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Veröffentlicht am 16.04.2018

Vom Rockstar über den Steuerberater zum Gauner und schließlich zum Missionar

GO!
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Vom Rockstar über den Steuerberater zum Gauner und schließlich zum Missionar

„Kann man im Rollstuhl Hürden überwinden? Man kann! Manches ist durch eine gute Infrastruktur zu regeln, aber das Entscheidende ...

Vom Rockstar über den Steuerberater zum Gauner und schließlich zum Missionar

„Kann man im Rollstuhl Hürden überwinden? Man kann! Manches ist durch eine gute Infrastruktur zu regeln, aber das Entscheidende passiert im Kopf. Ja, Inklusion muss gedacht und besprochen werden, aber vor allem muss sie gelebt werden. Ich habe beschlossen, nicht behindert zu sein. Dieser Tatsache jedenfalls nicht mehr Aufmerksamkeit zu schenken als nötig. Der Rollstuhl ist für mich Gabe und Aufgabe. Ich soll zeigen, dass Grenzen nicht das Ende eines Weges bedeuten. Kurzum – das Leben will dir Beine machen. Go!“

Josef Müller, Bestsellerautor und Motivationsredner im deutschsprachigen Raum erzählt in dieser Autobiografie den Weg vom millionenschweren Schickeria-Steuerberater und Jetset-Mann mit krimineller Ader zu einem Menschen, der den wahren Reichtum erst fand, nachdem er in materieller Hinsicht alles verloren hatte. Er berichtet salopp und in sehr einfachem Schreibstil auf über 250 Seiten seine Geschichte, die – wie ich anderen Rezensionen entnehmen konnte – bereits erschöpfend im Vorgängerbuch abgehandelt wurde. Da ich dieses jedoch nicht gelesen habe, verfolgte ich interessiert die Erzählungen über sein turbulentes Leben als Millionär, übergewichtiger Kokser, Alkoholiker und Geldwäscher für die amerikanische Mafia. In den fünf Jahren Haft hatte der Autor ausreichend Zeit, um über sein bisheriges Leben nachzudenken, und der Tag der Entlassung stellte für ihn seiner Aussage nach zugleich den ersten Tag seines neuen Lebens dar.
Josef Müller berichtet in etlichen Rückblenden über seine Zeit hinter Gittern, seinen Gedanken und den in diesen Jahren gewonnenen Einsichten und Erkenntnissen. Er schreibt in schonungsloser Offenheit und mit einer Prise Humor und bezeichnet die Jahre in der Haftanstalt als die heilsamste Zeit seines Lebens. Eine Zeit, in der er auch zu Gott fand.

Er spricht über die frühen Jugendjahre, über die Teenagerzeit als Rockmusiker, dem tragischen Unfall, der ihn für sein restliches Leben in den Rollstuhl zwingen sollte, aber auch den Alltag eines Rollstuhlfahrers mit all den Schwierigkeiten, die er dank seines unermüdlichen Optimismus zu überwinden verstand.

Josef Müller schreibt von falschen Entscheidungen, falschen Freunden und schicksalsschweren Begegnungen, vom Absturz in den Alkoholismus und den Weg in die Drogensucht, sein ausschweifendes Leben, das zudem auch noch von unzähligen Affären und Ehebruch geprägt war.

Ich muss gestehen, dass dieses Buch mich ein wenig zwiespältig zurück ließ. Einerseits versichert Josef Müller dem Leser seine Einsicht und seine Reue über sein Leben vor der Haft, gibt dem Leser Einblicke in sein Gebetsleben und versucht, sie mit seinem positiven Denken anzustecken. Es ist dem Autor durchaus auch gelungen, mich davon zu überzeugen, dass man trotz schwerer Schicksalsschläge in diesen auch etwas Gutes erkennen und immer wieder aufstehen und weiter machen kann. Sein unglaublicher Optimismus und sein positives Denken sind beispielhaft.

Josef Müller ist es aber dennoch nicht gelungen, mich von der Aufrichtigkeit seiner Reue zu überzeugen. Dies begründet sich vor allem auf den Inhalt des letzten Buchkapitels, wo mir der Eindruck vermittelt wurde, dass ihm das Elend und Leid der betrogenen Menschen, die ihm ihre Ersparnisse anvertrauten und alles verloren, die finanziell vor dem Nichts standen, nicht wirklich nahe gehen. Es mag sein, dass ich dem Autor damit Unrecht tue, aber sein Mitgefühl mit den Geschädigten scheint sich in Grenzen zu halten. Speziell die Hinweise auf seine unglaublich hohe Schuldenlast und seine eigenen, persönlichen Verluste zusammen mit der von ihm bekräftigten Tatsache, dass er all jenen, die er um ihre Ersparnisse erleichtert hat, keinen Cent zurückzahlen können wird, empfand ich als Schlag ins Gesicht der Geschädigten.

Josef Müller schreibt: „Heute weiß ich, dass Gottes Plan perfekter ist, als mein eigener es je hätte sein können.“ Ja, dieser Meinung bin ich ebenfalls. Und aus diesem Grund hoffe ich, dass es dennoch eine Möglichkeit geben wird, den Schaden jener Menschen, die ihm vertraut hatten, wieder gut zu machen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein sehr berührendes, wunderschönes Buch!

Die Stimme meines Herzens
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Ein sehr berührendes, wunderschönes Buch!

„Es gibt verschiedene Wege, die Anerkennung der Gesellschaft zu erlangen. Oft ist Charakterstärke der beste Weg. Vergiss nicht, wessen Zustimmung am meisten zählt, ...

Ein sehr berührendes, wunderschönes Buch!

„Es gibt verschiedene Wege, die Anerkennung der Gesellschaft zu erlangen. Oft ist Charakterstärke der beste Weg. Vergiss nicht, wessen Zustimmung am meisten zählt, und frage dich, ob du die Anerkennung von Menschen oder von Gott suchen solltest.“

In Braintree, Massachusetts, stellt die neunzehnjährige Susanna Smith fest, dass ihre hübsche, blonde Schwester Mary als fröhlicher Sonnenschein der Familie wieder einmal im Mittelpunkt steht, während sie sich mit ihren ebenholzfarbenen Haaren und dem dunklen Teint eher als „stiller Mond“ im Hintergrund sieht. Nichtsdestotrotz freut Susanna sich mit ihrer Schwester Mary, als diese den attraktiven Engländer Richard Cranch kennen- und lieben lernt. Richards Freund Benjamin Ross, ein intelligenter und redegewandter junger Anwalt, weckt hingegen gemischte Gefühle in Susanna. Sie kannte den mittellosen Sohn eines Schusters bereits vor dessen Harvard-Studium, und die Erinnerung an eine peinliche Szene aus der Kindheit lässt die junge Frau heute noch vor Scham erröten. Dennoch kann sie sich der Faszination für den ehrgeizigen und hilfsbereiten Mann nicht entziehen. Als sie Bens Auftritt im Gerichtssaal bei der Verteidigung eines alten Fischers miterlebt, offenbart sich ihr eine vollkommen neue Facette seiner Persönlichkeit. Ben setzt sich für die Armen und Hilflosen ein und sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn erlaubt ihm aus diesem Grund auch nicht, Susanna abzuweisen, als diese ihn ebenfalls um Unterstützung bittet. Susanna begibt sich auf gefährliches Terrain, als sie sich entgegen ihrer Prinzipien für eine Frau auf der Flucht einsetzt und dabei nicht nur sich selbst, sondern auch ihr gesamtes Umfeld in allergrößte Gefahr bringt…

Jody Hedlund hat in der einleitenden Szene mit dem Mordprozess um den alten „Einsiedlerkrebs-Joe“ einen gelungenen Einstieg gewählt. Sie gibt Einblick in das Leben in den Britischen Kolonien im Jahr 1763 und erzählt die Geschichte zweier junger Menschen, die sich stark zu einander hingezogen fühlen, die jedoch aufgrund ihrer unterschiedlichen gesellschaftlichen Stellung keine Möglichkeit für eine gemeinsame Zukunft sehen. Die emotionalen Verwicklungen bilden die romantische Rahmenhandlung, während der Einsatz für Hilflose und Unterdrückte, die Einstellung zur Sklaverei, der Glaube und der moralische Zwiespalt der Protagonisten gewichtige Themen darstellen. Die handelnden Personen werden liebevoll charakterisiert, wobei abgesehen von den Hauptpersonen auch einige Nebenfiguren, speziell Bens Vater, Susannas Großmutter Eve sowie der mutige junge Sergeant Frazel, meine Sympathie gewonnen haben. Lieutenant Wolfe, der als Soldat des Königs damit beauftragt ist, die Schmuggelaktivitäten der Kolonisten zu bekämpfen, bringt als Bösewicht dieses Buches einen nicht unerheblichen Spannungsfaktor ein.

Jody Hedlunds Schreibstil hat mir ausnehmend gut gefallen, ihre Figuren wirkten glaubwürdig und sie brachte deren Handlungsmotive und Emotionen sehr gut zum Ausdruck. Das Buch punktet zudem mit einem wunderschönen Coverfoto, das die Protagonistin Susanna Smith darstellt, wobei ihr durch die harmonische Farbgestaltung und den versonnenen Gesichtsausdruck geheimnisvolle Intensität verliehen wird.

Wie schade, dass ich erst im Nachwort der Autorin erfahren durfte, dass John Adams, der zweite amerikanischer Präsident der Vereinigten Staaten und seine Ehefrau Abigail die Vorbilder für die beiden Protagonisten dieses Romans waren. Die Autorin stellt ihre Geschichte als Versuch dar, die ersten Anfänge der Beziehung zwischen John und Abigail Adams nachzuempfinden. Ein Versuch, der ihr über alle Maßen gelungen ist und mir ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art bereitet hat.

„Die Stimme meines Herzens“ ist ein Roman, den ich uneingeschränkt und sehr gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Geschichte von Nehemia

Fundament der Hoffnung
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Die Geschichte von Nehemia

„Wie willst du eine so riesige Aufgabe bewältigen?“ - - „Ein Stein nach dem anderen.“

Lynn Austin erzählt in ihrem neuen Roman „Fundament der Hoffnung“ die Geschichte des Juden ...

Die Geschichte von Nehemia

„Wie willst du eine so riesige Aufgabe bewältigen?“ - - „Ein Stein nach dem anderen.“

Lynn Austin erzählt in ihrem neuen Roman „Fundament der Hoffnung“ die Geschichte des Juden Nehemia ben Hachalja, der als Mundschenk und Sicherheitsbeauftragter das uneingeschränkte Vertrauen des persischen Königs Artaxerxes genießt. Sowohl er, als auch seine Brüder, wurden nach dem Mord an ihren Eltern von Königin Esthers Cousin Mordechai aufgezogen. Zwar verbrachte Nehemia sein gesamtes Leben in Susa, fühlte sich nach einem Besuch eines seiner beiden Brüder verpflichtet, die zerstörten Stadtmauern von Jerusalem wieder aufzubauen. Mit König Artaxerxes Unterstützung reist er nach Juda und beeindruckt als neuer Statthalter die Einwohner Jerusalems durch seinen leidenschaftlichen und ansteckenden Einsatz für den Wiederaufbau. Der redegewandte und charismatische Mann bringt die Massen dazu, alle Meinungsverschiedenheiten zu vergessen und gemeinsam an dieser für ihre Sicherheit so wichtigen Mauer zu arbeiten. Dabei erhält er große Unterstützung von Esra, dem früheren Statthalter von Juda, und von seinen Brüdern Hanani und Ephraim. Umgeben von den Feinden Jerusalems muss der engagierte junge Mann sich gegen Angriffe der Samaritaner, Edomiter, Ammoniter und Araber wappnen, erhält jedoch Hilfe von völlig unerwarteter Seite…

Die Geschichte Nehemias zu lesen bedeutete für mich, tief in die Welt der Einwohner Jerusalems im Jahre 445 vor Christus einzutauchen. Bibelgeschichte wurde lebendig, und ich verfolgte in atemloser Spannung die Umsetzung von Nehemias großem Plan. Die hervorragend charakterisierten handelnden Personen bereicherten dieses Buch, wobei der Protagonist Nehemia starke Nebenfiguren zur Seite gestellt bekam. Die außergewöhnlichste Figur stellte für mich der reiche und mächtige Malkija ben Rechab dar, doch auch die Geschichten von Chana und Nava sorgten für allergrößtes Lesevergnügen. Die thematisierten jüdischen Bräuche und Ausdrücke werden durch ein Glossar am Ende erläutert. Auch die optische Gestaltung des Buchcovers ist erwähnenswert – es ist wie schon bei den beiden Vorgängerbüchern ein regelrechter Blickfang.

Ich möchte darauf hinweisen, dass dieses Buch den letzten Band einer Trilogie darstellt, eine Lektüre, die ich jedem ans Herz legen kann, der in die Welt Nehemias eintauchen und auf diese Weise einen kleinen Teil der Bibelgeschichte erleben möchte.

In „Fundament der Hoffnung“ waren sämtliche Komponenten vereint, das ein Lese-Highlight für mich beinhalten sollte: es sind dies ein ausgezeichneter Schreibstil, ausgeprägt charakterisierte und einnehmende handelnde Personen, eine mit gewissem Spannungsfaktor behaftete Geschichte, und nicht zuletzt der Glaube und christliche Werte als tragende Elemente.

Ein wunderschönes Buch, eine uneingeschränkte Leseempfehlung, und auf alle Fälle eine Höchstwertung!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wer um Liebe ringt

Wer um Liebe ringt
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„Manchmal kommt es im Leben vor, dass das, was wir uns am meisten wünschen, außer unserer Reichweite ist und es so scheint, als würde plötzlich der Boden unter uns nachgeben. Dann müssen wir uns an den ...

„Manchmal kommt es im Leben vor, dass das, was wir uns am meisten wünschen, außer unserer Reichweite ist und es so scheint, als würde plötzlich der Boden unter uns nachgeben. Dann müssen wir uns an den nächstbesten Ast klammern, den wir finden… und dürfen ihn nicht mehr loslassen.“

Gilbert Linden, Züchter von Vollblutpferden und Besitzer von Linden Downs, steht kurz vor dem finanziellen Ruin und sowohl sein Anwesen, als auch die dazu gehörenden 160 Hektar Land, sollen in Kürze zwangsversteigert werden. Als Gilbert auf den sympathischen irischen Einwanderer Cullen Michael Mc Grath trifft, lehnt er dessen Kaufangebot zwar ab, bietet ihm aber einen seiner Ansicht nach weit besseren Handel an. Wenn der attraktive Ire sich bereit erklärt, Gilberts Steuerschulden zu begleichen und seine Tochter Margaret zu heiraten, sollen Linden Downs und das ganze Land ihm gehören. Aufgrund der feindseligen Ablehnung, die der Großteil der Einwohner der Südstaaten den Iren entgegenbringt, stellt dieses Angebot für Cullen die einzige Möglichkeit dar, sich als Grundbesitzer in Nashville niederzulassen. Maggie hegt als passionierte Reiterin den Traum, an einem Pferderennen teilzunehmen und dieses auch zu gewinnen, erkennt jedoch den Ernst der Lage. Sie willigt in die von ihrem Vater vorgeschlagene Vernunftehe ein. Aus einem anfänglichen Widerstreben wird über kurz oder lang Respekt und vorsichtiges Vertrauen, und das junge Paar muss zu einander halten, als ihm einige Steine in den Weg gelegt werden und das Schicksal sich gegen die beiden zu wenden scheint…

Tamera Alexander hat ein weiteres Mal die beeindruckende Belle-Meade-Plantage in Nashville zu einem Schauplatz eines ihrer Bücher gemacht. In diesem Fall handelt es sich zwar nicht um das Zentrum des Geschehens, der einschüchternde Inhaber von Belle Meade General Harding spielt dennoch eine nicht unbedeutende Rolle in diesem Roman.

Die beiden Protagonisten Maggie und Cullen haben sehr rasch meine Sympathie gewonnen, sie werden liebevoll beschrieben, ihrer Gedanken- und Gefühlswelt wird überzeugend Ausdruck verliehen. Besonders zugetan war ich der Person des Gilbert Linden, der in seiner ruhigen, besonnen Art einen besänftigenden Einfluss auf seine rebellische Tochter ausübt. Der Mann mit dem feinsinnigen Humor und seinem wertschätzenden Umgang mit anderen Menschen stellte meine liebste Nebenfigur dieses Buches dar. Mit Stephen Drake, dem boshaften und geschniegelten Leiter des Grundsteueramtes, präsentierte die Autorin den perfekten Bösewicht, der durch sein anmaßendes Auftreten und seine Grausamkeit für einigen Aufruhr sorgte.

Das zentrale Thema in diesem Buch lässt sich bereits anhand des Coverfotos und des Klappentextes erahnen. Tamera Alexander erzählt von der Passion ihrer Protagonistin, Vollblutpferde zu züchten und an Pferderennen teilzunehmen. Man erfährt viel über das Leben in den Südstaaten kurz nach Abschaffung der Sklaverei, und liest von den furchtbaren Anschlägen des rassistischen Geheimbunds des Ku-Klux-Klan, der sich in diesem Fall nicht nur gegen Schwarze, sondern auch gegen die irischen Einwanderer richtet. Auch die durch die Kartoffelfäule ausgelöste große Hungersnot und die damit verbundene Auswanderungswelle in Irland werden anhand der Geschichte der Familie Mc Grath angesprochen. Der christliche Glaube kommt in diesem Buch nicht zu kurz, und der von Schicksalsschlägen verfolgte und zutiefst enttäuschte Cullen findet nicht zuletzt durch den positiven Einfluss von Maggies Vater Gilbert seinen inneren Frieden.

Mit ihrem neuesten Buch „Wer um Liebe ringt“ ist Tamera wieder eine wunderschöne, romantische Liebesgeschichte gelungen, die durch eine kleine Prise Spannung und nachdenklich machender Thematik ein nachhaltiges Leseerlebnis liefert. Die Autorin verstand es besonders gut, den Emotionen ihrer handelnden Figuren Ausdruck zu verleihen, und ich möchte dieses Buch jedem Fan historischer Liebesromane ans Herz legen.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Band 3 der Alaska-Reihe

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Band 3 der Alaska-Reihe

Im dritten Teil der Alaska-Serie von Dani Pettrey findet man sich als Leser wieder am gewohnten Schauplatz wieder. Diesmal ist das Zentrum der Handlung jedoch nicht Yancey, der ...

Band 3 der Alaska-Reihe

Im dritten Teil der Alaska-Serie von Dani Pettrey findet man sich als Leser wieder am gewohnten Schauplatz wieder. Diesmal ist das Zentrum der Handlung jedoch nicht Yancey, der Heimatort der McKenna-Geschwister, sondern ein Schiff der Kreuzfahrtgesellschaft Destiny Cruise Line namens „Bering“.

Bereits im Prolog wird spürbar Spannung vermittelt, als Abigail Tritt-Walsh, ehemalige Partnerin aus Undercover Zeiten und beste Freundin der Protagonistin Darcy S. James in Schwierigkeiten gerät. Die kluge und gerissene Draufgängerin ist in ihrer Funktion als investigative Journalistin einer heißen Spur gefolgt und heuerte als Exkursionsköchin auf der Bering an. Was als journalistisches Abenteuer begann, endete fatal. Abby verschwand spurlos, jedoch nicht, ohne zuvor ihre Freundin Darcy um Hilfe zu bitten und ihr einen versteckten Hinweis zu hinterlassen. Die kleine, zierliche Frau mit den lebhaften blauen Augen versucht nun mit aller Macht, die Vermisste zu finden, und ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Zu ihrem großen Erstaunen taucht plötzlich der Leiter der freiwilligen Such- und Rettungsmannschaft von Yancey an Bord auf. Gage McKenna hasst Darcys Beruf und kämpft mit den Dämonen seiner Vergangenheit. Dennoch konnte er die sympathische Journalistin, die er bei deren Berichterstattung über einen Freeride-Wettkampf in Yancey kennen gelernt hatte, nicht vergessen. In seiner Funktion als Exkursionsleiter auf der Bering im Zuge einer zehntätigen Kreuzfahrt durch die Beringsee trägt Gage nun die Verantwortung für die Sicherheit der Passagiere bei den Abenteuerrouten und Kajakfahrten, und nicht zuletzt auch für die wagemutige Darcy, die sich unbeirrbar auf die Fährte ihrer Freundin heftet und dabei in ein Wespennest sticht…

Wie schon in den beiden Vorgängerbänden „Wilde Wasser“ und „Dünnes Eis“ begeisterte mich die Autorin auch im vorliegenden dritten Band dieser Serie mit ihrem einnehmenden Schreibstil und einem Spannungsfaktor, der bis zur letzten Seite des Buches hoch gehalten wird. Die in den Roman eingeflochtene Geschichte der sympathischen McKenna-Geschwister und der durch kursiv gedruckte Gebete und Gedanken der beiden Protagonisten eingebrachte christliche Glaube wirkten auch diesmal wieder höchst bereichernd. Mir hat auch der feine Humor, der sich zwischendurch immer wieder im Buch findet, ausnehmend gut gefallen und mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Die handelnden Personen dieses Buches wurden sehr überzeugend dargestellt, und sowohl den Haupt-, als auch den Nebenfiguren viel Aufmerksamkeit gewidmet. Dani Pettrey hat es geschafft, mich speziell durch Pam, Ted, Clint und Theodora ein wenig in die Irre zu führen. Es hat mir großes Vergnügen bereitet, den liebenswerten McKennas aus den Vorgängerbüchern wieder zu begegnen. Besonders angetan war ich diesmal von Jake Westin/Cavanagh, der bislang stets von einem Geheimnis umgeben war, das die Autorin nun endlich gelüftet hatte. Angesichts der Entwicklungen darf ich nun auf einen Folgeband mit Jake und Kayden als Hauptfiguren hoffen und kann dessen Erscheinungsdatum kaum erwarten!

Die Aufmachung des Buches ähnelt den beiden Vorgängerbänden, das Coverfoto wurde analog zu Teil 1 und 2 dieser Reihe gestaltet. Es punktet mit ansprechender Optik, nämlich dem Hauptschauplatz der Bering und der entschlossenen Protagonistin Darcy St. James im Vordergrund.

Fazit: Ein überzeugender dritter Band der Alaska-Serie, ein adrenalingeladenes Leseerlebnis, und eine uneingeschränkte Leseempfehlung für dieses wundervolle Buch von Dani Pettrey!