Cover-Bild The Story of a Love Song
(41)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX.digital
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.03.2021
  • ISBN: 9783736314542
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Vi Keeland, Penelope Ward

The Story of a Love Song

Anika Klüver (Übersetzer)

"Ich will dein Licht sein, Luca, bis du dein eigenes wiederfindest. Das machen Menschen, wenn sie verliebt sind."

Griffin und Luca waren Brieffreunde, doch nach einem schrecklichen Ereignis bricht Luca den Kontakt ab. Seither meidet sie Menschenmengen und hat sich zurückgezogen. Als sie Jahre später ein Brief von Griffin erreicht, gibt Luca sich einen Ruck, und sie knüpfen da an, wo sie als Teenager aufgehört haben: Sie schreiben sich, vertrauen sich alles an. Aber jetzt will Luca mehr, sie will Griffin endlich auch persönlich kennenlernen und überwindet ihre größte Angst. Luca macht sich auf den Weg nach Kalifornien, um ihn aufzusuchen. Was sie nicht weiß: Griffin ist der Sänger einer der bekanntesten Bands der Welt ...

"The Story of a Love Song lässt euch lachen, weinen und Luca und Griffin laut anfeuern, während man ihre Tragödien und Triumphe verfolgt." FRESH FICTION

Der neue Bestseller des erfolgreichen Autorenduos Vi Keeland und Penelope Ward

Weitere Formate

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2021

Wenig feinfühlig

1

Der Schreibstil:
Wie gewohnt ist der Schreibstil locker leicht und sehr lustig sowie sexuell aufgeladen. Hier reihen sich wirklich Sexbeschreibungen an kuriose Szenen. Für den Lesefluss war das auf jeden ...

Der Schreibstil:
Wie gewohnt ist der Schreibstil locker leicht und sehr lustig sowie sexuell aufgeladen. Hier reihen sich wirklich Sexbeschreibungen an kuriose Szenen. Für den Lesefluss war das auf jeden Fall förderlich, auf Ebene der Figurenbeziehungen dagegen wirkte es wenig feinfühlig. Da wurde schon so manche Szene mit Humor übergangen, die eigentlich etwas ernster hätte angegangen werden müssen. Zudem gab es meiner Meinung nach gegen Ende des Buches immer wieder unglückliche Formulierungen, die die Figuren merkwürdig klingen ließen.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir sehr leicht. Luca ist als Protagonistin durch ihr Handicap total interessant und auch sehr sympathisch. Ich mochte ihre leicht zurückhaltende, aber ehrliche Art mit der sie der Welt entgegentritt und sich an die Briefe wagt, die ihr Leben verändern.
Bezüglich der Briefe war ich erst einmal wirklich skeptisch. Ich mag Briefromane nicht ganz so gerne, weil mir da immer zu wenig passiert und man meist das ganze Buch über auf das Treffen hofft. Irgendwann bin ich dieses Hoffen dann leid. Hier war es mit den Briefen aber erst einmal in Ordnung, weil sie total süß haben. Griffin und Luca nähern sich langsam wieder einander an und sind überraschend ehrlich in ihren Briefen. Während andere Leben fernab der Briefe weiterlaufen, als wäre nichts, neigen sich Griffins und Lucas Leben dem Plot der Briefe sehr schnell an. Das ließ mich zu hoffen wagen, dass man hier gar nicht so lange auf das Treffen warten muss und das fand ich sehr gut. Dadurch kam einfach mehr Action und mehr andere Spannung in die Geschichte.

Was ich etwas merkwürdig fand und was letztlich auch für mich der Anfang vom Ende war, waren die vielen Sexbeschreibungen in den Briefen. Erst sind die noch ganz süß und natürlich witzig (eben Vi Keeland), aber irgendwann enthalten sie fast nur noch Beschreibungen sexueller Fantasien oder ähnlichem. Gerade, weil die beiden sich doch noch sehr fremd sind und beinahe anonym schreiben, klang das alles doch sehr unrealistisch und befremdlich. Es liest sich wie eine Art Brautwerbung, dabei hätten die beiden sich doch eigentlich noch genug anderes zu erzählen. Das verlagerte die Beziehung der beiden auf eine sehr komische Ebene, die man in Bezug auf eine wahre Liebesgeschichte nicht mehr so ganz ernst nehmen konnte.

So zu Lucas Hintergrund direkt kann ich sagen, dass mir da ein wenig die Abgrenzung gefehlt hat. Ihr Handicap wird zwar immer wieder mal kurz beschrieben, man wird aber nicht so ganz schlau daraus, worauf es ihr nun wirklich ankommt und was möglich und was unmöglich ist. Dadurch kann man nicht immer nachvollziehen, warum eine Situation auf diese oder jene Art ausgeht. Es wirkte einfach unlogisch und hat Lucas Handicap etwas an Glaubwürdigkeit verlieren lassen. Vor allem, weil es dann, wenn es im Plot als Wendepunkt gut passt, wieder stärker ausgeprägt beschrieben wird.
Griffin fand ich anfangs sehr sympathisch. Er wollte Luca aufmuntern und bewies ein wenig, dass der Status in der Gesellschaft nicht zählt (das Aussehen aber wohl indirekt doch, denn beide werden als natürlich perfekt beschrieben). Seine Gründe dafür, Luca Informationen vorzuenthalten und nicht alles über sich preiszugeben, waren für mich allerdings nicht immer nachvollziehbar. Ganz allgemein ist es hier so, dass die Beziehung so aufgebaut wird, dass sie eigentlich unmöglich scheint. Wie man das so kennt, wird es bei solch einem Buch am Ende nicht so ausgehen, aber Griffin macht es einem nicht leicht, dass Ganze als realistisch wahrnehmbar zu betrachten.
Irgendwann fing es aber damit an, dass Griffin Luca ein wenig zu sehr auf ihre Sexualität zu beschränken. Er schreibt ihr davon, was er mit ihr tun will, obwohl sie sich praktisch gar nicht kennen, sobald sie sich kennen, geht er ihr an die Wäsche (ob das so richtig einvernehmlich geschah, blieb für mich zweifelhaft) und belagert sie in der Downphase der Geschichte mit Sexwitzen. Ich habe mich zwischendurch wirklich gefragt, um was es hier ging. Mir machte es jedenfalls nicht den Eindruck, als läse ich eine Liebesgeschichte. Von Liebe habe ich nämlich nicht viel gespürt. Wenn dann von der Begeisterung, die man für eine Affäre hegt. Mag sein, dass gegen Ende noch Details eingeführt werden, die zeigen sollen, wie gut er Luca kennt und wie tief ihre Beziehung ist, dem geht jedoch viel vorweg, was für mich ebenfalls von zweifelhaften Ruf war.

Luca gerät in eine Art Abhängigkeit zu Griffin. Erst ist er ihre Stütze, etwas das ihr positiv aus ihrer Vergangenheit in Erinnerung geblieben ist, dann wird er zu ihrem Freund, dem sie sich anvertrauen und auch mit dem sie Dinge ausprobieren kann, mal ganz normal sein kann. Dann aber wird er zu jemandem, der sie auf eine Art beeinflusst, die nicht mehr länger gut für sie ist. Ihr Handicap gerät in den Hintergrund bzw. wird verdrängt, ihre Gedanken von Griffin beherrscht, Rückfälle runtergemacht. Wenn Griffin sie zu sehr bedrängt oder Mist baut, schafft er es, Luca einzureden, sie sei Schuld. Gehen Lucas Gedanken einmal in die richtige Richtung (sie denkt über das nach, was Griffin mit ihr macht/zweifelt), verdreht er ihr förmlich die Wahrheit im Munde und lenkt sie fein in eine andere Richtung. Ich habe mich echt gefragt, in welchem Psychodrama ich da gelandet bin.
Zwar gab es auch süße Aktionen zwischen den beiden, aber die wurden immer schnell abgehandelt, sodass sie wie vorgespult zum „Wesentlichen“ schienen. Auf diesem Weg fehlten aber die Emotionen. Alles, was nicht in diesem Psychodurcheinander verloren geht, verliert sich im Witz, den die Geschichte enthält.

So und nun noch zu diesem Rockstarding: Können wir einmal festhalten, dass Griffins Unsicherheit in Bezug auf Luca nicht nachvollziehbar oder logisch scheint, sondern vielmehr ganz oberflächlich und egozentrisch wirkt? Wenn ihr das Buch lesen solltet, dann werdet ihr das merken. Ganz generell scheinen alle zentralen Thematiken verschoben. Man besucht einen völlig Fremden, der einen unheimlich gut beeinflussen kann – Luca denkt daran, mit wie vielen Frauen Griffin wohl im Bett war. Was ist daran bitte logisch?! Und so ging es weiter. Die Thematiken, auf die es ankam, die ausdiskutiert, wohlüberlegt oder schlicht besprochen hätten werden müssen, werden unter den Tisch fallen gelassen und weichen irgendetwas, das definitiv mit Sex zu tun hat.

Und jetzt zum letzten Abschnitt der Geschichte: Wie ihr euch vielleicht denken könnt, geht einem Happy End immer ein Wendepunkt voraus, bei dem mal alles nicht so happy ist. Es wurde unheimlich mit Lucas Handicap gespielt und das so, dass es sehr sehr konstruiert wirkte und auch einfach langfristig betrachtet, ziemlich heftig gewesen wäre (hätte man es authentisch haben wollen). Da haben die Autorinnen meiner Meinung nach ziemlich übertrieben und mal wieder bewiesen, dass die Emotionen hier einfach nicht gegeben sind. Luca und Griffin können keine Krise überwältigen (jedenfalls nicht adäquat und auf einer tieferen Ebene), weil sie so nie miteinander sind. VORSICHT IRONIE: Wenigstens hat sich jetzt auch der einzige Nebenprotagonist dazu entschlossen, die wunderbare und vor allem gesunde Beziehung zwischen Griffin und Luca zu fördern. Und das, obwohl er Lucas Therapeut ist und eigentlich um ihr seelisches Wohl besorgt sein müsste.

Tja, was kann ich Positives zu der Geschichte sagen? Ich mochte die Aktionen, die Griffin gegen Ende des Buches Luca zuliebe veranstaltet hat, ich mochte den etwas schrägen Therapeuten mit seiner Vogelliebe (bitte aber sein therapeutisches Können abziehen) und ich mochte es, dass das Buch sich leicht und locker lesen ließ, weil eben nichts tiefer ging, alles recht witzig aufgemacht war und „langweiliges“ (was die beiden voran gebracht hätte) schnell erzählt wurde.

Fazit:
Ich habe gelacht und konnte das Buch schnell durchlesen. Ich habe aber auch viel die Stirn gerunzelt, war enttäuscht, entsetzt und durchaus nicht davon angetan, wie Griffin hier auf Luca einwirkt. Für mich fehlte der Geschichte sämtliches Feingefühl, Emotionen, Tiefe und auch die nötige Ernsthaftigkeit, die eine Protagonistin mit dem Hintergrund, gebraucht hätte. Ich war mir bewusst, dass die Vi Keeland-Bücher meist sehr lustig sind und habe da anfangs auch noch drüber hinweg gesehen und mich einfach amüsiert. Irgendwann rutscht es aber in eine Richtung ab, die mir nicht mehr wirklich gefiel. So würde ich sagen, dass mir das erste Viertel des Buches gefallen hat (mit der Info im Kopf, dass Keeland eben so schreibt und man sie deshalb mag), der Rest des Buches konnte mich jedoch nicht überzeugen.

2 von 5 Sterne von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere