Handlung super, Figuren für mich nicht überzeugend
Arc & RuinIn Heart & Shadow habe ich eine Geschichte gehabt, die ich vom Setting und Inhalt her unglaublich spannend fand, und genau das hat sich im zweiten Band der Reihe auch fortgesetzt. Es gibt wieder alte und ...
In Heart & Shadow habe ich eine Geschichte gehabt, die ich vom Setting und Inhalt her unglaublich spannend fand, und genau das hat sich im zweiten Band der Reihe auch fortgesetzt. Es gibt wieder alte und neue Rätsel, große Herausforderungen, eine Menge Antworten, neue Fragen, spannende Entwicklungen, mehr Worldbuilding, und richtig coole Konzepte, die mich großteils echt gut überzeugen konnten. Ich war wirklich immer gespannt, was der Plot mit sich bringen würde, und wie genau sich die Probleme aus Band eins (und auch die neuen jetzt) lösen lassen würden, und was das angeht wurde ich auch (großteils) nicht enttäuscht: Von der Handlung/dem reinen Plot her konnte mich das Buch wieder einmal echt gut überzeugen und ich fand es einen gelungenen Abschluss der Dilogie.
Wo es in meinen Augen aber leider wenig überzeugt hat, waren die Figuren, was trotz all der Dinge, die ich so gut fand, doch sehr stark mein Lesevergnügen gemindert hat. Ich brauche Figuren, mit denen ich mitfühlen und die mich bewegen können (zumindest meistens), und in diesem Buch fand ich die Figuren bis zum letzten Kapitel einfach ... egal. Es gab eine Ausnahme, die war Irin, weil ich seine Perspektive in diesem Band tatsächlich interessant fand (jedenfalls die erste Hälfte), aber abgesehen davon konnte ich leider so gar nichts mit den Figuren anfangen. Ich habe durchaus verstanden, warum sie Dinge tun, oder konnte nachvollziehen, das es für die Figuren nicht ideal gelaufen ist teilweise, und ich habe auch durchaus eingesehen, dass manche Dinge die Figuren komplett mitgenommen haben, es war nur auch so, dass ich leider mit absolut nichts davon mitfühlen konnte. So fand ich alle Romanzen leider ziemlich schwach und uninteressant (und verstehe teilweise überhaupt nicht, warum es die überhaupt gab, weil ich das Gefühl hatte, dass sie bei einem der Paare eigentlich gar nichts zur Geschichte beigetragen hat) bzw. sehr eindimensional und flach geschrieben (die gesamte Motivation von einem der Paare war nur der jeweils andere, und gefühlt einfach kein bisschen darüber hinaus, was ab einem gewissen Punkt für mich einfach zu repetitiv wurde, egal wie sehr ich mich darüber gefreut habe, dass die beiden glücklich miteinander sind). Die meisten Figuren haben sich für mich leider sehr eindimensional angefühlt, bis hin zu dem Punkt, dass ich sie teils sogar einfach als Konzepte/Pappfiguren gesehen habe, die man beliebig hätte austauschen können.
Was sich im letzten Kapitel geändert hat, und plötzlich hatte ich tatsächlich das Gefühl, die Figuren greifen zu können und dass sie alle auf ihre Art lebendig waren und ich war wirklich wirklich glücklich mit dem Ende, weil das endlich das war, was ich die ganze Zeit vermisst hatte, und mir die Figuren plötzlich im letzten Kapitel und Epilog am Herzen lagen, nur leider war das eben ein wenig spät für 1250 Seiten insgesamt.
Ich denke, dass das durchaus ein Problem nur für mich war, und andere das vielleicht gar nicht so empfinden, denn die Figuren spielen durchaus eine große Rolle in dem Buch, ich habe mich nur beim Lesen immer wieder dabei erwischt, wie ich mir gewünscht habe, dass die Figuren endlich mal zum Punkt kommen und der Plot wieder in den Vordergrund rückt, weil der mir so viel wichtiger war (und das selbst bei ganz kurzen Szenen) und dabei brauche ich normalerweise nicht mal zwingend Plot, weil die Figuren mir eigentlich immer mehr am Herzen liegen, nur hier habe ich das Buch wirklich ausschließlich für die Handlung gelesen. Die mich dafür aber auch vollkommen überzeugen konnte.
Insofern: Auf jeden Fall kein schlechtes Buch, und ich denke, eine Menge Leute würden vermutlich sehr viel Freude daran haben, mich konnte es nur aufgrund der in meinen Augen charakterlich eher schwachen Figuren nicht ganz abholen, auch wenn die Handlung wirklich einiges hergegeben hat. Inhaltlich absolut empfehlenswert, von den Figuren her ... interessante Konzepte, viel mehr war's für mich nicht.