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Veröffentlicht am 22.10.2017

All for you - nichts für mich

All for You – Sehnsucht
1

Zunächst einmal ist das mein erster Roman von Meredith Wild gewesen, aber vermutlich nicht der letzte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich bin sehr schnell und gut in die Handlung gekommen und ...

Zunächst einmal ist das mein erster Roman von Meredith Wild gewesen, aber vermutlich nicht der letzte. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ich bin sehr schnell und gut in die Handlung gekommen und war die meiste Zeit auch gefesselt. Insgesamt war der Roman zwar mäßig spannend, aber die Handlung ist recht schnell voran geschritten, also war das schon ok.
Zu Beginn des Romans baut die Autorin eine fesselnde Spannung auf, die sie jedoch nicht bis zum Ende halten kann. Man lernt die Protagonisten im Prolog als junges Pärchen kennen und springt dann in die Zukunft, in der man die Erwachsenen trifft, die sie geworden sind. In vielerlei Hinsicht sind mir die Protagonisten sympatisch, die Nebencharaktere aber nicht unbedingt. Maya lernt man als selbstbewusste junge Frau kennen, die sich gegen die starken Gefühle zu ihrem Ex, Cameron, zur Wehr setzt. Leider ist sie in ihrem Beruf unzufrieden und betäubt diese Unzufriedenheit, sowie ihre Gefühle mit Alkohol. Cameron hingegen lebt als Leiter eines Fitnessstudios eher gesund. Beruflich hat Cam es zwar recht weit gebracht, aber emotional hängt er noch an seiner Beziehung zu Maya und pflegt nur zu seinen Geschwistern Olivia und Darren eine tiefere Zwischenmenschliche Beziehung. Es ist also nicht verwunderlich, dass er an die gemeinsame Vergangenheit anknüpfen möchte. Maya hingegen hat mit ihrer Vergangenheit, zumindest kopfmäßig, abgeschlossen und lässt niemanden außer ihre Freundin/Kollegin Vanessa und ihren schwulen Mitbewohner Eli an ihrem Leben teilhaben. Während Cams Geschwister eine große Rolle spielen und gefühlt omnipräsent sind, um ihm Maya auszureden, gibt es nur wenige tiefere Freundschaftsgespräche zwischen Maya und ihren Freunden. Diese Gewichtung gefällt mir nicht so gut, hängt aber vermutlich damit zusammen, dass es im Folgeband um Cams Bruder Darren gehen soll. Die Idee, dass es in einer Reihe verschiedene Hauptcharaktere gibt, die aber miteinander verwandt, oder zumindest bekannt sind ist ja nicht neu, hier finde ich es aber nicht besonders passend. Zumindest ich konnte zu keinem Charakter eine Beziehung aufbauen und interessiere mich demnach nur mäßig für die Fortsetzung. Da der Roman in meinen Augen auch gut abgeschlossen ist, werde ich die Folgebänder vermutlich nicht lesen.
Jetzt aber zurück zum Roman: Der Haupthandlungsstrang ist ja ohne Frage, dass Cam und Maya wieder zueinander finden und der Werdegang ihrer wieder aufkeimenden Beziehung ist auch sehr schön und verständlich beschrieben. Die Vergangenheit jedoch hat sich mir bis zum Ende des Romans nicht erschlossen. Der Grund, aus dem Maya Cams Heiratsantrag zu Collegezeiten abgelehnt hat wird als unglaublich schwerwiegend dargestellt, war in meinen Augen jedoch total unnötig. Zu Beginn wurde die Spannung, was es denn mit Mayas Familie auf sich hat noch recht gut aufrecht gehalten, aber leider ist dieser Nebenstrang nur sehr flach, man hätte da mehr herausholen können. Es kommt in dem Zusammenhang jedoch auch zu einem emotionalen Moment, der für eine große Weiterentwicklung in der Beziehung von Maya und Cam sorgt.
Ein weiterer Nebencharakter, der eine kleine, aber gewichtige Rolle spielt ist eine neue Kollegin von Maya, Jia. Sie ist mir von Anfang an unsympathisch und dieser Eindruck bestätigt sich dann auch im Verlauf des Romans. Zunächst freundet sie sich mit Maya an und versucht sie beruflich weiter zu bringen, schnell zeigt sich jedoch, dass diese Unterstützung nicht uneigennützig und gesellschaftskonform ist. Diese Nebenhandlung war zwar durchaus interessant, hat die Haupthandlung aber auch nicht besonders beeinträchtig, im positiven Sinne könnte man sagen auch nicht beeinträchtigt…
Naja Schlussendlich würde ich den Roman vermutlich nicht weiter empfehlen, auch wenn man im Bereich New Adult keine Weltliteratur erwarten kann, habe ich doch mit etwas mehr gerechnet. Sei es nun Gefühl, tiefgründige Nebencharaktere oder große Dramen, versucht hat die Autorin sich an allem, mit mäßigem Erfolg. Ich habe definitiv schon bessere Romane aus diesem Genre gelesen, die mich wirklich gefesselt haben und bei denen ich mit den Hauptcharakteren mit gelitten und gefühlt habe. Hier habe ich nur ab und zu den Kopf über so viel mangelnde Kommunikation und Mayas Alkoholproblem geschüttelt.
Dennoch möchte ich nicht vergessen lesejury.de und LYX für das Leseexemplar zu danken.

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Veröffentlicht am 08.10.2017

Romantasy in der Kolonialzeit?

The Promise - Der goldene Hof
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Zunächst einmal weiß ich nicht, wie ich am besten von der Protagonistin schreiben soll. Zu Beginn erfährt man einmal kurz, dass sie Elisabeth heißt, dann jedoch nimmt sie die Identität ihrer Dienerin Adelaide ...

Zunächst einmal weiß ich nicht, wie ich am besten von der Protagonistin schreiben soll. Zu Beginn erfährt man einmal kurz, dass sie Elisabeth heißt, dann jedoch nimmt sie die Identität ihrer Dienerin Adelaide an bis auf ein paar Ausnahmen zwischendurch und dem Ende bleibt sie auch bei diesem Namen. Darum ist sie in meinem Kopf Adelaide. Also Adelaide scheint mir eine starke junge Frau zu sein, die sich so leicht nicht unterkriegen lässt. Das zeigt auch ihre Entscheidung allen Luxus und ihren Stand für ein ungewisses, aber freieres Leben aufzugeben. Die Story war von Anfang an fesselnd und hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Von den Handlungssträngen war ich dann aber doch immer wieder überrascht. Ich bin davon ausgegangen, dass Adelaides Zeit im Goldenen Hof und damit ihre „Ausbildung“ den größten Teil einnehmen wird und man sehr detailliert erfährt wie die Mädchen auf ihre Hochzeit vorbereitet werden. Auch habe ich mit einem kleinen Wettstreit gerechnet, ich habe also ein bisschen so etwas wie die „Selection“ – Reihe erwartet. Damit lag ich aber nicht so ganz richtig. Es gab zwar einen kleinen Wettstreit, aber der war eher nebensächlich. Auch die Zeit der „Ausbildung“ wurde eigentlich recht schnell abgehandelt. Den größten Teil nahm tatsächlich die Zeit in der neuen Kolonie ein. Ich versuche mal nicht zu sehr zu spoilern, aber es kommt zu einer Wendung, die Adelaide vom Goldenen Hof entfernt. Eine interessante Parallele lässt sich jedoch zur Kolonialzeit, dem Alten England und der Kolonialisierung Amerikas entdecken. Oft habe ich beim Lesen gedacht, der Roman könne in dieser Zeit gespielt haben. Zwar etwas abgewandelt, aber trotzdem.

Natürlich spielen auch die Gefühle zwischen Adelaide und Cedric eine große Rolle, die, wie sollte es anders sein, zunächst unter einem schlechten Stern stehen. Beide Charaktere habe ich aber schnell ins Herz schließen können und habe demnach auf ein Happy End gehofft. Neben den beiden Protagonisten gab es aber noch andere Interessante Charaktere: Die beiden Mädchen, mit denen Adelaide sich am Goldenen Hof anfreundet sind auch recht vielschichtig und stecken voller Überraschungen. Generell waren die Haupt-Charaktere sehr gut ausgearbeitet und auch die Beziehungen ließen sich meist gut nachvollziehen. Bei den Nebencharakteren schwächelte es meiner Meinung nach aber ein wenig und auch ein paar wichtige Gefühle gingen etwas unter. So verschwendet Elisabeth zum Beispiel kaum einen Gedanken an ihre Großmutter, die sich ja um sie gekümmert hat… Die beiden Freundinnen von Adelaide, also Tamsin und Mira gehören aber zu den Haupt-Charakteren und, wenn ich den Gerüchten Glauben schenken darf werden sie in den Folgebänden auch noch eine große Rolle spielen. Viele Fragen die beiden betreffend wurden nämlich im Auftaktroman nicht geklärt. Mit dem Ende des Romans kann ich aber durchaus leben, es ist also nicht so, das man unbedingt wissen möchte wie es weiter geht, aber eine gewisse Spannung ist schon da. Wo wir gerade bei Spannung sind, diese zieht sich mal mehr, mal weniger durch den Roman, zum Ende hin spitzt es sich jedoch rasant zu.

Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen, ich bin quasi nur so durch den Roman geflogen. Zum Cover brauche ich glaube nicht viel sagen, es sieht einfach total schick aus <3. Ein kleiner Kritikpunkt in meinen Augen ist leider noch, dass der Roman zum Teil sehr vorhersebar ist und dem Klischee Jugendromantasy in manchen Punkten zu gerecht wird.

Ich möchte hier natürlich nicht vergessen lesejury.de und dem Verlag ONE für die Möglichkeit des Vorablesens zu danken.!

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