Cover-Bild Die Verräter
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser Berlin in Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.03.2023
  • ISBN: 9783446278202
Artur Weigandt

Die Verräter

Artur Weigandt schreibt als Chronist der Heimatlosen über den Zusammenbruch der Sowjetunion, die Suche nach der eigenen Herkunft und den Krieg in der Ukraine.

Uspenka, ein Plandorf in der weiten Steppe im heutigen Kasachstan, in dem alles parallel zueinander läuft: Straßen, Menschen, Kühe. Alles, was in Uspenka geschah, könnte auch im Rest der UdSSR so geschehen sein: die Repressionen, der Zwang, die Deportationen. Mit dem Zerfall der Sowjetunion verwaiste Uspenka. Viele Menschen gingen weg und begannen ein neues Leben in der Fremde. Und wurden damit zu Verrätern ihrer Heimat.
Artur Weigandt, selbst in Uspenka geboren, hat einen journalistischen Heimatroman geschrieben, über ein Dorf, das für den Lauf der Geschichte nie eine Rolle spielte, und über die Menschen, in deren Erinnerungen das Dorf weiterlebt. Mit diesen Menschen spricht er, und er folgt den Spuren, die Flucht und Vertreibung in seiner eigenen Familie hinterlassen haben. Nur um am Ende festzustellen, wie sehr der russische Angriff auf die Ukraine seine Identität infrage stellt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2023

Ein Buch von ungewöhnlicher Mischung

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Der in Kasachstan geborene Journalist Artur Weigandt hat mit Die Verräter ein ungewöhnliches, beeindruckendes Buch geschrieben.

Sein Vater ist Weißrusse, die Mutter Ukrainerin und Belarussin. Gelebt haben ...

Der in Kasachstan geborene Journalist Artur Weigandt hat mit Die Verräter ein ungewöhnliches, beeindruckendes Buch geschrieben.

Sein Vater ist Weißrusse, die Mutter Ukrainerin und Belarussin. Gelebt haben sie in Uspenka in Kasachstan. Dann gingen sie nach Deutschland, wo Artur aufwuchs.

Die Frage der Identität beschäftigt Artur stark und so geht es vermutlich vielen seiner Generation, die aufwuchsen, nachdem die Sowjetunion zersplitterte.

Das Buch zeigt Arturs frühe Jugend, aber es ist auch sehr zeitnah mit dem Gegenwartsplot, in dem der Krieg in der Ukraine alles beherrscht.
Mit zahlreichen Gesprächen zeigt der Autor, wie zerrissen die Menschen sind. Nationalismus und Fanatismus ist weit verbreitet. Die Propaganda Putins wirkt.

Das Buch ist eine Mischung aus Roman, Autobiografie und journalistische Reportage. Eine Form, wie man es so selten liest. Sehr überzeugend, sehr lesenswert!