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Veröffentlicht am 09.05.2023

Düstere Fantasyroman mit einem außergewöhnlichen Schreibstil

Wie man einen Prinzen tötet
6

Erster Eindruck:
Als ich den Klappentext des Buches das erste Mal gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme für die Geschichte. Royale Fantasygeschichten, in denen sich die Frauen gegen die männlichen ...

Erster Eindruck:
Als ich den Klappentext des Buches das erste Mal gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme für die Geschichte. Royale Fantasygeschichten, in denen sich die Frauen gegen die männlichen Herrscher auflehnen sind selten und meist dennoch sehr romantiklastig, aber davon fehlte in diesem Klappentext jede Spur. Dementsprechend war ich sehr neugierig auf Marra und ihren Plan den Prinzen zu töten.

Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin macht dieses Buch zu etwas ganz Besonderem. Die Art, wie die Autorin bereits die ersten Seiten des Buches mit Dramatik und Düsternis füllt, hat mich tief beeindruckt und besonders eine Stelle ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben:
"Viele Menschen verdienen den Tod", sagte die Staubfrau schließlich. "Doch nicht jeder verdient es, ein Mörder zu sein."
Die Art, wie die Buchwelt beschrieben wird ist weniger verspielt, sondern vielmehr bedrückend, fast schon beklemmend. Marras Umgebung ist ihr eigentlich immer feindlich gesinnt und dieses Gefühl der Ablehnung, und des nicht Dazugehörens transportiert die Autorin mehr als gekonnt mit ihrer Schreibe.
Für mich steht nach diesem Buch fest, dass ich definitiv auch die anderen Werke der Autorin lesen möchte, weil ich ihren Schreibstil sehr interessant finde und er auch einen hohen Wiedererkennungswert hat.

Inhalt:
Die Geschichte selbst folgt ebenfalls keinen bekannten "Mustern". Marra ist, im Vergleich zu den Fantasyromanen mit deutlichem Romantikeinschlag, mit ihren dreßig Jahren deutlich älter und reifer als die Protagonistinnen der meisten royalen Fantasyromane. Ihr Charakter ist überhaupt nicht naiv, was mir sehr gut gefallen hat, weil man nicht das Bedürfnis hatte, Marra zu schütteln, weil sie etwas Offensichtliches vielleicht nicht sieht, weil ihr die geistige Reife fehlt. Mir gefällt die deutlich Erwachsenere Art sehr.
Ansonsten erleben wir im Rahmen der Geschichte eine klassische "Heldinnenreise" mit Marra, die aufgrund der schwierigen Situation in ihrer Familie, den Entschluss trifft den grausamen Prinzen zu töten, den ihre Schwester geheiratet hat. Dieser Entschluss überrascht vielleicht anfangs, wenn man das schwierige Verhältnis von Marra und ihrer Schwester bedenkt, doch je besser man Marra kennenlernt, desto eher merkt man, dass Familie ihr sehr viel bedeutet und sie durchaus eine gute Seele ist.
Aber auch die zahlreichen Nebenfiguren in dem Roman sind absolut gelungen, gut ausgearbeitet und machen diese Geschichte zu einem wahren Leseerlebnis.
Sei es die Staubfrau, mit ihrem besonderen Begleiter, deren Schlagfertigkeit mich zum Lachen und Schmunzeln gebracht hat, oder die kalte Königin von Marra, die nur versucht ihr kleines Königreich zu retten. Die Autorin hat den Nebenfiguren so viel Leben eingehaucht, dass sie genauso rund und tiefgründig sind, wie Marra. Der Fantasyanteil an der Geschichte ist gut gewichtet und so originell und einzigartig, dass ich keine Ahnung hatte, wo mich die Geschichte hinführen wird. Dieser Umstand führte auch dazu, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Fazit:
Wie man einen Prinzen tötet ist ein rundum gelungener, düsterer und außerwöhnlicher Fantasyroman, mit einer erwachsenen und reifen Protagonistin, die einen tödlichen Plan verfolgt und dabei jede Menge skurile Wegbegleiter trifft, die ihr bei ihrem Plan helfen.. Ich kann dieses Buch zu 100 % empfehlen, weil es für mich ein grandioses Lesehighlight war! Gerne mehr davon!

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  • Fantasy
Veröffentlicht am 01.04.2023

Ein absoluter Pageturner!

A Good Girl’s Guide to Murder
0

A good girls guide to murder hat alles, was ein genialer Jugendthriller braucht!
Spannung, vielschichte Charaktere und unvorhersehbare Wendungen.

In der Geschichte begleiten wir Pippa bei einem Schulprojekt, ...

A good girls guide to murder hat alles, was ein genialer Jugendthriller braucht!
Spannung, vielschichte Charaktere und unvorhersehbare Wendungen.

In der Geschichte begleiten wir Pippa bei einem Schulprojekt, dass schnell etwas aus den Fugen gerät. Denn Pippa versucht einen Mord aufzuklären, der fünf Jahre zurückliegt und bei dem sie sich sicher ist, dass der Falsche des Mordes bezichtigt wird.

Doch während Pippa Stück für Stück tiefer in den Mordfall sinkt, merkt sie gar nicht, dass sie sich selbst in große Gefahr begiebt. Und dass sie der Wahrheit dabei immer näher und näher kommt…

Mich hat die Geschichte von der ersten Seite an gefesselt – ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so einen starken Drang gefühlt habe, ein Buch weiterlesen zu müssen. Ich konnte nicht aufhören, weil ich unbedingt die Wahrheit erfahren wollte. Das lag zum einen an der enormen Zugkraft der Story, aber auch daran, dass die Geschichte vielschichtig aufgebaut wird. Wir können in Pippas „Tagebuch“ lesen, sie bei Interviews begleiten und hin und wieder tauchen auch Chatnachrichten auf. Der gesamte Aufbau des Buches ist absolut kreativ und sogt für eine enorme Sogwirkung.

Und die Tatsache, dass man das Ende absolut nicht vorhersehen konnte, war grandios!
Einige Punkte hatte ich zwar auf dem Schirm, aber ich war dennoch vom großen Showdown und der Auflösung begeistert.

Das Fazit ist also – ich habe mir den Tag, an dem der zweite Band erscheint, schon im Kalender vorgemerkt und kann dieses Buch allen empfehlen, die einen 1A- Jugendthriller lesen wollen, der sie so richtig an die Seiten fesselt.

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Veröffentlicht am 07.01.2022

Kreativ, humorvoll und mit einer Prise Düsternis - ein absolutes Jahreshighlight!

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
2

Erster Eindruck:
Als ich das Buch von Marie Grasshoff entdeckt hatte und den Klappentext las, war ich absolute geflashed von der Idee des "Foodverse" und den Kräften, die bestimmte Lebensmittel bei Göttern ...

Erster Eindruck:
Als ich das Buch von Marie Grasshoff entdeckt hatte und den Klappentext las, war ich absolute geflashed von der Idee des "Foodverse" und den Kräften, die bestimmte Lebensmittel bei Göttern auslösen. Dass es hier um Alkohol ging reizte mich nicht nur, weil sich um bestimmte Arten von Hochprozentigem (Absinth) sowieso schon allerlei Mythen ranken. Da ich von der Autorin bereits die Neon-Birds-Reihe gelesen und geliebt hatte, wusste ich - DAS MUSS ICH LESEN.. Und mein Radar hat mich nicht getäuscht, denn Hard Liquor hat sich innerhalb weniger Seiten bereits zu einem Lieblingsbuch entwickelt.

Schreibstil:
Maries Schreibstil ist in diesem Buch pfiffiger, frischer und ausdrucksstarker als noch bei den Neon Birds. Die Handlung hat wesentlich mehr "Zug", ist rasant und abwechslungsreich, was zu großen Teilen an dem Schreibstil liegt. Die Beschreibungen sind nicht so ausufernd, lassen viel mehr Raum für die Fantasie, gleichzeitig erzeugen sie aber doch ein klares Bild von New York, Tychos Umgebung und den Figuren und ihren Charakteren.

Figuren:
Eine Stärke der Autorin liegt definitiv in ihren außergewöhnlichen Figuren. Ich liebe die Detailverliebtheit, die Art wie die Nebenfiguren liebevoll in die Haupthandlung integriert werden und man nicht einmal das Gefühl hat, dass sie nur "leere Hüllen" sind, die die Handlung irgendwie voranbringen sollen. Marie Grasshoffs Figuren sind lebendig und das spürt man mit jedem Wort, dass sie umschreibt. Ich kann nicht mal wirklich festmachen welchen der Charaktere ich liebsten mochte, da ich sie ALLE vom Fleck weg gelungen und toll fand. Wirklich großes Lob an dieser Stelle, das gelingt nur wenigen Autor*innen!

Handlung:
Aber auch die Handlung steht dem in Nichts nach!
Was habe ich mitgefiebert als Tycho herausfand, was sie ist und wie ihre "Ausbrüche" mit allem zusammenhängen. Ich möchte an dieser Stelle natürlich nicht zuviel Spoilern - deshalb werde ich nur bewerten, wie mir der Inhalt gefallen hat ohne zu sehr ins Detail zu gehen.
Das Buch ist mit über 500 Seiten schon recht umfangreich, aber zu keinem Zeitpunkt befinden sich irgendwelche Längen innerhalb der Geschichte. Die Handlung ist schnittig, rasant und spannend, vorallem weil man so mit Tycho und ihrer "Gabe" mitleidet. Allgemein empfand ich die Protagonistin als überaus spannenden Charakter, auch weil mich ihre Vergangenheit sehr berührt hat. Die Rückblenden im Buch haben mir ebenfalls sehr gut gefallen, da man so noch einmal mehr Backgroundinfos bekommen hat, die man letztlich auch brauchte, um die Geschichte in ihrem Umfang verstehen und nachvollziehen zu können.

Fazit:
Für mich war Hard Liquor ein grandioses Buch mit authentischen, spannenden und rundum gelungenen Charakteren. Die Handlung war rasant und actionreich, gleichzeitig durch die Verbindung mit sensiblen Thematiken aber auch tiefgründig. Toll ist natürlich auch, dass es hier um zwei queere Hauptcharaktere geht und es einfach so herrlich selbstverständlich im Kontext ist. Es wird nichts erklärt, gerechtfertigt - sondern sie sind einfach queer und dafür allein schon ein großes Danke an die Autorin. So sollte und MUSS es einfach sein.
Ich werde die Geschichte definitiv jedem und jeder empfehlen, die eine rasante und actionreiche - spannende und "schwarzhumorige" Story sucht!

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