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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2025

Einzigartig und vergänglich

Sommerschneeflocke
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Baby „Schneeflocke“ wird die Geburt nicht überleben. Das teilt die Ärztin der ungeplant schwanger gewordenen Marlen mit. Nach diesem einem One-Night-Stand mit Frauenheld Theo steht sie zunächst allein ...

Baby „Schneeflocke“ wird die Geburt nicht überleben. Das teilt die Ärztin der ungeplant schwanger gewordenen Marlen mit. Nach diesem einem One-Night-Stand mit Frauenheld Theo steht sie zunächst allein da. Doch Theo überrascht sie, unterstützt sie nach Kräften. Sie beschließen, dem ungeborenen Baby Schönes zu bieten, kraftgebende Erlebnisse zu schaffen. Ob und wie ihnen gelingt, wird mitnehmend beschrieben. Diese gemeinsame Zeit verläuft sehr emotional, sehr berührend. Marlens Entscheidung spaltet die Gemüter. Die Autorin gibt jeder Stimme Raum, beschreibt typische und unsensible Meinungen. Besonders Ärzte entscheiden nur rationell. Aber es gibt auch emphatische und mitfühlende Mitmenschen, die Marlen liebevoll unterstützen. Besonders Theo engagiert sich unglaublich. Ob es diesen idealen Mann wirklich so geben würde?
Lotte R. Wöss greift ein oft verschwiegenes, sehr sensibles Thema auf. Ein Kind mit Handicap … Wie würdest du entscheiden?

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Veröffentlicht am 06.06.2025

No Escape

Die Festung
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Bonnie Drake ist zu Gast in einem Podcast, der „Das Unerwartete erwartet“. Dort berichtet sie über ihre Erlebnisse während der Reality-Show „Die Festung“. Sie hatte stellvertretend für ihre kranke Schwester ...

Bonnie Drake ist zu Gast in einem Podcast, der „Das Unerwartete erwartet“. Dort berichtet sie über ihre Erlebnisse während der Reality-Show „Die Festung“. Sie hatte stellvertretend für ihre kranke Schwester teilgenommen. Dort geschah Unerklärliches, Brutales, Sadistisches. Was geschah mit den anderen Teilnehmern? Möglicherweise können die Podcasthörer den mysteriösen Fall aufklären.
Bonnie nimmt also teil. Anfänglich läuft alles gut.
L.D. Smithson setzt ihre Charaktere lebensbedrohlichen Anforderungen aus. Der Spielort ist in Wahrheit eine Festung, aus der Flucht unmöglich ist. Die Teilnehmer verstehen nur langsam den Ernst der Lage. Sie lösen Aufgaben, die mir sehr abgedreht erscheinen, aber ich bin keine Escape-Gamerin.
Nun, es ist spannend. Man fürchtet sich mit und hofft für die Teilnehmer. Eine düstere Atmosphäre wird erzeugt, die Spieler offenbaren ihre Charaktere. Das ist geschickt und gut vorstellbar beschrieben. Der Direktor, der aus der Ferne lenkt, ersinnt grausame Prüfungen. Warum?
Die Spannung steigt. Dann kommt es zu einem bizarren Twist. Nicht nur einmal.
Packender Psychothriller vom Feinsten.

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Veröffentlicht am 04.06.2025

Unterhaltsamer Krimi

Die Tea Ladies
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Sydney, 1965. In den Modefabriken der Zig Zag Lane herrscht Alltag, konventionelle Mode wird hergestellt. Modisches wie der Minirock wird von den Herren abgelehnt. Und es gab Tee-Damen! Z. B. Hazel, Tea ...

Sydney, 1965. In den Modefabriken der Zig Zag Lane herrscht Alltag, konventionelle Mode wird hergestellt. Modisches wie der Minirock wird von den Herren abgelehnt. Und es gab Tee-Damen! Z. B. Hazel, Tea Lady bei Empire Fashionwear. Sie serviert Mitarbeitern Tee, Scones und Biscuits. Bis ein Brand ausbricht und ein Toter gefunden wird. Hazel beschließt, zusammen mit ihren Freundinnen, den Tea Ladies Betty, Irene und Merl, auf Spurensuche zugehen. Es wird immer mysteriöser, eine junge Frau verschwindet, russische Gangster mischen mit, aber die Polizei tappt - zum Teil absichtlich- im Dunkeln. Das lassen die Damen nicht zu!
Ein sympathischer Mordclub wird vorgestellt. Es gibt viele Irrungen und Wendungen, Unvorhergesehenes geschieht. Die Ladys sind vorstellbar beschrieben,eine bunte Truppe. Alle schon etwas älter, einige mit persönlichen Problemen. Irene, die Toughe, Helen, die Fürsorgliche, Betty, die … . Sympathisch und Originell.
Unterhaltsamer Krimi um nette ältere Ladys, clever und mutig.
Gemütliche Lesestunden garantiert.

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Veröffentlicht am 03.06.2025

Die Kaiserin in Baden-Baden

Als im Hotel Messmer der Tee ausging
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Klara flüchtet mit 17 von dem armseligen Bauernhof. Dort wartet außer viel Arbeit auch die Zwangsheirat mit einem viel älteren Hofbesitzer mit drei kleinen Kindern auf sie. Mehr aus Versehen kommt sie ...

Klara flüchtet mit 17 von dem armseligen Bauernhof. Dort wartet außer viel Arbeit auch die Zwangsheirat mit einem viel älteren Hofbesitzer mit drei kleinen Kindern auf sie. Mehr aus Versehen kommt sie in Baden-Baden an. Schön, dass der Leser zusammen mit ihr einen kleinen Rundgang durch das Kurstädtchen machen kann. Im Hotel Messmer findet sie eine Anstellung. Frisch vom Land, ohne jede Ausbildung, darf sie hohe und höchste Herrschaften bedienen und unterhalten. Bis ihr Bruder sie ins Dorf zurückholen will.
Kristina Hortenbach zeichnet ein schönes Bild von Baden-Baden im Jahre 1883. Die Menschen sind nett, das Glück ist ihnen hold. Hochrangige Personen und Hotelbesitzer haben zwar ihre Eigenheiten, sind aber ebenfalls nett und freundlich. Ein wenig Sozialkritik an der Ungleichberechtigung der Frauen schimmert durch.
Bekannte Namen tauchen auf, Geschichten über Kaiserin Sisi, ihre Friseurin, Kaiserin Augusta und Kaiser Wilhelm, den Prinzen von Wales sowie über die Anfänge der Teedynastie der Messmers sind zu lesen. Auch politische Verschwörungen und Attentate auf Kaiser Wilhelm bleiben nicht unerwähnt.
Lockerer und unaufgeregter historischer Roman über die Kaiserzeit in einem bekannten Kurort, natürlich mit einer hübschen Romanze. Gemütlich zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.05.2025

Blaue Scherben

Grüne Mark und Weißer Tod
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Graz, 1897. Ein Toter, erwürgt. Der junge Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum, von Ehrgeiz gepackt und in Konkurrenz zu einem Kollegen, kommt nicht so recht voran. Ein zweiter Ermordeter, wieder mit mysteriösen ...

Graz, 1897. Ein Toter, erwürgt. Der junge Untersuchungsrichter Franz Stahlbaum, von Ehrgeiz gepackt und in Konkurrenz zu einem Kollegen, kommt nicht so recht voran. Ein zweiter Ermordeter, wieder mit mysteriösen blauen Glasscherben am Tatort, gibt noch mehr Rätsel auf. Stahlbaum sucht Unterstützung bei seinem Freund Dr. Titus Pyrner. Der hat eigene Sorgen, einen strengen Vater und eine recht eigenwillige Verlobte. Die hat der Untersuchungsrichter auch.
Gudrun Wiesner schildert ihre Personen nahbar, zeichnet ihre Charaktere gut vorstellbar. Zudem gibt sie einen Einblick in die Verhältnisse in Österreich zum Ende des 19. Jahrhunderts, schildert die Probleme bei Ermittlungen ohne moderne Technik und mit kaum etwas Anderem als fleißiger Recherche, klugem Verstand und viel Mut. Den beweisen ausgerechnet die jungen Frauen, viel emanzipierter, als man annehmen konnte.
Unaufgeregter, gemütlich zu lesender Kriminalroman.

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