Cover-Bild Licht
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 22.02.2017
  • ISBN: 9783257069945
Anthony McCarten

Licht

Gabriele Kempf-Allié (Übersetzer), Manfred Allié (Übersetzer)

Die Geschichte von zwei unterschiedlichen Männern, die sich treffen, um gemeinsam die Welt zu verändern. Der eine bringt mit seiner Erfindung weltweit Licht ins Dunkel, der andere ist ein Genie des Geldes. Doch während J. P. Morgan aus der Beziehung als reichster Mann der Welt hervorgeht, lässt sich der Erfinder der Glühbirne, Thomas Edison, von der schillernden Welt seines Partners verführen und setzt nicht nur seine Erfindungskraft, sondern auch sein Seelenheil aufs Spiel.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Fiktion und Realität in perfekter Symbiose

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Beschreibung

Licht. Eine der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheit, die Dank des Erfinders Thomas Alva Edison den Weg in die Straßen und Häuser der Menschen fand. Die fesselnde Geschichte auf ...

Beschreibung

Licht. Eine der bedeutendsten Errungenschaften der Menschheit, die Dank des Erfinders Thomas Alva Edison den Weg in die Straßen und Häuser der Menschen fand. Die fesselnde Geschichte auf dem Weg zur Elektrizität verbindet zwei der unterschiedlichsten Männer überhaupt: Thomas Alva Edison, der Erfinder der Glühbirne, Besitzer von zahlreichen Patenten und den reichsten Mann der Welt, J. P. Morgan, der seine Genialität an der Wall Street unter Beweis stellte. Zusammen wollen sie die Welt erleuchten. Im skrupellosen Wirtschaftskampf setzt sich der Erfinder einer Welt aus, der er nie angehören wollte und die seine Moral und Überzeugungen schwer in Mitleidenschaft zieht. Der Kampf zwischen Macht und Geld machen es Edison immer schwerer sich selbst treu zu bleiben.

50 Jahre nachdem Thomas Alva Edison die Glühbirne erfand, soll ihm zu Ehren eine Parade statt finden, doch an Edison haben mittlerweile die scharfen Zähne der Zeit genagt und er findet die Menschen sollten ihn nicht für seine Forschung und Erfindung im Bereich der Elektrizität ehren, denn diese hat neben dem Guten auch eine Menge Schlechtes, ja sogar den Tod hervor gebracht hat.

Meine Meinung

Aus eigenem Antrieb hätte ich mich mit großer Wahrscheinlichkeit nie so richtig mit dem Erfinder Thomas Alva Edison auseinander gesetzt, doch Anthony McCarten ist es in seinem neusten Roman „Licht“ eindeutig gelungen mein Interesse zu wecken und mir das Tor zu der spannenden Welt der großen Entdecker und Erfinder aufzustoßen.

"…immer die gespannte Erwartung auf das, was dieser großartige Verstand als Nächstes hervorbringen würde-, denn nur wenige waren geboren und wandelten auf Erden, um etwas Gutes aus dem Fluss ihrer Gedanken zu bergen, und nur eine Handvoll davon machte aus dem Ergebnis etwas, das von Nutzen für die Menschheit war." (Seite 335)

Der Schriftsteller Anthony McCarten verwebt in seinem Roman historische Fakten und Fiktion zu einer mitreisenden Lebensgeschichte über den berühmten Erfinder Thomas Alva Edison. Am Ende seines Lebens angekommen wartet Edison an einem einsamen Zuggleis und lässt sein erstaunliches Leben Revue passieren. Ohne jegliche Schulbildung ist es Edison mit Verstand, Erfindergeist und harter Arbeit gelungen Großartiges zu leisten. Seine größte Erfindung, die Glühbirne, zieht die Aufmerksamkeit des Unternehmers und Privatbankiers John Pierpont Morgan auf sich. Dieser wittert die große Chance, Geld und Ruhm mit der weltweiten Elektrifizierung zu erlangen. Trotz Edison’s Bedenken an einer Zusammenarbeit und seinen Vorbehalten gegenüber der Unternehmerbranche willigt er in die Zusammenarbeit mit J. P. Morgan ein.

"Gerade erst hatte er beschlossen, Geschäftsmann zu werden, und schon spürte er in seinem Inneren die Aufgewühltheit, die Nervosität des modernen Lebens." (Seite 120)

Atemberaumbend gut wurde die Atmosphäre die den Geist der Gesellschaft und Wirtschaft während der Industrialisierung einfängt zwischen den Zeilen untergebracht. Der Wettstreit zwischen den Teams Thomas Alva Edison/J. P. Morgan und Nikola Tesla/George Westinghouse bietet genügend Stoff für eine mitreisende und fesselnde Geschichte. Dies hat Anthony McCarten perfekt aufgegriffen und in Szene gesetzt.

Anthony McCarten hat einen wunderbaren Erzählstil gewählt und verleiht den einzelnen Szenen eine Dynamik und Spannung, die einen das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen lassen möchten. Ehrlich gesagt habe ich das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Vor allem die Hauptprotagonisten Edison und J. P. Morgen sind fein gezeichnet, dabei sind sie so unterschiedlich wie Licht und Dunkelheit. Etwas zu kurz kam mir dabei die Persönlichkeit von Nikola Tesla, die trotz des wirtschaftlichen Wettstreits moralisch und menschlich gesehen wahre Größe bewiesen hat.

"»Damit, dass man die Welt verbessert, verdient man kein Geld. Nur mit ihrer Zerstörung.«" (Seite 21)

Fazit

Fiktion und Realität in perfekter Symbiose. Dieser Roman über große Erfinder und die Macht des Geldes lässt einen garantiert nicht mehr so schnell los.

Veröffentlicht am 28.05.2017

McCarten brilliert mit seiner Schreibe – und beleuchtet das Leben Edisons fernab einer Biographie.

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Anthony McCarten erzählt in „Licht“ die Geschichte von Thomas Alva Edison, seinem Werdegang und seinen Erfindungen. Er berichtet von seinen Kindheitstagen, seinen ersten Jobs und seiner Zeit als großer ...

Anthony McCarten erzählt in „Licht“ die Geschichte von Thomas Alva Edison, seinem Werdegang und seinen Erfindungen. Er berichtet von seinen Kindheitstagen, seinen ersten Jobs und seiner Zeit als großer Erfinder. Doch „Licht“ ist viel mehr als eine Biographie, denn es erzählt nicht nur die Geschichte der Glühbirne und der Elektrizität und wie diese beiden Erfindungen die Welt verändert haben, sondern auch vom Wandel der Menschheit, vom Streben nach Fortschritt um des Fortschritts willen, und um Geldgier.

Der Einstieg fiel mir ein wenig schwer, doch nach und nach war ich dann doch richtig vertieft in die Geschichte und die Seiten sind nur so geflogen. ? Anthony McCarten erzählt hier mit seiner gewohnt klaren Sprache und trockenem Humor und auf zwei Erzählebenenen. In der einen blickt der alte Edison an einem Bahnhof noch einmal auf sein Leben zurück und in der anderen erfahren wir vom Leben des jungen (gut, zumindest jüngeren) Edison, der, zunächst unsicher bezüglich seiner Erfindung, sich mit dem nach Macht strebenden J.P. Morgan zusammentut. Doch die beiden wollen aus unterschiedlichen Gründen an die Spitze: Edison um zu beweisen, dass sein Gleichstrom gegenüber Teslas Wechselstrom der sicherere und bessere ist, und Morgan einzig allein wegen Geld, Macht und Ruhm. Edison wird im Laufe der Geschehnisse immer wahnsinniger und auch rücksichtsloser; er lässt seine Frau und Kinder lange Zeit zurück und er experimentiert mit seinem Strom auch an Tieren. Als dann schließlich der „elektrisierte Stuhl“ gebaut werden soll, willigt Edison ein, zu helfen, jedoch soll er mit Wechselstrom betrieben werden und nach seinem Widersacher benannt werden. Dies stellt den letzten Punkt auf seiner Karriere-Leiter dar, und durch die schrecklichen Ereignisse, die folgen, bringen ihn schließlich dazu, zurückzutreten. Edison zweifelt an sich, an seiner Erfindung, und an seinem gesamten Werk:

„Wer weiß, was uns noch erwartet. Was da noch kommt. Macht die Experimente rückgängig, das sage ich. Zerschlagt die Erfindungen. Gebt uns das Dunkel zurück.“

Die vollständige Rezension findet ihr auf meinem Blog: http://killmonotony.wordpress.com