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Veröffentlicht am 20.04.2020

Amelie Sander – ein Mädchen, das man nie mehr vergisst!

Als hätte der Himmel mich vergessen
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Außergewöhnliche Geschichten verlangen außergewöhnliche Rezensionen. Daher werdet ihr von mir zum Buch „ Als hätte der Himmel mich vergessen“ von Amelie Sander selber nicht viel hören. Klappentext, Cover, ...

Außergewöhnliche Geschichten verlangen außergewöhnliche Rezensionen. Daher werdet ihr von mir zum Buch „ Als hätte der Himmel mich vergessen“ von Amelie Sander selber nicht viel hören. Klappentext, Cover, Schreibstil – das alles ist bei diesem Buch völlig nebensächlich.
Ich werde euch stattdessen nur von den Gefühlen berichten, die Amelies Schicksal in mir ausgelöst hat.

- Wut -
Wut darüber, dass niemand näher hingesehen hat. Dass die kleine Amelie all das Leid ertragen musste, obwohl die Anzeichen doch deutlich zu erkennen waren.
Wut darüber, dass es Menschen wie Amelies Familie gibt, die die Hilflosigkeit kleiner Kinder auf so grausame Weise ausnutzen um ... ja um was? Um sich besser und größer zu fühlen? Um eigene Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren? Um irgendwelche kranken Bedürfnisse zu befriedigen?
Wut darüber, dass jahrelange Misshandlungen, wie diese, verjähren können. Das „Monster“ wie Amelies Eltern ungestraft davon kommen können.


- Verzweiflung -
Verzweiflung über die Hilflosigkeit, die man beim Lesen verspürt. Man möchte in das Buch springen, dieses kleine Mädchen aus den Fängen ihrer erbarmungslosen Familie retten, es trösten und mit Liebe überschütten. Doch das alles ist schon passiert. Und man kann nichts anderes mehr tun, als diese grausamen Misshandlungen hilflos mit „anzusehen“.
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie oft ich beim Lesen dieses Buches nachts in das Zimmer meiner Kinder geschlichen bin, um sie kurz zu streicheln oder zu drücken oder ihnen einfach eine Weile beim Schlafen zuzusehen.


- Unverständnis -
Wie kann es Menschen wie Amelies Eltern geben? Was muss ihnen Schreckliches passiert sein, dass sie zu so etwas in der Lage waren. Kein Mensch wird als „Monster“ geboren. Also was hat sie dazu gemacht? Wir werden es wohl nie erfahren.
Warum hat keiner eingegriffen? Zumindest die starke Vernachlässigung konnte doch niemand übersehen. Und dann ist da noch die quälende Frage: Hätte ich es getan? Ich hoffe es …


Was bleibt:

- Dankbarkeit -
Dankbarkeit darüber, dass ich in der Lage bin, meine Kinder abgöttisch zu lieben, so wie es jedes Kind auf dieser Welt verdient hat.
Dankbarkeit darüber, dass ich selber eine schöne Kindheit hatte mit den ganz normalen Schwierigkeiten und Problemen eines heranwachsenden Mädchens, aber auch mit viel Liebe.


- Hoffnung -
Ich hoffe, dass dieses Buch möglichst viele Menschen erreicht. Ich hoffe, dass jeder mit offenen Augen durch die Welt läuft und im Notfall bereit ist, auch mal hinter die Kulissen zu schauen. Ich werde es tun!

- „Ein neuer Mensch werden … Ein neues Leben beginnen … Überhaupt erst zu leben beginnen (…) Von vorne anfangen … Wie eine zweite Geburt … Wenn das möglich wäre ...“ -

Liebe Amelie, ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, die Vergangenheit zu verarbeiten und positiv in die Zukunft zu schauen. Lebe das schöne Leben, das du verdienst mit ganz viel Liebe und Respekt und vor allem mit der Freiheit, deine Träume zu verwirklichen.

Vielen Dank an dich und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar. Ich werde es in Ehren halten.

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Veröffentlicht am 14.05.2025

Perfekt für zwischendurch

Horror-Date
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Julius katapultiert sich geradewegs in die Hölle, als er seinen Freund Raphael bei einem Blind Date vertritt. Dieser ist als Folge eines Zeckenstichs unheilbar krank und sein Zustand verschlechtert sich ...

Julius katapultiert sich geradewegs in die Hölle, als er seinen Freund Raphael bei einem Blind Date vertritt. Dieser ist als Folge eines Zeckenstichs unheilbar krank und sein Zustand verschlechtert sich am Tag des Dates dramatisch. Widerwillig trifft sich Julius mit der ebenfalls unheilbar erkrankten Nala, die Raphael über die Dating-Plattform „The Walking Date“ kennengelernt hat. Noch ahnt er nicht, dass dies das schlimmste Date aller Zeiten wird...

Meine persönliche Lesermeinung:
Ach, herrje! Er tut mir leid, der liebe Julius. Eigentlich wollte er nur nett sein und seinem sterbenskranken besten Freund einen Gefallen tun und dann wird daraus der schlimmste Tag seines Lebens. So viel Pech kann man doch gar nicht haben.
Das habe ich tatsächlich des Öfteren gedacht, denn insgesamt war die Story doch etwas überzeichnet. Lustige Momente gab es natürlich, aber die „ja ne, ist klar“- Momente halt auch. Als Hörbuch hat es mir dennoch gefallen. Simon Jäger bringt die Geschichte richtig gut rüber. Am besten ist die Danksagung. Hier lässt Sebastian sich ja immer etwas Besonderes einfallen.

Kurz: "Horror Date" ist jetzt vielleicht kein literarisches Meisterwerk, unterhaltsam ist es aber allemal. Perfekt für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 10.05.2025

Eine tolle Unterhaltung für zwischendurch

Haus Waldesruh
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Nach 15 Jahren treffen sich die ehemaligen Schulfreunde Anna, Marco, Ferdinand und Lea in einem alten Forsthaus das erste Mal wieder. Die Freude über das Wiedersehen ist genauso groß wie die Unsicherheit ...

Nach 15 Jahren treffen sich die ehemaligen Schulfreunde Anna, Marco, Ferdinand und Lea in einem alten Forsthaus das erste Mal wieder. Die Freude über das Wiedersehen ist genauso groß wie die Unsicherheit im Umgang miteinander. Schon bald sehen sich die Freunde alten Konflikten gegenüber und dunkle Geheimnisse kommen ans Tageslicht. Als ein unerwarteter Gast auftaucht, endet das Treffen in einer Katastrophe.

Meine persönliche Lesermeinung:
„Haus Waldesruh“ von David Krems ist mit seinen 224 eher luftig beschriebenen Seiten ein kurzes Lesevergnügen. Kaum hat die Geschichte richtig Fahrt aufgenommen, ist sie auch schon wieder vorbei. Der Vorteil: Langeweile kann hier gar nicht aufkommen. Der Nachteil: Die einzelnen Charaktere bleiben eher blass. Sie haben keine Zeit sich zu entwickeln.
Dennoch hat mir das kurze Kammerspiel gut gefallen. Die Atmosphäre des geheimnisvollen Jagdhauses sorgt für Gänsehaut, ein Geheimnis aus der Vergangenheit und ein seltsamer Fremder für die nötige Spannung.
Das Ende lässt den Leser bestürzt zurück.

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Veröffentlicht am 09.02.2024

Ein episches Fantasyabenteuer - leider mit sehr nervigen Protagonisten und einer absolut toxischen Liebesbeziehung

Iron Flame – Flammengeküsst
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Die Fortsetzung des Fantasyabenteuers „Fourth Wing“ ist vor allem eins: Lang!
Nachdem der erste Teil mich, trotz toxischer Liebesbeziehung, noch total begeistern konnte, macht sich jetzt so langsam etwas ...

Die Fortsetzung des Fantasyabenteuers „Fourth Wing“ ist vor allem eins: Lang!
Nachdem der erste Teil mich, trotz toxischer Liebesbeziehung, noch total begeistern konnte, macht sich jetzt so langsam etwas Ernüchterung breit. Ja – die Geschichte hat großartige Momente. Und ja – ich werde eine weitere Fortsetzung auf jeden Fall lesen. Aber „Iron Flame“ hat sich einfach unnötig in die Länge gezogen.
Dazu füllt die wirklich ungesunde Beziehung zwischen Violet und Xaden ca. 80% der Seiten, so dass man aus dem Augenrollen gar nicht mehr heraus kommt.
ER ist nach außen ein selbstverliebter Macho, der aber, wenn ihr mich fragt, in Wirklichkeit voller Minderwertigkeitskomplexe steckt. Sein Verhalten gegenüber Violet nervt einfach. Er will sie „beschützen“, unterdrückt und bevormundet sie aber nur.
SIE möchte unbedingt stark wirken, steckt aber voller Unsicherheiten und braucht daher ständige Liebesschwüre von ihrem Auserwählten.
BEIDE können angeblich nicht ohne einander leben, trauen sich aber nicht über den Weg. Und in ihrer ganzen Beziehung geht es eigentlich nur darum, wer mehr Macht über den anderen hat.
Ich würde sagen, es läuft bei Violet und Xaden. (Ironie aus). Ich kann nur hoffen, dass die jüngeren Leser so eine Art von „Beziehung“ nicht als erstrebenswert ansehen. So ca. 500 Seiten weniger „Liebesbeziehung“, dafür mehr Drachen und Action hätte dem Buch gutgetan. Aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung. Es wird sicherlich Leser geben, die nicht genug von Violet und Xaden bekommen. Und vielleicht bin ich auch einfach nur zu alt für sowas.
Denn sieht man von den beiden nervigen Protagonisten ab, ist die „Flammengeküsst“- Saga von Rebecca Yarros wirklich ein episches Fantasyabenteuer. Ich werde einem dritten Teil daher auf jeden Fall nochmal eine Chance geben.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Hartes Thema, seicht umgesetzt

Rauhnächte - Sie werden dich jagen
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"Du musst rennen. Du musst schneller sein als sie. Schneller und schlauer."

Was für ein Teaser! Auch der Klappentext von „Rauhnächte“ klingt sehr vielversprechend. Das Thema des Thrillers ist auch richtig ...

"Du musst rennen. Du musst schneller sein als sie. Schneller und schlauer."

Was für ein Teaser! Auch der Klappentext von „Rauhnächte“ klingt sehr vielversprechend. Das Thema des Thrillers ist auch richtig heftig, aber im großen und ganzen würde ich sagen: Rennen muss hier keiner. Entspannt gehen reicht auch.
Das Buch hält leider nicht, was der Klappentext verspricht. Die Handlung dümpelt ganz nett vor sich hin, stellenweise wird es mal spannend, Emotionen kommen leider nur selten rüber. Ein totaler Flop war es für mich aber dennoch nicht.

Ich mache es kurz: Hartes Thema, seicht umgesetzt. Hier wurde Potential verschenkt. Kann man lesen, muss man aber nicht.

Und darum geht es:
Immer wieder verschwinden junge Frauen in den Nächten zwischen den Jahren. Sie alle kehren nach 12 Tagen verwirrt und gebrochen zurück. Jede geht anders mit dem Erlebten um, doch eins haben alle gemeinsam: Sie schweigen! Was ist Ihnen zugestoßen? Als wieder ein Mädchen verschwindet, versucht Lisa dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.

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