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Veröffentlicht am 06.06.2025

Wohlfühlbuch mit Humor und Emotionen

Der letzte erste Blick
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In "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni geht es um Emery Lance, die für ihr Studium nach West Virginia zieht.
Sie wünscht sich einen Neuanfang, weit weg von ihrer Heimat und ihrer Vergangenheit. ...

In "Der letzte erste Blick" von Bianca Iosivoni geht es um Emery Lance, die für ihr Studium nach West Virginia zieht.
Sie wünscht sich einen Neuanfang, weit weg von ihrer Heimat und ihrer Vergangenheit. Gleich zu Beginn hat sie einen holprigen Start und muss sich mit Mason eine WG teilen. Kurz darauf lernt sie auch seinen besten Freund Dylan kennen, und sich von ihm fernzuhalten gelingt ihr nicht so ganz, wie sie es sich wünscht.

Gleich zu Beginn möchte ich sagen, dass Bianca Iosivoni mit diesem Buch ein mitreißender Auftakt der Firsts-Reihe gelungen ist.
Ihr Schreibstil ist locker und leicht zugänglich, sodass man das Buch an einem Stück durchliest. Ich konnte es jedenfalls kaum aus der Hand legen. Nicht nur die Hauptcharaktere sind von Anfang an interessant, sondern auch die Nebencharaktere sorgen dafür, dass man sich schnell in der Atmosphäre wohlfühlt und mehr über sie erfahren möchte.

Besonders gefallen hat mir allerdings der Humor. Die Gespräche zwischen Emery und Dylan haben mich oftmals zum Schmunzeln gebracht, und neben einigen lustigen Momenten kommen auch gefühlvolle Dialoge und emotionale Themen nicht zu kurz.
Dabei bleibt das Buch nicht ganz so vorhersehbar, wie man am Anfang vielleicht denkt. Die Beziehung zwischen den Protagonisten enthält keine überflüssigen Missverständnisse oder platten Plots.
Dylans und Emerys Beziehung ist nachvollziehbar, und das Tempo ist hier weder zu langsam noch zu schnell. Für mich hatte es genau das richtige Maß.
Man kann die Gefühle beider Charaktere gut nachvollziehen, und beide haben ihre Päckchen zu tragen, was die Story und die Dynamik zwischen den beiden spannend hält. Aber gerade die Vergangenheit der beiden verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe, die wie ich finde neben den humorvollen Szenen besonders wichtig ist. Ich jedenfalls konnte mit Emery und Dylan sehr oft mitfühlen.

Hervorheben möchte ich auch, wie viel Spaß ich mit der Freundesgruppe des Buches und den damit verbundenen Nebencharakteren hatte, die in den weiteren Bänden eine Rolle spielen. Hier ist die Einführung fantastisch gelungen, und man freut sich darauf, noch mehr über die Charaktere zu erfahren.
In jeder Szene spürt man eine warme Atmosphäre, in der man sich als Leser*in schnell wohlfühlt und ich hoffe, dass sich das in den nächsten Büchern genauso verhält.

Insgesamt ist Der letzte erste Blick ein Buch, das Humor, Witz und auch Emotionen vereint. Für mich war es die perfekte Mischung aus Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit, gepaart mit authentischen Figuren.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.05.2025

Second Chance für hoffnungslose Romantiker

The One I Left Behind
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Ben Noughton kehrt nach dem Ende seiner NFL-Karriere zurück in seine Heimatstadt in Nebraska, um als Footballcoach neu anzufangen. Dort trifft er nicht nur auf seine Familie, sondern auch auf seine Jugendliebe ...

Ben Noughton kehrt nach dem Ende seiner NFL-Karriere zurück in seine Heimatstadt in Nebraska, um als Footballcoach neu anzufangen. Dort trifft er nicht nur auf seine Familie, sondern auch auf seine Jugendliebe Gillian, die er damals zurückließ. Nun ist Gillian alleinerziehende Mutter, und Ben ist der neue Coach ihres Sohnes. Eine Begegnung, die alte Wunden aufreißt. Doch Ben ist fest entschlossen, Gillians Vertrauen zurückzugewinnen und eine zweite Chance auf die Liebe zu bekommen.

Mit „The One I Left Behind" habe ich eine typische Kleinstadt-Romance erwartet und mehr Tiefe und Gefühl bekommen, als zuvor vermutet. Wer hoffnungslos romantisch ist und eine Schwäche für manchmal ein wenig kitschige Liebesbekundungen hat, wird hier nicht enttäuscht werden.
Die Geschichte von Ben und Gillian hat mich voll erwischt, was ich zunächst nicht erwartet habe. Gillian und Ben waren mir von Anfang an sympathisch, und man kommt nicht umhin, sich zu fragen, was die beiden auseinandergebracht hat. Man fühlt mit den beiden mit, trauert der verlorenen Zeit nach und bleibt das ganze Buch hinweg gespannt, ob die beiden wieder zueinanderfinden.

Besonders Gillians innerer Konflikt, einerseits Ben zu vertrauen und andererseits die Angst, verletzt zu werden, fand ich unglaublich nachvollziehbar. Außerdem ist da noch Gillians Sohn Clayton, was die ganze Sache komplizierter macht.
Die Dynamik zwischen Ben und Clayton fand ich ebenso überzeugend. Auch in der Realität sind Konstellationen mit Kindern oft nicht so einfach, wie es meistens scheint. Ich finde, die berechtigten Gefühle der einzelnen Figuren sind gut dargestellt, und man konnte jede Seite auf eine andere Art und Weise nachvollziehen.
Die Kleinstadtatmosphäre wird hervorragend eingefangen – inklusive der unvermeidlichen Gerüchteküche und dem Gefühl, dass jeder irgendwie jeden kennt.
Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Gleichzeitig wurden bereits Charaktere für die weiteren Bände angeteasert, sodass man neugierig auf die kommenden Geschichten wird.

Wer auf Second-Chance-Romances steht und eine kleine Prise Kitsch vertragen kann, sollte sich „The One I Left Behind" also nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Ein Buch voller Magie, Geheimnisse und Gefühle

Play of Hearts
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In „Play of Hearts“ von Juli Dorne geht es um Evie welche in ihrer Kindheit einen verhängnisvollen Wunsch geäußert hat und seitdem einen hohen Preis dafür zahlt. Jede Berührung wird zur Gefahr, Nähe ist ...

In „Play of Hearts“ von Juli Dorne geht es um Evie welche in ihrer Kindheit einen verhängnisvollen Wunsch geäußert hat und seitdem einen hohen Preis dafür zahlt. Jede Berührung wird zur Gefahr, Nähe ist unmöglich. Als sie auf Arthur trifft, scheint sich erstmals Hoffnung abzuzeichnen, doch der Fluch ist erbarmungslos. Hilfe verspricht nur der geheimnisvolle Rémi, der jedoch mehr verbirgt, als es zunächst scheint. Play of Hearts ist ein atmosphärisches Fantasy-Abenteuer über Magie, Verlust, Vertrauen und eine Liebe, die an ihren Grenzen wächst.

Play of Hearts hat mich mit seiner anfangs etwas düsteren und geheimnisvollen Grundstimmung sofort eingenommen. Die Welt ist detailreich und atmosphärisch beschrieben, besonders die Darstellung der Magie fand ich mit zunehmenden Forschritt immer greifbarer und faszinierender. Die Welt ist generell so bildlich beschrieben, dass man super schnell in die Geschichte gezogen wird und das Buch kaum weglegen kann.

Im Mittelpunkt steht Genevieve, die sich hier selbst noch finden muss und auf der Suche nach Zugehörigkeit und Vertrauen ist. Ihre Entwicklung war für mich einer der stärksten Aspekte des Buches. Ihre Handlungen waren durch ihren Hintergrund für mich immer nachvollziehbar, wenn auch manchmal etwas naiv.

Auch die anderen Figuren sind vielschichtig und zum Teil sehr undurchschaubar, was für eine durchgehend spannungsgeladene Dynamik sorgt. Es bleibt lange unklar, wem man wirklich trauen kann und das hat mich beim Lesen besonders gefesselt. Es werden eigentlich ständig neue Geheimnisse gelüftet, da auch Evie in eine neue Welt gezogen wird.

Stilistisch überzeugt das Buch mit einer bildhaften Sprache, die vor allem emotionale Szenen besonders intensiv wirken lässt. Es gab mehrere Momente, die mir wirklich unter die Haut gegangen sind.Ich konnte mit Evie oft durch und durch mitfühlen und die Bindungen, die sie zu anderen Figuren aufbaut, waren für mich super nachfühlbar.

Ich bin jetzt unglaublich gespannt, wie es im nächsten Band weitergeht, denn Play of Hearts hat viele Fragen aufgeworfen und ich kann es eigentlich kaum erwarten, Antworten in Band 2 zu bekommen.

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Veröffentlicht am 25.04.2025

Spannende Sportsromance: Coachin und Quarterback

My Idea of No. 14
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In My Idea of No. 14 geht es um Leah Herst, die davon träumt, als erste weibliche Head Coach in der NFL Geschichte zu schreiben. Aktuell arbeitet sie jedoch noch als Trainee bei den L.A. Vipers und analysiert ...

In My Idea of No. 14 geht es um Leah Herst, die davon träumt, als erste weibliche Head Coach in der NFL Geschichte zu schreiben. Aktuell arbeitet sie jedoch noch als Trainee bei den L.A. Vipers und analysiert Trainingsvideos bis ihr Sam Ashton ins Auge fällt: Quarterback und auch bekannt als Mr. Irrelevant. Leah erkennt sein Potenzial und beschließt, ihn heimlich zu coachen. Eine gewagte Idee, denn nicht nur hängt ihre Karriere davon ab – auch ihr Herz gerät mehr und mehr ins Spiel. Doch eine Beziehung zwischen Coach und Spieler ist strengstens untersagt.

Der Einstieg ins Buch fiel mir sehr einfach und der Schreibstil war zum Lesen super angenehm. Leider kam ich anfangs gefühlstechnisch nicht ganz mit. Obwohl Leah und Sam mir von Anfang an sympathisch waren, hat sich ihre Anziehung für mich anfangs nicht richtig entfaltet. Die Handlung legte ein recht hohes Tempo vor und ich hätte mir hier mehr Zwischenmomente und Tension gewünscht, um ihre Dynamik intensiver spüren und ihre bis dahin entwickelten Gefühle besser nachempfinden zu können.

Aber: Das Buch hat sich mit der Zeit sehr positiv entwickelt! Im Verlauf wurde das Pacing deutlich angenehmer. Die Autorin nimmt sich Zeit für die Entwicklung ihrer Figuren, sowohl im Hinblick auf persönliche Konflikte als auch familiäre Themen. Besonders schön fand ich, wie nachvollziehbar und greifbar manche Beziehungen gezeichnet wurden, ohne dabei klischeehaft zu wirken.

Und natürlich durften große Romance-Moment nicht fehlen. Ehrlich wozu liest man denn Romance Bücher wenn es nicht Szenen gibt die einen dahinschmelzen lassen? 😍 Genau solche Augenblicke machen das Genre für mich aus und wer sowas liebt ist hier definitiv richtig!

Ein Highlight war für mich auch das Setting: Football wird hier nicht nur als Kulisse genutzt, sondern spürbar in die Geschichte eingebunden. Selbst ohne tiefere Vorkenntnisse findet man sich gut zurecht und Begriffe und Hintergründe werden verständlich vermittelt, ohne zu überfordern.
Besonders an dieser Sports-Romance ist auch, dass Leah selbst beruflich im Football zuhause ist, was für mich erfrischend anders ist, da in vergleichbaren Geschichten meist nur einer der beiden sportlich aktiv ist. Hier begegnen sich zwei Charaktere auf Augenhöhe, die nicht nur Gefühle, sondern auch berufliche Ambitionen miteinander verbinden. Auch die Nebenfiguren, insbesondere Kayce, haben für mich total gut funktioniert. Deshalb freue ich mich besonders auf den nächsten Band.

My Idea of No. 14 ist insgesamt eine gefühlvolle Sports-Romance und trotz kleiner Startschwierigkeiten hat mich die Geschichte mit ihrer emotionalen Entwicklung, sympathischen Charakteren und einem stimmungsvollen Setting überzeugt. Ich freue mich jetzt schon auf Band 2. 😊

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Veröffentlicht am 09.04.2025

Hollywood, aber ohne Filter?

Golden State of Mind
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In The Golden State of Mind begleitet man Demi, die nach ihrer Schauspielausbildung in Los Angeles alles daran setzt, in Hollywood endlich ihren Durchbruch zu schaffen. Statt jedoch selbst auf der großen ...

In The Golden State of Mind begleitet man Demi, die nach ihrer Schauspielausbildung in Los Angeles alles daran setzt, in Hollywood endlich ihren Durchbruch zu schaffen. Statt jedoch selbst auf der großen Leinwand zu glänzen, verkauft sie Popcorn im Kino am Hollywood Boulevard, bis sich eine Chance ergibt: Eine Statistenrolle an der Seite ihres größten Idols, Schauspielstar Nick.

Oft habe ich das Problem, dass bei kürzeren Romanen die Handlung gehetzt wirkt, aber hier hat sich die Geschichte angenehm entwickelt und es gab Raum um Geschehnisse langsam aufzubauen und Beziehungen zwischen den Figuren auszuarbeiten.

Besonders gut gefallen hat mir, die Komplexität von Demis Charakter. Oft sind Menschen Entscheidungen und Handlungen von außen schwer verständlich. Wir sehen immer nur das Ergebnis, aber nicht immer die Gründe oder die Gedanken dahinter.
Und das macht Demi so spannend: Sie ist keine klassische Heldin, die immer alles richtig macht. Stattdessen ist sie eine vielschichtige Figur, deren Fehler und Handlungen nachvollziehbar, aber auch widersprüchlich sind. Es geht nicht nur um das, was sie tut, sondern auch darum, was sie fühlt und was sie antreibt. Ihre innere Zerrissenheit und die Konsequenzen ihrer Fehler werden auf eine Art und Weise beschrieben, die zeigt, wie komplex unser eigenes Fühlen und Handeln sein kann. Das hat die Geschichte an der Stelle für besonders authentisch für mich gemacht.
Auch geht es im Buch, um Freundschaft, toxisches Verhalten und wie schwer es ist sich davon zu lösen.

Die Beziehung zu Nick war ebenfalls spannend zu verfolgen. Auch er entspricht nicht dem typischen, souveränen Love Interest. Nick wirkt manchmal unentschlossen und die wechselhafte Dynamik zwischen ihm und Demi geprägt von intensiven Gefühlen und schwierigen Entscheidungen haben dem Buch zusätzliche Tiefe verliehen und es spannend gehalten. Dies ist aber keineswegs eine klassische Lovestory und man sollte dementsprechend keine falschen Erwartungen haben.

Insgesamt hat mir The Golden State of Mind wirklich gut gefallen. Es ist unterhaltsam, ehrlich und nah an der Realität erzählt. Die Charaktere wirken authentisch, und die Geschichte bringt die Absurdität mancher Situationen auf den Punkt, besonders im Zusammenspiel von Celebrity-Kultur, Social Media und persönlichen Träumen.

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