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Veröffentlicht am 14.01.2017

✎ Ursula Poznanski & Arno Strobel - fremd

Fremd
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Nachdem ich bereits 'Saeculum' und 'Erebos' von Ursula Poznanski gelesen bzw gehört hatte, war ich gespannt, wie sie sich mit anderen Autoren zusammen liest.

Anfangs war ich sehr skeptisch. Zum einen ...

Nachdem ich bereits 'Saeculum' und 'Erebos' von Ursula Poznanski gelesen bzw gehört hatte, war ich gespannt, wie sie sich mit anderen Autoren zusammen liest.

Anfangs war ich sehr skeptisch. Zum einen erinnerte mich der Klappentext an 'Lauf, Jane, lauf' von Joy Fielding. Zum anderen fand ich den Aufbau etwas befremdlich.

Die Geschichte wird aus 2 Perspektiven erzählt: einmal aus der von Joanna, einmal aus der von Erik. Gerade zu Anfang tauchen daher häufig Wiederholungen auf. Diese legen sich aber im Laufe des Geschehens - die Perspektiven werden jedoch beibehalten.

Auf diese Weise bekommt man einen super Einblick in beide Gefühls- und Gedankenwelten. Manchmal jedoch musste ich dadurch auch kurz innehalten, weil ich nicht direkt merkte, wann ein Wechsel der Personen stattfand.

Je weiter das Ganze voranschritt, desto weniger interessiert war ich. Ich empfand es als ok, aber eben nicht herausragend, obwohl ein paar Passagen wirklich spannend waren und ich mir auch so meine Gedanken gemacht habe. Der Schreibstil war das, was mich am Lesen gehalten hat - er war einfach, aber halt auch nicht außergewöhnlich.

Das Ende und die Auflösung des Ganzen haben mir überhaupt nicht zugesagt. Zu konstruiert, an den Haaren herbeigezogen.

Jetzt, nachdem ich das Buch bereits seit 1 Woche beendet habe, muss ich auch sagen, dass die Story bereits beginnt zu verblassen. Es wird also nicht lange dauern, bis ich sie gänzlich vergessen habe. Und somit gibt es von mir keine Leseempfehlung für diesen Thriller.

©2017

Zitate:

"Wie wenig doch für einen Moment des Glücks nötig ist, wenn es keine Selbstverständlichkeiten mehr gibt." (S. 97)

"Echte Freundschaft konnte ich ihr keine versprechen, aber immerhin einen freundlichen Umgang miteinander." (S. 120)

"»Ich liebe dich, Jo. Aber es ist mehr als das. Diese Worte werden so gedankenlos von jedem für jede kleinste Gefühlswallung benutzt.«" (S. 278)

Veröffentlicht am 05.01.2017

✎ Patricia Schröder - Philippas verkehrte Welt

Philippas verkehrte Welt
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Ich habe bereits einige Bücher der Autorin kennenlernen dürfen - und auch noch ein paar auf dem SuB - und bin immer wieder überrascht, wie vielfältig sie schreiben kann. Es gibt in ihrem Repertoire ein ...

Ich habe bereits einige Bücher der Autorin kennenlernen dürfen - und auch noch ein paar auf dem SuB - und bin immer wieder überrascht, wie vielfältig sie schreiben kann. Es gibt in ihrem Repertoire ein paar Reihen, aber auch Einzelbände sind zu finden - was ich persönlich sehr begrüße.

Ganz klar ist hier die Handschrift der Schriftstellerin zu erkennen. Diese zieht sich durch ihre Kinder- sowie Jugendbücher. Es sind Satzkonstruktionen, die immer wiederkehren und die einem das Gefühl geben, zu wissen, wo man sich befindet.

'Philippas verkehrte Welt' ist ein Einzelband, der mir richtig gut gefiel. Sowohl der Hauptcharakter Philippa, als auch ihre (Nicht)Freunde werden toll dargestellt. Natürlich erfährt man von der Hauptdarstellerin einiges mehr, da das Buch aus ihrer Perspektive geschrieben ist - dagegen wirken die Nebencharaktere teilweise ein wenig blass. Aber ich denke, für die Zielgruppe ist dies genau das richtige Maß, sodass sich keine kleine Leserin überfordert fühlt.

Jedes Mädchen wird sich allerdings mit der Geschichte identifizieren können. Sie erzählt vom Streit mit den Eltern, der ersten Liebe, Freundschaft(en), Enttäuschung, Toleranz, Verlust.. und einer großen Entdeckung.

Die Seiten fliegen nur so dahin und durch die große Ankündigung, die leider mehrmals im Verlauf erwähnt wird, bleibt man auch stets am Geschehen dran.

Ist das Ende ein Happy-End? Es kommt drauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet..

Ein tolles Mädchenbuch, welches ich gerne weiterempfehle.

©2017

Veröffentlicht am 04.01.2017

✎ Frau Freitag - Schulalltag 2 Voll streng, Frau Freitag

Voll streng, Frau Freitag!
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Nachdem ich damals 'Chill mal, Frau Freitag' gelesen hatte und wenig begeistert war, dachte ich mir, dass ich dem zweiten Band noch eine Chance geben kann, sofern ich ihn zufällig in die Hände bekommen ...

Nachdem ich damals 'Chill mal, Frau Freitag' gelesen hatte und wenig begeistert war, dachte ich mir, dass ich dem zweiten Band noch eine Chance geben kann, sofern ich ihn zufällig in die Hände bekommen sollte. Das Schicksal wollte es wohl so und hat ihn mir tatsächlich zugespielt.

Am Anfang war ich noch guter Dinge, denn ich wollte vorbehaltlos an die Lektüre ran gehen. Ein Schmunzeln hat es mir dann auch immer mal wieder entlockt, auch wenn die Situation eher traurig war.

"Abdul sagt, er will zur Polizei, [...] Die Polizei wird Abdul nicht wollen. Auch wenn sie ihn immer wieder vorlädt." (S. 16)

Ziemlich schnell wurde mir aber klar, dass ich erneut mit der Ausdrucksweise nicht so ganz klar komme. Sie ist den Schülern schon sehr angepasst und ich kann mir nicht vorstellen, dass man - auch als moderne Lehrerin - sich diesen Jargon aneignet. Ich finde nämlich immer noch, Lehrer sollten Vorbilder sein und sich nicht auf eine Stufe mit den Schülern stellen. Ich kenne es so auch nicht..

Gut empfand ich die Auseinandersetzung mit einigen Brennpunkten wie Nahostkonflikt, Judenhass & Kopftuchtragen. Es ist zwar immer nur angerissen, aber es entspricht dem Niveau des Buches.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, mal ein tolles "Schulbuch" zu lesen, denn ich mochte die Schulzeit sehr und erinnere mich gerne zurück.

Dieses empfehle ich nicht weiter..

©2017

Veröffentlicht am 31.12.2016

✎ Franz Kafka - Die Verwandlung

Die Verwandlung
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Ich habe mir ja schon länger vorgenommen, immer mal wieder einen Klassiker zu lesen oder zu hören. Es ist einfach für mich persönlich. Manchmal kommt man in eine Runde, die erzählt, dass der und der Klassiker ...

Ich habe mir ja schon länger vorgenommen, immer mal wieder einen Klassiker zu lesen oder zu hören. Es ist einfach für mich persönlich. Manchmal kommt man in eine Runde, die erzählt, dass der und der Klassiker in der Schule gelesen werden musste und dass das mega langweilig war. Ich kann dann oft gar nicht mitreden, weil ich so klassische Klassiker nicht lesen musste. (oder ich habe es verdrängt)

'Die Verwandlung' habe ich oft schon mit kritischen Augen betrachtet, denn ich konnte mir unter dem Titel nie etwas vorstellen. Als ich dann noch sah, dass sie nicht mal 100 Seiten umfasst, war ich noch skeptischer.

Nun muss ich aber ehrlich gestehen, dass mich die Handlung, seitdem ich sie beendet habe, nicht mehr ganz loslässt.

Man wird direkt in die Verwandlung hineingeworfen. Es wird keine große Geschichte vorher erzählt, denn alles, was man wissen muss, wird während des Geschehens erläutert.
Zuerst überlegte ich, was genau der Autor mir mit auf den Weg geben mag. Will er eine Fantasygeschichte schreibe? Will er belehren?
Der Sinn erschließt sich schon sehr schnell während des Hörens - wenn man auf die Zwischentöne hört - und noch mehr einige Zeit danach.

Ich möchte hier keine große Analyse abgeben - das haben die meisten sicher in der Schule schon machen müssen -, aber ich mag an dieser Stelle eine Leseempfehlung aussprechen. Ich bin immer noch erstaunt, wie tiefsinnig und scharfsinnig der Schriftsteller hier vorging, auch wenn es anfangs sehr stupide klingt.

©2016

Veröffentlicht am 30.12.2016

✎ Michael Tsokos & Andreas Gößling - Dr. Fred Abel 2 Zersetzt

Zersetzt
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Das war mein letztes Hörbuch, welches ich aus dieser Reihe gehört habe - das dritte lass ich bleiben.

Ich liebe "True-Crime". Und ich habe auch nichts dagegen, wenn dies in eine fiktive Handlung eingewebt ...

Das war mein letztes Hörbuch, welches ich aus dieser Reihe gehört habe - das dritte lass ich bleiben.

Ich liebe "True-Crime". Und ich habe auch nichts dagegen, wenn dies in eine fiktive Handlung eingewebt ist. Aber was ich hier vorliegen habe, mag ich so nicht.

Es gibt 3 Handlungsstränge. Soweit erstmal nicht schlimm. Aber ich habe irgendwann den Faden verloren. Viel zu oft wechselt die Perspektive. Viel zu wenig hat man die Möglichkeit, einem Handlungsstrang intensiv zu folgen. Es war keine Tat richtig ausgebaut. Und Bezüge zwischen ihnen gab es schon gar nicht.
Über kurz oder lang war es zu verwirrend - was vielleicht auch daran lag, dass ich mir das Hörbuch in mehreren Etappen genehmigt habe, da es nicht so interessant war, dass ich es an einem Stück hören musste..

Was bzw wer mich ebenso nervt, ist Dr. Fred Abel. Er wird mir hier zu sehr alt Superheld dargestellt, was nicht mehr realistisch rüber kommt.

Der Epilog, der oft ein sehr interessanter Teil einer Geschichte ist, bringt mich hier ebenfalls nur zum Gähnen. Er lässt schon in den neuen Fall blicken, der mich überhaupt gar nicht reizt und so werde ich - wie anfangs schon erwähnt - auch nicht danach greifen.

Wer Einblicke in die Rechtsmedizin haben möchte, der kann gerne zur Lektüre greifen, aber ich denke - und bin überzeugt -, dass es dazu besser (Sach)Bücher gibt - und sicher auch von Michael Tsokos, der sein Handwerk versteht, aber eben kein Buch schreiben kann..

©2016