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Veröffentlicht am 24.01.2025

Im Schatten der Schanze

Die Schanze
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Ein kleines idyllisches Dorf irgendwo in Süddeutschland, überragt von einer Skisprungschanze. Hierher kehrt Ellen Roth aus Hamburg zurück, an den Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat ...

Ein kleines idyllisches Dorf irgendwo in Süddeutschland, überragt von einer Skisprungschanze. Hierher kehrt Ellen Roth aus Hamburg zurück, an den Ort, an dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht hat und den sie nie wieder betreten wollte. Und genau am Tag ihrer Rückkehr geschieht ein grausamer Mord: Johannes, der Sohn des Bürgermeisters, wird erhängt an der Skischanze gefunden. Ein Zufall? Denn Ellen wurde während der Abi-Party Opfer einer Vergewaltigung und einer der Täter war Johannes. Während Polizei und Ellen nach dem Täter suchen, geschieht ein weiterer Mord und die junge Ärztin muss sich den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen.

Im Mittelpunkt des spannenden Thrillers steht ein traumatisiertes Opfer, das zwischen Rachegedanken und Selbstverleugnung hin- und hergerissen ist. Auch die anderen Bewohner des Dorfes, die seinerzeit die abscheuliche Tat aus unterschiedlichen Gründen vertuscht haben, kämpfen mit ihrem Gewissen und dem Wunsch, unbehelligt zu bleiben. Die Handlung kommt dabei eher geruhsam voran, liegt das Hauptaugenmerk des Autors doch auf dem Innenleben seiner Protagonisten. Das ist nicht immer spannend, aber fesselnd und interessant auf jeden Fall.

Mein Fazit: Fesselnder Thriller über Schuld und Traumata. Lesenswert.

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Veröffentlicht am 12.01.2025

Junggesellinnenabschied des Grauens

Die Villa
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Vier Freundinnen fliegen nach Marbella. Doch der Grund für ihre Reise ist nicht feucht-fröhliches Partyleben. Drei Jahre zuvor waren sie schon einmal auf der Insel um den Junggesellinnenabschied ihrer ...

Vier Freundinnen fliegen nach Marbella. Doch der Grund für ihre Reise ist nicht feucht-fröhliches Partyleben. Drei Jahre zuvor waren sie schon einmal auf der Insel um den Junggesellinnenabschied ihrer Freundin Aiofe zu begehen. Nach dem tragischen Ende, bei dem die Braut ermordet wurde, ist nichts mehr wie zuvor und vor allem Dani, die kaum noch Erinnerungen an den mörderischen Trip hat, will unbedingt herausfinden, was damals auf der Insel wirklich geschah. So beginnt ein Trip in die Vergangenheit, der die vier Frauen erneut in Gefahr bringt.

Dieser wirklich spannende Thriller besticht vor allem durch seine Perspektivwechsel. Passagen der Gegenwart wechseln sich immer wieder mit Erinnerungen an die Reise vor drei Jahren ab. Dazu werden die einzelnen Abschnitte im stetigen Wechsel aus der Sicht der Freundinnen erzählt. Auf diese Weise wird die Geschichte nach und nach enthüllt, man meint, den Mörder zu kennen, doch mit dem nächsten Puzzlestück sieht alles wieder ein wenig anders aus. Die Atmosphäre ist jederzeit stimmig, die Partyinsel Marbella, die wunderschöne Villa, das ist alles hervorragend beschrieben.

Mein Fazit: ein echter Pageturner. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.12.2024

Auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit

Stalker – Er will dein Leben.
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Eric Sanders könnte kaum glücklicher sein: gerade erst wurde ein Tatort mit ihm in einer Hauptrolle ausgestrahlt und Publikum und Kritiker sind begeistert von dem aufstrebenden Schauspieler. Da taucht ...

Eric Sanders könnte kaum glücklicher sein: gerade erst wurde ein Tatort mit ihm in einer Hauptrolle ausgestrahlt und Publikum und Kritiker sind begeistert von dem aufstrebenden Schauspieler. Da taucht in den sozialen Medien ein Fake-Account unter seinem Namen auf und Eric wird von einem mysteriösen Mann verfolgt. Schließlich werden seine Frau und sein Sohn entführt und der mysteriöse Stalker fordert von Eric, er soll in aller Öffentlichkeit gestehen, er sei nicht Eric Sander und er hätte ein Kind getötet. Fieberhaft versucht Eric, seine Familie zu retten und gleichzeitig, seine eigenen Vergangenheit zu erforschen.

Wieder hat Arno Strobel einen spannenden Thriller um ein interessantes Thema abgeliefert.
Leider konnte mich dieses Buch nicht wirklich überzeugen, zu konstruiert und unglaubwürdig die Geschichte, kein Sympathieträger im gesamten Buch und einige Personen, die eingeführt wurden und dann nie wieder auftauchen, was zu offenen Enden und vielen Fragezeichen führt. Dabei ist das Thema wirklich gut gewählt und es gibt einige wirklich gute und nicht unbedingt vorhersehbare Wendungen. Das Ganze ist gewohnt gut geschrieben und bringt so gute Unterhaltung.

Mein Fazit: spannender Thriller mit ein paar Schwächen.

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Veröffentlicht am 27.11.2024

Im inneren Kreis der Faschisten

Die Mitford Schwestern
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1932 in London. Während sich in Europa der Faschismus erhebt zerbricht die Familie Mitford fast an den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen. Die Mitfords – britische Adelige und mit Winston Churchill ...

1932 in London. Während sich in Europa der Faschismus erhebt zerbricht die Familie Mitford fast an den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen. Die Mitfords – britische Adelige und mit Winston Churchill verwandt – hatten 6 Töchter, eine exzentrischer als die andere. Vor allem vier dieser Töchter stehen im Mittelpunkt des Romans: die Kommunistin Jessica, Diana, Liebling der High Society, die für einen handfesten Skandal sorgte, als se sich von ihrem Mann scheiden ließ um die Gefährtin Oswald Mosleys, Gründer der faschistischen Partei BUF, zu werden, Unity, selber Faschistin und glühende Verehrerin Adolf Hitlers und Nancy, die älteste, eine erfolgreiche Schriftstellerin, die vor allem durch ihren ironischen Schreibstil bekannt wurde.

Gut recherchiert beschreibt die Autorin, wie Diana und Unity in den engen Kreis um Adolf Hitler eintauchen und die Familie durch die politischen Kontroversen immer mehr auseinander driftet. Die Personen sind allesamt authentisch beschrieben, auch wenn keine wirklich ein Sympathieträger ist.
Man erfährt viel über die damalige Zeit, die Zustände, die in Groß-Britannien geherrscht haben und über die Rolle der Frauen bei den Nazis. Gleichzeitig werden auch Fragen aufgeworfen: wann ist man nur ein Beobachter, wann Mittäter. Wie würden wir selber in dieser Situation reagieren. Und erschreckenderweise merkt man beim Lesen, dass wir heute gar nichts so weit von den damaligen Umständen entfernt sind.

Mein Fazit: sehr interessanter gut geschriebener Roman über eine düstere Zeit und faszinierende Frauen. Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Französischer Kolonialismus in den USA

La Louisiane
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Im Jahr 1720 werden 90 Frauen, alle Insassinnen bzw. Patientinnen der Salpêtrière in Paris, in die französische Kolonie La Louisiane in Amerika verschifft. Mehr oder weniger freiwillig treten die Frauen, ...

Im Jahr 1720 werden 90 Frauen, alle Insassinnen bzw. Patientinnen der Salpêtrière in Paris, in die französische Kolonie La Louisiane in Amerika verschifft. Mehr oder weniger freiwillig treten die Frauen, allesamt Ausgestoßene, in der Pariser Gesellschaft nicht erwünschte Wesen, ihren Weg in eine ungewisse Zukunft an. Ihre Bestimmung: französische Siedler heiraten und Kinder zur Welt bringen, um die neue Kolonie zu sichern. Einige überleben die beschwerliche Reise nicht, andere erreichen ihr Ziel und werden zum Spielball der Mächtigen und ihrer eigenen Ehemänner.

Sehr einfühlsam und poetisch beschreibt Julia Malye ein dunkles Kapitel französischer Kolonialgeschichte. Auch wenn nicht alles historisch verbürgt ist, bekommen wir einen guten Eindruck vom beschwerlichen Leben der ersten Siedler, besonders der Frauen, die oft der Willkür ihrer Ehemänner ausgeliefert waren. Dazu wird auch die Unterdrückung der indigenen Bevölkerung und die Sklaverei thematisiert. Das ist berührend und bedrückend zugleich, die Atmosphäre ist immer stimmig, die Personen sind authentisch beschrieben.

Mein Fazit: interessanter, berührender und zugleich bedrückender historischer Roman. Sehr lesenswert.

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