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Veröffentlicht am 16.09.2024

Von Irland nach Amerika

Sing, wilder Vogel, sing
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„Sing, wilder Vogel, sing“ von Jacqueline O’Mahony spielt im Jahr 1849 und ist an der irischen Westküste angesiedelt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Honora O‘Donoghue, die schon immer etwas anders war ...

„Sing, wilder Vogel, sing“ von Jacqueline O’Mahony spielt im Jahr 1849 und ist an der irischen Westküste angesiedelt. Im Mittelpunkt der Handlung steht Honora O‘Donoghue, die schon immer etwas anders war und ihrem Dorf als Außenseiterin gilt. Wie der Rest von Irland wird auch ihr Dorf von der Hungersnot getroffen und hinterlässt tiefe Narben. In dieser Zeit zieht Honora aus ihrem Anderssein die Kraft um die harten Zeiten zu überleben und sich die Hoffnung zu bewahren, dass bessere Zeiten folgen werden. Mit vielen anderen ihrer Landsleute beschließt Honora ihre Heimat hinter sich zu lassen und ihr Glück in Amerika zu suchen, in der Hoffnung dort endlich ihre Freiheit zu finden.

Doch auch in Amerika ist das Leben nicht viel besser. Die Kultur ist Honora fremd und es gibt nur wenige Jobs, zudem fehlt es ihr an Geld. Sie findet nur einen neuen Freund und ihre Verzweiflung macht sie verletztlich. Auch die Aufsicht auf eine Heirat ist nicht das wovon sie geträumt hat, als sie nach Amerika gekommen ist. Und so muss sich Honora die Frage stellen was für ein Leben sie leben möchte und was sie bereit ist dafür zu tun.

Honora, die sich nach ihrem Neuanfang in Amerika Nell nennt, ist eine unglaublich starke Protagonistin, die trotz vieler Schwierigkeiten die Hoffnung nie aufgibt. Sie ist eine wahre Kämpferin, aber wirkt leider oftmals recht unsympathisch und voreingenommen. Die Handlung ist aus ihrem POV beschrieben und grundsätzlich bin ich immer ein größerer Fan davon, wenn es mehrere POVs gibt. In dem Fall hätte das besonders geholfen, da Honora eben nicht gerade eine sonderlich sympathsiche Figur ist.

Das Buch beginnt an der irischen Westküste und die Handlung führt den Leser später nach New York und schließlich nach Oregon. Die Handlungsorte waren gelungen beschrieben und ich fand es gut, dass sich die Handlung nicht nur auf einen Ort beschränkt. Die Handlung selbst ist leider nicht sonderlich mitreißend. Es fehlt das gewisse Etwas und es hat mir wenig Spaß gemacht Honora’s Geschichte zu folgen. Ich musste mich teilweise sehr zwingen weiter zu lesen.

Ich muss in dem Fall auch ansprechen, dass ich dass deutsche Cover etwas unpassend finde, besonders wenn man es mit dem Originalcover vergleicht. Man hat das Gefühl als hätte niemand beim Verlag das Buch gelesen. Ich bin mir sicher, dass man leicht etwas gefunde hätte was besser zur Handlung passt!

Alles in einem kann ich „Sing, wilder Vogel, sing“ nicht empfehlen. Es ist kein schlechtes Buch, aber es gibt einfach so viele deutlich bessere Bücher auf dem Markt und diese Geschichte ist es nicht wert seine Zeit damit zu verschwenden.

Veröffentlicht am 12.08.2024

Rückkehr ins Geborgene Land

Die Legenden der Albae - Dunkles Erbe
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Mit „Die Legenden der Albae – Dunkles Erbe“ erzählt Markus Heitz ein neues Kapitel des Geborgenen Landes und setzt die Geschichte der Albae fort, die mittlerweile bereits mehrere Bände umfasst. „Dunkles ...

Mit „Die Legenden der Albae – Dunkles Erbe“ erzählt Markus Heitz ein neues Kapitel des Geborgenen Landes und setzt die Geschichte der Albae fort, die mittlerweile bereits mehrere Bände umfasst. „Dunkles Erbe“ ist dabei kein neuer Roman, sondern eine Sammlung von drei verschiedenen Geschichten. Die erste Geschichte handelt von dem Künstler Amanoras, der die alten Denkmäler ehren möchte und sich mit der Frage auseinandersetzen muss welchen Preis er bereit ist für Kunst zu zahlen. Die zweite Geschichte führt den Leser nach Brandenwall, wo Albae heimlich unter den Menschen leben und ihre Pläne für die Zukunft von einem Zwerg bedroht sehen. Und schließlich folgen wir in der letzten Geschichte dem intriganten Elb Telinas, der eigene Ziele verfolgt und das Erbe der Albae lenken will.

Markus Heitz gehört zu den großen Fantasyautoren in Deutschland und ist mittlerweile wohl wirklich jedem ein Begriff. Seine Albae Reihe ist ebenso bekannt und mit „Dunkles Erbe“ liegt nun der fünfte Band in der Reihe vor. Allerdings lässt sich das Buch gesondert von den bisherigen Büchern lesen und kann daher sowohl von Fans der Reihe, als auch von neuen Lesern verschlungen werden. Auf Grund der Hintergrundgeschichte wäre es allerdings definitiv zu empfehlen am Anfang zu beginnen!

Das Worldbuilding gefällt mir in der Reihe immer ausgesprochen gut und es macht Spaß mit jedem Buch mehr über das Geborgene Land zu erfahren. Die Geschichten sind in ihrem Aufbau sehr vielschichtig und ich fand es interessant den drei ganz verschiedenen Charakteren zu folgen. Die Albae sind mittlerweile so grandios ausgearbeitet und ich kann die Reihe wirklich nur jedem Fantasy Fan empfehlen. Der Schreibstil von Markus Heitz ist ebenfalls großartig und passt sehr gut zu seinen epischen Geschichten. Das Buch lässt sich sehr gut lesen und es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Durch die unterschiedlichen Charaktere ist auch für jeden Leser etwas dabei! Das Ende selbst lässt einiges offen und macht neugierig auf mehr.

Veröffentlicht am 12.08.2024

Zwei Schicksale

Die Unvollkommenheit des Glücks
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„Die Unvollkommenheit des Glücks“ von Clara Maria Bagus fokusiert sich auf die Charaktere Ana und Lew, die vollkommen unterschiedlichen Leben führen, aber deren Schicksale sich gleich zweimal kreuzen. ...

„Die Unvollkommenheit des Glücks“ von Clara Maria Bagus fokusiert sich auf die Charaktere Ana und Lew, die vollkommen unterschiedlichen Leben führen, aber deren Schicksale sich gleich zweimal kreuzen. Ana befindet sich mit 40 Jahren in einer aussichtslosen Beziehung und muss sich damit auseinander setzen was sie für ihre Zukunft möchte. Lew ist für sein Land in den Krieg gezogen und muss sich nun mit dieser neuen Realität auseinander setzen und feststellen, dass der Krieg nicht so ist wie er es sich vorgestellt hat.

Die Autorin hat Psychologie studiert und man merkt, dass sie versucht der Geschichte eben diesen Stempel aufzudrücken. Ich fand das Buch ehrlich gesagt teilweise doch sehr langatmig und obwohl ich das Buch beendet habe, blieb es mir dann doch nicht wirklich in Erinnerung. Für mich wirkte es so als möchte die Autorin mit der Geschichte sehr viel erreichen und aussagen, aber wirklich beeindruckend fand ich das Gesamtwerk dann doch nicht. Ich habe gesehen, dass einige Leser ihren Schreibstil als sehr poetisch empfanden, allerdings kann ich dem nur bedingt zustimmen. Ich habe grundsätzlich nichts an dem Buch auszusetzen und der Schreibstil ist definitiv nicht schlecht. Aber mir haben die Momente gefehlt, wo ich Zitate markieren wollte, weil ich sie schön fand und letztendlich habe ich auch tatsächlich keine einzige Stelle markiert.

Die Handlung wird im doppelten POV erzählt, was mir immer sehr gut gefällt. Zu Ana und Lew konnte ich aber nur schwer eine Verbindung aufbauen und auch ihre einzelnen Schicksale gingen mir nur bedingt nahe. Vielleicht war es gerade einfach nur die falsche Zeit für das Buch, aber ich fand es in allen Punkten eher durchschnittlich und kann keine Punkte benennen, die für mich wirklich hervorgestochen sind. Das Buch wird sicherlich seine Fans finden, aber für mich ist es kein Buch was ich im Bücherregal stehen haben möchte, sondern eher eines was ich einmal lese und dann weiter verschenke.

Veröffentlicht am 12.08.2024

Golden Age in Hollywood

Eve
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„Eve“ ist mein erster Roman von Amor Towles, der bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat, aber mir zuvor kein Begriff war. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Eve, welche die glamouröse Welt von Hollywood ...

„Eve“ ist mein erster Roman von Amor Towles, der bereits mehrere Bücher veröffentlicht hat, aber mir zuvor kein Begriff war. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Eve, welche die glamouröse Welt von Hollywood kennenlernt, als sie für einen Neuanfang nach Los Angeles kommt. Durch ihre Freundschaft zu der berühmten Olivia de Havilland erlangt Eve Bekanntheit und verwirrt mit ihrer rätselhaften und cleveren Art die Männer von Hollywood. Als Olivia erpresst wird, nimmt es Eve auf sich ihre Freundin zu retten.

Das Golden Age in Hollywood ist eine unglaublich faszinierende Zeit und einer der Hauptgründe weshalb ich das Buch lesen wollte. Das Setting hat unglaublich viel Potential und der Autor erkundet sowohl die Glanzseiten, als auch die weniger schönen Seiten von Hollywood in seinem Roman. Dabei begegnen dem Leser viele verschiedene Persönlichkeiten und von Schauspielern bis Betrügern ist alles dabei. Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, wovon ich normalerweise ein großer Fan bin. Da „Eve“ aber mit nur etwas über 200 Seiten sehr kurz ist, hatte ich das Gefühl als würden die verschiedenen Perspektiven der Geschichte eher schaden. Die Entwicklung der Charaktere bleibt sehr zurück und so wirklich gut lernen wir niemanden richtig kennen.

Die Handlung selbst hat ebenfalls Potential, aber ich hatte oftmals das Gefühl als würde nichts wirklich passieren und irgendwie konnte mich der Plot einfach nicht mitreißen. Das liegt zum einen definitiv an der Kürze der Geschichte und eben auch daran, dass die einzelnen Charaktere und Plots nicht genug ausgearbeitet werden. Eve fand ich interessant, aber so wirklich in sie hineinversetzen konnte ich mich nicht.

Der Schreibstil ist nicht schlecht, allerdings hatte ich einige Male das Gefühl, als würde bei der Übersetzung einiges verloren gehen und ich müsste mir da tatsächlich mal das Original anschauen, um zu sehen ob das vielleicht besser ist. Alles in einem ist „Eve“ kein schlechtes Buch, aber eben auch keine Geschichte, die man unbedingt gelesen haben muss. Der Roman siedelt sich im Mittelfeld ein und obwohl viel Potential vorliegt, geht dieses bei der Umsetzung leider verloren.

Veröffentlicht am 25.06.2024

Mutter-Tochter Roadtrip

Graceland – Die Geschichte eines Sommers
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Es ist der größte Traum von Loralynn einmal in ihrem Leben das Anwesen von Elvis in Graceland zu besuchen. Doch zwischen ihr und Graceland liegen tausend Meilen. Ihre Tochter Grace lässt sich überzeugen ...

Es ist der größte Traum von Loralynn einmal in ihrem Leben das Anwesen von Elvis in Graceland zu besuchen. Doch zwischen ihr und Graceland liegen tausend Meilen. Ihre Tochter Grace lässt sich überzeugen ihrer Mutter zu deren 70. Geburtstag diesen Traum zu erfüllen. Das Timing könnte nämlich kaum besser sein, hat doch der Mann von Grace gerade die Scheidung eingereicht. Gemeinsam begeben sich die beiden Frauen auf einen Roadtrip von El Paso nach Memphis und treffen dabei nicht nur viele interessante Gestalten, sondern müssen sich auch mit sich selbst auseinander setzen und lernen einander besser zu verstehen. Der Roadtrip ist für Grace und Loralynn die Chance endlich die Verletzungen der Vergangenheit zu heilen und ein Abenteuer voller schriller Momente zu erleben. Natürlich stets mit der Erinnerung an Elvis, dem legendären King of Rock’n’Roll.

„Graceland“ ist das perfekte Buch für den Sommer. Ich liebe Roadtrip Geschichten sowieso und hier passt einfach alles gut zusammen: Handlung, Charaktere, Humor ...es hat wirklich viel Spaß gemacht das Buch zu lesen und für den Sommerurlaub kann man kaum ein besseres Buch finden, zumal es auch nicht zu dick ist und so in jeden Koffer passt. Im Mittelpunkt der Handlung stehen Loralynn und Grace. Das Mutter-Tochter Duo könnte kaum unterschiedlicher sein und sie haben sich definitiv in eher unterschiedliche Richtungen entwickelt. Und so ist Grace zunächst auch nicht begeistert von der Idee ein Roadtrip nach Graceland zu unternehmen. Bräuchte sie nicht die Ablenkung von der kommenden Scheidung, wäre es wohl gar nicht erst zu dem Abenteuer gekommen.

Der Roadtrip ist gezeichnet von Begegnungen und einzigartigen Momenten, aber auch voll den Erinnerungen die sich das Duo teilen und die Vergangenheit, die es gemeinsam zu verarbeiten gilt. Es ist eine gleicherweisen berührende, aber auch humorvolle Geschichte. Die Autorin hat einen sehr eigenen Humor, der mir gut gefallen hat und wodurch die Handlung auch nicht langweilig wird. Die Handlung ist sehr temporeich und es kommt dadurch wirklich zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Man versinkt vollkommen in diesem amerikanischen Abenteuer und es ist schön zu sehen wie die Reise Mutter und Tochter aneinander wieder näher bringt und hilft alte Wunden zu heilen.

Es werden immer wieder auch ernstere Themen besprochen wie die Panikattacken von Grace und die unglücklichen Ehen der Frauen. Und auch der Elvis Kult wird behandelt und inwiefern diese Besessenheit mit Elvis Loralynn durch schwere Zeiten geholfen hat. Die Entwicklung der Charaktere hat mir gut gefallen und es war wirklich schön zu sehen wie sich die beiden langsam annähern. Für mich ist „Graceland“ ein gelungener Roman, der besonders gut für die Sommermonate geeignet ist. Gemeinsam mit Loralynn und Grace kann sich der Leser auf die Reise nach Memphis begeben und die alltäglichen Sorgen hinter sich lassen.