Cover-Bild Flüchtige Umarmung
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26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Siedler
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 09.11.2021
  • ISBN: 9783827500656
Daniel Mendelsohn

Flüchtige Umarmung

Von der Sehnsucht und der Suche nach Identität
Eike Schönfeld (Übersetzer)

Ausgezeichnet mit dem renommierten Malaparte-Preis 2022

»Alle Menschen sehen sich demselben Rätsel gegenüber: Woher weiß man, wer man ist?«

Aufgewachsen als Sohn eines Mathematikers in einem Vorort auf Long Island, treibt es Daniel Mendelsohn weg von zu Hause, um herauszufinden, wer er ist: Er stürzt sich in sein Studium der Altphilologie und erkennt sich in den Texten der griechischen Klassiker wieder; um seine Wurzeln zu ergründen, erforscht er die Geschichte seiner Familie, osteuropäischer Juden; in New York City wird er Teil der Schwulenszene; die Sehnsucht nach einer eigenen Familie erfüllt sich wider alle Erwartungen.

Ein leidenschaftliches Buch über die verschlungene Suche nach der eigenen Identität mit all den Konflikten, die damit einhergehen. Ein literarisch brillanter Streifzug - und eine Meditation über das Leben.

Platz 2 der Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im Februar 2022

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2022

Identität(en)

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Eine Verflechtung aus antiken Geschichten und persönlichen Reflektionen, sprachgewaltig und voller Abschweifungen. Schwierig zu lesen und zugleich genau deswegen auch ein Genuss. Ich wollte dieses Buch ...

Eine Verflechtung aus antiken Geschichten und persönlichen Reflektionen, sprachgewaltig und voller Abschweifungen. Schwierig zu lesen und zugleich genau deswegen auch ein Genuss. Ich wollte dieses Buch lieben und zögere dennoch. Es hat mich nicht kaltgelassen und zugleich auch nicht endgültig mitreißen können. Vielleicht muss dieses Buch auch so uneben sein; ein Fragment, viele letztlich.



Mittlerweile schon drei Jahre ist es her, dass Daniel Mendelsohn mich auf eine Odyssee mitnahm und mit seinem Schreib-, seinem Erzählstil beeindruckte. Als ich zufällig über die auf deutsch neuerscheinende Übersetzung seines Debüts stolperte, konnte ich nicht widerstehen!

Ich war bereit, zu lieben. Bereit, dieses Buch von der ersten Seite an zu lieben und mich in die Erzählung fallen zu lassen. Während Mendelsohn erzählerisch durch seine Vergangenheit und die noch länger vergangene Antikenwelt mäandert, fehlte mir als Leserin ein roter Faden, ein Anknüpfungspunkt. Ich genoss das Dahinplätschern der episodenhaften Ausschnitte und Fragmente eines Lebens, fand aber keinen Bezug. Ich bin kein schwuler Mann, ich habe keine Verbindung zu New York, und die 70er, 80er, 90er nicht erlebt - ich blieb unbeteiligte Betrachterin. Dieser "ah, darum lese ich dieses Buch"-Moment wollte bei mir nicht aufkommen.

Zugleich - auch wenn ich passive Leserin blieb - bereitete mir die Lektüre dennoch Freude, ein behagliches Lesegefühl angesichts ausdrucksstarker Sprache, intelligentem Satzbau und beeindruckender erzählerischer Kunst. Mendelsohn versteht es, weite Bögen zu spannen und doch wieder zur Ursprungserzählung zurückzukommen. Das erfordert wachen Geist beim Lesen, hält aber auch die grauen Zellen wach.

Die Liebe zur Antike schlägt auch in diesem Buch erneut durch; immer wieder entführt der Autor in griechische Sagenwelt und römische Dichtung und zeigt: Menschliche Empfindungen aller Art verbinden über Zeiten und Landesgrenzen hinweg.

Dieses Buch besteht aus einer losen Verknüpfung einzelner Erlebnisse aus der queeren Welt und stellt zugleich genau das dar: Eine Perspektive, ein Einblick, eine Facette. Wer genau daran interessiert ist, sich darauf einlassen kann, in ein Leben einzutauchen - dem kann ich dieses wunderbar geschriebene Buch nur ans Herz legen. Tod, Liebe, Identität (und die Suche danach), Schönheit, Sehnsucht, Verlangen, Vaterschaft und Kindheit - viele Themen behandelt und streift das Buch (gegliedert in die Kapitel Geographien, Vielzahlen, Vaterschaften, Mythologien und Identitäten); ich hätte mir hier einen klareren Pfad, ja mehr Resümee, gewünscht.

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