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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2024

In den Fünfzigern in Amerika

Der Friedhofswärter (eBook)
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1951, North Carolina. Jacob, Sohn wohlhabender Eltern, kämpft im Korea-Krieg, musste seine schwangere Frau zurücklassen. Nach seiner schweren Verwundung schmieden die Eltern einen Plan, die verhasste ...

1951, North Carolina. Jacob, Sohn wohlhabender Eltern, kämpft im Korea-Krieg, musste seine schwangere Frau zurücklassen. Nach seiner schweren Verwundung schmieden die Eltern einen Plan, die verhasste Schwiegertochter samt Baby von Jacob zu trennen.
Ron Rash hat seine Figuren präzise ausgearbeitet, sie gut vorstellbar beschrieben, weckt Sympathie, besonders für Blackburn, den Friedhofswärter. Der kümmert sich mit Hingabe um die Toten.
Zeitgeschichte wird einbezogen, Krieg und Kinderlähmung beeinflussen das Leben der Bewohner des kleinen Städtchens.
Eine bewegende Geschichte von Verrat, Liebe und Treue.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Grausame Märchen

Schneeweißchen stirbt
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Noch immer wird versucht, die Grimm-Akten unter Verschluss zu halten bzw. abzustreiten, dass es Leute gibt, die Märchen grausam nachspielen lassen. Folter und Mord inclusive. Die „nacherzählten“ Märchen ...

Noch immer wird versucht, die Grimm-Akten unter Verschluss zu halten bzw. abzustreiten, dass es Leute gibt, die Märchen grausam nachspielen lassen. Folter und Mord inclusive. Die „nacherzählten“ Märchen sind abartig, dennoch gibt es Personen, die sie als bewahrenswertes Erbe, als zu hütenden Schatz, begreifen.
Genau diesen möchte Ermittlerin Nora das Handwerk legen.
Wie sie und ihre Kollegen das in Angriff nehmen, wird genau erzählt. Trotz engagiertem Einsatzes wird weiter gemordet, kommen die Ermittlungen nicht recht voran.
Spannend ist es schon, was Elias Haller erzählt. Nach den Vorgängerbänden hat man ein fulminantes Finale erwartet. Ein Finale gibt es, allerdings anders als erwartet, sondern einfach gestrickt. Thrillermäßiger Plot, simples Ende.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Überleben in New York

Happy Hour
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Notizen wilder Nächte in New Yorker Stadtteil Brooklyn. Isa durchlebt eine abwechslungsreiche Zeit mit der unkonventionellen Gala, lernt viele Menschen kennen, hat flüchtige Abenteuer. Mal trifft man Diesen, ...

Notizen wilder Nächte in New Yorker Stadtteil Brooklyn. Isa durchlebt eine abwechslungsreiche Zeit mit der unkonventionellen Gala, lernt viele Menschen kennen, hat flüchtige Abenteuer. Mal trifft man Diesen, mal Jenen, eine Aufzählung. Ohne Aufenthaltserlaubnis, mit dem Verkauf schludrig selbstgenähter Kleider oder als Statisten verdienen sie etwas Geld, schnorren sich durch und treiben durchs Leben. Immer öfter bewegt sie nur die Antwort auf folgende Fragen: »Wo schlafe ich heute?« und »Gibt mir diese Person eine Mahlzeit aus?«. Es ist bitter, aber was kann sie machen? Zunehmend genervt schildert sie, wie sie sich durchschlägt. Zunehmend langweilig die Wiederholungen für den Leser.
Marlowe Granados lässt ihre Isa nur mitunter interessant erzählen, Details beschreiben, genau beobachten und zynisch werten. An Geld zu kommen wird immer schwieriger. Dass sie ausgenutzt wird, ist ihr bewusst. Kann und will Isa so weitermachen? Anfänglich mochte ich Isa nicht, anfänglich schien ihr Leben toll. Dann tat sie mir nur noch leid. Was für ein fürchterliches Leben!

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Der 24/7 Laden

Frau Yeoms kleiner Laden der großen Hoffnungen
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Der obdachlose Dok-go befreit Frau Yeom zwei Mal aus misslichenSituationen, schont sich dabei nicht. Da die Kioskbesitzerin dringend eine nächtliche Aushilfe sucht, gibt sie ihm den Job. Kümmert sich um ...

Der obdachlose Dok-go befreit Frau Yeom zwei Mal aus misslichenSituationen, schont sich dabei nicht. Da die Kioskbesitzerin dringend eine nächtliche Aushilfe sucht, gibt sie ihm den Job. Kümmert sich um ihn.
Kim Ho-Yeon schildert die Mentalität von Frau Yeom, von Dok-go, ihrer jungen Angestellten Si-hyeon und anderer sehr gut vorstellbar, berichtet von ihren sehr verständlichen Sorgen. Das Ladenteam hilft sich gegenseitig, dort wird mehr Rückhalt als bei den eigenen Verwandten geboten. Die sind oft unerträglich. Nicht nur den Kollegen, auch anderen Kunden zeigt Dok-ngo auf, wie sie ihr Leben zum besseren ändern können. Eine Idealgestalt in einem Herzensroman, der in einem fein geschliffenen Sprachstil beeindruckt.

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Veröffentlicht am 15.04.2024

Karg

Der Heumacher
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Knut Hansen Nesje lebt in der Kleinstadt Molde. Harte Arbeit und wenig Lohn kennzeichnen sein Leben. Die Frau ist gestorben, sein Sohn fast flügge, da begegnet ihm die tatkräftige Serianna. Die Erfüllung ...

Knut Hansen Nesje lebt in der Kleinstadt Molde. Harte Arbeit und wenig Lohn kennzeichnen sein Leben. Die Frau ist gestorben, sein Sohn fast flügge, da begegnet ihm die tatkräftige Serianna. Die Erfüllung seines Traumes von einem kleinen Stück selbstzubewirtschschaftendem Land und ein wenig Glück rückt näher.
Schwägerin Gjertine hat einen ganz anderen Traum.
Edvard Hoem erzählt sehr klar, sehr wertungsfrei. Seine Figuren sind präzise in ihren Aussagen, reden kargen Klartext, haben feste Moralvorstellungen. Sein Roman schildert Begebenheiten des Alltags in Norwegen, an einem Fjord mit wunderschöner Natur, aber wenig rentabler Wirtschaft. Detailgenau werden kärgliche Erbschaften aufgelistet. Ein steter Ablauf eintöniger Tage voller Mühsal wird geschildert.
Nach „Die Hebamme“ ein weiteres Werk von Edvard Hoem, das sich nicht leicht liest, auf das man sich einlassen muss. Das wollte mir anfänglich eher nicht gelingen, der zweite Teil allerdings, der Neuanfang Gjertines in Amerika, sprach mich an. Mit Einschränkung also ist das Leben der beiden Hauptfiguren Nesje und Gjertine durchaus lesenswert.

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