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Veröffentlicht am 25.04.2020

Zeitloser Klassiker

Gatsby / Der große Gatsby
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"Ich glaube, an meinem ersten Abend in Gatsbys Haus war ich einer der wenigen tatsächlich geladenen Gäste.
Die Leute wurden nicht eingeladen - sie gingen einfach hin.
Sie stiegen in Autos, die sie nach ...

"Ich glaube, an meinem ersten Abend in Gatsbys Haus war ich einer der wenigen tatsächlich geladenen Gäste.
Die Leute wurden nicht eingeladen - sie gingen einfach hin.
Sie stiegen in Autos, die sie nach Long Island hinausbrachten, und irgendwie landetetn sie vor Gatsbys Tür." (F. Scott Fitzgerald, "Der große Gatsby")

So beschreibt Nick Carraway die Mentalität der gehobenen Gesellschaft der 1920er Jahre und steigt so gleich in das Mysterium ein, welches sich um Jay Gatsby gesponnen hat. Dieser veranstaltet, wie im obigen Zitat schon erwähnt, ausschweifende Bälle auf seinem Anwesen mit dem einzigen Ziel seine verloren geglaubte Liebe wieder zu finden.

Der Stil mit dem Fitzgerald die 1920er Jahre zieht die Leser sofort in seinen Bann. Obwohl ich noch nie in New York bzw. Long Island war, habe ich das Gefühl, bereits dort gewesen zu sein.

Die Charaktere wirken in ihrer erhabenen Art und Darstellung, teilweise wie aus einem Austen Roman gegriffen und in eine andere Zeit versetzt.

Eine wunderschöne Ausgabe mit dem Originalcover ist im Kampa Verlag erschienen.
Diese beinhaltet sowohl ein Vorwort von Fitzgerald selbst, als auch ein Nachwort von Daniel Kampa.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Ein Roman über drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Brilliant geschrieben!

Drei Leben lang
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Drei Leben lang

Eine Geschichte drei „Gestrandeter“ im Kampf mit sich selbst, der Suche nach Halt und die Ohnmacht, wenn man sich plötzlich allein mit der Welt konfrontiert sieht.

Und auf einmal ist ...

Drei Leben lang

Eine Geschichte drei „Gestrandeter“ im Kampf mit sich selbst, der Suche nach Halt und die Ohnmacht, wenn man sich plötzlich allein mit der Welt konfrontiert sieht.

Und auf einmal ist alles anders…

Loosi – Alkoholiker zwischen Abstinenz und Rückfall. Er hat seine vierte Alkoholvergiftung hinter sich und wird in eine Klinik eingeliefert. In einer Gruppentherapie begegnet er einem Mädchen und die Zukunft scheint plötzlich nicht mehr ganz so grau…

Michi - ein durchschnittlicher Teenager, ist mit einem Schlag Vollwaise und versteht die Welt nicht mehr. Von der Jugendfürsorge enttäuscht, fühlt er sich für seine Zukunft, und die seiner kleinen Schwester, verantwortlich und ist damit gnadenlos überfordert...

King – Überflieger in der Clubszene Frankfurts. Dealt mit Drogen und konsumiert selbige. Das führt dazu, dass er sich maßlos selbst überschätzt und alles auf eine Karte setzt. Der Absturz ist vorprogrammiert…

In ihrem Debutroman verwebt die Regisseurin Felicitas Korn drei Schicksale, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dabei bleiben die Leser_innen immer ganz nah an den Figuren. Dies wird ermöglicht, durch den einfühlsamen und ehrlichen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt jedes Einzelnen.

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Veröffentlicht am 24.06.2025

Ein weiteres Lesehighlight von Barbara Kingsolver

Die Unbehausten
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Willa hat das Haus ihrer Tante geerbt. Ein viktorianisches Gebäude in New Jersey. Es soll als Heim für sie und ihre Familie dienen. Schwierig ist nur, dass es baufällig ist und buchstäblich langsam aber ...

Willa hat das Haus ihrer Tante geerbt. Ein viktorianisches Gebäude in New Jersey. Es soll als Heim für sie und ihre Familie dienen. Schwierig ist nur, dass es baufällig ist und buchstäblich langsam aber sicher nach und nach auseinanderfällt. Die Familie kann sich einen Umbau nicht leisten. Während einer privaten Recherche entdeckt Willa, dass evtl. eine historische Persönlichkeit im 19 Jahrhundert in ebendiesem Haus gelebt haben könnte. Wenn dem wirklich so ist, könnte sie eine finanzielle Unterstützung zur Renovierung beantragen. Um welche Persönlichkeit handelt es sich und kann Willa zum Erhalt ihres Heimes beitragen?

Thatcher Greenwood ist der neue Lehrer an der Highschool in Vineland und ein großer Verfechter des Darwinismus. Sein neuer Arbeitgeber und der Direktor der Schule, Professor Cutler, ist allerdings wenig davon überzeugt und hält die Schöpfungslehre als einzig wahre Antwort, woher das Leben stammt. Als Thatcher eines Tages zufällig seine Nachbarin Mary kennenlernt, scheint er eine Gleichgesinnte getroffen zu haben. Mary führt in ihrem Zuhause aber auch in der angrenzenden Sumpflandschaft eigene wissenschaftliche Experimente durch. In der Welt von Flora und Fauna haben es ihr vor allem Spinnen und Ameisen angetan. Für eine Frau im Jahre 1874 absolut unschicklich.

Es ist unmöglich, sich dem Charme von Willa und ihrer Familie zu entziehen. Jedes Mitglied ist mit ihren/seinen Ecken und Kanten ganz besonders liebenswert und auch der meckernde, pflegebedürftige Schwiegervater wächst einem ans Herz. Die beiden Forscher*innen, Mary und Thatcher, sind ebenfalls sehr zugänglich gezeichnet und man möchte beide so gerne an die Hand nehmen und ihnen sagen, dass es in der Zukunft besser um die Wissenschaft bestellt ist. Wie viele vor ihnen, waren sie ihrer Zeit voraus.
In "Die Unbehausten" spielt Barbara Kingsolver mit historischen Parallelen zur Gegenwart und beweist einmal mehr, wie stilsicher und wortgewandt sie ist. Auch wenn ich zugeben muss, dass mich dieses Buch nicht ganz so fesseln konnte wie "Demon Copperhead", empfehle ich es mit großer Freude weiter.

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Veröffentlicht am 13.05.2025

Dystopisch anmutender Thriller

Paradise City
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Liina ist Rechercheurin eines Onlinemagazines namens Gallus. Für eine langweilig erscheinende Story über einen Schakalangriff wird sie von ihrem Chef und ehemaligen Geliebten Yassin in die Uckermark geschickt. ...

Liina ist Rechercheurin eines Onlinemagazines namens Gallus. Für eine langweilig erscheinende Story über einen Schakalangriff wird sie von ihrem Chef und ehemaligen Geliebten Yassin in die Uckermark geschickt. Ihr wird jedoch schnell klar werden, dass mehr an dieser Story dran ist, als es auf den ersten Blick erscheint. Nach und nach häufen sich „plötzliche“ Todesfälle und auch Menschen in Liinas direktem Umfeld sind betroffen…
Ich mag an Zoë Becks Thrillern besonders gerne, dass sie immer mit authentischen und diversen Charakteren bestückt sind. Dieser ist nun in einer nahe Zukunft angesiedelt, in dem die Grenzen zwischen unserer heutigen Demokratie und einem Überwachungsstaat verschwimmen. Dies verleiht dem Thriller eine spezielle unheildrohende Atmosphäre und macht es spannend und erschreckend zugleich.
„Paradise City“ von Zoë Beck und ist im Suhrkamp Verlag erschienen.

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Veröffentlicht am 30.11.2024

Ein Jugendthriller, den ich kaum aus der Hand legen wollte

Hotel Ambrosia - Du. Entkommst. Nicht.
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Robyn ist 17 Jahre alt und ist chronisch erkrankt. Sie hat ME/CFS und ist daher ständig zu Hause. Dies bringt sie jedoch nicht davon ab, ihrem Hobby, der True Crime Recherche, nachzugehen. Und sie hat ...

Robyn ist 17 Jahre alt und ist chronisch erkrankt. Sie hat ME/CFS und ist daher ständig zu Hause. Dies bringt sie jedoch nicht davon ab, ihrem Hobby, der True Crime Recherche, nachzugehen. Und sie hat eigentlich die besten Voraussetzungen dafür. Sie wohnt nämlich direkt gegenüber dem berühmt berüchtigten Ambrosia Hotel. In der Vergangenheit haben sich dort schon viele mysteriöse Vorfälle ereignet. Nun hat Robyn die Chance eine eigene Recherche zu starten und das auch noch im Namen ihrer Lieblingstruecrimepodcasterin, Ivy von Whispering Ivy. Per E-Mail hat Robyn Ivy auf einen Cold Case aufmerksam gemacht, der sich im Ambrosia ereignete. Nun hat die Podcasterin eigens für Robyn ein Hotelzimmer gebucht, damit sie direkt Foto- und Videomaterial sammeln kann. Was Robyn Ivy allerdings verschwiegen hat, ist ihre Krankheit, die es ihr unmöglich macht, das Haus zu verlassen. Wie soll Robyn nun an das gewünschte Material kommen? Wie soll sie ins Ambrosia kommen?

[SPOILER]

Beim Lesen von "Hotel Ambrosia – Du. Entkommst. Nicht" ist mein True-Crime-Herz aufgegangen. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es wirklich so viele Anspielungen auf das Cecil Hotel und andere Fälle gibt. Ich hätte mir nicht mehr "wünschen" können. Das Rätselraten, auch gerade in der Leserunde, hat so viel Spaß gemacht. So viele Theorien wurden gesponnen und so viele wieder verworfen.
Robyns Sicht wirkt für die Lesenden sehr eindringlich und teils schon sehr klaustrophobisch. Mit A. J. hat sie den besten Watson zu ihrem Sherlock gefunden, den sie sich je wünschen könnte.
Ich hatte schon früh einen Verdacht, der sich dann auch bestätigte. Der Fakt verringert meine Lesefreude an dem Buch aber in keinem Maße und ich empfehle diesen soliden Jugendthriller sehr gerne weiter. Ich hätte ihn am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt.

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