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Veröffentlicht am 25.03.2024

Eine turbulente Reise in die Vergangenheit

A Spark of Time - Rendezvous auf der Titanic
2

Lilly und ihr Vater verdienen sich ihren Lebensunterhalt in einem Antiquariat, das bekannt dafür ist, verschollene Gegenstände wieder aufzutreiben - was aber niemand weiß: dafür reisen sie durch die Zeit. ...

Lilly und ihr Vater verdienen sich ihren Lebensunterhalt in einem Antiquariat, das bekannt dafür ist, verschollene Gegenstände wieder aufzutreiben - was aber niemand weiß: dafür reisen sie durch die Zeit. Als die Familie jedoch in Geldprobleme gerät, spitzt sich die Lage etwas zu und Lilly reist alleine in die Vergangenheit an Bord der Titanic, um ein verloren gegangenes Amulett zu finden, welches all ihre Geldsorgen lösen könnte.
Auf ihrer ersten eigenen Mission soll eigentlich nichts schiefgehen, jedoch werden ihr so einige Steine in den Weg gelegt. Nicht nur stellt sich der Weg ans Amulett als ziemlich schwierig heraus, auch ein unerwartetes Zusammentreffen mit dem Sohn des berühmten Schiffskonstrukteurs Thomas Andrews bringt sie ganz schön aus dem Konzept. Die sonst so hartnäckige und zielstrebige Lilly deGray hat sich Hals über Kopf in den jungen Ray verliebt. Und der befindet sich an Bord eines Schiffes, das dem Untergang geweiht ist. Lilly ist verzweifelt: Hält sie sich an den Kodex oder rettet sie Ray das Leben?

Wir alle kennen die Geschichte der Titanic und die meisten werden wohl auch den Film von James Cameron gesehen haben. Für alle, die diese Geschichte so sehr fasziniert wie mich, ist dieses Buch auf jeden Fall ein Volltreffer. Man ist hautnah am Geschehen dran und durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin Kira Licht fühlt es sich an, als wäre man persönlich an Bord der Titanic mit dabei. Die Stimmung wird super rübergebracht, das Kopfkino läuft durchgehend mit und in stressigen Situationen schwitzt man als Leser ganz schön mit.
Da die Geschichte wechselhaft aus der Sicht von Lilly und Ray geschrieben ist, erhält man auch Einblicke in beider Gefühle und Umfeld, was sehr interessant war, da die beiden in verschiedenen Gesellschaftsschichten unterwegs sind.

Sowohl Lilly als auch Ray waren mir von Anfang an unheimlich sympathisch. Ray ist emphatisch, liebevoll und romantisch. Er möchte Frieden, aber er kämpft für die, die ihm am Herz liegen. Und das ist eine Eigenschaft, die er mit Lilly teilt, denn auch ihr liegt sehr viel an ihrer Familie und sie würde alles tun, um ihren Liebsten zu helfen. Sie ist eine unglaublich starke Protagonistin; hartnäckig, zielstrebig und sie gibt nicht so leicht auf, was an mehreren Stellen im Buch immer wieder deutlich wird.
Auch die Nebencharaktere waren sehr detailliert und ausgestaltet. Hier war natürlich die Besonderheit, dass ein Großteil dieser tatsächlich in der Vergangenheit existiert hat. So wurde alles noch ein Stück näher an die Realität gebracht.

Der historische Aspekt war natürlich generell sehr präsent, da der größte Teil der Geschichte in der Vergangenheit spielt und das Setting durch und durch real ist. Das fand ich persönlich sehr interessant, nicht nur um mehr über die Titanic zu erfahren, sondern auch um zu sehen, wie sich die Menschen damals verhalten haben. Über die realen Orte, Figuren und deren Schicksal kann man übrigens im Anhang des Buches noch etwas erfahren.

Die Geschichte ist vollgepackt mit Tragödie, Spannung und Liebesglück. Kurz: einer gaanzen Menge Drama.
Zu Beginn baut sich die Spannung langsam auf (meiner Meinung nach fast ein bisschen zu langsam), aber besonders zum Ende hin geht es ziemlich turbulent zu.

Jetzt habe ich das Buch ja ziemlich hoch angepriesen - was es auch ohne Zweifel verdient hat - aber einen Kritikpunkt gibt es für mich doch: die Romanze. Insbesondere bei Lilly hat sich plötzlich alles nur noch um Ray gedreht und ihre Mission war auf einmal nur noch Nebensache - obwohl das ihrem Charakter widerspricht, da sie ja eigentlich sehr zielstrebig und hartnäckig ist.
Daran habe ich mich ein bisschen gestört, auch weil mich die Liebesstory generell nicht wirklich mitgerissen hat. Im Laufe ihres Aufenthalts auf der Titanic haben Lilly und Ray zwar einige wirklich süße Momente zusammen, aber, dass die Gefühle nach knapp zwei Wochen so krass sind, das ging mir einfach ein bisschen zu schnell. Sie kannten sich ja nicht mal wirklich!
Wer in Liebe auf den ersten Blick glaubt, den wird das wohl nicht stören. Aber ich fand es wirkte ein bisschen erzwungen und für mich hat das leider dazu geführt, dass ich die Romanze nicht wirklich genießen konnte. Schade, da es hier wirklich eine Menge Potential gab, aber die Gefühle waren für mich einfach nicht nachvollziehbar!


Alles in allem war die Geschichte jedoch eine runde Sache und meiner Meinung nach definitiv eine Empfehlung wert!

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