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Die BlumentochterJohanna Eckstein kann sich noch gut erinnern. Damals, im Jahr 1984, war sie dabei als Bauer Ludger Schulze auf seinem Acker ein frisches und liebevoll dekoriertes Grab entdeckt hat. Ein junges Mädchen, ...
Johanna Eckstein kann sich noch gut erinnern. Damals, im Jahr 1984, war sie dabei als Bauer Ludger Schulze auf seinem Acker ein frisches und liebevoll dekoriertes Grab entdeckt hat. Ein junges Mädchen, nicht viel älter als sie selbst, wurde dort mit eingeschlagenem Schädel vergraben. Johanna rief die Polizei und seit damals kam der Wunsch in ihr auf selbst Polizistin zu werden. Den hat sie sich mit einer erfolgreichen Bewerbung bei der Berliner Polizei erfüllt. Denn in ihrem dörflichen Heimatort in der Nähe von Münster wollte sie keines Falls bleiben.
Allerdings ist ihre Sicht auf das turbulente, aggressive Berlin nach mehreren Jahrzehnten im Dienst etwas verrückt. Als nun auch noch ihre Beziehung auf der Kippe steht, nutzt sie die Chance, geht in ihre alte Heimat zurück und fängt bei der Kripo in Münster an.
Hier wird, genau wie vor 31 Jahren auf dem Acker ein frisches Grab entdeckt. Zwar ist die Dekoration des Grabes nicht so liebevoll, jedoch liegt wieder die Leiche eines jungen Mädchens mit eingeschlagenem Schädel darin. Was liegt näher als den damals geständigen und verurteilten Adam auch jetzt zu verdächtigen?
Mir hat es sehr gut gefallen, wie die Autorin nicht nur den Fall des ermordeten Mädchens in den Vordergrund rückt, sondern auch die Charaktere möglicher Verdächtiger herausarbeitet hat. Und das nicht nur beim aktuellen Fall, sondern auch bei dem von 1984. Denn dadurch fand ich, haben sich mir die Verwicklungen, die Manipulationen innerhalb der Dorfgemeinschaft sehr gut erschlossen. Manch Bewohner von Emsfeld trägt noch immer schwer an seiner Lebenslüge und an den Schuldgefühlen. Ich fand es spannend zu lesen, wie verzwickt der Zusammenhang zwischen den beiden Frauenmorden aufzudecken ist. Es waren für mich kurzweilige Lesestunden. Von mir gibt’s 4 Lese-Sterne.