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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2022

Geht ins Herz

Élises Geheimnis
1

Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit ...

Mit „Élises Geheimnis“ gelingt Ruth Druart mit viel Hingabe und Gefühl ein wundervoller, geradezu fabelhafter, Roman auf rund 450 Seiten. Die Leserschaft lernt eine Pariser Familie in der Nazi-Kriegszeit kennen. Der Vater wurde eingezogen und die beiden Töchtern lernen ihren Alltag in Kriegszeiten zu meistern. Ein Drahtseilakt zwischen purem Überleben und Vergnügen, Fügung und Aufbegehren, Gewalt und Romantik. Als die ältere von den beiden Töchtern, Élise, einen deutschen Soldaten kennenlernt stellt sich letztlich die Frage: Wie viel Mensch-Sein bleibt unter solchen Umständen eigentlich noch über?
Der Autorin gelingt es auf eine wunderbare Weise die Erzählkomponenten zusammenzufügen und einen in sich stimmigen Roman zu zaubern, der einem noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird. Eine Abwechslungsreiche und facettenreiche Darstellung der Charaktere, ein Schreibstil der Lesefluss garantiert und eine grundlegende Geschichte über die Folgen von Krieg und der Frage was am Ende bleibt. Eins meiner Lese-Highlights im Jahr 2022.

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Veröffentlicht am 16.10.2022

Zu hohe Erwartungen

Vielleicht hatten all die Therapeuten ja recht
1

Auf 400 Seiten brachte die Autorin Emma Jane Unsworth mit „Vielleicht hatten all die Therapeuten ja Recht“ einen Roman zu Papier, durch den ich mich wie einige andere Rezensenten leider auch, echt durch ...

Auf 400 Seiten brachte die Autorin Emma Jane Unsworth mit „Vielleicht hatten all die Therapeuten ja Recht“ einen Roman zu Papier, durch den ich mich wie einige andere Rezensenten leider auch, echt durch qäulen musste. Meine Erwartungen an diesen Roman waren letztlich einfach gänzlich andere.
Die Protagonistin Jenny ist über 30, den Social Media verfallen und ihr Ex ist nun mit einer von ihr verehrten Influencerin zusammen. Ihr Alltag bestimmt sich durch den Blick aufs Handy, dem Verfolgen von Posts und dem Nachlaufen von Likes.
Nicht nur, dass ich echt schlecht mit der Protagonistin warm wurde, auch ihre Egozentrik fand ich ziemlich abstoßend. Dieser Roman wurde mit Worten wie „Brilliant“ angepriesen wovon am Ende aber für mich leider nicht viel übrig blieb. Vermutlich beabsichtigte die Autorin ihrer Leserschaft einen Spiegel über „(Selbst-)Wahrnehmung in sozialen Medien“ vorzuhalten, dass Influencer von vielen gleich als „Freunde“ tituliert werden, der Konsum der Posts zur Sucht führt und ihrem Fake-Leben nachgehechelt wird.
Der Aufbau des Romans ist meiner Meinung nach dürftig, lässt sich schleppend lesen, der Titel passt nicht und das Gesamtkonzept ist irgendwie nicht „rund“. Ich fand es wirklich schade, da Social Media und ihre negativen Folgen ein sehr wichtiges Thema sind. An dieser Stelle leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 30.09.2022

Wirkt nach

Anthologie
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Mit „Anthologie - Gedichte, Gedanken, ein Plädoyer für die Erhaltung der Natur und der Menschen“ trifft Jürgen Zwilling bereits im Erscheinungsjahr 2018 mit knapp 200 Seiten den Nerv der Zeit. Die Mühe ...

Mit „Anthologie - Gedichte, Gedanken, ein Plädoyer für die Erhaltung der Natur und der Menschen“ trifft Jürgen Zwilling bereits im Erscheinungsjahr 2018 mit knapp 200 Seiten den Nerv der Zeit. Die Mühe die hinter diesem Buch steckt ist merklich spürbar. Auch wenn Grafik und Layout noch ein wenig Luft nach oben bieten, so ist es letztlich doch der Inhalt der zählt.
Es wird der Umgang des Menschen mit der Natur dargestellt, wie rücksichts- und erbarmungslos wir Mutter Natur zu Grunde richten. Dieses Buch soll wachrütteln, jeder/m Leser/in verdeutlichen welche Folgen unser Handeln für die Welt um uns herumhat und vor allem soll es in Erinnerung bleiben um Veränderung zu bewirken. Jürgen Zwilling gelingt dies auf eine gut leserliche Art und Weise. Letztlich bleibt mir nur eine klare Leseempfehlung zu geben.

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Veröffentlicht am 21.09.2022

Eine Liebeserklärung an die Literatur

Die Buchhändlerin von Paris
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Im Paris des jungen 20. Jahrhunderts eröffnet die Amerikanerin Sylvia Beach eine Buchhandlung »Shakespeare & Company« und erfüllt sich damit einen Traum. Bald trifft sich dort das Who ist Who der literarischen ...

Im Paris des jungen 20. Jahrhunderts eröffnet die Amerikanerin Sylvia Beach eine Buchhandlung »Shakespeare & Company« und erfüllt sich damit einen Traum. Bald trifft sich dort das Who ist Who der literarischen Szene. Dann trifft Sylvia eine Entscheidung die ihre gesamte Existenz aufs Spiel setzt. In der Buchhändlerin Adrienne Monnier findet Sylvia eine Verbündete und die große Liebe.

Auf knapp 400 Seiten stellt Kerri Maher eine historisch untermauerte Geschichte zweier queerer Protagonistinnen dar, die für ihre Sache einstehen. Dieser Roman ist toll geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Es sind viele Namen bzw. Handlungsstränge, somit teils etwas unübersichtlich und oberflächlich, aber unterm Strich eine moderne und authentische queere Literatur, die gelesen werden will.
Ich habe die Lesezeit sehr genossen und empfehle diesen Roman sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.09.2022

Über den Wolken

Die Wolkenstürmerin
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In „Die Wolkenstürmerin“ von Birgit Zimmermann stellt sich die Protagonistin Marlene Lilienthal, ihres Zeichens Anteilserbin eines Flugzeugbauers, den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma sowie dem ...

In „Die Wolkenstürmerin“ von Birgit Zimmermann stellt sich die Protagonistin Marlene Lilienthal, ihres Zeichens Anteilserbin eines Flugzeugbauers, den wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Firma sowie dem Kampf gegen das gesellschaftliche und politische System.
Zur Rettung der Firma soll ein, eigens für diesen Zweck gegründetes, Flugtaxiunternehmen beitragen, jedoch sind Marlenes Onkel und Cousin davon noch zu überzeugen. Als plötzlich ein geheimnisvoller Mann in ihr Leben tritt, lässt sie dieser nicht mehr los.
Es handelt sich hier um gemixten Roman aus Historie und Liebesgeschichte, der zum einen die erfolgreiche und zielstrebige Frau darstellt, die ihren Platz in der Welt sucht und sich in einer Männerdominierten Welt durchsetzen muss, vor allem aber um eine sehr liebliche Liebesgeschichte. Das Cover versprach mir persönlich einen Fokus auf dem zielstrebigen Werdegang der Protagonistin, sodass es zum Inhalt nur bedingt passt. Der Text ist flüssig verfasst und sehr gut leserlich.
Zusammengefasst ist „Die Wolkenstürmerin“ eher ein sehr nett zu lesender Roman, für Leser*innen die auf schnulzige Liebesgeschichten stehen.

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