ausführen. Die Sprache des Thrillers ist sehr bildhaft und interessant, die Spannung liegt wohl eher in der Ausführung der Aufträge und der Geschichte, der einzelnen Charaktere. Am Ende gibt es auf jeden Fall eine Aufklärung, wie die Aufträge ausgeführt werden.
Dieser Thriller ist kein Thriller von der Stange und ich habe einige Zeit gebraucht mich in den Szenen zurecht zu finden. Der Handlungsstrang war für mich sehr verwirrend. Interessant waren die Charaktere und wie sie zusammengehörten. Das war für mich nachvollziehbar und die Spannung blitzte immer wieder auf.

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Veröffentlicht am 03.04.2025

Tief unten im Meer

Die Kammer
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Sechs Sättigungstaucher sind zusammen in einer Kammer, um einen Job zu erledigen an einer Pipeline. Sie wohnen vier Wochen in dieser kleinen Kammer und verbringen die ganze Zeit auf engstem Raum. Die Kammer ...

Sechs Sättigungstaucher sind zusammen in einer Kammer, um einen Job zu erledigen an einer Pipeline. Sie wohnen vier Wochen in dieser kleinen Kammer und verbringen die ganze Zeit auf engstem Raum. Die Kammer steht unter Unterdruck und es braucht mehrere Tage, um wieder die normale Drucksituation zu erreichen. Das Team besteht aus 5 Männern und einer Frau, die den ganzen Aufenthalt mit einer Kamera filmt, um diese Form des Tauchens auch für Frauen attraktiv zu machen. Es sind alle sehr erfahrene Sättigungstaucher. Schon beim ersten Tauchgang hat Brooke bei ihrem Einsatz ein paar Probleme, die sich aber beheben lassen. Verbunden sind die sechs Taucher über einen Versorgungskanal mit dem Hauptschiff. Am Morgen nach dem Tauchzwischenfall bei Brooke finden sie ein Mitglied der Crew tot auf. Das verändert das Zusammenleben auf der Stelle.
Der Thriller „Die Kammer“ von Will Dean weist schon im Cover eine bedrohliche Situation auf, eine einzelne Hand an der Ausstiegsluke. Doch das ist längst nicht alles, was der Autor zu bieten hat. Es sind Gedankengänge der einzigen Frau in der Crew und aus deren Sicht wird das ganze wie eine Filmaufnahme geschildert. Bezeichnend ist, dass sie wirklich alles aufzeichnen will. Natürlich geschieht das Unvorstellbare, der sogenannte Worst Case, ein toter Taucher. Sehr akribisch werden die Rettungsmaßnahmen beschrieben und auch die Obduktion, die wegen der Druckverhältnisse durch die Crew vorgenommen werden müssen. Sie führen diese mit Hilfe eines Sanis durch, der auf dem Schiff mitfährt. Aber es ist schon eine bedrückende Situation, die im Roman beschrieben wird, denn jeder weiß, wenn das kein Unfall war, wird das Zusammenleben noch komplizierter. Als der zweite Taucher verstirbt, wird die Situation in der Kammer nicht besser. Die Vorgänge in diesem Behälter werden sehr detailliert beschrieben und das ist auch die Stärke dieses Thrillers, man fühlt sich in der Kammer sitzend. Die Situation ist sehr authentisch und alleine schon die Vorstellung mit anderen Menschen auf eine so kleinen Raum zusammen zu sitzen, bringt mich ins Schwitzen. Der Spannungsbogen ist sehr gut auf das Ende ausgerichtet, da es ja ein Wettlauf mit der Zeit ist.
Mein Fazit fällt sehr gespalten aus, da dieses Art von Thrillern so gar nicht mein Metier ist, es bedrückt mich beim Lesen. Geschrieben ist das Buch sehr gut und auch die Spannung in der Kammer ist spürbar. Deshalb ist meine Bewertung nur aus meiner Sicht zu verstehen und ich bin sicher, dass dieses Buch eine Menge Freunde findet.

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Veröffentlicht am 29.03.2025

Die Party

Die Yacht
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Hannah und ihre Freundinnen Libby und Maggy treffen sich zur Sylvester Party auf einer Yacht in Südfrankreich. Dabei ist auch der Mann von Libby, Olly, die die Party auf ihrer Yacht ausrichten. Auch der ...

Hannah und ihre Freundinnen Libby und Maggy treffen sich zur Sylvester Party auf einer Yacht in Südfrankreich. Dabei ist auch der Mann von Libby, Olly, die die Party auf ihrer Yacht ausrichten. Auch der Mann von Maggy, Leon, ist dabei und Harry ein Freund von Hannah. Hannah ist die, die noch arbeiten muss und so direkt mit ihrem Auto zur Party fährt. Um nicht zu deutlich zu machen, dass sie nicht so viel Geld hat, besorgt sie sich noch ein neues Cocktailkleid. Die Party fängt auch mit viel Alkohol an und auch Drogen sind im Spiel. Als dann Leon, zugedröhnt wie er ist, sich an Hannah heranmacht, hat diese genug und geht ins Bett. Am anderen morgen erleben sie und die anderen Teilnehmer eine böse Überraschung.
Der Thriller „Die Yacht“ von Sarah Goodwin ist wie ein Theaterstück aufgebaut, sechs Menschen, die sich eigentlich gut kennen und auch befreundet sind auf engstem Raum zusammen. Und feiern eine Party, die am Ende eskaliert. Der Roman ist sehr gut aufgebaut, denn es fängt alles ganz harmlos an. Es treffen sich drei Schulfreundinnen zu einer Party, zwei sind in die Upper Class gerutscht durch ihre Männer und dann ist da noch das Aschenputtel und ein Freund von ihr. Der Thriller wird aus der Sicht des Aschenputtels, Hannah, erzählt. Man erfährt ganz genau durch welches Wechselbad der Gefühle Hannah läuft. Eigentlich möchte sie gar nicht da sein, aber das geht ja nun mal nicht, da das Boot auf dem Meer treibt. Das ist eine ganz große Herausforderung für die sechs und die Gefühle zueinander schwappen über und es ist nichts mehr, wie es war. Die Autorin verarbeitet einige wirklich brisante Themen in diesem Buch, die Schichtzugehörigkeit, die scheinbaren Freundschaften, die eigentlich nur Fassade sind. Die Spannung leitet sich aus der Erzählperspektive ab und das, was die Hauptperson alles erlebt. Das alles hat sicherlich den Namen Thriller auch verdient und zum Ende steigt die Spannung noch uns hält überraschendes parat.
Ich habe ein wenig gebraucht, um mich in diesem Thriller zu Recht zu finden. Doch am Ende muss ich gestehen, er hat mich gefesselt von seiner Sprache und den Entwicklungen, die er nimmt. Ich finde es hat viel von einem Psychothriller, wenn man die Situation auf der Yacht zugrunde legt. Also am Ende kann ich eine Leseempfehlung aussprechen und auch mir hat es unter dem Strich sehr gut gefallen.

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