Cover-Bild Stille Wasser
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Kunstmann, A
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 05.03.2008
  • ISBN: 9783888975141
Bethan Roberts

Stille Wasser

Ulrike Becker (Übersetzer)

Weihnachten 1985. Robert, erst sechzehn Jahre alt, ist tot. Seine Leiche hat man im Teich gefunden,
in der Nähe des Kraftwerks von Oxfordshire, einer der typischen Kleinstädte im Nirgendwo. Hier passiert nie etwas, einfach nichts. Auch Roberts gewaltsamer Tod ist eher ein Unfall, eine unselige Verkettung von Wünschen, Sehnsüchten, Hoffnungen auf ein anderes Leben und der Angst vor Verlust. Wie es dazu kommen konnte, davon erzählt Bethan Roberts in "Stille Wasser" mit einer betörend schlichten, poetischen Sprache, in der die Drohung eines unvermeidlich tragischen Endes immer gegenwärtig ist.
Da sind Robs Eltern, Howard und Kathryn. Howard, der gefangen ist im Zwang der Konventionen, auf die er auch Frau und Sohn verpflichten will. Kathryn, die den Verlust ihres ersten Mannes nie verwunden hat und versucht, das verpasste eigene Glück für ihren Sohn zu bewahren. Da ist Joanna, Robs schöne Klassenkameradin, die ihre sexuelle Wirkung an dem geistig zurückgebliebenen Shane ausprobiert, obwohl ihr Interesse Rob gilt. Dem klugen und selbstbewussten Rob, der nur weg will aus diesen beengten Verhältnissen, genauso wie sie.
Es sind die kleinen Gesten, die ungesagten Worte, die Bethan Roberts so meisterhaft in Szene setzt, dass wir diesen Roman lesen wie einen Psychothriller, dessen Geheimnis die unerfüllte Sehnsucht nach Leben ist.
LESEPROBE:
Seit dem Abend, an dem er verschwand, behält sie ihre Hände bei sich. Keine Finger, die sich mir nähern, wenn wir nebeneinander liegen, ohne zu schlafen. Vermutlich kreisen ihre Gedanken genau wie meine immer wieder um den Moment, als die Polizistin durch unser Gartentor trat, es sorgfältig wieder schloss und auf dem Weg zu unserer Haustüre ihre Mütze abnahm. Da wussten wir, dass man seine Leiche gefunden hatte.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.03.2019

Vielschichtiger Roman, Spannung bleibt etwas auf der Strecke

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Ich kann nicht behaupten, dass mich dieses Buch auf jeder Seite gefesselt hätte. Dafür hatte das Buch etwas zu viele Längen.

Dennoch bleibt mein Gesamteindruck positiv, da die Geschichte mit einer interessanten ...

Ich kann nicht behaupten, dass mich dieses Buch auf jeder Seite gefesselt hätte. Dafür hatte das Buch etwas zu viele Längen.

Dennoch bleibt mein Gesamteindruck positiv, da die Geschichte mit einer interessanten Handlung und unglaublich komplexen und spannenden Figuren aufwarten konnte.

Der Tod des Protagonisten legt von Beginn des Buches an eine düstere Stimmung über die Geschichte und es folgt ein durchgehend trauriger Erzählton. Grundsätzlich handelt es sich um einen mehrdimensionalen Roman, der stets alle Stärken und Schwächen seiner Figuren zu Wort kommen lässt. Die Geschichte wirkt vielschichtig und geht äußerst differenziert zu Werke.

Innerhalb des Romans werden viele kleine Geschichten zu einer großen verwoben und hätte nicht die Spannung an der ein oder anderen Stelle einen Einbruch erlebt, hätte dieser Roman ein absoluter Kracher werden können.

Nicht durchgehend spannend, aber definitiv empfehlenswert.