Cover-Bild Das mohnrote Meer
Band 1 der Reihe "Ibis-Trilogie"
11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 10.04.2018
  • ISBN: 9783453422575
Amitav Ghosh

Das mohnrote Meer

Roman
Barbara Heller (Übersetzer)

1838: Am Oberlauf des Ganges schuften die Menschen für die britische Opiumindustrie. Die junge Diti lebt und arbeitet mit ihrer 6-jährigen Tochter Kabutri und ihrem Mann Hukam Singh auf einer Mohnfarm. Diti hat Tagträume, Visionen, in denen sie ein Schiff unter Segeln sieht, das den Fluss herauf kommt. Noch nie war sie am Meer, am »Schwarzen Wasser«, und kann sich die Vision nicht erklären. Doch sie ahnt, dass sie vor einer großen Veränderung in ihrem Leben stehen könnte.

Als Hukam nach einem Unfall in der Fabrik stirbt, will Diti sich deshalb lieber verbrennen lassen, als mit ihrem Schwager zusammenzuleben, wie es die Tradition will. In letzter Sekunde wird sie von dem Unberührbaren Kalua gerettet und die beiden fliehen auf dem Ganges stromabwärts nach Kalkutta. Als sie nach einer abenteuerlichen Reise dort ankommt, erblickt sie das Schiff aus ihren Visionen und versteht endlich, dass sie als Teil einer Schicksalsgemeinschaft das Land und ihr bisheriges Leben hinter sich lassen wird.

Historienepos, Gesellschafts- und Abenteuerroman zugleich.

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Veröffentlicht am 25.04.2018

Ein Blick auf das Indien des 19. Jahrhunderts

1

Amitav Ghosh ist ein interessanter Geschichtenerzähler über das Indien des 19. Jahrhunderts.
Indien ist besetzt von den Briten, diese tun alles um ihre Macht den Indern gegenüber zu demonstrieren. Sei ...

Amitav Ghosh ist ein interessanter Geschichtenerzähler über das Indien des 19. Jahrhunderts.
Indien ist besetzt von den Briten, diese tun alles um ihre Macht den Indern gegenüber zu demonstrieren. Sei es, dass nur noch Opium angebaut wird und die Bauern davon kaum leben können oder das englische Rechtssystem übernommen wird, was für die Inder und ihr Kastensystem eine Farce bedeutet.

Im laufe des Buches gewährt uns Amitav Ghosh einen Blick auf die verschiedensten Menschen, die in Indien Leben, auch auf die Probleme die Kasten betreffend.
Alle diese Figuren wollen oder müssen aus den verschiedensten Gründen Indien nach Mauritius verlassen.

Am härtesten trifft es einen Inder aus einer der höchsten Kasten, der als Gefangener und ausgestoßener das Land verlassen muss, letztlich nur weil er nicht mit seinem englischen Geschäftspartner kooperiert hat.

Alle treffen auf dem Segelschiff Ibis zusammen. Die Beschreibung des unteren Decks, auf dem die indischen Auswanderer und Gefangenen reisen, nimmt einen mit. Stickige Luft, keine oder nur wenige Öffnungen durch die frische Luft dringt und die "Reisenden" dürfen nur einmal am Tag auf das obere Deck und sich die Beine vertreten.

Auf der Ibis entwickeln sich Freundschaften, eine Paar heiratet sogar unter Deck.
Die Schiffmannschaft die sich für höher gestellte Menschen hält, beobachtet die "Reisenden" natürlich mit Argusaugen und geht scharf gegen vermeintliche Verfehlungen vor. Dies führt soweit, dass die Gefahr einer Meuterei besteht und am Ende einige fliehen, in einem kleinen Beiboot, mitten auf dem indischen Ozean.

Dies ist der erste Band der Ibis Reihe, ohne dies zu wissen habe ich bereits den zweiten Band Der rauchblaue Fluss gelesen. In diesem Band geht es viel mehr um die Umstände in China und den dortigen Opiumhandel, die im ersten Band nur angedeutet werden.
Mein Fazit ist, Amitav Ghosh ist wieder ein sehr lesenswertes Buch gelungen über die Geschichte des Landes, in dem er geboren wurde.