Cover-Bild Mord am Millionenhügel
Band der Reihe "Baltasar Matzbach"
9,50
inkl. MwSt
  • Verlag: KBV
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Klassisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 230
  • Ersterscheinung: 01.01.2012
  • ISBN: 9783942446389
Gisbert Haefs

Mord am Millionenhügel

Baltasar Matzbachs erster Fall
Nach einer arg durchzechten Nacht findet Baltasar Matzbach morgens in seinem Bad eine zweite Zahnbürste, die abends noch nicht da war. Nun ist selbst in Bonn anno 1980, wo viele Dinge möglich sind und viele unmögliche Dinge Gesetz werden, das Eindringen einer Zahnbürste in eine abgeschlossene Wohnung ein seltsamer Vorgang. Matzbach, einem seiner angeblichen Freunde zufolge 'Mischung aus Falstaff und Kater Garfield, als Hobbydetektiv auf die Menschheit losgelassen', macht sich daran, die Herkunft der Bürste zu ermitteln. Hinter einem winzigen Ding könnte sich ja etwas Großes verbergen. Tatsächlich stellt er bald fest, daß ein Mann, der mit ihm nachts die letzte Kneipe verlassen hat, nicht mehr aufzufinden ist. Ein paar Bekannte, schräge Vögel, helfen Matzbach bei der Spurensuche, bis sie schließlich in einer noblen Wohngegend etwas finden, was man so in der Hauptstadt der rheinischen Republik nicht erwartet hätte.

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Lesejury-Facts

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Matzbach, Klappe die erste

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Alles beginnt mit einer Zahnbürste. Diese völlig unschuldige und vor allem harmlose Zahnbürste steckt nämlich ausgerechnet im Becher von Matzbach. Und weil Matzbach keine Ahnung hat, wie die dahingekommen ...

Alles beginnt mit einer Zahnbürste. Diese völlig unschuldige und vor allem harmlose Zahnbürste steckt nämlich ausgerechnet im Becher von Matzbach. Und weil Matzbach keine Ahnung hat, wie die dahingekommen ist, beginnt er zu recherchieren, fällt vom Zehntel ins Hundertstel, von da ins Tausendstel und von da aus ... Wartet mal. Ihr habt keine Ahnung, wer Matzbach ist, oder? Also, Matzbach ist groß, fett, stinkreich und könnte ein echter Idiot sein, wenn er nicht so clever wäre. Aber das ist er nun mal, und so führt ihn die Jagd nach der Wahrheit über eine Zahnbürste bis ins Bonner Bonzenviertel, dem erwähnten Millionenhügel. Was er da aufdeckt, geht nicht nur tief in die Vergangenheit von ehrenwerten Bürgern (die so ehrenwert dann wohl doch nicht sind), sondern auch zu Mord der gruseligsten Sorte führt.

Was bei Haefs auffällt, ist der geschmeidig-sarkastische Stil, den er pflegt. Er pfeffert Dialoge raus, für die andere Autoren mindestens genauso fies morden würden wie seine Antagonisten, er verteilt sozial-politische Spitzen nach rechts und links und er nimmt trotzdem nicht immer alles bierernst. Ziemlich außergewöhnlich und so noch nicht gesehen finde ich, dass er nicht Matzbach selbst erzählen lässt, obwohl das sein Hauptprotagonist ist, diese Aufgabe übernimmt Matzbachs "Watson", ein Ich-Erzähler, der nebenbei eine so coole Type ist, dass ich mit ihm auch gern mal ein Bier trinken würde.

Lasst euch auch nicht davon irritieren, dass sich vieles auf Sachen von vor 30 Jahren bezieht. Das Buch erschien nun mal Anfang der 80iger, und nur weil einige von uns damals noch nicht gelebt haben, heißt das nicht, dass es altbacken ist. Ich jedenfalls konnte problemlos Parallelen zu heute ziehen - auf dem Millionenhügel scheint sich die letzten 30 Jahre nicht viel verändert zu haben.