Cover-Bild Ein simpler Eingriff
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783446273634
Yael Inokai

Ein simpler Eingriff

Roman
Ein neuartiger Eingriff soll Frauen von ihren psychischen Leiden befreien. Doch ist das menschenwürdig? Eine Geschichte von Emanzipation, Liebe und Empathie.

Meret ist Krankenschwester. Die Klinik ist ihr Zuhause, ihre Uniform trägt sie mit Stolz, schließlich kennt die Menschen in ihrem Leiden niemand so gut wie sie. Bis eines Tages ein neuartiger Eingriff entwickelt wird, der vor allem Frauen von psychischen Leiden befreien soll. Die Nachwirkungen des Eingriffs können schmerzhaft sein, aber danach fängt die Heilung an. Daran hält Meret fest, auch wenn ihr langsam erste Zweifel kommen.
„Ein simpler Eingriff“ ist nicht nur die Geschichte einer jungen Frau, die in einer Welt starrer Hierarchien und entmenschlichter Patientinnen ihren Glauben an die Macht der Medizin verliert. Es ist auch die intensive Heraufbeschwörung einer Liebe mit ganz eigenen Gesetzen. Denn Meret verliebt sich in eine andere Krankenschwester. Und überschreitet damit eine unsichtbare Grenze.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Heilung

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Merkt ist Krankenschwester mit Leib und Seele und sie steht auch zu den Unannehmlichkeiten, die mit Heilung verbunden sind. Das ändert sich zunächst auch nicht, als ein Eingriff entwickelt wird, der psychisch ...

Merkt ist Krankenschwester mit Leib und Seele und sie steht auch zu den Unannehmlichkeiten, die mit Heilung verbunden sind. Das ändert sich zunächst auch nicht, als ein Eingriff entwickelt wird, der psychisch heilt. Nach einer unbequemen Zeit, soll man sich weitaus besser fühlen, aber ist es wirklich an dem? Meret zweifelt. Ich fand das Buch sehr interessant und es werden hier verschiedenen Seiten einer Medaille durchleuchtet. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und hat eine besondere Tiefe. Der Schreibstil ist angenehm und detailliert. Das Cover passt. Ich empfehle das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 01.11.2022

Ein nachdenklich stimmender Roman

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Erzählt wird die Geschichte von Meret, einer Krankenschwester mit Leib und Seele, die auf der psyatrischen Station eines Krankenhauses tätig ist. Auf dieser Station sollen verhaltensauffällige Frauen durch ...

Erzählt wird die Geschichte von Meret, einer Krankenschwester mit Leib und Seele, die auf der psyatrischen Station eines Krankenhauses tätig ist. Auf dieser Station sollen verhaltensauffällige Frauen durch die neu entwickelte Lobotomie ruhig gestellt und von ihren „Leiden“ geheilt werden. Ist Meret anfangs überzeugt von dieser Methode, kommen bei ihr jedoch mit der Zeit Zweifel auf.
Meret lebt in einem Schwesternwohnheim und verliebt sich in ihre Zimmergenossin. Damit überschreitet sie eine moralische Grenze. Dieses ist ein Verhalten, das auch ausgelöscht werden müsste.
Dieser Roman beschreibt die menschenverachtende Methode, verhaltensauffällige und andersgeartete Menschen, vor allem Frauen, durch einen Eingriff in das Gehirn der Norm anzupassen. Lobotomie wurden in den 1940er und 50er Jahren angewandt und war schon damals umstritten. Seit den 1970er Jahren wird sie in der im Buch beschriebenen Art und Weise jedoch nicht mehr durchgeführt.
Die Handlung erlebt der Leser aus der Sicht von Meret. Dadurch lassen sich ihre Gefühle sehr gut nachvollziehen. Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich flüssig lesen.
Mein Fazit:
Ein Buch, das nachdenklich stimmt. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.10.2022

Ein Buch zum Nachdenken

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Meret ist Krankenschwester in einer psychiatrischen Abteilung eines nicht näher definierten Krankenhaus in dem ebenso nicht näher definierte Gehirnoperationen durchgeführt werden. Der medizinisch interessierte ...

Meret ist Krankenschwester in einer psychiatrischen Abteilung eines nicht näher definierten Krankenhaus in dem ebenso nicht näher definierte Gehirnoperationen durchgeführt werden. Der medizinisch interessierte Leser wird hier gleich die Lobotomie erkennen, jene Operation, die in den 1940er und 1950er Jahren überdurchschnittlich oft angewendet worden ist, um gesellschaftlich unerwünschtes Verhalten zu eliminieren. Prominentestes Opfer dieser brutalen Verstümmelung ist Rosemary Kennedy.

Warum gerade in dieser Zeit?

Der Zweite Weltkrieg hat eine große Zahl an traumatisierten Menschen hinterlassen und Psychopharmaka waren noch nicht erfunden. Deshalb glaubte man, mit dieser Operation „helfen“ zu können. Dass dabei auch einiges schief gehen kann, hat Meret erst viel später erkannt.

Meine Meinung:

Der Charakter der Meret ist empathisch dargestellt. Interessant ist die Schilderung der Lebensumstände der Krankenschwestern. Die zärtliche Liebesbeziehung zwischen Meret und ihrer Mitbewohnerin wird dezent beschrieben.

Diese Anhäufung von Andeutungen ist vielleicht die größte Stärke und auch größte Schwäche des Buches gleichzeitig. Stärke, weil die Leser selbst Gedanken machen können (und vermutlich sollen), Schwäche, weil einiges ungesagt bzw. hinter einer Art Nebelwand diffus bleibt. Wenig wird beim Namen genannt, bestenfalls umschrieben. Das passt allerdings in die Zeit in der der Roman spielt. Man ist sich damals in zahlreichen Andeutungen ergangen, was naturgemäß auch zu Missverständnissen geführt hat.

Yael Inokai beschreibt mit großem Feingefühl Unaussprechliches.

Fazit:

Ein nachdenklich stimmender Roman, in dem man als Leser auch mit Wut kämpft, wenn an Gehirnen von Personen herumoperiert wird, wenn sie nicht oder nur unzureichend in die gerade gültige Gesellschaftsnormen passen. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 13.09.2022

Die blaue Schachtel

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In ihrem Beruf als Krankenschwester ist Meret zufrieden. Sie betreut die Patientinnen, für deren Leiden der Doktor eine neue Operationsmethode entwickelt hat. Es handelt sich um einen Eingriff am Gehirn, ...

In ihrem Beruf als Krankenschwester ist Meret zufrieden. Sie betreut die Patientinnen, für deren Leiden der Doktor eine neue Operationsmethode entwickelt hat. Es handelt sich um einen Eingriff am Gehirn, mit dem überbordende Gefühle oder abweichendes Verhalten gedämpft werden sollen. Merets Assistenz bei den Operationen ist wichtig, da die Patientinnen wach bleiben müssen. Und nun kommt eine herausgehobene Patientin ins Krankenhaus. Marianne, die von der Wut geplagt wird, entstammt einer wohlhabenden Familie, was sich für die Forschungen des Doktors als wichtig erweisen könnte. Zu Meret findet Marianne schnell eine Verbindung. Die Gegenwart der Krankenschwester scheint die Angst zu nehmen.

Wenn man durch die Longlist des Deutschen Buchpreises 2022 scrollt, fällt einem bei diesem Buch sofort das berührendeTitelbild von einer Krankenschwester vor einem Gebäude auf. Sie wirkt kontemplativ und etwas einsam. Zum Inhalt des Buches hätte das Bild kaum besser gewählt werden können. Auch Merets Geschichte berührt. Von einer Krankenschwester, die ihren Aufgaben nachkommt wie es ihr gesagt wird, entwickelt sie sich zu einer Persönlichkeit, die anfängt Fragen zu stellen und die der Liebe begegnet. Nicht ganz klar wird, wann die Erzählung spielt. Vielleicht sollte man sich mit Vermutungen zurückhalten, es wird jedoch nach dem zweiten Weltkrieg sein.

Dieser ansprechende Roman versteht es zu fesseln und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Es scheint eine Zeit gewesen zu sein, in der den Frauen noch bestimmte Rollen zugewiesen wurden, von denen sie kaum abweichen durften. Meret fügt sich zunächst mit Freude darein. Als Mitglied einer besonderen Abteilung genießt sie ein gewisses Privileg und sie genießt es wirklich. Doch sie beginnt zu zweifeln und mit dem Zweifel beginnt die Veränderung, die auch Schwierigkeiten bringt. Beim Lesen kann man Merets Weg sehr gut nachvollziehen, auch wenn Einiges im Ungewissen bleibt. Während der gesamten Lektüre bleibt man gefesselt, von der Entwicklung, die Meret durchmacht, wie sie immer mehr zu sich selbst und ihren Überzeugungen steht. Die Zukunft mag erst sacht im Nebel auftauchen, doch sie sollte einen Schritt vorwärts bezeugen.

Veröffentlicht am 04.09.2022

In der Psychatrie

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Die Schriftstellerin Yael Inokai ist mit ihrem Roman, Ein simpler Eingriff, für den deutschen Buchpreis nominiert.

Sie schreibt in einen ruhigen besinnlichen Stil.
Die Krankenschwester Meret
arbeitet ...



Die Schriftstellerin Yael Inokai ist mit ihrem Roman, Ein simpler Eingriff, für den deutschen Buchpreis nominiert.

Sie schreibt in einen ruhigen besinnlichen Stil.
Die Krankenschwester Meret
arbeitet uni einer psychischen Klinik. Um Kranke Frauen , die durcheinander zu aufgedreht oder Kriminell sind, wird ein Eingriff vorgenommen, danach sollen sie gesund sein.

Meret wohnt mit einer Kollegin in einem Schwesternwohnheim. Da entwickelt sich eine Liebesbeziehung, die mir etwas zu viel beschrieben wird.

Die Autorin lässt Meret ihre Gedanken im Rückblick erzählen.
Das ist poetisch gemacht.
Man weiß nicht, wann die Geschichte stattfindet.
Sonst ist der Roman ganz interessant.