... und kalt wie Eis.
Der Plot:
Ein Unfall, ein Tunnel, eine Schneewalze über dem Unfallort. Es gibt kein Entrinnen. Jeder der Protagonisten hat ein Geheimnis. Nach und nach erfährt der Leser davon. Eines außergewöhnlicher ...
Der Plot:
Ein Unfall, ein Tunnel, eine Schneewalze über dem Unfallort. Es gibt kein Entrinnen. Jeder der Protagonisten hat ein Geheimnis. Nach und nach erfährt der Leser davon. Eines außergewöhnlicher als das andere. Die Geschichten der Protagonisten beginnen sich zu verzahnen. Wenn man denkt, schlimmer kann es nicht sein – oh doch!
Für mich fällt er in eine eigene Kategorie, gemeinsam mit NEUJAHR von Julia Zeh und ROMAN OHNE U von Judith Taschler. Ich übertreibe jetzt: Schicksalsromane in denen die Vergangenheit die Gegenwart bestimmt. Zäh und spannungslos beschrieben. Von Aichner können die beiden eine Menge lernen: Ohne Umschweife, spannend bis zum letzten Buchstaben. Wer Krimiautoren verteufelt, sollte diese Geschichte lesen. Aber nicht nur die.
Die Charaktere:
Ich habe noch selten eine Geschichte gelesen, die ohne Hauptdarsteller auskommt. Ich habe noch selten in einem Roman so viel über die Protagonisten erfahren. Brutal, hart gezeichnet. Ich bin froh, keines der beschriebenen Schicksale, zu teilen.
Die Sprache:
Bernhard Aichner hat seinen eigenen Stil. Bei dem einen oder anderen mag es zunächst ein we-nig holpern, aber hat man sich eingelesen, dann ist es faszinierender Schreibstil. Ohne Schnör-kel, in kurzen Sätzen. Der Autor holt den Leser ab und taucht ihn in die Geschichte. Ohne Fremdworte, ohne mit langen Sätzen zu verwirren. Man ist mittendrin im Geschehen. Einzig: Mich nervt die zwanghafte Abweichung von der gewohnten Schreibart. Bindestriche anstelle von Anführungszeichen am Beginn der direkten Rede ohne das Ende zu markieren. Punkteab-zug!
Fazit:
Ein Roman, den man in zwei Tagen locker liest. Ein Roman, bei dem man zeitweise das Buch aus der Hand legt, um über das nachzudenken, was man gerade gelesen hat. Welches Schicksal das Leben bereithalten kann, und wie man es zu lösen versucht. WOW. Mich hat es in den Bann gezogen. (Wenn da nicht die Bindestriche wären.) Eine Woche Lesepause ist angesagt.
4,5 Sterne von 5.