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Veröffentlicht am 06.09.2019

Die Waringhams sind zurück <3 <3 <3

Teufelskrone
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In dem Buch „Teufelskrone“ von Rebecca Gablé geht es um die Geschichte der Familie Waringham während des 12. und 13. Jahrhunderts zur Zeit der Herrschaft der Plantagenêts in England. Hauptfigur ist hierbei ...

In dem Buch „Teufelskrone“ von Rebecca Gablé geht es um die Geschichte der Familie Waringham während des 12. und 13. Jahrhunderts zur Zeit der Herrschaft der Plantagenêts in England. Hauptfigur ist hierbei Yvain of Waringham, den der Leser ab seinem Teenager-Alter begleiten darf. Das Buch ist in drei Teile aufgeteilt und deckt den Zeitraum von 1192 bis 1216 ab.
Bereits der erste Teil startet mit rasanter Geschwindigkeit und beginnt mit der Gefangennahme Richard Löwenherz‘ und beschäftigt sich mit den Ereignissen in England während der Abwesenheit des Königs. Der Leser wird unvermittelt in die Geschichte geworfen, was aber überhaupt nicht schlimm ist, da Gablé es versteht, einem schnell und mehr nebenbei zu erklären, wer welche Person ist und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Während Yvains Bruder Guillaume ein Gefolgsmann König Richards ist, wird Yvain immer vertrauter mit dessen Bruder John, was auch teilweise für Konflikte zwischen den Brüdern sorgt. Ein weiterer mit sich selbst ausgetragener Konflikt Yvains ist die heimliche Liebe zu Amabel, der Verlobten seines Bruders.
Der zweite Teil beschäftigt sich dann mit der Regentschaft Richard Löwenherz‘ und, wie die Ereignisse sich nach seinem Tode zuspitzen. Yvain wird immer mehr in den Strudel aus Intrigen, Machtgier und der Frage, wem man vertrauen sollte und, wem man die Treue halten soll, gezogen.
Der dritte Teil beschäftigt sich schließlich mit den letzten Regierungsjahren von Richards Nachfolger und seiner Politik. Daneben kommt es in diesem Teil noch zu allen möglichen unerwarteten Wendungen, die Gablé im Laufe des Buches aufgebaut hat.

Der Schreibstil der Autorin lässig sich flüssig lesen und die Sprache ist leicht verständlich. Es gelingt ihr zudem, die englische Geschichte auch für historisch unerfahrene Leser so darzustellen, dass es nicht beim Verfolgen der Ereignisse im Buch stört. Des Weiteren hat sie es geschafft, die Charaktere sehr vielschichtig zu gestalten. Manche findet man eindeutig sympathisch bzw. unsympathisch, es gibt aber auch viele, bei denen man im Laufe der Geschichte nette oder auch nicht so tolle Eigenschaften feststellt. Außerdem ist es Gablé total gut gelungen, komplexe Charaktere, wie bspw. John Plantagenêt, so darzustellen, dass man verstehen kann, dass er ein gewisses Charisma gehabt haben muss, aber auch eine unglaubliche Grausamkeit mit sich getragen hat. Ein weiterer positiver Punkt ist, dass die Autorin sehr gut recherchiert hat über die Ereignisse, die in ihrer Geschichte vorkommen. Die Gegebenheiten, die sich historich nicht mehr einwandfrei rekonstruieren lassen, hat sie mit ihrer eigenen Fantasie gefüllt, allerdings auch so plausibel erklärt, dass man echt denken kann, dass es sich so abgespielt hat.

Fazit: Gablé ist es einmal mehr gelungen, einen super aufregenden, mitreißenden aber auch humorvollen Roman über die Familie Waringham zu schreiben. Es war von Anfang bis Ende total spannend, sodass man Mühe hatte, das Werk wieder aus der Hand zu legen. Hoffentlich wird es noch weitere Bände über die Familie geben.

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Veröffentlicht am 25.06.2018

Ein sehr spannungsgeladener und informativer historischer Roman

Das Mätressenspiel
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In den Buch „Das Mätressenspiel“ von Martha Sophie Marcus, geht es um Helena von Minnigerode, die sich durch mehrere Schicksalsschläge gezwungen sieht, an den hannoverschen Hof zu gehen und dort in das ...

In den Buch „Das Mätressenspiel“ von Martha Sophie Marcus, geht es um Helena von Minnigerode, die sich durch mehrere Schicksalsschläge gezwungen sieht, an den hannoverschen Hof zu gehen und dort in das Intrigen- und Machtspiel zwischen der Herzogin Sophie und der Mätresse des Herzogs, Clara von Platen, unfreiwillig mit hineingezogen wird.
Das erste Drittel des Buches ist spannungstechnisch gesehen der schwächste Teil der Geschichte, da dort erstmal alle Charaktere vorgestellt werden und deren Hintergrund dem Leser nähergebracht wird. Dies ist aber auch sinnvoll, da es mehrere Handlungsstränge in der Geschichte gibt, sodass der Leser erst einmal einen Überblick über die Protagonisten benötigt.
Der zweite Teil ist dann sehr fesselnd geschrieben, da man gleich zu Anfang in das Intrigenspiel hineingeworfen wird und zusehen kann, wie sich Helena immer mehr mit hineinverstrickt, ohne eine Möglichkeit, wieder aus diesem entkommen zu können, wenn sie nicht den gesellschaftlichen und finanziellen Ruin haben möchte.
Im dritten Teil erwartet den Leser dann der schon im zweiten Teil langsam aufgebaute „Knall“ mit einer Vielzahl unerwarteter Wendungen und Veränderungen, die diesen Teil zum wahrscheinlich spannendsten des ganzen Buches machen mit einem unerwarteten aber sehr schönen Ende.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, sodass der Leser leicht deren Wandel während der Geschichte verfolgen kann. Es gibt sowohl eindeutig sympathische und unsympathische Protagonisten, als auch welche, die im Lauf der Geschichte ihre Fehlentscheidungen etc. einsehen und noch ein paar Sympathiepunkte gut machen können. Die Hauptfigur Helena ist wunderbar gelungen und man fiebert und leidet mit ihr von Anfang an mit.
Der Schreibstil der Autorin lässt sich flüssig lesen und die Sprache ist leicht verständlich. Zudem widmet die Autorin den Beschreibungen der Umgebung, Erklärungen zum damaligen Hofleben sowie Umgangsformen etc. genug Platz, sodass der Leser gut in die Geschichte eintauchen kann, ohne dass der Beschreibung zu viel Zeit gewidmet wird, sodass es schnell mit der Handlung weitergeht. Man merkt dabei auch, wie viel Recherchearbeit der Autorin über die damalige Zeit und die historischen Personen in diesem Werk steckt. Der Leser hat so die Möglichkeit, spielend etwas über die damalige Zeit zu lernen und zu erfahren, auch wenn er vielleicht ansonsten nicht allzu geschichtsinteressiert ist. Es gelingt Marcus, eine Atmosphäre zu erzeugen, die so spannend und geladen ist, dass es dem Leser fast unmöglich scheint, während der Machtkämpfe mit dem Lesen aufzuhören, da im Endeffekt scheinbar fast jeder Protagonist auf seine Weise mit in die Machenschaften verwickelt ist.

Fazit:
Insgesamt war dieses Buch ein sehr tolles und spannendes Buch, dass auf jeden Fall weiterempfohlen wird. Es war mein erstes Buch von Martha Sophe Marcus, aber bestimmt nicht das letzte. Zudem war es auch toll, während der Leserunde die Autorin persönlich kennenlernen zu dürfen, sodass man einen Eindruck von ihrer Persönlichkeit, Sicht auf die Zeit etc. erhalten durfte.

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