Cover-Bild Die Forelle
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28,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Wallstein Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 782
  • Ersterscheinung: 27.07.2020
  • ISBN: 9783835337305
Leander Fischer

Die Forelle

Roman
»Und genauso sei es, sagte er. Ein Widerhaken sei widersinnig. Der Fisch habe eine faire Chance. Und fingen wir ihn doch, setzten wir ihn zurück. Nur das Erlebnis zähle, nicht das Ergebnis.«

In ein oberösterreichisches Provinzkaff hat es Mozarteumsabgänger Siegi Heehrmann verschlagen, wo er als Musikschullehrer für Saiteninstrumente arbeitet. Seine Leidenschaft steckt er dort aber vor allen Dingen in eine andere Kunst, die Kunst, einen perfekten Köder herzustellen. Von Ernstl Thalinger lässt er sich in die Geheimnisse des Fliegenfischens einweihen, wobei er zunächst lernen muss, Fliegen zu binden, die den Fischen als echte Lebewesen erscheinen sollen. Nicht nur in der Dorfwelt sind Siegi und seine Freunde dabei Außenseiter, auch der örtliche Fliegenfischerverein beobachtet ihr Treiben mit feindlicher Gesinnung. Und steht der vorsitzende Obmann Volki nicht Siegis Frau Lena verdächtig nahe?
In seinem Debütroman entspinnt Leander Fischer aus dem Fliegenbinden eine ganze Welt, in der Themen wie Kunst und Nachahmung, Natur und Umwelt, Gesellschaft und Politik Österreichs in den 80er Jahren, aber auch die bis in die Gegenwart nachwirkende nationalsozialistische Vergangenheit eine wichtige Rolle spielen. Und dies in einem Stil, der den Leser sofort in seinen Sog zieht. Mittels Rhythmus und Sprachspielen fließen die verschiedenen Ebenen des Textes ineinander, die Sprache ist zugleich überquellend wie ein sprudelnder Gebirgsbach als auch präzise gebunden wie eine der Fliegen - ein außergewöhnlich starkes Debüt voller Sprachspiele und rhythmischer Elemente.

Ausgezeichnet mit dem Debütpreis des Österreichischen Buchpreises 2020.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2021

Ein Leseabenteuer!

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Wir lernen in diesem außergewöhnlichen und eindrucksvollen Roman Siegi Heehrmann kennen, der in einem ländlichen Nest gelandet ist, wo er als Musikschullehrer für Saiteninstrumente seinen Lebensunterhalt ...

Wir lernen in diesem außergewöhnlichen und eindrucksvollen Roman Siegi Heehrmann kennen, der in einem ländlichen Nest gelandet ist, wo er als Musikschullehrer für Saiteninstrumente seinen Lebensunterhalt verdient.

In seiner Freizeit hat Siegi aber eine andere Leidenschaft als das Musizieren.
Sein Herz schlägt für das Fliegenfischen, das ihm von Ernstl Thalinger beigebracht wird.
Aber mehr noch als für das Fliegenfischen selbst, interessiert und begeistert er sich für das Herstellen des perfekten Köders, der sog. Fliege.
Das Binden dieser Fliegen, die aus verschiedenen Materialien hergestellt werden und natürliche Beutetiere imitieren sollen, muss erstmal gelernt werden und ist ein eigenständiges und zeitintensives Hobby, dem Siegi verfällt und das er perfektioniert.

Ein seltsamer Mann mit ebenso seltsamen Freunden wird schnell zum Außenseiter im Dorf und bald brodelt die Gerüchteküche.

Ausgehend von der Thematik des Fliegenfischens, das sich auf die Themen Freundschaft, Feindschaft und Intrigen ausdehnt, eröffnet sich ein weiter thematischer Kosmos, der sich von Kunst über Gesellschaftspolitik bis zu den Folgen der NS-Zeit erstreckt.

Die überbordende, lebendige Sprache und der fesselnde Inhalt zogen mich schnell in ihren Bann. Leander Fischer jongliert mit den Worten und spielt mit seinen Lesern.

„Die Forelle“ ist eine sprachgewaltige literarische Perle, der es an Komik und Originalität nicht mangelt und die gleichzeitig zart und fesselnd ist.

Ich empfehle Leander Fischers Debütroman, der mir großen Lesegenuss bereitete und mich mit einer Tätigkeit bekannt machte, von der ich bis dato keine Ahnung hatte, dem Fliegenfischen, sehr gerne weiter!

„Die Forelle“ ist kein Pageturner im landläufigen Sinn, der sich einfach so weg liest, sondern es ist ein vielschichtiger Roman, der springt, abschweift und Kreise zieht und zum Assoziieren und Interpretieren anregt.
Man muss sich einlassen und aktiv lesen, man kann sich hier nicht nur berieseln lassen.

Ein außergewöhnlicher Autor hat ein außergewöhnliches Werk mit einem außergewöhnlichen Thema komponiert!
Komponiert, nicht geschrieben!

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