Cover-Bild Der tiefe Graben
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hoffmann und Campe
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Politik und Staat
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.09.2021
  • ISBN: 9783455012415
Ezra Klein

Der tiefe Graben

Die Geschichte der gespaltenen Staaten von Amerika
Katrin Harlaß (Übersetzer)

New York Times-Bestseller und „Buch der Stunde“ (CNN) 

Der Polit-Experte Ezra Klein erklärt, wie es zur historisch einzigartigen Spaltung einer Supermacht kommen konnte – und legt damit das entscheidende Buch zu den Wahlen und der Zukunft Amerikas vor.

Die messerscharfe Analyse der Ereignisse, die Republikaner und Demokraten immer mehr zu reinen „Klientelparteien“ haben werden lassen, reicht zurück bis in fünfziger Jahre, als die großen Verwerfungen unserer Zeit ihren Ausgang nahmen. Klein zeigt, warum Trump nicht der Ursprung, sondern eine logische Folge dieser Entwicklung ist, und welche Auswirkungen das auf Gesellschaft, Medien und Politik hat. Werden künftig die eigenen Wähler gezielt begünstigt? Ist das Ende der freien amerikanischen Gesellschaft gekommen? Kann die gesellschaftliche Spaltung jemals wieder überwunden werden?

Der tiefe Graben offenbart die Versäumnisse und Verwerfungen in der jüngste Geschichte der US-Politik, und ist zugleich eine dringende Warnung an alle demokratischen Staaten, die sich im Prozess einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung befinden.  

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2021

Die Summe der Gemeinsamkeiten ist kleiner geworden

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Wie konnte es möglich sein, dass ein Mann wie Donald Trump Präsident der USA werden konnte? Der Machtwechsel im Weißen Haus lässt zwar wieder mit etwas mehr Hoffnung über den Atlantik blicken, doch schon ...

Wie konnte es möglich sein, dass ein Mann wie Donald Trump Präsident der USA werden konnte? Der Machtwechsel im Weißen Haus lässt zwar wieder mit etwas mehr Hoffnung über den Atlantik blicken, doch schon allein die Zahl der Menschen, die Trump die Stimmen für eine Wiederwahl gaben, muss nachdenklich stimmen. In seinem Buch "Der tiefe Graben" versucht der Journalist Ezra Klein eine Erklärung und liefert dabei zugleich eine Analyse des Parteiensystems, der jeweiligen politischen Blasen und des Grabens. der nicht nur innergesellschaftlich immer tiefer wird, sondern auch zwischen den politischen Eliten oder den Bevölkerungen an den Küsten und in der Weite des Landes.

Eine interessante Erkenntnis: Die Unterschiede zwischen den Parteien sind in einer ganzen Reihe von Punkten gar nicht so groß wie die zwischen den Anhängern der Parteien. Die Bereitschaft, den anderen mit seinen Ansichten nicht nur abzulehnen, sondern einen geradezu persönlichen Groll zu spüren, habe dagegen zugenommen. Themen wie Waffenbesitz, Abtreibung, Schwulenehe und Umgang mit Rassismus führen zu Diskussionen, die so emotional geführt werden, dass Konsens immer schwieriger zu erreichen ist. Kurz: Die Summe der Gemeinsamkeiten ist kleiner geworden, die Sprachlosigkeit über die politischen Gräben hinweg größer. Die Entscheidung an der Wahlurne ist weniger eine für eine Partei, sondern gegen das, was man selbst ablehnt.

Und auch die Parteien fokussieren sich auf bestimmte Gruppen, bei denen sie von sicheren Stimmgewinnen ausgehen können. Klein zitiert Sozialwissenschaftler zur Herausbildung sogenannter Mega-Identitäten. Ob jemand religiös ist oder nicht, Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe, Großstadt- oder Landbewohner, Lebensstil usw prägen die Wahrscheinlichkeit, für oder gegen eine bestimmte Partei zu stimmen - was wiederum eine zunehmende Polarisierung der Gruppen untereinander bedeutet.

Auch wenn "Der tiefe Graben" manchmal stark theorielastig daher kommt, überzeugt diese Analyse. Das Buch ist sicher nicht nur interessant für alle, die sich mit den USA beschäftigen. Schließlich sind politische Filterblasen auch hierzulande zu finden, gibt es Menschen, die sich von "denen da oben" abgehängt fühlen und ihre Rettung bei denen suchen, die mit vereinfachenden Welt- und klaren Feindbildern aus ihrer Sicht für eine neue Orientierung suchen. Da kann es nur sinnvoll sein, einer weiteren Grabenbildung entgegen zu treten