seichte Liebesgeschichte mit viel "Ich liebe dich"
Bridgerton - Hochzeitsglocken für Lady Lucy"Hochzeitsglocken für Lady Lucy" ist der letzte Band der Bridgerton-Reihe von Julia Quinn. Nun ist es an Gregory, die große Liebe zu finden. Schnell hat er sich verliebt, glaubt er zumindest. Seine Angebetete ...
"Hochzeitsglocken für Lady Lucy" ist der letzte Band der Bridgerton-Reihe von Julia Quinn. Nun ist es an Gregory, die große Liebe zu finden. Schnell hat er sich verliebt, glaubt er zumindest. Seine Angebetete hat sich aber schon in einen anderen Mann verliebt, sehr zum Ärger von Gregory. Dann ist da noch die beste Freundin. Schnell weckt sie in ihm andere Gefühle. Ist das Liebe? Wenn ja, wird sie sich für ihn entscheiden - obwohl sie verlobt ist?
"Das große Hochzeitsfinale" ist für mich im Vergleich zu allen Büchern der Reihe das schwächste. Von Anfang an hatte ich Probleme Gregory nun als Mann im heiratsfähigen Alter anzunehmen, da ich ihn in den anderen Büchern als Kind erlebt habe. Mir hat in diesem Buch seine Charakterbeschreibung nicht gefallen: der junge Mann, der immer alles bekommen hat ohne große Anstrengungen zu unternehmen. Er wirkt "von oben herab", sieht sich als der eine Mann, den alle Frauen haben wollen. Auf mich wirkt Gregory nicht sympathisch (besonders am Anfang). Lucy als Charakter ist mir da viel angenehmer, wirkt eher charakterschwach. Sie traut sich nicht für ihre eigenen Gefühle und Gedanken einzustehen und will es den anderen immer recht machen. Die Kombination aus "sie will nicht sagen, was ist" und "er drängt sie, offen zu reden", ist auf Dauer anstrengend. Mehr als einmal bestanden Dialoge aus "Ich liebe dich" "Ich liebe dich auch". Die Tiefe der Dialoge hat mir doch ab und an gefehlt.
Ich finde es toll, dass viele andere Bridgertons in der Handlung auftauchen. So habe ich mich gefreut, dass Colin einen Part übernommen hat. Er ist in den Büchern nach seiner Hochzeit kaum vorgekommen. Ich fand es sehr erfrischend, dass Diskussionen mit Violet beschrieben wurden und Gregorys Charakterzüge besprochen wurden. Das ist in den anderen Büchern auch vorgekommen, aber hier ist es mir stärker aufgefallen.
Die Handlung an sich war schön, auf eine gewisse Art spannend, "plätscherte manchmal so dahin". Die Wendung am Ende war super. Ich hätte nicht gedacht, dass es nochmal einen neuen Impuls in Bezug auf die Verwicklungen von Lucys Onkel geben würde. Das war richtig klasse. So wurden die Figuren teilweise in ein anderes Licht gestellt.
Der neue Epilog war mir persönlich zu viel. Die Dramatik, die dort beschrieben wurde, fand ich unnötig. Der Epilog beginnt und endet mit einem Brief von Hyacinth an ihren Mann. Da es das Buch von Gregory ist fand ich das sehr schade.
Fazit: Eine seichte Liebesgeschichte mit vielen "Ich liebe dich"-Aussagen, Dramatik und einer guten Wendung am Ende.