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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2025

Erfrischend anders

Über die Toten nur Gutes
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Mads Madsen ist Trauerredner und führt ein ruhiges Leben in einem beschaulichen Ort. Er mag seine Arbeit, kümmert sich um seinen alten, etwas schrulligen Vater und Malteserhündin Bobby. Doch als sein alter ...

Mads Madsen ist Trauerredner und führt ein ruhiges Leben in einem beschaulichen Ort. Er mag seine Arbeit, kümmert sich um seinen alten, etwas schrulligen Vater und Malteserhündin Bobby. Doch als sein alter Schulfreund Patrick plötzlich stirbt, findet er sich mitten zwischen alten Geheimnissen, Verbrechen und polizeilichen Ermittlungen wieder, wobei er in einige Schwierigkeiten gerät.

Das Buch war leicht zu lesen - spannend erzählt, aber nicht zu brutal. Ganz nebenbei gibt es ein paar kleine Einblicke ins Bestattungswesen. Die handelnden Personen bieten Überraschungen. Es geht nicht nur um den Fall, sondern auch um die Menschen und Geschichten dahinter. So sagt z. B. Fridtjof auf S. 154: "Weißt du, mein Junge, es sind nicht die Toten, die spuken, sondern die Dinge, die nie getan oder gesagt wurden."

Klare Leseempfehlung an alle, die den Autor und/oder unblutige Krimis mögen oder kennenlernen möchten. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!

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Veröffentlicht am 01.09.2025

sehr spannend und voller überraschender Wendungen

Himmelerdenblau
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Zuerst war ich ein bisschen irritiert, dass das Buch von sechs verschiedenen Personen gelesen wird, aber es macht absolut Sinn, weil es ja auch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist.
Die 16-jährige ...

Zuerst war ich ein bisschen irritiert, dass das Buch von sechs verschiedenen Personen gelesen wird, aber es macht absolut Sinn, weil es ja auch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben ist.
Die 16-jährige Julie verschwindet spurlos.. Außer einem Erpresserbrief bleiben nur offene Fragen.
Als sich der Tag ihres Verschwindens zum 20sten Mal jährt, gerät sie wieder in das Interesse der Öffentlichkeit. True-Crime-Podcasts sprechen über sie und spekulieren, was geschehen und wer schuldig sein könnte. Auch Julies Vater, der, an Demenz erkrankt, zunehmend sein Gedächtnis verliert, hofft auf neue Erkenntnisse und die Rückkehr seiner Tochter.

Man merkt, dass Romy Hausmann selbst Erfahrungen mit True Crime und Podcasts hat. Echte Fälle geben diesem Aspekt zusätzliche Authentizität.
Auch die Frage nach den Auswirkungen der Berichterstattung ist Thema des Buches. Etwas das der Autorin auch persönlich am Herzen liegt
Besonders gut hat mir die Perspektive des Vaters gefallen. Man spürt, wie ihm die Gegenwart entgleitet. Es fehlen Erinnerungen und Worte. Manche erfindet er neu und die sind teilweise passender als die, die man normalerweise verwenden würde. Das ist traurig und schön zugleich.
Ich fand das Buch so spannend, dass ich immer weiter hören musste.

Am Ende des Hörbuchs habe ich auch erfahren, dass es einen neuen True-Crime-Podcast mir ihr und dem Kriminalbiologen Dr. Mark Benecke gibt. Ebenfalls hörenswert, aber besser erst nach dem Buch, sonst besteht Spoilergefahr.

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Veröffentlicht am 26.05.2025

Ein ungewöhnliches Team

Elbnächte. Die Lichter über St. Pauli
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Henrike Engel nimmt uns wieder mit nach Hamburg.
Diesmal nehmen wir am Leben von Ella und Louise Anteil. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können:
Die eine nimmt ihr Schicksal mutig selbst ...

Henrike Engel nimmt uns wieder mit nach Hamburg.
Diesmal nehmen wir am Leben von Ella und Louise Anteil. Zwei Frauen, wie sie unterschiedlicher kaum sein können:
Die eine nimmt ihr Schicksal mutig selbst in die Hand, um dem Leben als Zwangsprostituierte zu entfliehen, die andere - Tochter aus gutem Hause - wird durch die Umstände dazu gezwungen. Sie steht von einer Minute auf die andere vor einem Schuldenberg, den ihr verschwundener Ehemann ihr hinterlässt.
Normalerweise wären sich die beiden vermutlich nie begegnet, aber jetzt raufen sie sich zusammen und werden sogar Freundinnen. Gemeinsam versuchen sie, das beste aus ihrer Situation zu machen.
Dabei stolpern sie auch noch über einen Mordfall und begegnen einem Ex-Polizisten, der ebenfalls "ein Päckchen zu tragen hat".

Eine spannende Geschichte über zwei Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen, gewürzt mit überraschenden Wendungen und ein paar alten Bekannten aus den Büchern über die Hafenärztin. Ich hatte viel Freude beim Lesen.

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Veröffentlicht am 02.02.2025

Erfrischend anders

»Wenn Ende gut, dann alles«
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Den Namen Volker Klüpfel habe ich bisher immer zusammen mit dem Namen Michael Kobr gesehen. Die beiden sind die Autoren der bekannten Kluftinger-Krimis, haben aber auch schon anderes gemeinsam ...

Den Namen Volker Klüpfel habe ich bisher immer zusammen mit dem Namen Michael Kobr gesehen. Die beiden sind die Autoren der bekannten Kluftinger-Krimis, haben aber auch schon anderes gemeinsam geschrieben. Und jetzt gibt es einen Krimi von ihm alleine. Die beiden Hauptpersonen stolpern eher zufällig in den Fall als sie ein Kind finden, es ist also nicht wie in vielen Anderen Krimis von Anfang an eine Ermittlung aus der Sicht von Polizei oder Detektiv.

Tommi ist Schriftsteller, oder möchte es sein; Svetlana seine Putzfrau, die er gewissermaßen geerbt hat. Genau wie das alte Wohnmobil in dem er lebt.
Die beiden sind anders als das, was man auf den ersten Blick erwartet. Ich gebe zu, als ich Putzfrau las, dachte ich im ersten Moment an diese französische Krimiserie. Aber Svetlana lässt sich nicht mit ihr vergleichen. Svetlana liebt Sprichwörter und russische Literatur, hat ein großes Herz und kümmert sich gern. Tommi ist ein bisschen naiv, unglücklich verliebt und zusammen sind die beiden ein gutes Team.
Das Buch ist komisch ohne albern zu sein, und im Hintergrund schwingt ein Hauch Gesellschaftskritik mit. Am Ende ist die Geschichte abgeschlossen, aber die Hauptfiguren lassen noch Spielraum. Man darf gespannt auf eine Fortsetzung sein.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Klufti wird politisch

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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Eigentlich kandidiert er ja nur aus Gefälligkeit als Listenfüller für den Gemeinderat, ohne wirklich ein Amt zu wollen. Auf Sitzungen hat er nämlich gar keine Lust.
Aber dann entdeckt er, dass ausgerechnet ...

Eigentlich kandidiert er ja nur aus Gefälligkeit als Listenfüller für den Gemeinderat, ohne wirklich ein Amt zu wollen. Auf Sitzungen hat er nämlich gar keine Lust.
Aber dann entdeckt er, dass ausgerechnet der Doktor Langhammer ebenfalls für den Gemeinderat kandidiert. Da packt ihn der Ehrgeiz...
Und auch der aktuelle Fall ist nicht ohne.

Die Hauptfigur hat viel von dem, was die treuen Lesenden an ihm schätzen, seine Skepsis gegenüber moderner Technik ist ja schon legendär. Aber er entwickelt sich weiter. Der Wahlkampf und die Ermittlungen zum Tod eines Kollegen bringen ihn zum Nachdenken.
Das Buch ist wie alle anderen Bände humorvoll geschrieben, es gibt einiges an Situationskomik. Die Figuren haben ihre Ecken und Kanten, der Fall nimmt überraschende Wendungen. Gleichzeitig ist es auch über die Handlung hinaus ungewohnt politisch. Die Autoren lassen ihren Helden Farbe bekennen und Stellung beziehen - das wird nicht allen Lesenden gefallen.

Ich habe zum ersten Mal die Hörbuchausgabe gewählt, gelesen von den Autoren (Volker Klüpfel und Michael Kobr) sowie Martin Umbach. Dadurch wurde das Ganze noch etwas lebendiger und ich hatte viel Spaß beim Hören.

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