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Veröffentlicht am 29.12.2018

Anders

Der Narr und seine Maschine
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Ein Krimi? Nein. Eine Detektivgeschichte? Schon eher, aber wirklich eine ungewöhnliche. Tabor Süden ist allerdings schon eine eher typische literarische Ermittlerfigur, die Alkohol- und Probleme mit Vorgesetzten ...

Ein Krimi? Nein. Eine Detektivgeschichte? Schon eher, aber wirklich eine ungewöhnliche. Tabor Süden ist allerdings schon eine eher typische literarische Ermittlerfigur, die Alkohol- und Probleme mit Vorgesetzten zu haben scheint. Seine Vergangenheit bleibt für mich als Ani-Erstleserin etwas unscharf, was aber nichts macht: der Geschichte von "Der Narr und seine Maschine" kann man auch ohne Vorkenntnisse gut folgen. Die Geschichte mit zwei Hauptpersonen - einer Ermittler, der andere der Gesuchte - fand ich aufgrund der Ähnlichkeit der beiden Charaktere interessant, wenn auch nicht herausragend. Wirklich spannend, überraschend oder aufregend wird es aber nicht - muss es auch nicht, aber man könnte das anders erwarten. In der ersten Hälfte hat das Buch mit seinen 143 großzügig gesetzten Seiten mich nicht richtig fesseln können. Irgendwann packte mich das Buch, dessen düstere Stimmung und Handlung im Kontrast zum an den Sommer 2018 erinnernden lähmend heißen Setting steht, dann doch etwas mehr, sodass ich es gerne zu Ende gelesen habe.
Sprachlich interessant und wechselhaft.

Veröffentlicht am 29.12.2018

Mittelmäßig

All die schönen Tage
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Julia Kaufhold hat als Lektorin Erfahrung mit dem literarischen Geschäft - dennoch ist ihr Debüt "All die schönen Tage" ein eher mittelmäßiger Frauen-Roman geworden. Die Beschreibung des Buches durch den ...

Julia Kaufhold hat als Lektorin Erfahrung mit dem literarischen Geschäft - dennoch ist ihr Debüt "All die schönen Tage" ein eher mittelmäßiger Frauen-Roman geworden. Die Beschreibung des Buches durch den Verlag macht durchaus neugierig, das Cover ist gelungen, der Schöne-Tage-Kasten eine nette Idee. Leider spielt letzter im Roman kaum eine Rolle. Überhaupt ist die Handlung eher zäh und lang gezogen - es passiert nicht allzu viel auf den 425 Seiten, erst recht nichts wirklich überraschendes oder spannendes. So dümpelt die Handlung rund um die farblos bleibende Ärztin Stella vor sich hin, bis es dann erwartbar endet. Am spannensten im ganzen Buch war der Nebenschauplatz des portugiesischen Cafés mit seinen sympathischen Betreibern.
Schade - Potenzial ist bei der Autorin vorhanden, aber die Umsetzung ist noch stark ausbaufähig.

Veröffentlicht am 19.12.2018

Tolles, vielfältiges, umfangreiches Kochbuch

Ofirs Küche
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Ofir Raul Graizer hat in seinem Erstlingswerk 80 vegetarische Familienrezepte aus seinem israelisch-palästinensischen Freundes- und Familienkreis gesammelt, woraus sich ein mit 237 Seiten ungewöhnlich ...

Ofir Raul Graizer hat in seinem Erstlingswerk 80 vegetarische Familienrezepte aus seinem israelisch-palästinensischen Freundes- und Familienkreis gesammelt, woraus sich ein mit 237 Seiten ungewöhnlich umfangreiches Kochbuch ergibt. Das Buch umfasst die zu erwartenden verschiedenen Arten von Gerichten von herzhaft bis süß (in der Leseprobe findet man das Inhaltsverzeichnis).

Ich habe jetzt schon sowohl kalte als auch warme herzhafte Gerichte sowie zwei Kuchen aus dem Buch zubereitet und bin begeistert. Die Zutaten, die ich nicht sowieso regelmäßig im Haus habe, hielten sich mengenmäßig in Grenzen und waren problemlos im türkischen Supermarkt zu besorgen. Die von mir zubereiteten Rezepte waren durchweg machbar; ich würde sogar sagen, dass sie für auch für Seltenkocher gut umzusetzen sind. Und jetzt das wichtigste: alles hat mir auch sehr gut geschmeckt!

Ich vermisse allerdings Tipps, welche Rezepte man miteinander kombinieren kann oder welche Beilage man jeweils dazu reichen kann. Passt zum Salat eher Fladenbrot oder doch Reis? Gerade weil das Buch viele "kleine" Rezepte, die kein vollwertiges Hauptgericht ergeben, umfasst, hätte ich mich hier über mehr Ratschläge gefreut.

Veröffentlicht am 13.12.2018

Klasse!

Adler und Engel
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Der Klappentext von Juli Zehs Debüt verspricht eine Liebesgeschichte kombiniert mit einem Roadtrip. Das findet sich zwar beides auch im Buch, aber "Adler und Engel" bietet inhaltlich noch sehr viel mehr ...

Der Klappentext von Juli Zehs Debüt verspricht eine Liebesgeschichte kombiniert mit einem Roadtrip. Das findet sich zwar beides auch im Buch, aber "Adler und Engel" bietet inhaltlich noch sehr viel mehr und ich fand es super, das Buch ohne mehr vorherige Infos zu lesen, mich überraschen und begeistern zu lassen. Deshalb werde ich mich hier auch mit weiteren Aussagen zum Inhalt zurück halten – wer vor der Lektüre unbedingt mehr über die Handlung wissen möchte, kann das bestimmt irgendwo im Internet nachlesen.
Das Erstlingswerk von Juli Zeh ist meiner Meinung nach zurecht gelobt und mit Preisen ausgezeichnet worden. Tolles Buch – spannend, überraschend, vielschichtig, manchmal auch witzig! Auch sprachlich sehr gelungen.

Veröffentlicht am 10.12.2018

Schöne, interessante, andere Geschichte

Der Pinguin meines Lebens
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"Der Pinguin meines Lebens" macht auf den (meinen) ersten Blick nicht viel her: das Coverbild wirft immer mehr Fragen auf, je länger man es betrachtet (Photoshop fail), und auch der Titel klingt seicht ...

"Der Pinguin meines Lebens" macht auf den (meinen) ersten Blick nicht viel her: das Coverbild wirft immer mehr Fragen auf, je länger man es betrachtet (Photoshop fail), und auch der Titel klingt seicht und einfallslos. Immerhin der Klappentext verspricht eine interessante Geschichte, verschweigt aber, dass es im Buch auch zu einem guten Teil um die Erlebnisse eines jungen englischen Lehrers im Argentinien der 1970er Jahre geht, was ich fast genauso spannend finde wie die Geschichte des liebenswerten Magellanpinguins Juan Salvado. Das Buch liest sich gut und flüssig.
Insgesamt eine schöne, interessante, andere Geschichte - Lesempfehlung!