Cover-Bild Herz Vers Sagen
Band 1950 der Reihe "edition suhrkamp"
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Lyrik, Poesie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 79
  • Ersterscheinung: 28.05.1995
  • ISBN: 9783518119501
Albert Ostermaier

Herz Vers Sagen

Gedichte

Albert Ostermaier nimmt letzte Mythen der Menschheit, Liebe und Lust und Tod - die traditionellen Themen - ins Visier seiner Verse. Diagnose: Herzversagen. Seine ›Liebesgedichte‹ sind Faustschläge aufs Herz der Poesie, Wiederbelebungsversuche an einer totgeliebten Gattung. Nach jedem Gedicht könnte das Epitaph stehen: Hier lieg ich von der Lieb' erschlagen.
Illusionslos sezierend ist der Realismus von Herz Vers Sagen , Liebe ist bei diesem jungen Dichter gefriergetrocknete Einwegware und das intimste Versprechen von Liebe ist der Tod. Die romantischen Hymnen an die Nacht und die Liebe haben in diesen Gedichten den Infarkt hinter sich: »die nacht gehört den toten kavaliern / die selbst im kalten fleisch noch erigien...« Albert Ostermaiers Lyrik aber weitet sich auch ins Politische, in deutsche Geschichte. Die Exilanten, für die seine Verse das Requiem anstimmen, sind die von der Liebe zu einem Land, das sie auslöschen wollte, Erschlagenen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.07.2017

tief eintauchen und davon fliegen

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„ratschlag an einen jungen dichter

als dichter musst du wissen wie
man leute killt köpfe zwischen
zeilen klemmt sie plätten satz für
satz das ist das blei das du hast
ein gutes gedicht braucht heut
zutage ...

„ratschlag an einen jungen dichter

als dichter musst du wissen wie
man leute killt köpfe zwischen
zeilen klemmt sie plätten satz für
satz das ist das blei das du hast
ein gutes gedicht braucht heut
zutage einfach einen mord damit
die quote stimmt sie nicht zum
pinkeln gehen wenn du um ihre
herzen wirbst musst du sie brechen“

Ja, all das kann Albert Ostermeier! Wunderschön und immer wieder aufregend schreibt er über Liebe, Beziehungen, Alltag, verändert den Sinn der Zeilen durch Zeilenumbrüche, die die ganze Bedeutung verändern und schafft es so, mit ein paar Worten sehr vielschichtige, poetische und doch profane Aussagen zu treffen, irgendwo zwischen Shakespeare und Bukowski.

„Faust auf’s Herz“: Seine Gedichte gehören zu den schönsten die ich kenne!