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Veröffentlicht am 19.05.2025

Biene in Aktion

Tote Bosse singen nicht
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„Tote Bosse singen nicht“ ist der 4. Fall für Biene Hagen.
Biene Hagen muss ihre Detektei am Laufen halten. Dafür zwängt sie sich sogar in schicke Klamotten, um an einem Event teilzunehmen, wo sie eventuell ...

„Tote Bosse singen nicht“ ist der 4. Fall für Biene Hagen.
Biene Hagen muss ihre Detektei am Laufen halten. Dafür zwängt sie sich sogar in schicke Klamotten, um an einem Event teilzunehmen, wo sie eventuell neue Klienten akquirieren kann. Dabei erhält sie Informationen, die mit dem Unfalltod ihrer Eltern vor vielen Jahren zusammenhängen könnten. Als sie den Hinweisen nachgeht, werden die Zeugen ermordet und auch ihr Leben scheint bedroht zu sein. Ausgerechnet jetzt hat sie Streit mit ihrem Freund Jochen, ihr Partner Jargo soll zu seiner Familie nach Argentinien zurück und sogar ihre Oma will verreisen. Aber in ihrer eigenen chaotischen Art und Weise kriegt sie am Ende alles in den Griff.
Für mich war es das erste Biene-Buch und ich musste mich erst an sie gewöhnen. Sie geht schon eigenartige und eigensinnige Wege, um an ihr Ziel zu kommen, teilweise auch ohne Rücksicht auf Verluste. Einige Szenen sind schon arg überzogen dargestellt, sorgten aber trotzdem für ein Schmunzeln bei mir. Man kann Biene einfach nicht böse sein. Auch die anderen Charaktere sind authentisch beschrieben. Ihr Partner Jargo ist ebenso sympathisch dargestellt wie ihr Freund Jochen, der Polizist ist und Probleme mit Bienes Beruf bzw. Berufung als Privatdetektivin hat, da er auch von seinen Kollegen damit aufgezogen wird. Trotzdem ist er immer für sie da. Aber auch ihre Oma finde ich toll. Sie hat gerne Leute um sich, die sie geschmackvoll bewirtet. Und was Oma und ihr Freund Karl so treiben, erfährt Biene auch recht ausführlich.
Insgesamt war es eine rasante, spannende und amüsante Geschichte, die mir gut gefallen hat.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Sehr schöner Küsten-Krimi

Dünenkutter
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„Dünenkutter“ von Joost Jensen ist der 1. Teil der Villa Kutterbunt-Reihe.
Der bekannte Schönheitschirurg Alexander Gerber plant in den Borkumer Dünen ein großes Bauprojekt. Dafür soll der Kutter „Villa ...

„Dünenkutter“ von Joost Jensen ist der 1. Teil der Villa Kutterbunt-Reihe.
Der bekannte Schönheitschirurg Alexander Gerber plant in den Borkumer Dünen ein großes Bauprojekt. Dafür soll der Kutter „Villa Kutterbunt“, in dem die Journalistin Fenna Kruskopp und ihre zahme Möwe Ziepeltriene leben, weichen. Dagegen demonstriert Fenna mit einigen Inselbewohnern. Sie schleicht sich sogar auf eine Promiparty, bei der der Vertrag unterschrieben werden soll. Doch bevor es soweit ist, stirbt Gerber. Vor Ort ist nicht nur Fenna, sondern auch ihre Schwester Emilia, die das Projekt unterstützt und sich dadurch mehr Gäste für ihr Restaurant erhofft. Jonas, der nicht nur der Polizist, sondern auch noch der Bruder der beiden Frauen ist, muss Fenna festnehmen. Als ob das nicht schon genug wäre, bekommt er am nächsten Tag auch noch einen jungen Schnösel vorgesetzt, der den Fall bearbeiten soll. Im Gegensatz zu ihm, der sich völlig auf Fenna eingeschossen hat, ermittelt ihre Familie in verschiedene Richtungen und findet somit auch mehr heraus.
Die Familienverhältnisse bei den Kruskopps sind nicht einfach. Wenn es gegen Jonas geht, verstehen sich seine Frau Stine, Fenna und Emilia prima. Ansonsten verteidigen sie ihre eigenen Meinungen sehr vehement. Jonas tut mir wirklich leid, er kann sich nicht mal gegen seine eigene Frau mit ihrem Diät- und Meditationswahn durchsetzen, geschweige denn gegen alle drei Frauen und seinen Vorgesetzten.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und authentisch beschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und der maritimen Elemente lassen die Szenen lebendig werden und ziehen einen direkt ins Geschehen.
Einerseits hat mich das Buch sehr amüsiert, andererseits hat es mich aufgeregt, sowohl was das Bauprojekt betrifft, das ohne Rücksicht auf die Natur durchgesetzt werden sollte, als auch was die Kruskopp-Familie betrifft. Sicher ist Jonas nicht der fähigste Polizist, aber so einen Umgang in der eigenen Familie hat er auch nicht verdient.
Aber alles zusammen macht auch die tolle Handlung des Buches aus und es hat mir sehr gut gefallen.
Das Cover ist sehr schön und lässt eher an Urlaub als an Mord denken.

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Veröffentlicht am 12.05.2025

Der tote Standesbeamte

Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)
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„Windiges Grab“ ist der 7. Teil der Reihe Zwischen Mord und Ostsee und der erste von Nele Bruun geschriebene.
Eigentlich sollte auf dem Leuchtturm Falshöft an der Flensburger Förde eine Hochzeit stattfinden. ...

„Windiges Grab“ ist der 7. Teil der Reihe Zwischen Mord und Ostsee und der erste von Nele Bruun geschriebene.
Eigentlich sollte auf dem Leuchtturm Falshöft an der Flensburger Förde eine Hochzeit stattfinden. Doch stattdessen wird der Standesbeamte Ole Hansen tot aufgefunden, erschossen mit einer historischen Waffe. Die Kriminalhauptkommissare Birte Lohse und Rainer Speckmann übernehmen die Ermittlungen. Der Tote war allseits beliebt und hatte offenbar keine Feinde. Doch nach einem weiteren Mord graben die Ermittler tiefer, verfolgen neue Spuren, die sie in verschiedene Richtungen führen. Denn die beiden Toten hatten ein gemeinsames Hobby.
Es war ein spannendes, gut geschriebenes Buch mit authentisch beschriebenen Protagonisten, die es hier nicht nur mit Mord zu tun bekommen.
Die beiden Hauptakteure Birte und Rainer sind nicht nur ein Ermittler- sondern auch ein Ehepaar, was eher ungewöhnlich ist. Ihre Charaktere sind sehr verschieden. Rainer ist ungeduldig und impulsiv. Birte dagegen agiert eher ruhig und strategisch überlegt. Aber dadurch ergänzen sie sich auch gut. Die Kommunikation der beiden fand ich höchst amüsant, wenn es mal nicht um Mord ging.
Auch die anderen Personen sind vielschichtig und authentisch dargestellt, was es leicht macht, sich mit ihnen zu identifizieren. Die Handlung ist gut durchdacht und voller unerwarteter Wendungen, die den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten und zu einem dramatischen Ende führen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich freue mich auf weitere Teile der Reihe.
Auch das Cover gefällt mir und passt gut zu den vorherigen Büchern.

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Veröffentlicht am 05.05.2025

Liebe macht blind

Mordseemusik
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„Mordseemusik“ ist der 6. Teil der Borkum-Krimireihe.

Caro freut sich auf ihren Auftritt im Chor zusammen mit dem beliebten Schlagerstar Pablo Lavega im Musikpavillon am Strand. Die Stimmung unter den ...

„Mordseemusik“ ist der 6. Teil der Borkum-Krimireihe.

Caro freut sich auf ihren Auftritt im Chor zusammen mit dem beliebten Schlagerstar Pablo Lavega im Musikpavillon am Strand. Die Stimmung unter den Gästen ist gut, alle feiern und singen mit. Bis der Star tot umfällt. Da Caro alles hautnah miterlebt hat, nimmt sie die Ermittlungen gleich in die eigenen Hände, wobei ihr Jan Akkermann, ihr Partner in kriminalistischen Angelegenheiten, wieder beisteht.

In ihrer eigenen Art und Weise bekommt Caro von vielen Befragten bereitwillig Auskunft. Es stellt sich heraus, dass Lavega eigentlich ein ganz anderer Mensch war, was nur die Einheimischen wussten. Daher gibt es viele abservierte und eifersüchtige Frauen und einige gehörnte und verlassene Ehemänner und somit viele Verdächtige. Da sie ab und zu noch arbeiten muss, findet Jan auch einiges heraus, was er bei einem sehr teuren Abendessen mit Caro auswerten möchte. Außerdem hat er ihr noch etwas Wichtiges mitzuteilen.

Die beiden verfolgen immer wieder neue Spuren, die teilweise auch in die Vergangenheit führen. Die beiden gehen immer neuen Spuren nach, die teilweise auch in die Vergangenheit führen.

Die Charaktere sind lebendig und gut ausgearbeitet. Caro ist meistens sehr direkt mit ihren Fragen, kann aber auch sensibel sein. Sie kann gut kombinieren und findet schnell Zusammenhänge. Nur wenn es um ihr Privatleben geht, ist sie begriffsstutzig oder will den Tatsachen einfach nicht ins Auge sehen. Schön ist es auch, wie sie mit ihrem Sohn Justus und ihrem Schwiegervater zusammenlebt und sich alle sehr gut verstehen. Sogar der Teenager-Sohn ist sympathisch und humorvoll.

Die Handlung ist gut strukturiert und hält einige unerwartete Wendungen bereit. Kein Wunder, dass mich das Ende dann doch überrascht hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker und auch die Atmosphäre wird gut eingefangen. Das Buch ist eine gute Mischung aus Spannung und Humor und hat mir sehr gut gefallen.

Das Cover passt sehr gut zu den Vorgängern und zur aktuellen Handlung, die Möwe bei jedem neuen Kapitel finde ich toll.

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Veröffentlicht am 22.04.2025

Eher kein Krimi

Blumenlust
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„Blumenlust“ ist der 5. Fall der Reihe „Edelgard und Norbert“, wobei die ersten drei Teile aus Kurzkrimis mit den beiden bestehen. Für mich war es das erste Buch.
Edelgard freut sich auf die Arbeit in ...

„Blumenlust“ ist der 5. Fall der Reihe „Edelgard und Norbert“, wobei die ersten drei Teile aus Kurzkrimis mit den beiden bestehen. Für mich war es das erste Buch.
Edelgard freut sich auf die Arbeit in der der Buchhandlung „Bücherhimmel“, die anlässlich des Jubiläums des Mannheimer Luisenparks dort wieder eröffnet wird. Bereits bei der BuGa vor einigen Jahren hat sie dort zusammen mit den Betreibern Tamara und Wiebke mitgearbeitet. Es ist wieder ein beliebter Treffpunkt der kostümierten Gästeführer und alle freuen sich über das Wiedersehen.
Im Weiteren werden die Personen und die Aktivitäten sehr ausführlich beschrieben. Ich habe immer darauf gewartet, dass etwas passiert, was aber nicht geschah. Die Mordserie, die die Stadt erschüttert, wurde nebenbei erwähnt, aber nicht vertieft. Sehr wenige und kurze Kapitel gab es zum Mörder und seiner Tat, was aber auch sehr schnell abgehandelt wurde.
Ab der Mitte habe ich das Buch nur noch überflogen. Die Handlung trudelte langatmig und spannungslos dahin. Weder hat Edelgard ermittelt, noch kam ihr Norbert fast gar nicht im Buch vor. Die Charaktere blieben flach und wenig greifbar.
Insgesamt konnte das Buch meine Erwartungen nicht erfüllen und ich würde es nicht weiterempfehlen. Vielleicht ist es für andere Leser ansprechender, aber für mich war es für einen Krimi leider eine Enttäuschung.
Der Luisenpark mit vielen geschichtlichen Details war liebevoll beschrieben. Auch das Buchcover passt sehr gut dazu.

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