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Veröffentlicht am 25.04.2021

"Weil Du die Einzige bist, mit der es Sinn macht"

Back To Us
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“Ich habe immer davon geträumt, die Heldin in einem K-Drama zu sein. Aber das Leben ist nunmal kein K-Drama… Es ist viel besser.”

Fleur und Aaron waren als Kinder unzertrennlich, doch durch ein grausames ...

“Ich habe immer davon geträumt, die Heldin in einem K-Drama zu sein. Aber das Leben ist nunmal kein K-Drama… Es ist viel besser.”

Fleur und Aaron waren als Kinder unzertrennlich, doch durch ein grausames Ereignis wurden sie eines Tages voneinander getrennt. Sechzehn Jahre später treffen sie nun unerwartet wieder aufeinander, als Fleur unter ihrem Alias Lilas ihren neuen Job in einer Game Design Firma antritt und dort ihre Kindheitsliebe Aaron wieder sieht. Doch Aaron scheint nicht nur völlig verändert und in sich gekehrt, er scheint sich auch nicht daran zu erinnern was damals geschehen ist…

In Back To Us, dem dritten New Adult-Roman von Autorin Morgane Moncomble aus dem LYX-Verlag, wird die Geschichte von Lilas und Aaron erzählt, die nicht nur von Liebe, Gefühlen und einer Menge Drama, sondern auch von Stärke, Selbstentwicklung und Freundschaft geprägt ist.

Lilas erschien mir zunächst wie die typische New Adult-Protagonistin, jedoch ist sie mir schnell aufgrund ihrer Selbstlosigkeit und ihrer humorvollen Tollpatschigkeit ans Herz gewachsen. Ich habe mich wegen ihrer Selbstzweifel und ihrer Unsicherheit über ihren Beruf und ihre Zukunft schon fast ein bisschen zu sehr mit ihr identifizieren können und habe mich daher umso mehr gefreut, ihre persönliche Entwicklung, die sie im Verlaufe der Geschichte durchlebt, mitzuerleben und sie auf ihrer Reise zurück zur Sicherheit und zum Selbstvertrauen zu begleiten. Aaron begegnet dem/der Leser:in und auch Lilas zunächst mürrisch und kühl, jedoch erblickt man schnell seinen weichen Kern und möchte umso mehr erfahren, was damals geschehen ist und welches Schicksal Aaron als Kind widerfahren ist, da schnell klar wird, dass jenes deutlich mit seinem jetzigen Verhalten zusammenhängt.

Doch nicht nur die Protagonisten Lilas und Aaron, sondern auch die wunderbaren Nebencharaktere machen die Geschichte zu der Besonderen, die sie ist. Lilas Mitbewohnerinnen Dana und Eleanor sind zwei starke Frauen, die Lilas immer zur Seite stehen und ihre beider Geschichten, die ebenfalls im Hintergrund miterzählt werden, sprühen nur so vor Frauenpower und gaben mir ein richtig gutes Gefühl beim Lesen. Und auch Lilas Väter und Bruder, und Nicolas und Emma haben mir gut gefallen und die Geschichte noch ein Stück weit wärmer und liebevoller gemacht.

Das Thema Game Design, welches durch die gemeinsame Arbeit der Charaktere durchgehend sehr präsent ist, wurde gut eingebaut und die Art, wie von der Spielentwicklung erzählt wurde, und die vielen Szenen im Büro haben mich jedes Mal sehr begeistern können, da ich mich selbst auch für Gaming interessiere.

Die Liebesgeschichte von Lilas und Aaron ist eine absolut vorhersehbare, aber gleichzeitig absolut einzigartige. Mich hat es ganz besonders begeistert, wie sich eine einzige Liebesgeschichte von Enemies to Lovers zunächst zu Friends to Lovers und dann schließlich zu einer Second Chance Romance entwickeln und dabei nur die schönen, humorvollen und tragischen Aspekte einfangen konnte.
Dem/Der Leser:in wird ein K-Drama in Romanform versprochen und genau dies erwartet einen auch. Die Geschichte sprüht vor Klischees und das teilweise überdramatisierte, fast schon kindliche Verhalten der Protagonisten mag überspitzt wirken, aber genau davon lebt sie. Rückblickend ist genau hierbei das Besondere, dass die Autorin es geschafft hat, aus so einer vorhersehbaren und vorbestimmten Geschichte einen liebevollen New Adult Liebesroman zu schreiben. Auch die Spannung über die Vergangenheit wurde gut aufgebaut, da ich bis zur großen Auflösung mitgefiebert und mitgerätselt habe, was wohl passiert ist. Das Erlebnis und das damit verbundene Thema ist unfassbar wichtig und tiefgründig, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass es noch intensiver behandelt und am ausgeführt wurde, da es nach der Auflösung doch sehr schnell und fast schon im Zeitraffer zum Ende kam.

Die Aufmachung der Geschichte, welche in Staffeln und Folgen eingeteilt ist, spielt dem Gesamtbild als K-Drama ebenfalls zu. Zu jeder Folge gibt es einen Song; die Musik passt allgemein gut zu der Geschichte und bietet noch das “gewisse Extra” für Fans von K-Drama Soundtracks. Ich habe mich daher jedes Mal sehr gefreut habe, wenn ich einen Song wieder erkannt habe. Die Kapitel sind entsprechend eher kürzer gehalten, dabei jedoch nie gehaltlos, da die kurzen Szenen und häufigen Zeitsprünge gut umgesetzt wurden und immer verständlich waren.

Die Geschichte wurde durch Morgane Moncombles Schreibstil gut untermalt, dieser ist passend zum Genre leicht und entspannt. Hin und wieder mussten mich einige Dialoge deutlich schmunzeln lassen (“Scheiße, sind Sie Freizeitkannibalin oder was?”), und besonders nachdem ich erst vor kurzem Moncombles Debütroman “Never Too Close” gelesen habe, habe ich erfreulicherweise feststellen können, dass der Schreibstil um einiges fließender geworden ist und sich dem Leser genähert hat.
Einen Kritikpunkt habe ich jedoch hinsichtlich den koreanischen Sätzen, die meist im Dialog mit Aarons Mutter eingebaut wurden. Es wurde mir leider überhaupt nicht ersichtlich, warum nur einige Sätze wahllos auf koreanisch eingefügt wurden, statt diese wie gewohnt zu übersetzen, zumal einige von diesen auch noch unnatürlich, beinahe schon falsch und dadurch eher unpassend waren. Nicht zuletzt ist auch das Cover passend zum New Adult-Stil im schlichten und seichten Farbmuster gestaltet und reiht sich den bisherigen Büchern der Autorin perfekt an.

Zusammenfassend wird einem mit "Back To Us" ein süßer New Adult Roman geboten, der genau das hält, was er verspricht: ein K-Drama in Schriftform voller Gefühle, Drama, Liebe und Humor.

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  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 25.02.2025

Club der Comfort-Characters!

I Kissed Shara Wheeler
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Es war schön, mit Chloe eine bisexuelle Protagonistin zu haben, die sich so vollkommen sicher und wohl in ihrer sexuellen Identität fühlt und an ihren eigenen Wünschen und Zielen festhält, unabhängig von ...

Es war schön, mit Chloe eine bisexuelle Protagonistin zu haben, die sich so vollkommen sicher und wohl in ihrer sexuellen Identität fühlt und an ihren eigenen Wünschen und Zielen festhält, unabhängig von ihrer stark konservativen Umgebung und den Herausforderungen, die das Teenager-Sein in sich birgt. Mein persönliches Highlight waren allerdings die Nebencharaktere, die alle ihre eigenen Geschichten erzählen und das Buch um einiges voller und bunter gestalten. Besonders Smith, Rory und Georgia waren totale Comfort-Charaktere. Themen wie die eigene Sexualität, (queere) Identität und das Finden des eigenen Platzes in der Welt werden gut in der Geschichte umgesetzt, während verdeutlicht wird, dass jede/r individuell mit den eigenen Werten und Gefühlen umgeht, egal was einen verbindet oder unterscheidet.

Die Haupthandlung rund um das Verschwinden von Shara Wheeler, wie drei ganz unterschiedliche Charaktere zusammenkommen und die hinterlassenen Rätsel/Hinweise verfolgen und lösen à la Margos Spuren, hat mir gut gefallen und Spaß gemacht zu lesen. Leider hat sich für mich der Handlungsstrang ab einem gewissen Zeitpunkt ein wenig verlaufen und ist etwas unspektakulär ausgegangen. Ebenso hat mich Chloes Liebesgeschichte (mit ihrem Love Interest) nicht ganz überzeugen können - nicht unbedingt die Beziehung an sich, aber ich hätte mir gewünscht, dass sie sich über die Geschichte hinweg stärker entwickelt und sich die Charaktere besser mit den teilweise sehr komplexen Gefühle zwischen ihnen (von Rivalitätsgedanken bis zu fast schon Obsession) auseinandergesetzt hätten.

Die Entwicklung und Abhandlung des Hauptplots als solcher hat mir zum Ende hin also nicht ganz so gut gefallen, aber alles drum herum, das das Buch füllt, wie die Nebencharaktere, Nebenplots, leitenden Themen und die Message am Ende der Geschichte, war richtig gut. Auch das fast schon etwas kitschige Ende ist vielleicht einfach mal gerade das, was eine queere Story benötigt und verdient hat, und hat mich daher sehr glücklich zurückgelassen. Das Buch kommt zwar nicht an meinen McQuiston Favoriten Royal Blue heran, aber ich kann es trotzdem empfehlen, und denke, dass es vor allem jüngeren Lesenden viel mitgeben kann.

Vielen lieben Dank an den Droemer Knaur Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 11.07.2024

Eine ruhige New Adult Romance über das Abschließen mit der Vergangenheit

Keeping Secrets
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Obwohl ich mit "Keeping Secrets" erst einmal warm werden musste, hat mir das Buch zunehmend besser gefallen und bleibt mir abschließend als eine solide New Adult Romance Geschichte mit schöner Atmosphäre ...

Obwohl ich mit "Keeping Secrets" erst einmal warm werden musste, hat mir das Buch zunehmend besser gefallen und bleibt mir abschließend als eine solide New Adult Romance Geschichte mit schöner Atmosphäre in Erinnerung.

Womit mich das Buch absolut überzeugen konnte, waren der angenehme Schreibstil sowie die Freundesgruppe. Die individuellen Nebencharaktere bleiben in diesem Band zwar (noch) eher im Hintergrund, dennoch wurde eine tolle Dynamik zwischen diesen aufgebaut, sodass mir die Szenen, in denen sich Tessa mit Coles Freundesgruppe anfreundet, mitunter am meisten Spaß gemacht haben zu lesen.
Im Gegensatz dazu hatte ich zunächst ein wenig Schwierigkeiten, mich mit Tessa und Cole als Protagonisten anzufreunden. Besonders Cole konnte mich zu Beginn nicht ganz überzeugen - die sehr impulsive Umgangsweise konnte ich nicht wirklich nachvollziehen und erschien mir etwas überzogen -, aber auch bis zum Ende blieb er neben Tessa, die stark im Fokus der Geschichte stand, eher blass und seine eigene Geschichte fand kein richtiges, oder nur ein unzufriedenstellendes Ende. Wie Tessas Story und ihr Umgang und Abschließen mit ihrer Vergangenheit behandelt wurde, hat mir jedoch sehr gut gefallen.
Die Story wies das erste bis zweite Drittel des Buches ebenfalls einige Längen auf, sodass bis auf das Aufeinandertreffen der Charaktere kaum etwas passiert ist, während einige angerissene Plotstränge auch bis zum Ende der Geschichte nicht richtig zu Ende geführt wurden und eher offen blieben.

Insgesamt habe ich Keeping Secrets gerne gelesen, hätte mir aber einfach etwas mehr Action und Details gewünscht - vor allem was Faerfax als Setting und Cole als Figur angeht.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Peak Enemies-to-Lovers!

Dear Enemy
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Dear Enemy bietet eine Enemies-to-Lovers-Geschichte wie sie im Buche steht - die Anspannung und der Aufbau der Beziehung zwischen Delilah und Macon waren wirklich perfekt und haben wahnsinnig Spaß gemacht ...

Dear Enemy bietet eine Enemies-to-Lovers-Geschichte wie sie im Buche steht - die Anspannung und der Aufbau der Beziehung zwischen Delilah und Macon waren wirklich perfekt und haben wahnsinnig Spaß gemacht zu lesen. Obwohl ich zu Beginn die Befürchtung hatte, dass das Ganze aufgrund der Vergangenheit der Charaktere in Richtung Bully-Romance gehen und zu stark vom Miscommunication-Trope Gebrauch machen könnte, haben sich meine Befürchtungen nicht erfüllt; die Beziehung zwischen den Charakteren entwickelt sich genau im richtigen Tempo und sowohl Macon als auch Delilah setzen sich mit ihren Fehlern und Gefühlen auseinander, sodass ich der Geschichte verfallen bin und absolut mitgefiebert habe.

Leider haben mich dann die letzten 10% der Geschichte enttäuscht. Mir hat die Wendung, die die Geschichte nahm, und auch die Auflösung gewisser Subplots überhaupt nicht gefallen - manches wirkte einfach sehr gekünstelt und unpassend, nur um noch einen letzten Konflikt in die Geschichte einzubauen, während andere Aspekte bloß in einem Nebensatz abgehandelt wurden, von denen ich mir mehr erhofft hatte. Oh, und die Übersetzung von Delilahs Spitznamen aus dem Original zu "Kartoffel" fand ich auch furchtbar.

Insgesamt 3,75🟊, die mich sehr positiv überrascht haben!

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Veröffentlicht am 21.04.2025

Eine Geschichte über das Finden zum Selbst und all seinen (eigenen) Farben

In all seinen Farben
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In all seinen Farben ist eine Own-Voice-Story, die von Selbstfindung, dem Weg zwischen Ablehnung und Akzeptanz und einer guten Menge Drag handelt.

In erster Linie hat mich das Buch angesprochen, da ich ...

In all seinen Farben ist eine Own-Voice-Story, die von Selbstfindung, dem Weg zwischen Ablehnung und Akzeptanz und einer guten Menge Drag handelt.

In erster Linie hat mich das Buch angesprochen, da ich gerne queere YA-Geschichten lese und mich vor allem das Thema Drag, über das ich bisher noch nicht allzu viel wusste, interessiert hat. Das Buch erzählt mit Protagonist Robin eine mutmachende Geschichte über das Finden des eigenen Weges (oder die Unsicherheit darüber, diesen noch nicht finden zu können) und das Einstehen für die eigene Identität ohne dabei seine Mitmenschen zu verletzen. Besonders der Romance-Teil der Geschichte hat mir deswegen so gut gefallen, da Robin hier primär lernt, für sich selbst und seine Grenzen einzustehen. Auch die Drag-Szene im Buch hat mir gut gefallen - da ich selbst noch nicht viel über das Thema Drag wusste, war es schön, die Community als eine sehr inklusive und einladende kennenzulernen und habe beim Lesen einiges dazugelernt. Leider kam mir die Storyline sogar etwas zu spät im Buch und ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr (und eher) Platz eingenommen hätte. Die Szenen mit den anderen Dragqueens im Club haben total Spaß gemacht zu lesen, aber ich hatte auf viel mehr solcher Szenen und einen tieferen Einblick in die Arbeit als Dragqueen gehofft.
Ebenfalls zu kurz kamen für mich die Nebencharaktere. Sie wirkten wortwörtlich wie Neben-Charaktere und bis auf ein, zwei, waren sie mir zu blass und flach. Gerade durch die im Verlauf entstehenden Konflikte habe ich mehr Potential in ihnen gesehen. Die Beziehungen waren zudem stark von Miscommunication geprägt. Wenn auch nachvollziehbar, da sich gerade im Jugendalter vieles gleich sehr dramatisch anfühlt, wurde es beim Lesen hin und wieder etwas frustrierend, sodass ich Robin manchmal gerne geschüttelt hätte.
Allgemein muss ich leider sagen, dass sich für mich die Geschichte, obwohl mir die einzelne Plotlines und Thematiken total gut gefallen haben und ich einiges für mich persönlich mitnehmen konnte, insgesamt einfach etwas gezogen hat, da mir etwas mehr Dynamik in der Erzählung gefehlt hat, und sie mich emotional nicht richtig abholen konnte.

Vielen lieben Dank an den Bastei Lübbe Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar!

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