Cover-Bild Der Magier
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: freiraum-verlag
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 602
  • Ersterscheinung: 14.03.2018
  • ISBN: 9783962750015
Magdalena Parys

Der Magier

Lothar Quinkenstein (Übersetzer)

Als Kommissar Kowalski die grausam zugerichtete Leiche in einem Neuköllner Abbruchhaus sieht, sagt ihm seine Intuition, dass dieser Fall ein harter Brocken werden wird. Seine Befürchtungen bewahrheiten sich. Vertuschungsversuche einflussreicher Politiker lassen Kommissar Kowalski die Ermittlungen auf eigene Faust führen, die ihn in ein düsteres Labyrinth nicht vergangener Vergangenheit führen, hin zu den Auswüchsen einer MfS-Geheimdienstaktion, die in Bulgarien für das Verschwinden so mancher Oppositioneller sorgte.

Die Fernsehjournalistin Dagmara Bosch, die als Heranwachsende aus Wrocław nach West-Berlin kam, weiß schnell, dass der Neuköllner Fall in engem Zusammenhang mit dem mysteriösen Unglück steht, bei dem ihr Vater – ein engagierter Solidarność-Aktivist der ersten Stunde – während eines Bulgarienurlaubs 1980 ums Leben kam. Gemeinsam mit Kowalski macht sie sich in Berlin auf die Suche nach Antworten. Eine Tour de Force bedrückender Erinnerungen, die im Privaten die große Geschichte erkennen lassen.

Magdalena Parys erzählt mit diesem Roman weit mehr als einen Krimi. „Der Magier“ entfaltet ein Panorama, in dem die pulsierende Gegenwart Berlins so lebendig ist wie die Last der Vergangenheit.

Die beeindruckende Übersetzung besorgte Lothar Quinkenstein.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Die dunklen Schatten der Staatssicherheit nach der politischen Wende

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Bonzen aus der DDR und Bonzen aus der BRD, Hand in Hand nach der Wiedervereinigung den Staat ausplündernd - ein Thriller, so nahe an der Realität, dass er verboten gehört

Blicken wir zurück auf ihr ERstlingserk ...

Bonzen aus der DDR und Bonzen aus der BRD, Hand in Hand nach der Wiedervereinigung den Staat ausplündernd - ein Thriller, so nahe an der Realität, dass er verboten gehört

Blicken wir zurück auf ihr ERstlingserk "Der Tunnel":

Es scheint der Autorin nicht ganz klar zu sein, ob sie Dokumentation oder Fiktion verfassen will. Doch diese Kritik geht an der Realität vorbei. Viel besser lässt sich ihre literarische Unentschlossenheit verstehen, wenn man ihren deutlichen Hinweis liest, wonach es bei ihrem Werk angeblich keinerlei Bezug zur Realität gibt. Dies ist natürlich eine Schutzbehauptung, werden die Verbrechen des Kalten Krieges doch auch heutzutage von den Geheimdiensten in Ost und West größtenteils vertuscht, sitzen die Verbrecher in Amt und Würden bzw. auf hohen Pensionen, wird ihr Treiben von den vielen Richtern und Staatsanwälten, die Jahrzehnte nach der Wende die ostdeutsche Justiz beherrschen, gnadenlos gedeckt.

Gehen wir mal rein fiktiv - ohne Wirklichkeitsbezug denn wer will schon von alten SED- und Stasi-Seilschaften vor Gericht schikaniert werden - einfach mal davon aus, dass die Autor Magdalena Parys in ihrem Doku-Thriller aus wahren Gegebenheiten schöpft, und zwar hautnah, weil sie selbst Betroffene ist, Opfer natürlich, denn Täter würden niemals solch ein Buch schreiben, würden sich niemals literarisch enttarnen.

Unter dieser Hypothese ist "Tunnel" in faszinierendes Werk Zeitschichte, verfasst aus Angst und Wut, ein Vorläufer ihres genialen Romans "Der Magier", in dem es ihr Jahre später gelungen ist, emotionale Distanz zu den Schrecken der Vergangenheit zu erlangen, was dem Leser dann auch zugute kommt. In diesem Sinne empfehle ich dieses Buch und das Folgewerk.

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