„Aber woher weiß ich, was das Richtige für mich ist?“ 
„Du weißt es doch im Grunde schon. Alles, was du brauchst, hast du bereits in dir. Dein Talent. Deine Stärken. Deine Erfahrung. […] Sobald du dich auf dich selbst besinnst, öffnet sich eine neue Tür für dich, ganz egal, wie ausweglos dir die Situation auch erscheinen mag.“ (S.54)

In diesem Roman geht es um Floriane. Sie ist 50 Jahre alt und ihr Leben wird von einen auf den anderen Tag total auf den Kopf gestellt. Ihr Mann trennt sich von ihr und dann verliert sie auch noch ihren Job. Sie zieht zum Übergang für drei Monate in die Wohnung ihrer Tante. Durch Gespräche mit Bekannten und neuen Freunden wird ihre Stärke des Zuhörers entdeckt, woraus sich eine berufliche Gelegenheit für sie öffnet und ein Freund eine Anzeige online stellt, in der sie sich als Zuhörerin anbietet. Das Zuhören liegt ihr nämlich sehr und so kommt sie mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt, die alle eine individuelle Lebensgeschichte mit sich tragen. Besonders mit einem Mann ihres Alters beginnt sie sich sehr gut zu verstehen, doch dann bittet ihr Ex-Mann sie um eine neue Chance und nun muss Floriane auf ihr Herz hören, ob es diese zweite Chance wert ist…

Der Schreibstil ist sehr angenehm, was das Lesen sehr einfach macht. Neben vielen inspirierenden Zitaten innerhalb des Buches gibt es auch immer wieder sehr humorvolle Abschnitte, die mich zum Schmunzeln gebracht haben. Zu Beginn wusste ich nicht genau, ob ich mich mit einer Geschichte, in der die Protagonistin doppelt so alt ist, wie ich, identifizieren kann. Doch dies hat sich schnell gewandelt, da die Geschichte sehr authentisch und in der Sprache teilweise auch jugendlich ist und somit auch für jüngere Menschen geeignet ist. Das Cover ist sehr farbenfroh und blumig und so ist auch die Geschichte. Alles gelingt Floriane nach einer kurzen Zeit der Perspektivlosigkeit fast reibungslos. Von den realistischen Problemen in solch einer Situation wird nur wenig berichtet.

Alles in Allem war das Buch unterhaltsam und hat mir einige entspannte Lesestunden verschafft, auch wenn es mich leider nicht so überzeugen konnte, wie ich es mir erhofft habe.

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Atmosphäre

„Aber verliebt habe ich mich, weil du bist, wie du bist. Nicht nur, weil du das erste Mädchen warst, das ich je berührt oder geküsst habe. Ich habe mich in deine Stärke und dein Feuer verliebt. Du bist durch die Hölle gegangen. […] Und du hast nie aufgegeben.“ (S.302)

Von Emma Scott habe ich bisher noch kein Buch gelesen, doch ich wusste, dass es emotional werden würde, und dies hat sich definitiv bestätigt.
In diesem neuen Buch von Emma Scott treffen zwei Charaktere aufeinander, die beide durch ihre Kindheit sehr gebrochen wurden. Sie haben beide durch ihre familiären Situationen sehr schwere und verletzende Zeiten durchmachen müssen und merken, dass sie sich gegenseitig dadurch am besten verstehen können. Sie geben sich gegenseitig Halt und Kraft. Aber es sollte nicht ewig so bleiben…
Im gesamten Buch ist so viel passiert, dass ich einige Tage brauchte, um wirklich das gesamte Buch zu verarbeiten. Es ist spannend zu sehen, welche Auswirkungen die Lebensgeschichte von Jo auf ihre Handlung- und Denkweise hat. Die Beschreibung der Charaktere ist prinzipiell sehr detailreich, wodurch man sich sehr gut in diese hineinversetzen kann.
Evan ist ein wirklich sehr liebenswerter Mensch. Was ihm im Laufe der Geschichte passiert, hat mir teilweise wirklich das Herz zerbrochen.
Trotz der vielen positiven Dinge, die ich an diesem Buch vermerken kann, wirkte die zweite Hälfte des Buch etwas gezogen. Was mich aber trotzdem nicht daran gehindert hat, aufgrund des angenehmen Schreibstils förmlich durch die Seiten zu fliegen.

Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich würde es definitiv weiterempfehlen. Ich freue mich drauf, mehr Bücher der Autorin zu lesen.

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Gefühl

In diesem ersten Teil der Dilogie von Mounia Jaywanth geht es um Ellis Ryan und das Luxushotel Van Day. Ellis wohnt in dem Hotel mit ihrer Familie, weil sie dort arbeiten und Ryans Eltern gehört das Hotel. Ellis und Ryan waren damals beste Freunde bis Ryan nach einem Streit, ohne ein Wort zu sagen, einfach gegangen ist. Nach zwei Jahren Funkstille kehrt Ryan in das Hotel zurück, als er erfährt, dass es dort einen skandalösen Vorfall gab. Als Ryan und Ellis aufeinandertreffen, denken die beiden an die Zeit zurück, als sie sich im Kindesalter in diesem Hotel kennengelernt haben. Die Gefühle zwischen ihnen kommen schnell wieder hoch, doch es stellt sich die Frage, ob sie dem nochmal eine Chance geben können oder ob der Streit von damals immer noch zwischen ihnen steht…
Auf diese Geschichte mit slow-burn und second-chance Trope habe ich mich wirklich sehr gefreut. Die Leseprobe und auch das Cover waren für mich wirklich vielversprechend. Das Cover lädt durch minimalistische Gestaltung in ein luxuriöses Hotel-Setting ein. Der Schreibstil ist sehr einfach, flüssig und teilweise auch humorvoll, sodass es das Lesen wirklich einfach macht.
Leider hatte ich einige Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen, da es mit nicht voll und ganz abgeholt hat. Aber das letztes Drittel des Buches hat mich dann tatsächlich gefesselt. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven geschrieben und wechselt innerhalb von gegenwärtigen und vergangenen Momenten. Das war für mich am Anfang teilweise etwas verwirrend, da einige Kapitel nummeriert sind und andere nicht, aber ich habe mich immer mehr daran gewöhnt.
Was ich sehr schön finde, sind die kleinen Insider zwischen den beiden, die direkt mit einem Zeitsprung in die Vergangenheit erklärt werden, sodass ein tieferen Einblick in die Entstehung der Insider ermöglicht wird.
Auch sehr gut finde ich, dass sehr sensible Themen, wie Diskriminierung und sexistisches Verhalten in die Geschichte eingearbeitet wurden.
Das Ende war wirklich sehr gemein, weil es quasi mitten im Geschehen endet. Alleine dieses Ende lädt mich trotzdem dazu ein, den zweiten Teil zu lesen.

Alles in allem hat mich die Geschichte auf jeden Fall unterhalten, auch wenn ich mir etwas mehr Spannung und Tiefe erwartet hätte.

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Gefühl

In diesem Buch geht es um Beth, die nach einem Autounfall ihrer Schwester und ihres Schwagers, zum Vormund ihrer Nichte, Polly, und ihres Neffen, Ted, ernannt wird. Dadurch, dass sie zuvor mit solch einer großen Verantwortung noch nie konfrontiert war und sich gerade so um sich selbst kümmern kann, stellt dies eine große Herausforderung für sie dar. In ihrem Umfeld trauen ihr nur wenige Menschen diese Aufgabe zu. Doch da sind ihr Dad und der liebenswerte Nachbar, Albert, die sie stets ermutigen.
Die Themen Trauer, insbesondere Trauer von Kindern, Familie und Liebe stehen hier im Fokus und werden auf eine sehr leichte Art und Weise umgesetzt.

Sarah Turner hat mit ihrem Debütroman eine Geschichte niedergeschrieben, die schon von der ersten Seite an in einen ganz besonderen Bann zieht. Für mich war dieses Buch ein absolutes Comfort Buch, denn trotz der traurigen und dramatischen Ausgangssituation wurde eine sehr angenehme Atmosphäre geschaffen.

Die Liebesgeschichte die hier thematisiert wird, stet zwar nicht im Fokus, aber wird trotz dessen sehr schön und nachvollziehbar beschrieben. In keiner Weise wirkt diese kitschig, sondern, wie auch der Rest des Buch, in jeglicher Hinsicht sehr realistisch.

Das Ende des Buches hat mich sehr überrascht und kurzzeitig aufgeregt, fand ich aber gleichzeitig absolut passend gewählt. Alle Charaktere haben aus meiner Sicht eine positive Entwicklung durchgemacht, was das Buch schließlich sehr rund macht. Dieses Buch wird wohl noch einige Zeit in meinen Gedanken begleiten.

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Atmosphäre