Viel Flair und Lokalkolorit
Das Schweigen der KanarienvögelDa ich die Kanaren sehr mag, war ich umso gespannter auf dieses Buch. Teneriffa kenne ich zwar (leider noch) nicht, aber ich liebe Fuerteventura und mag auch Lanzarote sehr gerne. Eine ehemalige Professorin ...
Da ich die Kanaren sehr mag, war ich umso gespannter auf dieses Buch. Teneriffa kenne ich zwar (leider noch) nicht, aber ich liebe Fuerteventura und mag auch Lanzarote sehr gerne. Eine ehemalige Professorin und ihre Freundin urlauben auf der Insel und werden unversehens in einen skurrilen Fall verstrickt. Das macht neugierig.
Gut gefallen hat mir das Lokalkolorit, das immer wieder geschickt eingestreut ist. Wie ein kleiner Urlaub nebenbei.
Amalia hat als Vogelkundlerin Ausdauer und eine außergewöhnliche Beobachtungsgabe, was sie perfekt macht als Detektivin und Hobbyermittlerin. Da sie soeben in den Ruhestand getreten ist, hat sie auch Zeit, um sich auf der Insel zu erholen und die hiesige Vogelwelt zu erforschen. Zufällig sieht sie dabei Rotkehlchen, eine ehemalige Studentin … Sie hat die Angewohnheit, Menschen in ihrem Umfeld mit Vögeln zu vergleichen und sie entsprechend zu benennen. Dass sie zum Beispiel den Kommissar als Haubentaucher, den Lieblingsvogel ihrer Kindheit, bezeichnet, weist auf das spätere Knistern zwischen den beiden hin.
Diese Marotte fand ich irgendwie witzig. Gleichzeitig war sie für mich am Anfang ziemlich sperrig und ich wurde erst langsam mit ihr warm. Noch krasser war es mit ihrer Freundin Lydia, die mir fremd blieb.
Der Fall als solcher wirft lange Zeit mehr Fragen auf als er beantwortet, ist aber spannend und unterhaltsam zu lesen. Man kann gut mitfiebern und miträtseln, wenn sich am Ende alles langsam aufdröselt und löst. Auch wenn ich schon so eine Ahnung hatte, gab es dennoch noch Überraschungen und das mag ich sehr. Gerne würde ich mehr von Amalia auf Teneriffa lesen!