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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2025

Kaum Spannung (2,5 Sterne)

Die blaue Stunde
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Kurator James Becker könnte glücklicher kaum sein, denn die Künstlerin Vanessa Chapman, die er zu ihren Lebzeiten verehrt hat, hat ausgerechnet dem Museum, in dem er angestellt ist, nach ihrem Tod all ...

Kurator James Becker könnte glücklicher kaum sein, denn die Künstlerin Vanessa Chapman, die er zu ihren Lebzeiten verehrt hat, hat ausgerechnet dem Museum, in dem er angestellt ist, nach ihrem Tod all ihre Kunstwerke vererbt. Eines davon wird an ein anderes Museum verliehen und dort stellt man fest, dass einer der verwendeten Knochen einem Menschen gehörte. Becker reist auf die Gezeiteninsel Eris, auf der Chapman lebte und die nun ihrer Freundin, der Ärztin Grace gehört. Nach und nach wird nun deutlich, dass die zurückgezogen lebende Künstlerin so einige Geheimnisse hatte, die sich um Beziehungen, aber auch um das Verschwinden des Exmannes drehten.
Die Geschichte klang spannend, ungewöhnlich und äußerst interessant und da ich schon länger mal etwas von Paula Hawkins lesen wollte, war das die Gelegenheit.
Leider fiel mir aber schon der Einstieg nicht ganz so leicht, da es trotz eines leichten und flüssigen Schreibstils sich als sehr zäh und ausschweifend gestaltete.
Gut gefallen hat mir das gesamte Setting der Insel Eris. Als Gezeiteninsel ist diese nur zweimal pro Tag erreichbar, dadurch wird das Gefühl der Einsamkeit und Abgeschiedenheit natürlich hervorgehoben und die Atmosphäre ändert sich. Für meinen Geschmack hätte man aber auch da mehr herausholen können, denn eine Beklemmung habe ich leider zu keiner Zeit gefühlt.
Die Handlung setzt sich zusammen aus Gegenwart und Rückblenden, aber auch aus Tagebucheinträgen und Zeitungsausschnitten. Auch hier galt für meinen persönlichen Geschmack fehlte es an Tempo, Spannung und Überraschung, denn selbst das Ende, bis auf einen bestimmten Punkt, habe ich dann komplett vorhergesehen. Sehr schade, denn die Grundstory selber hätte ganz viel Potential gehabt, einen beklemmenden und bedrückenden Thriller aus dem Buch zu machen.
Erzählt wird die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven durch einen neutralen Erzähler, der auch nur wirklich wenig an den Gefühlen und Gedanken der Charaktere teilnehmen lässt. Man bleibt Beobachter der Situationen und ich muss zugeben, mir ist keiner der Charaktere wirklich nahegekommen, eher im Gegenteil, sie waren durchweg unsympathisch. Allerdings fand ich sie trotzdem gut dargestellt, denn der Autorin gelingt es hier auch einen Blick auf die Gründe zum Verhalten der einzelnen zu geben. Gerade Protagonist Becker, warum gerade dieser immer nur mit Nachnamen dargestellt wurde, war mir ein Rätsel, blieb mir aber trotzdem fern. Er ist der Einzige, der sich in seinem Job hochgearbeitet hat, aber über seine wirklichen Beweggründe erfährt man wenig. Grace, die Freundin der verstorbenen Künstlerin, ist misstrauisch, unterkühlt und abweisend, aber das aus gutem Grund.
Ansonsten gibt es verschiedene Blickwinkel auf die Nebencharaktere, von denen man vor allem Vanessa Chapman durch ihre Tagebucheinträge näher kennenlernt. Also ja, irgendwie war gerade die Charakterisierung gut gelungen, zeigt es doch bei jedem einzelnen, dass hinter der Fassade noch vieles verborgen liegt und doch wurde auch niemand sympathisch. Beziehungen sind toxisch, größtenteils zumindest und gerade da wird ganz vieles hineingepackt, von Fremdgehen über psychischen Druck etc.
Mein Fazit: Ein Buch, das unheimlich viel Potential gehabt hätte, um richtig spannend zu werden. Mir allerdings sprang die Handlung zu sehr hin und her und der ein oder andere Moment wurde gar nicht bis zum Ende erzählt. Das Setting war grandios gewählt, die Charaktere, trotz aller Unsympathien, glaubhaft gezeichnet, wenn auch der ein oder andere zu blass blieb. Für mich dümpelte hier leider alles zu sehr vor sich hin. Wer es auch in einem Thriller ruhig mag, sollte hier trotzdem einmal reinlesen.

Veröffentlicht am 14.05.2025

Verschenktes Potential

The Veiled Kingdom (Die Veiled-Kingdom-Serie 1)
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Bei einem Überfall auf den Palast von Marmoris gelingt es Nyra, zu fliehen. Seitdem lebt die junge Frau auf der Straße und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Bis zu dem Tag, als sie verhaftet ...

Bei einem Überfall auf den Palast von Marmoris gelingt es Nyra, zu fliehen. Seitdem lebt die junge Frau auf der Straße und schlägt sich mehr schlecht als recht durch. Bis zu dem Tag, als sie verhaftet wird und aus dem Kerker von niemand geringerem als den Sohn des Rebellanführers Dacre, dessen Schwester ebenfalls im Kerker ist, befreit wird. Nun soll Nyra zur Rebellin ausgebildet werden, doch Nyra hat ein Geheimnis, dass sie das Leben kosten würde, würde Dacre dahinterkommen, denn sie ist niemand geringeres als die verschollene Prinzessin von Marmoris.
Ich habe eine Schwäche für schöne Bücher und The Veiled Kingdom ist ohne Frage traumhaft schön gestaltet.
Der Schreibstil ist ebenfalls gut und flüssig zu lesen, allerdings fehlte mir ein wenig das intensive Abtauchen in diese Geschichte, in die man ohne große Einleitung geworfen wird.
Das fehlende Abtauchen können allerdings lag mehr daran, dass es hier so gar kein Worldbuilding gab. Zwar bekam man kleinere Details vom Palast oder dem Rebellenlager, aber ein Bild entstand in meinem Kopf nicht. Hier liegt der Fokus in jeder Hinsicht auf dem Romance Part und es gibt auch jede Menge Spice, der allerdings gar nicht mein Fall war und ich somit einige Seiten, von dem eh recht kurzen Buch, überblättert habe.
Gerade das Worldbuilding bietet hier so unheimlich viel, in Verbindung mit dem Magiesystem hätte das astreines Fantasypotential gehabt. Doch wirkliche Informationen bleiben aus. Wie bleibt der König an der Macht, was macht er mit der von den Bürgern geforderten Abgaben? Wie sieht das Land aus?
Zwar gibt es durchaus das ein oder andere Ereignis in dieser Handlung, doch so richtig Spannung kam für mich leider nicht auf. Dabei bietet die Grundstory so unglaublich viel Potential. Es geht um Macht und eine magielose Erbin, es geht um Kampf und Rebellion, doch leider bleibt das alles viel zu wenig ausgebaut. Es ist zwar der Einstieg in die Reihe, doch ich befürchte, dass auch der nächste Band eher den Fokus auf Spice und Love legen wird.
Die Protagonisten, aus deren Sichten wir in der Ich-Form die Handlung erleben, sind soweit glaubwürdig und gut gezeichnet. Das sie scheinbar Fae und keine Menschen sind, wird mal irgendwo ganz beiläufig erwähnt, was mich schon fast verblüffte, da ich einfach von Menschen mit magischen Fähigkeiten ausgegangen bin. Nyra ist mutig, Dacre ein recht stereotyper Held und doch hätte man aus diesen beiden ein so mächtiges Paar machen können, auch hier blieb viel Potential liegen.
Mein Fazit: Leider wieder eine Romantasy bei der so unglaublich viel Potential im Fantasybereich nicht beachtet wurde. Ich finde das einfach so schade, denn diese Idee hat mich wirklich begeistert, doch die Umsetzung war absolut nicht gelungen. Gut, wer mehr Romance und Spice mag, kommt auf seine Kosten, doch mir fehlte es an Handlung, Spannung und Worldbuilding. Ich für mein Teil werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

Veröffentlicht am 14.05.2025

Ganz viel verschenktes Potential

The Last One (Schicksalsberührt, Band 1)
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Als Kai zu sich kommt, weiß sie weder wer sie ist noch wo sie ist, lediglich dass eine Diebin ihr ihre Kleidung gestohlen hat. Sie folgt ihr in ein Dorf, doch alle Mitbewohner hier sind von Entbehrungen ...

Als Kai zu sich kommt, weiß sie weder wer sie ist noch wo sie ist, lediglich dass eine Diebin ihr ihre Kleidung gestohlen hat. Sie folgt ihr in ein Dorf, doch alle Mitbewohner hier sind von Entbehrungen und Krankheit gezeichnet. Sie verurteilen Kai noch bevor sie sie kennen, doch dann eilt der Schmied Jadon ihr zur Hilfe. Nach und nach findet sie mehr über sich heraus und es scheint, als sei sie die letzte ihrer Art. Sie verfügt über eine Gabe und eine alte Prophezeiung spricht, dass sie die Auserwählte sein könnte, die in der Lage ist, das Schicksal des Reiches Vallendor zu ändern. Gemeinsam mit Jadon begibt sie sich in den Kampf.
Dieses Buch ist ein klassischer Fall von äußerer Schönheit und spannendem Klappentext, der unheimlich neugierig macht. Doch leider fiel mir der Einstieg schon mega schwer. Der Beginn ist holprig und wirr und gleich mit so vielen Charakteren versehen, dass ich erstmal brauchte, um wenigstens etwas zu verstehen.
Den Schreibstil empfand ich als anstrengend, zwar werden Landschaften bildlich beschrieben, doch wirkte das oft zu viel des Guten. Der Schreibstil liest sich gewollt poetisch, doch dabei verliert sich die Autorin zu oft in Wiederholungen.
Trotz all der Verwirrung zu Beginn des Buches war das aber noch der spannendste Teil, denn spätestens ab der Mitte wird der Plot sehr langatmig, Der Spannungsbogen nimmt nicht kontinuierlich zu, sondern schwankt hin und her. Zwar gibt es hin und wieder spannende Augenblicke, doch leider überwiegt Langatmigkeit.
Aus der Sicht von Protagonistin Kai verfolgen wir in der Ich-Perspektive die Handlung. Ihr Charakter machte mich zunächst neugierig: woher kommt sie? Wer ist sie? Doch im Laufe der Geschichte verlor ich das Interesse, da weder Entwicklungen zu sehen waren, noch ihre Gedanken aufhörten, sich immer wieder zu wiederholen.
Die Lovestory zum Schmied Jadon ist eine typische Enemies to Lovers und brachte keine großen Überraschungen.
Mein Fazit: Das Worlbuilding hatte gigantisches Potential, eigentlich fand ich die ganze Idee spannend. Mit Kai gibt es auch eine interessante Protagonistin, doch auch diese wirkte unausgereift. Dazu kommt noch eine Story, deren Handlung immer wieder langatmig wird. Sehr schade, aber dieses Buch war leider nicht meins.

Veröffentlicht am 08.05.2025

Leider nicht mein Buch

Gazing into the Stars
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Wir befinden uns weit in der Zukunft. Auf einer Party bei seiner Freundin Prinzessin Lilith lernt Gazing das Mädchen Amber kennen. Gemeinsam begeben sich Gazing und Amber auf eine Suche nach einem Jungen, ...

Wir befinden uns weit in der Zukunft. Auf einer Party bei seiner Freundin Prinzessin Lilith lernt Gazing das Mädchen Amber kennen. Gemeinsam begeben sich Gazing und Amber auf eine Suche nach einem Jungen, der sich am Ende der Welt befinden soll. Doch wo ist dieses Ende? Auf ihrer Reise durch Wüsten, Blumenwiesen und Sümpfen stoßen sie auf ein Geheimnis, das mit Gazing zu tun hat. Doch damit stehen sie vor einer Bedrohung, die das Ende der Welt bedeuten könnte.
Dieses Buch machte mich so unglaublich neugierig, denn es klang außergewöhnlich und einfach anders und da auch das Cover einfach bezauberte, wollte ich mehr wissen.
Doch leider kam für mich schnell die Ernüchterung, denn der Einstieg fiel mir alles andere als leicht. Der Leser wird hier mitten ins Geschehen geworfen und erhält keine bis ganz wenige Erklärungen, wo wir uns befinden und wen wir begleiten. So fiel es mir unglaublich schwer, mich hier zurecht zu finden und ein Bild zu entwickeln, dass mich beim Lesen begleiten könnte.
Leider machte es mir auch der Schreibstil nicht allzu leicht, denn oft musste ich Sätze zweimal lesen, um überhaupt zu begreifen, was gerade geschehen ist und vor allem auch warum.
Das Worldbuilding fand ich leider genauso wenig verständlich. Ich hatte zwar den Eindruck, mich teilweise in fremden Welten zu bewegen, doch wurde man hier ebenfalls einfach mitten ins Geschehen geworfen. Auch hier sprang quasi hin und her und wusste doch insgesamt nicht, was sich um einen herum befand.
All das drückte dann natürlich auch auf die Spannung und die ersten hundert Seiten passierte eigentlich gar nichts und ich habe mich da durch gequält. Den roten Faden, der die Reise hätte begleiten müssen, fehlte mir hier völlig. Stattdessen hatte ich auch hier das Gefühl, sprunghaft von Ort zu Ort zu reisen, ohne wirklich zu verstehen, wo ich mich befand. Hier muss ich allerdings auch zugeben, dass ich beim Lesen immer wieder abgeschaltet habe und mich nur schwer konzentrieren konnte. Es hat mich einfach nicht fesseln können und das erschwerte das Ganze, so dass ich ziemlich lang für dieses Buch brauchte.
Gazing ist ein junger Mann mit Hasenohren, ein Yaakh, doch was oder wer er ist, weiß der Leser, allerdings auch Gazing nicht. Amber fand ich ziemlich anstrengend, sie belehrt Gazing und teilt ihre Erlebnisse im Social Media, das gerade wieder entdeckt wurde. Beide wurden mir nicht richtig sympathisch.
Mein Fazit: Ich hatte große Erwartungen vorm Lesen, da das Buch einfach außergewöhnlich und besonders klang. Das war es dann auch, aber anders als gedacht. Ich habe mich durch die Seiten gequält und muss zum Schluss sagen, dass ich einfach nicht greifen kann, was mir die Geschichte wirklich sagen wollte. Mir fehlte der rote Faden und ein Worldbuilding. Meine Geschichte ist es leider nicht, aber wer Interesse hat, sollte einfach mal reinlesen, da man schon auf den ersten Seiten spürt, wie die Handlung fortlaufen wird.

Veröffentlicht am 24.03.2025

Leider viel zu langatmig

Racheritual
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Zehn Jahre ist es her, dass Kincaid Baxter seinen Dienst bei der Polizei quittierte, da es ihm nach der Jagd nach einem Serienkiller, dem sogenannten Ravenkiller, sehr schwerfiel, den Konventionen standzuhalten. ...

Zehn Jahre ist es her, dass Kincaid Baxter seinen Dienst bei der Polizei quittierte, da es ihm nach der Jagd nach einem Serienkiller, dem sogenannten Ravenkiller, sehr schwerfiel, den Konventionen standzuhalten. Nach wie vor wird er vom San Franzisco Police Department als Berater engagiert, da er es schafft, mit seinen Methoden die Täter zu überführen. Doch nun scheint es, als wäre ausgerechnet der Ravenkiller wieder zurück. Baxter geht erneut auf die Jagd.
Ich habe bereits sehr viele von Büchern, besonders von der Ackerman Junior Reihe, aus der Feder von Ethan Cross schwärmen hören. Ich dachte, vielleicht starte ich einfach mal mit seiner neuen Reihe, doch irgendwie war das nicht ganz, was ich erwartet hatte.
Dieser Thriller ist zwar flüssig geschrieben, jedoch empfand ich dieses Mal die Wechsel zwischen den Perspektiven eher als störend. Auch wenn ich das sonst mag, fühlte es sich hier immer wieder an, als wäre der rote Faden dadurch abhandengekommen. Zwar liest sich der Stil des Autors sehr leicht, aber trotzdem fiel es mir relativ schwer, am Ball zu bleiben.
Der Thriller beginnt mit einem gut hundert Seiten langen Rückblick mit der Jagd nach dem Ravenkiller. Dieser ist besessen von der nordischen Mythologie und praktiziert Paganismus ganz besonders intensiv. Das klang für mich einfach unglaublich spannend, da ich selber auch sehr interessiert bin an nordischer Mythologie. Diese spielt auch eine große Rolle, aber trotzdem fehlte mir einfach ganz viel, vor allem Spannung. Mir fehlten hier interessante Plottwists und Tempo, die erst zum Ende hin zu nahmen.
Ermittler Kincaid blieb für mich blass, ich konnte zu ihm irgendwie keine Beziehung aufbauen. Er ist zwar in seinen Ermittlungen durchaus schlagkräftig, ansonsten aber nur wenig greifbar. Dabei hoffe ich hier aber, dass es mit daran liegt, dass es ein Reihenauftakt ist und man in weiteren Teilen mehr über ihn erfahren wird.
Mein Fazit: Ich hatte hier ganz große Erwartungen an einen spannenden Fall und ganz viel nordischer Mythologie. Leider blieb der Inhalt doch recht weit hinter meinen Erwartungen, da für mich keine richtige Spannung aufkommen wollte. Der Schreibstil gefiel mir recht gut, aber es fiel mir schwer, gefesselt zu bleiben.