Bisher habe ich lediglich Bücher über DIS (dissoziative Identitätsstörug) im zusammenhang mit ritueller, satanischer/sadistischer Sekten-Gewalt gelesen und "Außer mir vor Angst" war mein erstes Buch über den Zusammenhang zwischen DIS und der rituellen Sexuellen Ausbeutung eines Kindes durch pädophile Menschen.
Ein Gedanke den ich oft beim Lesen des Buches hatte: "dieses Buch ist anders als alle Bücher, die ich zuvor gelesen habe". Diese Andersheit begründet sich nicht nur auf der anderen Thematik des Buches, sondern auch auf dem Aufbau - ich denke, nicht, dass ich zu viel vorwegnehme, wenn ich sage, dass zuerst die Jahre des Missbrauchs und anschließend daran die Jahre der Haltlosigkeit und Verwirrung der Protagonistin (Michelle Stevens selbst) beschrieben werden, bevor sie sich überhaupt wirklich dem Thema DIS und zum Ende hin der "Heilung" zuwendet. Des Weiteren fand ich es sehr angenehm, dass die Autorin sich nicht darum schert auch mal Ausdrücke wie "sich scheiße fühlen" benutzt, statt sich um eine konventionelle Ausdrucksweise zu sorgen.
Alles in allem finde ich es ein sehr gelungenes Buch zu einem wichtigen - und viel zu oft übersehenem bzw. sogar unbekanntem Thema.
Warum ich trotzdem nur 4 Sterne vergebe? Da ich mich bereits einige Zeit mit der Thematik beschäftige, waren mir persönlich teilweise zu viele Wiederholungen, z.B. wird teilweise auf jeder Seite wiederholt, dass sie unter Amnesien litt.
Aber das mag mich vielleicht nur auf Grund meines Vorwissens gestört und für andere Menschen eine wichtige Info sein, so dass diese vielleicht 5 Sterne für das Buch geben werden.
Wenn es euch in die Hände fällt: lest es auf jeden Fall!

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