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Veröffentlicht am 28.10.2024

ein direkter Blick in das New York der 20er

Ex-Wife
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Das ein Verlag ein Buch aus dem vergangenen Jahrhundert (in diesem Fall kann man ja sogar sagen Jahrtausend) neu auflegt finde ich per se schon grossartig. Nicht ohne Grund gehört der Fischer Verlag zu ...

Das ein Verlag ein Buch aus dem vergangenen Jahrhundert (in diesem Fall kann man ja sogar sagen Jahrtausend) neu auflegt finde ich per se schon grossartig. Nicht ohne Grund gehört der Fischer Verlag zu einem meiner Lieblingsverlagen.

Ich war natürlich wie viele von der Beschreibung total fasziniert.
Ein Skandalbuch, das auch heute noch Gültigkeit haben soll und das tolle Cover, phänomenal.

Nach dem ich Ex-Wife gelesen habe und schon während der Lektüre war ich ein wenig enttäuscht. Nicht so sehr wegen des Inhalts, sondern am meisten, weil sich leider nicht so viel in der Gesellschaft getan hat und das so sehr wir uns brüsten für Gleichberechtigung und Feminismus, eigentlich noch gar nichts geschafft ist.
Aber nun mal zum Leseerlebnis.
Das Buch ist absolut heute auch noch wunderbar zu lesen und bietet einen faszinierenden Einblick wie es damals in den 20ern in New York gewesen sein muss. Wie anders und doch gleich die Stadt für nicht New Yorker sich angefühlt haben muss. Was mir besonders gut gefallen hat war, dass die alten Gehälter und Preise immer wieder aufkamen. Man sprach damals noch von Wochenlohn, da musste man als paar schon mal von 50 Doller in der Woche leben. Das hat mir wirklich Spass gemacht, dann zu versuchen wie viel das wohl heute wäre und dann auch zu verfolgen, wie Pat die Karriereleiter hinaufsteigt, dass das damals so möglich war, ist doch toll zu sehen.
Aber dann ist da natürlich noch das Privatleben und wie moderne junge Menschen versuchen eine moderne Beziehung zu führen und daran scheitern, dass wir als Menschen unsere Liebsten eben nicht teilen wollen. Besonders interessant fand ich das Pat eigentlich ihren Mann schonen wollte und es damit nur noch schlimmer gemacht hat und wie eine kleine Lüge sich zu einem endlosen Rattenschwanz auswirken kann.

Mich hat dieses Buch erschreckend and das dieses Jahr erschienene "Happy hour" erinnert, dass ich nicht besonders toll fand, obwohl es ja so gelobt wurde und jetzt ist mir auch klar warum. Ich lese einfach nicht so gerne reine Berichte über die Alltagserlebnisse von Menschen ohne, dass es ein grösseres Ganzes gibt. Bei "Hallo Du Schöne" zum Beispiel, da folgt man den Lebensgeschichten der vier Schwestern über Dekaden, aber es gibt eben noch etwas mehr als nur, was da so im Alltag passiert, wie viele Cocktails man getrunken hat, in welchem Restaurant man gegessen und mit welchem Typ man sich abgegeben hat und ob er nun gut oder schlecht war.

Das ist in Happy hour der Fall gewesen und hier auch.
Ja ich fand es interessant zu sehen, wie das Leben in den 20er war, aber mir hat die Tiefe gefehlt.
Ein wenig versöhnt hat mich das Ende, da hat Pat wirkliche Grösse und Weiterentwicklung in ihrem Charakter gezeigt, aber 20 Seiten reichen eben nicht um ein ganzes Buch zu retten.

Dennoch finde ich es toll, dass das Buch neu aufgelegt wurde und es ist eine Reise in die 20er wert.
Wer also Bücher wie Happy Hour toll findet, der ist hier absolut an er richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Schwestern die Geschichte schrieben

Die Mitford Schwestern
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Ich habe bisher alle Bücher von Marie Benedict gelesen und ich bin jedes Mal wieder aufs Neue fasziniert, wie sie es schafft, Geschichte so lebendig und erlebbar zu machen.

Mich hat das Buch angesprochen, ...

Ich habe bisher alle Bücher von Marie Benedict gelesen und ich bin jedes Mal wieder aufs Neue fasziniert, wie sie es schafft, Geschichte so lebendig und erlebbar zu machen.

Mich hat das Buch angesprochen, weil ich Unity Mitford schon das ein oder andere Mal in Dokumentationen über den zweiten Weltkrieg und Hitler, meinen Weg gekreuzt hat. Ich fand ihr Bild interessant und auch das, was so über sie berichtet wurde.

Als dann die Ankündigung kam, dass Marie Benedict über sie geschrieben hat, war ich sofort Feuer und Flamme. Dabei war mir aber gar nicht bewusst, dass da noch so viele andere Geschwister sind und, dass vor allem die Mädels, eine interessanter ist als die andere.

Von Nancy Mitford hatte ich gar nichts gehört und mit ihr beginnt ja das Buch sozusagen und sie ist irgendwie auch die übergeordnete Stimme des Romans. Ich habe nur ein paar Seiten gebraucht und schon hatte ich ein Buch mit ihren gesammelten Werken, in meinem Einkaufswagen und habe auf kaufen geklickt.
Wie kann eine Familie so unterschiedliche Mädchen hervorbringen und dann noch mit so unterschiedlichen Ansichten und vor allem dann noch in der Verwandtschaft von Churchil auftauchen, das wird er sich sicher auch gefragt haben.

Eigentlich galt mein Hauptinteresse ja Unity, während des Lesens muss ich jedoch gestehen, dass ich ein echtes Interesse an Diana entwickelt habe. Ich habe sie gegoogelt und habe versucht zu ergründen, was denn nun an ihr so unglaublich sein sollte. Leider gibt es nur sehr wenige und meist schlecht erhaltene Fotographien von ihr als junge Frau. Und die als ältere, haben mich nicht so begeistert. Ich finde sie eher beängstigend als beeindruckend, aber das ist ja subjektiv. Besonders hervorzuheben sind für mich ihre Augen, wie kann man nur so helle Augen haben?!

Für mich ist dieses Buch ganz klar eine Leseempfehlung, denn es hat alles, was ich mir von einem historischen Roman wünsche. Tolle Charaktere, Spannung, erlebte Geschichte und vor allem mehr Verständnis für die Zusammenhänge der damaligen Zeit.

Was mich auch noch wirklich begeistert hat, wie fortschrittlich die Frauen damals schon waren und wie sehr doch der Zeitgeist, die Frauen fesselt und die Rücksichtnahme auf ihr Männer.
So viel anders ist das eben heute auch noch nicht.

Von daher von mir
**** Sterne.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

ein ganz tolles Buch über die Zukunft und eine bessere Welt

Das große Spiel
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Er neue Roman von Richard Powers ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "nachhaltiges" Werk und ein ganz grosser Wurf.
Ich bin wie immer gespannt gewesen was mich erwartet.
Bei allen grossen Literaten, Towles, ...

Er neue Roman von Richard Powers ist im wahrsten Sinne des Wortes ein "nachhaltiges" Werk und ein ganz grosser Wurf.
Ich bin wie immer gespannt gewesen was mich erwartet.
Bei allen grossen Literaten, Towles, T. C. Boyle, John Irving packt mich immer die Neugierde, wie sind wohl ihre neuen Bücher, gelingt es ihnen wieder mich zu fesseln, oder nicht.
Das grosse Spiel hat mich allein von der Thematik angesprochen, denn der Ozean ist doch ein echtes Mysterium, vor dem ich den grössten Respekt habe und der sich durch die Plastikmüllproblematik, immer mehr stärker in mein Bewusst sein gedrängt hat.
Also worum geht es in diesem Buch, denn?
Das Buch hat einen Teil der kursiv geschrieben ist und dann den normalen Druck. Der kursive Teil ist ein Gespräch zwischen einer älteren und einer jüngeren Person. Ich hatte von Beginn an, dass ein Grossvater einem Enkel seine Lebensgeschichte erklärt. Parallel dazu nimmt die Geschichte zwischen Todd und Rafi einen Lauf und wir nehmen ausserdem am Leben von Evie der Ozeanologin und der Ina Teil einer Künstlerin, die auf einer Insel wohnt.
Mir gefallen Bücher, in denen das ganze oder auch das halbe Leben von Personen begleitet wird, weil ich immer aus dem erlebten etwas lernen und quasi das Leben miterleben kann und das interessiert mich ausserordentlich.
In dieser Geschichte hat mich besonders die Zeit auch begeistert, von den Anfängen der IT, die ersten Computer, die ersten PCs, der Beginn des Internets, das hat mich wirklich begeistert, denn wir waren ja dabei, aber während man gelebt hat, hat man es ja gar nicht so betrachten können. Das fand ich toll. Es gab ganz viele aha Momente für mich.

Ausserdem haben mir die vielen Beschreibungen der Erlebnisse von Evie wirklich sehr gefallen. Das Erleben unter Wasser, die ganzen Details über den Ozean und vor allem über dessen Bewohner und die Kontakte mit Fischen und Krebsen und was es nicht sonst noch so alles gibt. Absolut faszinierend und wirklich so geschrieben, dass es für jeden Leser interessant ist.

Das aller Beste, aber war das Ende.
Das Ende stellt alles Gelesene auf den Kopf und eigentlich kann man das Buch dann gleich noch einmal lesen und es ist dann ein ganz neues Buch, wenn man diese Erkenntnis nach vorne stellt.
Das fand ich irre und eröffnet eine ganz neue Sicht auf die zukünftigen Möglichkeiten, von denen die Anfänge ja auch schon im Netz zu finden sind.

In diesem Sinne, kann ich nur jedem dieses Buch empfehlen, besonders aber allen die ihren Blick für die Zukunft weiten wollen und Interessen an den komplexen Gefühlen und Erlebnissen von Menschen haben und wie so das eine zum anderen führen kann und wie sehr doch unsere Kindheit und unsere Erlebnisse unser Leben beeinflussen können.

Die Frage, die ich jedem Leser stellen möchte, ist, was würdest Du tun wenn Du das Leben der Menschen die Du liebst in einer perfekten Welt verbessern könntest?

4.5 Sterne

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Veröffentlicht am 23.09.2024

die Königin der Spannung ist zurück

Invictum
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Ich liebe es wenn die Cover von Serien einheitlich sind, also finde ich dieses Cover super, weil es in der Farbe variiert aber ansonsten den Stil des ersten Buches treu bleibt, aber Achtung man konzentriere ...

Ich liebe es wenn die Cover von Serien einheitlich sind, also finde ich dieses Cover super, weil es in der Farbe variiert aber ansonsten den Stil des ersten Buches treu bleibt, aber Achtung man konzentriere sich bitte auf die Person im Zentrum... das ist der erste Clue

Für mich ist Danielle Trussoni eine der grossen Entdeckungen der letzten Jahre. Das erste Buch war ja schon so richtig irre. Wer Illuminati toll fand und Jahre warten musste um etwas vergleichbares zu finden, das Warten hat ein Ende. Das tollste, es gibt nicht nur einen Band es gibt mehrere und die noch bessere Nachricht sie sind alle super.
Problematisch ist bei einem solchen Buch nichts zu verraten, bei einer Rezension. Deswegen werde ich Hinweise geben, so wie man das in Rätseln ja auch bekommt.
Was macht dieses Buch also aus?
Ganz klar die Spannung. Genau wie im ersten Band geht es um Leben und Tod.
Ausserdem ist wirklich hervorzuheben, dass die Autorin alles was sie in den Raum stellt, extrem gut recherchiert hat. Ich habe alles was mich interessiert hat und das war viel, sofort, noch beim Lesen gegoogelt und es geht alles auf und da fragt man sich, wie macht sie das?
Das Buch strotzt vor Spannung, doch dann denkt man Mitte des Buches, hupps ist es jetzt schon vorbei, ich habe ja noch so viele Seiten zu lesen. Das war bei Illuminati ja auch so und dann ging es erst richtig los.
So ist es auch hier, wenn man denkt des Rätsels Lösung wäre da, dann bitte anschnallen, es geht erst richtig los.
Für mich ein Highlight, dass Conny die süsse Dackeldame wieder mit von der Partie ist.
Ein absolutes ***** Sterne Buch, für all Spannungs- und Rätsel-Fans.

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Veröffentlicht am 09.09.2024

eines der besten Bücher 2024

Die Frauen von Maine
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Dies ist mein erstes Buch von J. Courtney Sullivan, dass ich gelesen habe und einmal mehr frage ich mich, wie sie mir so lange entgehen konnte.

Für mich ist es keine Überraschung, dass sowohl Oprahs ...

Dies ist mein erstes Buch von J. Courtney Sullivan, dass ich gelesen habe und einmal mehr frage ich mich, wie sie mir so lange entgehen konnte.

Für mich ist es keine Überraschung, dass sowohl Oprahs Bookclub und der Buchclub von Reese Witherspoon dieses Buch empfohlen haben, denn es ist einfach ausgezeichnet.

Von aussen betrachtet, geht es um Jane Flanagan, die die Geschichte eines alten Hauses für die neue Besitzerin aufrollt, da sie beruflich eine Archivarin ist. Das ist aber nur der Rahmen, der der Autorin dazu dient, die eigentliche Geschichte zusammenzuhalten. Und worum es tatsächlich geht, ist, Spiritualität, Generationenbande, Familienbande und wie die Lebensentscheidung einer Person, ganze Generationen beeinflussen kann.
Dieses Buch befasst sich mit so viel mehr als amerikanischer Geschichte und der Zeit als die Ureinwohner, von den einwandernden Engländern, verschleppt und unterjocht wurden.
Meiner Meinung nach ist der Grund weswegen J. Courtney Sullivan, den Ureinwohnern Amerikas eine Stimme gegeben hat, ist die Spiritualität, die damals gegenwärtig war und die, die Menschen damals mit Ihren Ahnen, Ihren Familien und ihrem Land verbunden hat. So wie die Frauen in diesem Buch mit dem Land von dem alten Haus verbunden sind.

Aber das ist noch nicht alles.
Es geht auch um Alkoholismus und Selbsterkennung.
Wenn ich sage Selbsterkennung meine ich damit, sich selbst und der eigentlichen Wahrheit ins Gesicht zu sehen und sich auch damit zu konfrontieren. Was mich wirklich begeistert hat, wie die Autorin diesen Teil der Geschichte erzählt hat ist, dass sich diese Krankheit nicht nur bei Jane abzeichnet und wie sie damit umgeht und wie klar man Dinge bei anderen erkennen und verurteilen kann, wohingegen man bei sich selbst, dann wie blind agiert. Ein wenig geht es für mich dabei auch darum, dass man bei seinen Eltern oft das am meisten ablehnt und hasst, was man dann bei sich selbst wieder erkennt, oder geschockt nach Jahren feststellen muss, dass man das gleiche nervige Verhalten an den Tag legt. Dies dann bei sich selbst zu bearbeiten, statt es zu ignorieren oder zu entschuldigen, ist die nächste Stufe…

Ja und dann ist noch der Teil mit der Spiritualität, der einen grossen Teil einnimmt, ohne, dabei belehrend oder nervig ist. Ich habe mich sehr inspiriert gefühlt und meine Neugierde wurde einmal mehr geweckt und ich musste erkennen, wie viele Dinge es doch gibt, von denen man noch nie etwas gehört hat und ist das nicht das tollste an Büchern, dass sich immer wieder neue Türen für den Lesern öffnen?!

Ich glaube es ist relativ klar, ich liebe dieses Buch es gehört definitiv zu den besten Büchern, die ich in 2024 gelesen habe.

Von mir 4.5 Sterne

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