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Veröffentlicht am 14.09.2024

Dieser Teil gefiel mir wieder besser als der Vorgänger

Die Hausboot-Detektei - Tödliche Farben
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Nachdem ich Anfang des Jahres die ersten drei Teile der Reihe um die Amsterdamer Hausboot-Detektei gelesen hatte und von den liebenswerten Detektiven und ihrem Umfeld immer noch nicht genug hatte, freute ...

Nachdem ich Anfang des Jahres die ersten drei Teile der Reihe um die Amsterdamer Hausboot-Detektei gelesen hatte und von den liebenswerten Detektiven und ihrem Umfeld immer noch nicht genug hatte, freute ich mich, dass kürzlich mit „Tödliche Farben“ ein weiterer Teil erschien. Auch diesen bekam ich von NetGalley als Rezensionsexemplar.

Als Maddies Nachbar, der alte Onno, von der Mitgliederversammlung des Tierheims für Katzen nachhause kommt, hat er gleich zwei Probleme. Im Wohnzimmer, auf seinem Lieblingssessel, sitzt ein toter Mann in einem ungewöhnlichen Aufzug und an der Wand dahinter fehlt ein Bild. Letzteres ist die von Onno selbst gefertigte Kopie eines als verschollen geltenden wertvollen Gemäldes. Da Onno eigentlich nicht möchte, dass die Polizei von seiner früheren Kunstfälscher-Karriere erfährt, wendet er sich zuerst an die Hausboot-Detektei.

Die vier Detektive müssen jedoch, schon wegen des Toten, trotzdem die Polizei einschalten. Bei dieser gilt Onno schnell als Hauptverdächtiger. Da das verschwundene Bild ein Schlüssel zum Beweis seiner Unschuld ist, beauftragt Onno die inzwischen nur noch vier Detektive mit der Suche danach. Diese führt sie zu einer aufregenden Schatzsuche durch ganz Amsterdam. Wird es ihnen gelingen, das Rätsel unbeschadet zu lösen? Immerhin gibt es da ja doch mindestens eine Person, die zum Erreichen des Ziels über Leichen geht…

Auch dieses Buch konnte ich wieder leicht und flüssig lesen. Wie bereits bei den Vorgängern lebt die Geschichte vor allem von ihren äußerst sympathischen, etwas skurrilen Hauptfiguren, den Menschen in ihrem Umfeld und ihren genauso liebenswerten Tieren. Im Vergleich zu den ersten beiden Teilen ist die Ermittlungsarbeit der Detektive inzwischen etwas professioneller geworden. Die Ermittlungsansätze sind zwar nach wie vor etwas unkonventionell und sicher sind es hin und wieder trotzdem noch Zufälle, die sie weiterbringen, aber eben nicht mehr ausschließlich.

Sehr gut gefiel mir diesmal, dass die Detektive während ihrer Schatzsuche durch Amsterdam so einige Sehenswürdigkeiten der Stadt besuchten, die mir als Leserin dabei anschaulich vorgestellt wurden. An einige davon erinnerte ich mich sogar, da ich sie bei einem Aufenthalt in der Stadt selbst besucht hatte, andere sind dadurch für mich zu einem möglichen Ziel bei einem weiteren Besuch Amsterdams geworden.

Im dritten Teil war mir ein bisschen aufgestoßen, dass die Autorin, die mit Elin in den Büchern selbst eine Hauptfigur darstellt, etwas zu viel über die Erfolge ihrer Bücher spricht. Diesmal tat sie das zwar auch wieder, erwähnte sogar, dass eine Verfilmung geplant wäre, von der Häufigkeit her, hielt sich das jedoch in Grenzen, so, dass ich es nicht mehr als wirklich nervig empfand. Mir gefiel auch, dass Ari ein bisschen seinen Frieden mit seinem ehemaligen Kollegen gemacht hat, der jetzt bei der Polizei die Stelle innehat, für die ursprünglich er selbst vorgesehen war.

Dieser ist mir zwar immer noch unsympathisch, aber es gibt keine wirklich offenen Feindseligkeiten mehr und bei mir entstand diesmal der Eindruck, dass der einfach bekommen hat, was er verdient und Ari insgesamt inzwischen sehr viel besser dran ist. Beim letzten Teil kritisierte ich auch, dass die Detektive eine Grenze überschritten hatten, die ich mir so für sie nicht gewünscht hatte. Hier war ich gleich ziemlich am Anfang des Buches sehr froh, dass sie das so nicht gleich noch einmal taten.

Insgesamt hat mir dieser vierte Teil der Reihe hier wieder deutlich besser gefallen, als der Vorgänger und der für Ende März 2025 angekündigte fünfte Teil der Reihe, mit dem Titel „Tödliche Blüten“, steht daher auch wieder auf meiner Lesewunschliste.

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Veröffentlicht am 12.09.2024

Flüssig lesbar, interessante Ansätze, aber insgesamt hat mich die Geschichte nicht abgeholt

We Conquer the Dark
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Ich lese sehr gern Fantasy (und da auch Romantasy) Geschichten und als ich dieses Buch hier, als Auftakt einer neuen Reihe bei NetGalley entdeckte, reizte mich die Kurzbeschreibung. Daher fragte ich ein ...

Ich lese sehr gern Fantasy (und da auch Romantasy) Geschichten und als ich dieses Buch hier, als Auftakt einer neuen Reihe bei NetGalley entdeckte, reizte mich die Kurzbeschreibung. Daher fragte ich ein Rezensionsexemplar an und freute mich, es kurze Zeit später auf meinem Kindle lesen zu können.

Lucy Dennings ist sehr schüchtern und verbringt seit dem Tod ihres Vaters ihre Freizeit meistens ganz allein zuhause. Dort schaut sie Serien, liest Liebesromane oder träumt davon, dass ihr Kollege Guy sie endlich beachtet. Als sie eines Tages von der Arbeit nach Hause kommt findet sie im Hinterhof einen äußerst attraktiven nackten Mann. Zuerst denkt sie, er wäre tot, doch Casziel entpuppt sich als lebendiger Dämon und eröffnet ihr, dass er Erlösung sucht und sie die Einzige wäre, die ihm dabei helfen könnte.

Bald schon spürt sie eine Verbindung zu Casziel, die weit über eine normale Anziehungskraft hinausgeht und hat eigenartige Träume. Nach und nach wird ihr klar, dass genau er derjenige ist, mit dem sie sich zum ersten Mal im Leben vollständig fühlt. Doch der gemeinsam geschmiedete Plan für die Erlösung des Dämons, sieht anderes vor und die Ziele Casziels gehen ebenfalls in eine ganz andere Richtung…

Das Buch ist in der ersten Person, abwechselnd aus den Perspektiven von Lucy und Casziel geschrieben. Gelegentlich werden aber auch Träume oder Rückblenden in der dritten Person erzählt. Der Schreibstil ist zwar durchaus flüssig, aber die Handlung war für meinen Geschmack insgesamt irgendwie zu platt. Es gibt zwar mit den Dämonen durchaus fantastische Wesen, aber für meinen Geschmack war der fantastische Teil ziemlich müde angelegt und nicht ausreichend ausgearbeitet. Ich hätte zu etlichen Aspekten sehr gern ein paar authentischer wirkende Erklärungen gehabt. Das was mir hier die meiste Zeit vorgesetzt wurde, brachte mich jedenfalls nicht zum Staunen oder Erschauern.

Aber auch die Lovestory holte mich nicht richtig ab. Da habe ich in der Vergangenheit schon deutlich romantischere Liebesgeschichten gelesen. Die Idee, mit den Träumen aus verschiedenen menschlichen Leben, der einmalig großen Liebe, die Jahrhunderte überdauert und Seelen, die immer wieder zueinander finden, gefiel mir sogar sehr gut. Dennoch sprang bei mir der Funke hier nicht so über, dass ich von der Geschichte wirklich begeistert wäre und ich verstand vor allem nicht, was die Hauptfiguren Lucy und Cas außerhalb von Äußerlichkeiten und körperlicher Anziehung aneinanderband. Und wenn ich schon bei körperlicher Anziehung bin, die Bettszenenbeschreibungen empfand ich auch nicht unbedingt als erotisch gelungen.

An ein Abbrechen des Lesens dieses Buches dachte ich dennoch nie. Irgendwie mochte ich die Charaktere der Hauptfiguren trotzdem und wollte schon wissen, wie es letztendlich für sie ausgeht. Auch wenn ich nach wie vor nicht verstehe, wie das Happy End überhaupt zustande kommen konnte, gönnte ich es ihnen und fand auch die drei Kapitel des Epilogs noch recht nett. Insgesamt ein Buch, welches man als Romantasy Fan durchaus lesen kann, mich persönlich aber eben nicht vom Hocker gehauen hat. Ob ich der Reihe mit dem kurz vor Weihnachten angekündigten zweiten Teil nochmals eine Chance geben möchte, weiß ich zurzeit noch nicht.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Kein Thriller, viele Längen, häufige Wiederholungen und fantastische Einschübe nervten mich

In Zeiten des Todes
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Vor einigen Jahren habe ich das Debüt des Autors Luca D'Andrea gelesen und fand es ganz gut. Daran erinnerte ich mich, als ich dieses Buch hier bei NetGalley entdeckte und fragte ein Rezensionsexemplar ...

Vor einigen Jahren habe ich das Debüt des Autors Luca D'Andrea gelesen und fand es ganz gut. Daran erinnerte ich mich, als ich dieses Buch hier bei NetGalley entdeckte und fragte ein Rezensionsexemplar an. Kurze Zeit später konnte ich dieses als E-Book auf meinen Kindle laden.

In Bozen wird die wie Abfall entsorgte Leiche einer jungen Prostituierten gefunden. Die Leitung der Ermittlungen übernimmt Commissario Luther Krupp, der noch relativ neu bei der Mordkommission ist und von den meisten seiner Kollegen nicht ernst genommen wird. Die Ermittlungen geraten schnell ins Stocken, aufgeben kann und will Krupp jedoch nicht. Als eine weitere Prostituierte getötet wird, ahnt er, dass er einem Serienmörder auf der Spur ist, der schon viel länger tötet, als ursprünglich angenommen. Auch ein junger Reporter der Stadtzeitung recherchiert zu diesem Fall. Wird es ihnen gelingen, das Monster von Bozen zu stoppen?

Das bis auf den Epilog (das letzte mit Jo bezeichnete Kapitel ist in der ersten Person geschrieben) in der Erzählperspektive geschriebene Buch wird zwar als Thriller verkauft, war für mich persönlich aber eher ein Kriminalroman mit einer auf mich gewollt wirkenden künstlichen Sprache, teils fantastischen Einschüben und sehr vielen Längen. Am Anfang gab es mit dem Auffinden der toten Prostituierten und den bildhaften Beschreibungen zum Zustand der Leiche zwar einen Paukenschlag. Das Grauen darüber geriet bei mir jedoch durch die detaillierten Beschreibungen über die Hierarchien bei der Bozener Polizei und die mir deutlich zu vielen agierenden Figuren schnell ins Hintertreffen. Ich empfand das Lesen als sehr anstrengend.

Die mir nicht geläufigen italienischen Dienstgradbezeichnungen im Zusammenhang mit Nachnamen, von denen einige den gleichen Anfangsbuchstaben hatten, erschwerten mir häufiger das Behalten der Übersicht. Weiterhin störten mich zahlreiche Wiederholungen, von denen ich zwar annehme, dass sie vom Autor als Stilmittel zur Verstärkung von Standpunkten gewählt wurden, die es meiner Meinung nach aber nicht gebraucht hätte und die Geschichte aus meiner Sicht unnötig aufblähten. Manchmal waren die Wiederholungen wahrscheinlich auch humorvoll gemeint. Allerdings scheint mein eigener Humor ein ganz anderer zu sein, als der des Autors.

Von den vielen Charakteren war mir keiner wirklich sympathisch. Der Autor griff zwar gesellschaftliche Probleme auf, wie Missstände sowie gesetzeswidrige Praktiken bei den Ermittlungsbehörden und Drogenproblematiken, vor allem bei Prostituierten, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er jedes kleine Bisschen an aufkommender Spannung wieder mit seinen ausufernden Ausschweifungen zerredete. Und obwohl ich sonst auch dem fantastischen Genre sehr zugetan bin, nervten mich auch seine Einschübe zu Gedanken an die Göttin Kali, die bei Krupp erstmals durch das Betrachten einer Statue ausgelöst wurden.

Wirklich gefallen hat mir die im Buch erzählte Geschichte nicht und sie hat mich auch nicht gut unterhalten. Ich legte das Buch sehr oft regelrecht genervt zur Seite und hätte mich lieber spannenderem Lesestoff gewidmet. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich bereits im ersten Drittel aufgegeben. So habe ich mich zwar durchgekämpft, möchte das Buch aber niemandem empfehlen, der einen spannenden Thriller erwartet.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Gelungene Fortsetzung mit leichten Längen

Stay with me
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Dieses Buch ist der zweite Teil der King City High-Trilogie. Die Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social Reading-Plattform - veröffentlicht. Dort war sie so ...

Dieses Buch ist der zweite Teil der King City High-Trilogie. Die Reihe wurde seit 2015 von der Autorin selbst auf Wattpad - die weltweit größte Social Reading-Plattform - veröffentlicht. Dort war sie so erfolgreich, dass der Piper Verlag sie nun in überarbeiteter Version als Paperbacks und E-Books herausbringt. Geschrieben ist die Reihe eigentlich für junge Erwachsene. Obwohl ich mich alterstechnisch schon lange nicht mehr zur Zielgruppe zählen darf, lese ich solche Bücher gelegentlich gern. Und weil mir der erste Teil bereits sehr gut gefiel, freute ich mich sehr, dass ich bei NetGalley ein Rezensionsexemplar anfragen konnte und noch mehr, dass ich es dann kurze Zeit später auf meinen Kindle laden konnte.

Endlich sind Winterferien. Zur Erholung von den letzten dramatischen Ereignissen verreist Teenagergruppe um Amelia und Aiden. Die Freunde fahren zusammen für die nächsten zwei Wochen in eine 5 Autostunden entfernte Kleinstadt und wohnen dort in einem Ferienhaus. Doch was so schön sein sollte, wird schon bald von Missverständnissen und verletzten Gefühlen bei den Freunden überschattet. Zudem trifft Aiden auf einen gefährlichen Mann aus seiner Vergangenheit und auch Amelia trägt schwer an ihren Geheimnissen. Vor der Reise hat sie eine bedrückende Entdeckung gemacht. Auch der nach den Ferien anstehende Umzug und, dass sie wieder all ihre Verbindungen kappen muss, belastet sie sehr…

Auch dieses Buch hatte ich innerhalb kürzester Zeit ausgelesen. Geschrieben ist es wieder in der ersten Person aus der Perspektive von Amelia. Die Handlung des ersten Teils wird nahtlos fortgesetzt und die mir erst einmal wichtigste Frage aus der Situation des Cliffhangers an dessen Ende wird gleich am Anfang des Buches beantwortet. Dafür wird dazu jedoch gleich eine Neue in den Raum gestellt. Abgeschlossen ist der Fall also noch nicht.

Obwohl ich auch in diesem Buch den Schreibstil von Beginn an als sehr flüssig empfand, gab es danach für mich erst einmal leichte Längen. Das lag daran, dass die Vorgeschichte zu Amelias Geheimnis noch einmal im Gesamten hintereinander weg erzählt wurde, mir jedoch das Meiste davon bereits aus den im ersten Teil nach und nach gelüfteten Fragmenten bekannt war. Erst danach wurde es wieder interessant. Es gab einige überraschende Wendungen, die die Geschichte gut am Laufen hielten. Auch die Romanze zwischen Amelia und Aiden hat sich weiterentwickelt. Dennoch ist alles noch jugendfrei.

Noch immer mag ich die Hauptfiguren und ihre Freunde sehr gern. Die Streitigkeiten zwischen ihnen machten mich zwar traurig, ich empfinde sie für die Altersgruppe aber nicht als ungewöhnlich. Die Widersacher der Freundesgruppe aus dem ersten Teil treten in dieser Fortsetzung nur ganz kurz in Erscheinung. Allerdings halte ich Aidens neuen eiskalten Gegenspieler und seine Erfüllungsgehilfen für deutlich gefährlicher, als die unsympathischen mobbenden Teenager. Zu Amelias größtem Feind gab es auch ein paar neue Erkenntnisse, in Erscheinung trat er bislang jedoch noch nicht.

Wie bereits beim ersten Teil, endet auch dieses Buch mit einem Cliffhanger. Überhaupt sind alle mir beim Lesen aufgetauchte Fragen noch nicht beantwortet. Trotzdem hat sich die Geschichte so weiterentwickelt, dass ich sie insgesamt sehr gern gelesen habe und nun mehr als gespannt auf das Finale im dritten Teil bin, der am 26.09.2024 erscheinen soll. Ich empfehle das Buch gern Liebhabern von Geschichten um junge Menschen weiter. Allerdings sollte man vorher bereits den ersten Teil gelesen haben. Sonst befürchte ich Verständnisprobleme.

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Veröffentlicht am 27.08.2024

Auftakt einer vielschichtigen Familien-Saga, aber kein Thriller in der Tradition Stieg Larssons

Meeresfriedhof
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Lange vor seinem Erscheinen im April 2024 entdeckte ich im Internet immer wieder Werbung für dieses Buch. Vor allem, weil es als Thriller für Leser von Stieg Larsson beworben wurde (Joël Dickers sagte ...

Lange vor seinem Erscheinen im April 2024 entdeckte ich im Internet immer wieder Werbung für dieses Buch. Vor allem, weil es als Thriller für Leser von Stieg Larsson beworben wurde (Joël Dickers sagte mir nichts), fragte ich bereits Ende letzten Jahres ein Rezensionsexemplar an und konnte das Ebook schon im Dezember auf meinen Kindle laden und mit dem Lesen beginnen. Allerdings benötigte ich dann sehr lange, um es fertigzulesen. Ich fand monatelang keinen wirklichen Zugang, pausierte immer wieder und versuchte es einige Zeit später erneut. Nun, nach der fünften oder sechsten längeren Pause, habe ich es doch noch geschafft, das Buch zu Ende zu lesen.

1940 sinkt das Hurtigrutenschiff DS „Prinsesse Ragnhild“ nach einer Explosion und es kommen sehr viele Menschen ums Leben. Unter anderem der norwegische Reeder Thor „der Große“ Falck. Seine Frau Vera und ihr neugeborener Sohn Olav werden jedoch wie durch ein Wunder gerettet. Die öffentlich gemachte Ursache des Schiffsunglücks lautet, dass es von einer englischen Mine getroffen wurde und Thor wurde nach Ende des zweiten Weltkriegs posthum ein Verdienstkreuz für die Organisation des Widerstandes entlang der Küste verliehen.

1970 arbeitet die Schriftstellerin Vera Lind an einem Buch namens Meeresfriedhof, in dem es um den Untergang der DS „Prinsesse Ragnhild“ geht. Als das Manuskript fertiggestellt ist, wird es im Verlag vom norwegischen Staatsschutz beschlagnahmt.

1982 rettet der Arzt Hans Falck einen Säugling vor dem Massaker in einem Flüchtlingslager im Libanon. Hans Falck ist der Neffe von Olav Falck, dem Leiter Norwegens mächtiger SAGA-Gruppe mit Hauptsitz auf Rederhaugen. Hans lebt in Norwegen mit seinen Kindern zwar auf dem Anwesen Bergensen. Dieses gehört jedoch dem anderen Zweig der Familie.

In der Gegenwart laufen die Vorbereitungen der SAGA-Stiftung zu einem Großevent, bei dem Thor und den Opfern des Schiffsunglücks vor 75 Jahren gedacht werden soll. Plötzlich wird Vera tot im Meer gefunden. Selbstmord? Kurze Zeit später wird bekannt, dass sie ihr Testament am Tag vor ihrem Tod vom Nachlassgericht geholt hat. Ihr Sohn Olav macht sich große Sorgen deswegen und seine Tochter Alexandra, genannt Sasha, die seine Nachfolgerin werden soll, entdeckt im Archiv der SAGA-Gruppe etwas im Zusammenhang mit ihrer geliebten Großmutter Vera, was ihr vom Vater bislang verschwiegen wurde und dem sie auf den Grund gehen möchte …

Wie bereits oben erwähnt, hatte ich so meine Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Der Prolog mit dem Artikel des Journalisten Johnny Berg über Hans Falck im Libanon gefiel mir sehr gut. Doch, obwohl ich den bildhaften Schreibstil nicht als schlecht bezeichnen möchte, fehlte mir danach lange Zeit, trotz verschiedener Handlungsstränge und Zeitebenen, vor allem die Spannung. Das Geschriebene enthielt zwar durchaus viele interessante Informationen, die sich viel später auch noch als wichtig erweisen sollten. Ich empfand jedoch in den ersten zwei Dritteln des Buches sehr viele Längen, die dafür sorgten, dass ich das Buch immer wieder aus der Hand legen musste und mich zwischenrein anderem Lesestoff widmete, der mich deutlich mehr fesselte.

Wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es bereits im ersten Viertel abgebrochen. So bemühte ich mich deutlich länger weiter, als ich es bei jedem von mir gekauften Buch tun würde und irgendwann fand ich tatsächlich noch in einen mir angenehmen Lesefluss. Allerdings ist dieses Buch für mich persönlich im Nachgang betrachtet kein Thriller. Von einem Solchen erwarte ich spannungstechnisch wesentlich mehr, als mir in Meeresfriedhof geboten wurde. Leichte Ähnlichkeiten zu den Büchern von Stieg Larsson, die für mich tatsächlich spannende Thriller waren, sehe ich zwar auf politischer Ebene. Ich konnte jedoch zu keinem der Charaktere hier solche Sympathien aufbauen, wie ich sie zu den Hauptfiguren von Stieg Larsson fast von Anfang an hatte.

Im letzten Drittel baute sich dann zwar doch noch etwas Spannung auf und es gab auch ein paar Enthüllungen, die für mich überraschend kamen und mich durchaus ein bisschen neugierig auf die Weiterentwicklung der Geschichte machten. Wäre die Fortsetzung bereits verfügbar, würde ich sofort weiterlesen. Ob ich das nächstes Jahr Ende März noch möchte, wenn „Felsengrund“ erscheinen soll, weiß ich momentan noch nicht. Da wird es sehr drauf ankommen, was mir von „Meeresfriedhof“ bis dahin noch im Gedächtnis ist.

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