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Veröffentlicht am 29.10.2020

Überraschende Wende

Die Stadt (Finsterzeit 3)
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So etwas wie Normalität hat sich eingestellt bei den Bewohnern des Dorfes und der Festung. Lara und Thomas erwarten ein Kind und leben in der Festung. Viktor und seine Familie ziehen das Dorfleben vor. ...

So etwas wie Normalität hat sich eingestellt bei den Bewohnern des Dorfes und der Festung. Lara und Thomas erwarten ein Kind und leben in der Festung. Viktor und seine Familie ziehen das Dorfleben vor. Als Thomas und Lara mal wieder einen Besuch bei Viktor machen wollen, werden sie Zeugen eines Angriffs auf das Dorf. Lara eilt zurück zur Festung, um die Verteidigung zu organisieren. Thomas will näheres über die Angreifer heraus finden. Es scheint zwei rivalisierende Gruppen der Bundeswehr zu geben. Die einen kümmern sich um die Zivilbevölkerung und versuchen eine Ordnung herzustellen. Die anderen suchen ihren persönlichen Vorteil und schrecken auch vor Mord und Folter nicht zurück. Wer wird gewinnen ?

Die Autorin setzt mit ihrer Erzählung kurz nach den Ereignissen im 2. Band ein. Anschaulich schildert sie den Alltag der Protagonisten, der nun nach dem vorangegangenen Schrecken geradezu idyllisch erscheint. Um so schlimmer erscheinen mir die folgenden Geschehnisse. Da beide Heere zur Bundeswehr gehören, war ich mir nie sicher, wem ich trauen konnte. Unterschwellig blieb immer die Angst, die gezeigte Freundlichkeit schlägt erneut in Misshandlungen um. Erfreulich fand ich, dass es wieder zu einer Annäherung zwischen Viktor und Thomas kommt. Dieses Mal muss Viktor einen Verrat begehen, um die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten. Bei der Schlacht um die Festung macht die Autorin deutlich, dass bei einer kriegerischen Auseinandersetzung immer beide Seiten verlieren. Im Epilog zeichnet die Autorin das Bild einer möglichen Zukunft, die sich auf Solidarität und dem behutsamen Umgang mit der Umwelt stützt.

Mich hat das Buch erneut gut unterhalten und es war spannend bis zur letzten Seite. Gleichzeitig zeigt die Autorin eindrücklich, welche Gefahren drohen, wenn wir nicht unseren Lebensstil überdenken.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Auf dem Weg zu den Drachen

Die Lichtstein-Saga 3: Fineas
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In der 3. Folge der Lichtstein-Saga müssen die 4 Cays den Stein des Feuers, der Noah zugeordnet ist, bei den Drachen holen. Dieses Mal müssen die vier zu einer List greifen, um ungesehen Burgedal verlassen ...

In der 3. Folge der Lichtstein-Saga müssen die 4 Cays den Stein des Feuers, der Noah zugeordnet ist, bei den Drachen holen. Dieses Mal müssen die vier zu einer List greifen, um ungesehen Burgedal verlassen zu können. Konstantin wartet mit seinen Schwarzen Rittern am Eingang der Schlucht, der den Beginn des Weges zu den Drachen ist. Während die Garde des Lichts sich auf den Kampf dort vorbereitet, um Konstantin weiter abzulenken, machen sich die Cays auf Schleichwegen auf den Weg zu den Elfen. Sie hoffen auf deren Unterstützung sowohl im Kampf gegen Konstantin als auch für ihre Reise zu den Drachen.

Ich war sehr gespannt auf die Darstellung der Elfen als auch der Drachen, da ich für beide Sagengestalten die gängigen Bilder im Kopf hatte. Obwohl die Autorin ein Bild der beiden Spezies zeichnet, das ich dann so nicht erwartet habe, wurde ich nicht enttäuscht. Ich war fasziniert von den Schilderungen der Elfensiedlung und der Gabe der Elfen , mit den Pflanzen zu sprechen. Besonders gut gefallen hat mir die Figur der jungen Elfe Lilla, die wohl am ehesten das verkörpert, was man gemeinhin mit Elfen verbindet. Auch die Darstellung der Drachen war eine erfreuliche Überraschung. Ich hoffe sehr, dass ich sie im letzten Band der Saga wieder treffe. Natürlich müssen die Cays auf ihrem Weg erneut einige gefährliche Situationen überstehen. Aber auch bisher verschwiegene Informationen zu Noahs Vergangenheit bringen die Auserwählten aus dem Gleichgewicht.

Es macht unglaublichen Spaß die Serie zu lesen und ein großes Kompliment an die Autorin, die wunderschöne Orte erschafft und den Spannungsbogen in der jeweiligen Folge, aber auch über die ganze Reihe hoch hält.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Freyas Geschichte

Das Erbe der Päpstin
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Gisla, Freyas Mutter und die Päpstin Johanna waren beste Freundinnen bis zum Überfall der Dänen. Gisla wurde versklavt und erzählte ihrer Tochter von ihrem früheren Leben. Als Freya nach der Ermordung ...

Gisla, Freyas Mutter und die Päpstin Johanna waren beste Freundinnen bis zum Überfall der Dänen. Gisla wurde versklavt und erzählte ihrer Tochter von ihrem früheren Leben. Als Freya nach der Ermordung ihrer Mutter flieht, hat sie ein Ziel, ihren Großvater Gerold. Ihre Suche führt sie nach Rom. Doch kaum haben die beiden sich gefunden, werden die Päpstin und Gerold ermordet. Zusammen mit dem Gardisten Aristide beschließt Freya den Mord aufzudecken. Doch ihr Gegner ist stärker und zwingt sie erneut zur Flucht.

Der Roman erzählt die abenteuerliche Geschichte Freyas, die vor der Rache des Mörders ihres Großvaters Gerold flieht. Jedes Mal, wenn Freya einen Platz gefunden hat, an dem sie sich glücklich und sicher fühlt, kreuzen sich ihre Wege erneut und das Schicksal zwingt Freya zu einer weiteren Flucht. Doch Freya gibt nicht auf. Ihr Vorbild ist die Päpstin Johanna , die sie durch ihren Mut, ihre Gelehrsamkeit und Hingabe an ihre Mitmenschen stark beeindruckt hat. Johanna verdankt sie auch ihr Interesse für die Heilkunst, was ihr ermöglicht, ihren Unterhalt zu verdienen. Mir hat Freya imponiert, die selbstbewusst durchs Leben geht und für die Menschen, die ihr etwas bedeuten, einsteht. Welch ein Gegensatz dazu der heimtückische Mörder, der keine Loyalität kennt und zu seinem Vorteil lügt, betrügt und auch mordet und getrieben von kleinlicher Rachsucht, versucht Freya zu vernichten.

Die spannende Geschichte ist eingebettet in die historischen Ereignisse der damaligen Zeit. Besonders gut gefallen haben mir die Berichte über die Dänen und die Schilderungen des historischen Paris.

Der Roman hat mir spannende und unterhaltsame Lesestunden beschert, in denen ich eine starke Frau kennenlernen durfte, die zwar von der Päpstin inspiriert wurde, aber dennoch ihre ganz eigene Geschichte erzählt.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

In den Fängen des Naziregimes

Bis wir uns wiedersehen
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Die Autorin schildert das Schicksal von Fey Pirzio-Biroli, geborene von Hassell. Ihr Vater Ulrich von Hassell war deutscher Botschafter in Rom und von Anfang an ein Gegner des Hitlerregimes. So ist es ...

Die Autorin schildert das Schicksal von Fey Pirzio-Biroli, geborene von Hassell. Ihr Vater Ulrich von Hassell war deutscher Botschafter in Rom und von Anfang an ein Gegner des Hitlerregimes. So ist es nicht verwunderlich, dass er zum Kreis der Verschwörer vom 20.Juli gehörte. Wie hinlänglich bekannt, scheiterte das Attentat. Die Verschwörer wurden hingerichtet. Was nicht so nachhaltig im Bewusstsein präsent ist, Hitler ließ unter der Leitung von Himmler sämtliche Familienangehörige der Hingerichteten als Sippenhäftlinge gefangen nehmen. Dazu gehörte auch Fey . Ihr Mann, ein italienischer Adliger und Widerstandskämpfer, befand sich zum Zeitpunkt von Feys Verhaftung nicht auf dem gemeinsamen Wohnsitz Brazza, sondern in Rom. Somit wusste er nichts von den Vorgängen. Fey wurde ins Gefängnis nach Innsbruck gebracht und von ihren beiden Söhnen, 41/2 und 31/2 Jahre alt, getrennt. Die Kinder wurden unter falschen Namen in ein Kinderheim eingewiesen. Für Fey beginnt eine Odyssee durch verschiedene Lager wie Buchenwald und Stutthof. Halt findet Fey in der Gemeinschaft der anderen Mitgefangenen, ebenso wie sie Familienangehörige der verurteilten Verschwörer. Hunger, Krankheit, Ungewissheit über das Schicksal ihrer Lieben und die ständige Angst, vielleicht auch ermordet zu werden sind die ständigen Begleiter der Sippenhäftlinge. Das Martyrium findet sein Ende , als die Gruppe von amerikanischen Soldaten in Südtirol befreit wird. Nun beginnt für Fey die verzweifelte Suche nach den beiden verschleppten Kindern.
Das Buch hat mich sehr bewegt und ich war dankbar, dass die Autorin die geschichtlichen Fakten in einem sachlichen Ton geschildert hat, so dass ich Gelegenheit hatte, meine Gefühle zu kontrollieren. Dazwischen werden Feys und die von anderen Gefangen gemachten Tagesbuchaufzeichnungen in Auszügen wieder gegeben. Wie nicht anders zu erwarten, sind diese sehr von Gefühlen geprägt. Besonders betroffen haben mich die Einträge gemacht, in denen von den Sippenhäftlingen beobachtete Szenen wie Misshandlungen der anderen KZ-Häftlingen und die Zustände in den Lagern beschrieben werden. Man kann sich und will sich letzten Endes nicht vorstellen, in welchem Gefühlszustand sich alle befunden haben. Ich kannte bisher nur die tragischen Vorgänge, die unmittelbar mit den Attentäter zu tun hatten. Diese anderen beschämenden Auswirkungen waren mir nicht bekannt. Ich finde es wichtig darüber zu schreiben, denn es zeigt eine weitere unmenschliche und nicht zu begreifende Facette des Naziregimes. Und es macht deutlich, zu welchen persönlichen Opfern, die Attentäter und auch die Familien bereit waren, um Hitler zu stoppen.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Spannender und humorvoller Krimi

Grantlkatz
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Hauptkommissar Steinböck und sein Team bestehend aus Kommissar Emil Mayer Junior und Kommissarsanwärterin Ilona Hasleitner und nicht zu vergessen die Katze Frau Merkel bekommen zwei undurchsichtige Fälle ...

Hauptkommissar Steinböck und sein Team bestehend aus Kommissar Emil Mayer Junior und Kommissarsanwärterin Ilona Hasleitner und nicht zu vergessen die Katze Frau Merkel bekommen zwei undurchsichtige Fälle auf den Tisch. Robert Maucher wird erstochen, seine Frau Silke jedoch nur verletzt. Pikanterweise war Emil mit ihr vor vielen Jahren eng befreundet. Im anderen Fall gerät Steinböcks enger Freund und Gerichtsgutachter Schmalzel unter Mordverdacht.

Zu Beginn des Buches musste ich mich zuerst einmal daran gewöhnen , dass eine Katze philosophische und spitzfindige Bemerkungen macht. Doch bald fand ich sie sehr erheiternd und kam zu der Ansicht, dass Frau Merkel das Salz in der Suppe ist. Das Ermittlungsteam ist sehr sympathisch. Jeder hat seine Eigenheiten, aber alles liebenswert und weit entfernt von anderen depressiven mit vielen Tics gesegneten Kommissaren. Die Krimihandlung ist ganz klassisch. Es werden Verdächtige und Zeugen befragt und nach Motiven gesucht. Der Autor nutzt die Nachforschungen für die eine oder andere sozialkritische Betrachtung, aber immer moderat und oft sind es gerade diese Anmerkungen, die auf humorvolle Weise verpackt sind. Überhaupt gibt es einiges zu schmunzeln im Laufe der Ermittlungen. Gut gefallen hat mir auch der leicht geglättete bayrische Dialekt. Die Lösung der Fälle nimmt am Ende eine überraschende Wendung, die mir gut gefallen hat, weil sie ein nicht alltägliches Motiv präsentiert.

Der Krimi bekommt von mir eine Leseempfehlung, weil ich gut unterhalten wurde, lachen konnte und die Handlung in sich stimmig und logisch war.

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