Ein groß angelegter Gesellschafts- und Familienroman über die Revolution der Fotografie im 20. Jahrhundert.
Bestsellerautorin Sandra Lüpkes erzählt die Geschichte der Leica, von der Zeit des geduldigen Tüftelns Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts bis zu ihrem Siegeszug um die Welt. Und davon, wie diese bahnbrechende Erfindung das Schicksal zweier Familien prägte, die bereit sind, alles zu riskieren.
Ernst Leitz, der Sohn des Werkgründers, erkennt das Potenzial der Kamera – und treibt die Produktion der Leica gegen alle Widerstände voran. Die nächste Generation steht schon in den Startlöchern: Tochter Elsie hat das Zeug, die Firma zu übernehmen – aber die Brüder werden ihr vorgezogen. Als die Enteignung der Leitz-Werke durch die Nazis droht, bietet Elsie dem Unrechtssystem die Stirn.
Auch Dana und Milan stehen vor dem Nichts: Als Kinder eines jüdischen Ladenbesitzers ist ihnen ein Studium verwehrt, das familiengeführte Geschäft wird geplündert.
Aber die Kamera taugt auch als Waffe der Nazis im Krieg und als Währung der Juden im Exil. Und sie besiegelt das Schicksal von zwei Familien: Der Roman verbindet die Lebenswege der Industriellenfamilie Leitz aus Wetzlar mit denen einer fiktiven jüdischen Familie.
Eine Geschichte von Mut und Scheitern, Leidenschaft und Missgunst, von Träumen und Verrat – hervorragend recherchiert und packend erzählt.
Ein wunderbares Buch. In diesem Werk wird die Geschichte der Familie Leitz und ihr Wirken rund um die Kamera Leica hautnah und lebensecht erzählt. Die Geschichte nach dem Ersten und bis nach dem Zweiten ...
Ein wunderbares Buch. In diesem Werk wird die Geschichte der Familie Leitz und ihr Wirken rund um die Kamera Leica hautnah und lebensecht erzählt. Die Geschichte nach dem Ersten und bis nach dem Zweiten Weltkrieg wird hier wieder lebendig. Mit seinen schönen und abgründigen Zeiten. Aber es wird auch von Lebensmut und Hoffnung berichtet. Der Autorin gelingt es hervorragend, das Wirken der handelnden Personen lebensecht darzustellen. Man fühlt sich als Leser mit diesen Personen verbunden, man lacht und leidet mit Ihnen mit. Besonders hervorheben möchte ich den Umstand, dass nach dem Ende der Geschichte in einem Personenregister die persönlichen Daten und Lebensumstände der handelnden Personen in alphabetischer Reihenfolge erläutert werden. Das trägt noch mehr zum Verständnis des Gelesenen bei. Ein lesenswertes Buch über ein Stück Deutscher Zeitgeschichte. Nicht nur für Photographen.
1914: Der Leiter der Konstruktionsabteilung der Firma Leitz, Oskar Barnack, experimentiert schon länger an einem kleinen Fotoapparat, welchen man einfach in die Jackentasche stecken kann. Die „Liliput“ ...
1914: Der Leiter der Konstruktionsabteilung der Firma Leitz, Oskar Barnack, experimentiert schon länger an einem kleinen Fotoapparat, welchen man einfach in die Jackentasche stecken kann. Die „Liliput“ erblickt das Licht der Welt und wird, gefördert von seinem Chef Ernst Leitz, weiterentwickelt zur „Leica“. In den 1930er-Jahren wird das Leben in Wetzlar allerdings nicht nur für die Familie Leitz immer schwieriger – die Enteignung der Fabrik durch die Nazis droht – sondern auch für Leitz‘ Freund Anton Gabriel, dem jüdischer Besitzer des Geschäftsladens „Haus der Präsente“. Überfälle und Zerstörungen des Lokals sind nur die Vorboten für persönliche Angriffe auf ihn und seine Familie. Ob die Zusammenarbeit mit den Leitz-Werken und die Entwicklung von Fotofilmen hier noch neue Möglichkeiten bieten können?
Akribisch recherchiert, verquickt Sandra Lüpkes Realität mit romanhaften Elementen, im ausführlichen Anhang gibt es interessante Informationen zu historisch belegten Persönlichkeiten und solchen, die zumindest aufgrund einer historischen Vorlage entstanden sind. Viel Wissenswertes über die Fotografie fließt ein, jedoch wohldosiert, sodass auch Laien nicht abgeschreckt oder in ihrem Lesefluss unterbrochen werden. So fügen sich schicksalhafte Jahre aneinander, zeigen, wie unterschiedlich die einzelnen Personen mit den Schrecken vor und während des Zweiten Weltkrieges umgehen, wie die Perspektive – nicht nur beim Fotografieren – die Sicht der Dinge verändern kann.
Locker im Schreibstil, liest sich dieser zeitgeschichtliche Roman recht angenehm, rückt vor allem auch Frauen vor die Linse, um deren Einfluss und Mut unter Beweis zu stellen. Manchmal stehen die Emotionen im Vergleich zur Dokumentation ein wenig hintenan, dennoch kann man sich als Leser sehr gut in die Zeit von 1914 bis 1945 hineinversetzen und die Entwicklung der Leica mitverfolgen.
Fazit: ein schöner und vor allem genau recherchierter Roman, welcher auf Tatsachen beruht und somit ein Stück Geschichte bewahrt.
Titel Das Licht im Rücken
Autor Sandra Lüpkes
ASIN B0BJTJPHBS
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Gebundenes Buch (496 Seiten) und Hörbuch
Erscheinungsdatum 16. Mai 2023
Verlag Rowohlt
Auf Sandra Lüpkes' im Verlag Kindler veröffentlichtes Buch "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.
Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt ...
Auf Sandra Lüpkes' im Verlag Kindler veröffentlichtes Buch "Das Licht im Rücken" freute ich mich, sagte mir doch bereits ihr "Die Schule am Meer" zu.
Das Cover gefällt mir mittelprächtig, aber es passt zum erzählten Geschehen. Es erstaunte mich wieder einmal, dass ein Buch mit "Historischer Roman" beworben wird, selbst jedoch nur die Bezeichnung "Roman" aufweist.
Vorn & hinten sind alte s/w Fotos, welche am Ende näher erläutert werden, auch den einzelnen Abschnitten sind jeweils weitere erklärte Bilder sowie Orts- und Zeitangaben vorangestellt. Im Anschluss an ein kurzes Nachwort findet man ein ungewöhnlich ausführliches Personenregister, was ich grundsätzlich begrüße, was jedoch angesichts der vielen Personen vor allem am Anfang recht mühselig war. Gern hätte ich auch Ortsskizzen vorgefunden. Das Buch endet mit Danksagungen sowie Quellen- und Literaturhinweisen.
Im Mittelpunkt der in Wetzlar im Jahre 1914 einsetzenden Handlung stehen die Fabrikantenfamilie Leitz, die fiktive jüdische Kaufmannsfamilie Gabriel und die Familie des Erfinders Barnack. Flüssig erzählt und geschickt Realität und Fiktion ebenso verbindend wie Familiengeschehen und technische Daten endet der Roman nach den Zweiten Weltkrieg.
Kleines Manko: Fehler wie z. B. gleich zu Beginn auf S. 29: "Sie [die Brüder] übernehmen doch später die Firma, da müssen "S"ie lernen, wie es läuft." oder auch auf S. 440 "Dadurch, dass "S"ie [die Arbeiterinnen] die Mittagssuppe auslöffeln,..."
Kleinschreibung wäre hier korrekt, da es sich nicht um eine Anrede handelt, sondern über Dritte gesprochen wird.
Rein inhaltlich bescherte mir das Buch jedoch einige Stunden interessanter Unterhaltung, wenn ich auch mit keiner Person, nicht einmal mit der sich zu emanzipieren versuchenden Elsie so richtig "warm werden" konnte.
"Eine Erfindung erobert die Welt – und bestimmt das Schicksal zweier Familien, die bereit sind, alles zu riskieren.": so der Slogan des Romans "Das Licht im Rücken" von Sandra Lüpkes. Eine Handkamera erobert ...
"Eine Erfindung erobert die Welt – und bestimmt das Schicksal zweier Familien, die bereit sind, alles zu riskieren.": so der Slogan des Romans "Das Licht im Rücken" von Sandra Lüpkes. Eine Handkamera erobert die Welt und das durch den Tüftler Oskar Barnack. Das Buch liest sich auf seinen 496 Seiten ganz gut, wobei es teilweise sehr langatmig ist und man ein wenig ins stocken gerät. Dennoch ist die Geschichte mit dem Hintergrund sehr schön und interessant. Auch das Buchcover und der Buchtitel sprechen für das Buch. Man darf nicht vergessen, dass es sich bei dieser Geschichte nicht um eine Fiktion handelt sondern um eine wahre Begebenheit. Weil es nicht zu 100 % meins war, vergebe ich für dieses Buch nur vier von fünf Sternen.
Wetzlar im Jahr 1914. Meister Barnack ist auf dem Weg zu Leitz dem zweiten und hat eine große Erfindung dabei. Ein Fotoapparat bei dem das Negativ direkt auf den Film kommt und nicht auf eine ...
Wetzlar im Jahr 1914. Meister Barnack ist auf dem Weg zu Leitz dem zweiten und hat eine große Erfindung dabei. Ein Fotoapparat bei dem das Negativ direkt auf den Film kommt und nicht auf eine Platte. Die Erfindung für die Fotografie. Leitz will die Kamera teotz Schwierigkeiten in Serie nehmen. Aber der erste und vor allem der zweite Weltkrieg macht einen Strich durch die Rechnung. Aber da gibt es noch Elsie, die älteste Tochter von Ernst Leitz, sie lässt sich nicht so leicht ausbooten.
Es dauerte lange bis die Geschichte Fahrt aufnahm und sie hatte sehr viele Nebenstränge, die von der Hauptgeschichte ablenkten. Das störte mich beim Lesen sehr und so kam ich einfach nicht in die Geschichte. Obwohl das Thema sehr interessant ist und ich die Zeit auch sehr mag, vor allem wenn es, wie im Fall Elsie, um starke Frauen geht. Leider konnte mich die Story nicht überzeugen, es langweilte mich.