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Veröffentlicht am 11.09.2019

Du darfst summen, wenn du den Text nicht kennst

Miroloi
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Miroloi, ist ein griechisches Wort und bedeutet: Totenlied. So wurde auch das Buch Dbp19 in 128 Strophen gegliedert. Nein, es ist nicht in Versform gestaltet, nur in den Überschriften ist das Wort Strophe ...

Miroloi, ist ein griechisches Wort und bedeutet: Totenlied. So wurde auch das Buch

Dbp19 in 128 Strophen gegliedert. Nein, es ist nicht in Versform gestaltet, nur in den Überschriften ist das Wort Strophe enthalten. Es ist der erste Roman der Autorin Karin Köhler und steht neben 19 anderen auf der Longlist des Deutschen Buchpreises 2019. Die Sprache ist eigenwillig, entspricht aber Meinung nach dem Alter der Hauptperson. Für mich war sehr schön zu erkennen, wie sie reifer wird und ihre Worte dementsprechend wählt.

„Trostmoment“, so nennt das Mädchen ohne Namen ihre kleine Katze. Minki heißt das Tier und es erlitt das gleiche Schicksal wie sie. Beide humpeln, weil eins der Beine kürzer ist. Und die Behinderung ist keineswegs von Geburt an gewesen oder durch einen Unfall hervorgerufen. Es waren Menschen, die ihnen leid zufügten.

Die Hauptperson von #Miroloi, das namenlose Mädchen, lebt in einem Bethaus und wird hier vom Bethaus-Vater versorgt. Er fand sie an einem kalten Winterabend auf der Treppe in einem Bananenkarton. Die Bewohner des Dorfes verachten sie, weil der Winter damals so kalt war, dass die Aussaat erfror und es keine Ernte gab. Die Menschen nennen sie „Dievondrüben, Eselstochter und Erntevernichterin“. Kinder verhöhnen sie und rufen ihr die Schimpfnamen hinterher. Alte Frauen sitzen am Straßenrand und tuscheln über sie. Als eine junge Frau eine Totgeburt erlitt, wird die Kleine auch dafür verantwortlich gemacht.

Einzig der Bethaus-Vater und Mariah, eine ältere Frau beschützen sie vor dem Schlimmsten. Die Menschen lassen sich ihr Leben vom Ältestenrat bestimmen. Der macht die Gesetze und die sind keineswegs nachvollziehbar. Lesen lernen dürfen nur Kinder mit „Zipfel“, mehr als drei Baby darf kein Paar haben und der dritte Sohn muss ein Betmann werden. Wer den Gesetzen nicht folgt, muss harte Strafen hinnehmen.

Dass der Konjunktiv Abstand bringt, tröstet das Mädchen. Ihr Ziehvater meint dazu: „Sie sagen, ich sei eine Missgeburt. Nicht ich bin eine.“ Die Ich-Erzählerin schreibt eine fiktive Geschichte, es ist nicht klar zu erkennen, wo das kleine Eiland liegt. Mir gefiel das Buch gut. Interessant finde ich hier mal wieder die kontroversen Diskussionen, die mit zum Erfolg beitragen werden. Die Erzählung ist strukturiert und zuweilen recht brutal. Ich gebe eine Empfehlung für Leser, die sich auf eine Literatur einstellen möchten, die nicht gang und gäbe ist.

Ich bin gespannt, ob Miroloi es auf die Shortlist schafft.

Veröffentlicht am 10.09.2019

Gib Populismus keine Chance

Öxit
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Populisten breiten sich in Europa aus und immer wieder kommt es zu Wahlergebnissen, die kaum zu verstehen sind. Öxit ist ein Kriminalroman, der dieses Thema aufnimmt und spannend umsetzt.

Petrell ist ...

Populisten breiten sich in Europa aus und immer wieder kommt es zu Wahlergebnissen, die kaum zu verstehen sind. Öxit ist ein Kriminalroman, der dieses Thema aufnimmt und spannend umsetzt.

Petrell ist ein Politiker, der gerne Bundeskanzler Österreichs werden möchte. In einem Fernsehinterview gibt er dem Publikum zu verstehen, dass er für den Öxit ist. Ihm ist jedes Mittel recht, seinen Kontrahenten zu diskriminieren und dessen Anhänger zu belügen. Der Autor beschreibt eine Welt, die korrupt ist und wo die Akteure auch vor Mord nicht zurückschrecken, wenn sie an ihr Ziel gelangen wollen. Leitende Beamte, Politiker und Journalisten lassen sich bezahlen, wenn sie beim Vertuschen von Straftaten behilflich sein sollen.

Oberst Radek Kubica ist Chef der Wiener Mordkommission. Er ermittelt und ihm zur Seite steht unter anderem sein bester Freund, ein Pfarrer. Der hat gute Beziehungen und das hilft bei den Ermittlungen. Es ist ein munteres Hin und Her und die Verdächtigen wechseln sich immer wieder ab. Der Spannungsbogen wird vom Autor gut aufrecht gehalten. An die vielen Namen musste ich mich erst gewöhnen, aber das gelang mir dann auch bald.

Die Story ist beängstigend, zumal es tatsächlich ja auch in jüngster Vergangenheit Morde aus politischen Motiven gab. Ich habe ich beim Lesen oft gefragt, ob wir als Wähler tatsächlich alles über die zur Wahl stehenden Politiker wissen? Wie oft haben sie ihre Gegner verleumdet und wo floss Geld?

Hans-Peter Vertacnik versteht es gut, den Leser mit spannender Lektüre zu unterhalten. Er bedient sich dabei auch etlicher Dialoge, die zusätzlich für Lebendigkeit sorgen. Was mir ebenfalls sehr gut gefiel war, dass er Plätze in Wien beschreibt, die für Touristen nicht zwingend bekannt sind. Er erklärt zudem auch den geschichtlichen Hintergrund der historischen Gebäude. Die Sprache ist leicht und das Buch ein toller Schmöker für den Feierabend. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.09.2019

"Du liebst immer zu beginn, wenn es am einfachsten ist zu lieben"

Als Hemingway mich liebte
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Naomi Wood ist eine britische Autorin und Als Hemingway mich liebte war ihr erstes Buch. Damit gelang ihr der internationale Durchbruch und das mit recht. Ihre Recherchen führten sie an die Orte, an denen ...

Naomi Wood ist eine britische Autorin und Als Hemingway mich liebte war ihr erstes Buch. Damit gelang ihr der internationale Durchbruch und das mit recht. Ihre Recherchen führten sie an die Orte, an denen auch Hemingway damals wohnte. Dazu gehörten: Chicago, Paris, Kuba, Antibes und Key West. Ich genoss den Roman als Hörbuch, welches von Brigitte Hobmeier gelesen wurde.

Ernest Hemingway war ein charismatischer Autor, der für eines seiner Werke den Nobelpreis für Literatur erhielt. Er war Hochseefischer, Großwildjäger und Schriftsteller. Und er liebte die Frauen. Mit vier Damen ging er den Bund der Ehe ein. In dem Buch Als Hemingway mich liebte kommt jede einzelne für sich zu Wort. Sie beschreiben, wie sie den Mann ihrer Träume kennenlernten und wie sie von seinem Charme gefangen wurden.

In dem Buch wird deutlich, wie Ernest von einer inneren Unruhe getrieben wurde und immer wieder sich der Gefahr stellen musste. Das galt nicht nur für seine Hobbys. Als Kriegsberichterstatter eilte er oft und gerne mitten in die Kampfgebiete. Leider konnte er seinen Ehefrauen nicht treu sein und verliebte sich immer mal wieder in eine andere Frau. Fife, eine seiner Ehefrauen sagte zu ihm: „Du liebst immer zu Beginn, wenn es am einfachsten ist zu lieben. Und wenn du weiter so durchs Leben gehst, wirst du nie über den Anfang hinauskommen.“

Hemingways Vater erschoss sich und das Schicksal teilte auch sein Sohn mit ihm. Er trank viel und war nicht immer der charmante und nette Ehemann. Das Hörbuch berührte mich sehr und Hemingway ist mir als Mensch sehr nahe gekommen. Auch die vier Ehefrauen lernte ich schätzen. Martha Gelhorn gehört dabei wohl zu den bekanntesten und über sie las ich neulich auch ein Buch.

Gelesen wurde von Brigitte Hobmeier und sie hat ihre Arbeit in meinen Augen sehr gut gemacht. Sie liest emotional und geht mit der Geschichte mit. Das hat sich auch auf mich übertragen. Das Hörbuch ist zwar schon älter aber die Aktualität neu. Von mir gibt es eine absolute Empfehlung.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein echter Thriller und spannend bis zum Schluss

Der Blütenjäger
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In dem Buch Der Blütenjäger von Catherine Shepherd geht es um den Mord an jungen Frauen. Die Ermittlerin Laura Kern wird nicht nur an die Tatorte gerufen. Sie muss die Ermittlungen leiten. Zudem geht sie ...

In dem Buch Der Blütenjäger von Catherine Shepherd geht es um den Mord an jungen Frauen. Die Ermittlerin Laura Kern wird nicht nur an die Tatorte gerufen. Sie muss die Ermittlungen leiten. Zudem geht sie davon aus, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Sie kam darauf, weil alle Frauen in Abendgarderobe und mit einer Blume gefunden werden.

Die Autorin erzählt in zwei Zeitebenen. Zum einen im Hier und Jetzt und dann auch zu einer Zeit, die weit zurückliegt. Damals geschah auch ein Verbrechen, ein Kind wurde getötet. Es ist möglich, dass die jetzigen Taten damit im Zusammenhang stehen. Es gibt mehrere Verdächtige, aber kein Verdacht ist schlüssig. War es der Besitzer einer Disco oder sein Rausschmeißer? Unsympathisch sind sie auf jeden Fall.

In Der Blütenjäger gibt es ebenfalls junge Frauen, die zunächst gefangen gehalten werden. Ihre Ängste und die Hoffnung doch noch befreit zu werden, sind eindringlich beschrieben. Spannend bis zum letzten Moment ist das Buch auf jeden Fall. Bis zum Schluss hatte ich nicht die geringste Ahnung, wer denn nun der Mörder ist. Das lag auch daran, dass das Motiv ebenfalls bis zum Schluss nicht klar wurde.

Das Buch wurde von Beate Rysopp gelesen. Meiner Meinung nach passt die Stimme nicht zum Thriller. In meinen Augen liest sie zu emotionslos und kaum um Spannung bemüht. Schade, denn der Thriller hat seinen Namen verdient.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Thomas auf der Suche nach dem Gral

Der Erzfeind
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Der Erzfeind von Bernard Cornwell ist das dritte und letzte Hörbuch der Bücher vom Heiligen Gral. Und auch hier liest wieder Frank Stöckle. Ich könnte ihm noch länger zuhören aber leider war das Buch nach ...

Der Erzfeind von Bernard Cornwell ist das dritte und letzte Hörbuch der Bücher vom Heiligen Gral. Und auch hier liest wieder Frank Stöckle. Ich könnte ihm noch länger zuhören aber leider war das Buch nach 12,5 Stunden beendet. Herr Stöckle ist ein begnadeter Vorleser und für mich einer der besten in Deutschland.

Das letzte Kapitel der Suche nach dem Heiligen Gral beginnt mit der Eroberung Calais. Die Einwohner haben viel Geduld aufbringen müssen, die Stadt wurde sehr lange belagert. Danach geht es für Thomas von Hookton weiter und sein Freund Robbie, der Schotte, begleitet ihn. Sie kommen zum Schloss von Astarac, das dem Mörder Vexille gehört. Er tötete den Vater von Thomas und auch jetzt soll wieder jemand getötet werden. Eine junge Frau ist es, die im Kerker auf das Verbrennen auf dem Scheiterhaufen wartet. Thomas rettet sie und beide müssen fliehen. Eine Frau und zwei Männer, da ist Ärger vorprogrammiert. Thomas und Robbie streiten sich heftig und später geht Robbie eigene Wege.

Bernard Cornwell nimmt kein Blatt vor dem Mund und beschreibt die Situation zwischen Kirche und Volk sehr gut. Zwei Zitate aus dem Buch zeigen das unter anderem: Für Geld tut die Kirche alles und Gott ist kein Hund an der Leine der Kirche. Die Zitate beziehen sich auf den Bann eines Bischofs gegenüber Thomas. Der lässt sich in keiner Weise davon beirren und geht (reitet) weiter seinen Weg.

Findet er dabei den Gral und wenn ja, wie geht er damit um? Findet er eine neue Liebe oder wird er zum Schluss gar getötet? Begegnet er Robbie noch einmal und kann sich mit ihm versöhnen. Es sind viele Fragen, die alle zum Schluss des Buches beantwortet werden. Die Reihe gefiel mir ausgesprochen gut. Cornwall ist ein befähigter Autor, der mich mit seinen Romanen bestens unterhält. Sie sind nicht nur spannend, sondern gespickt mit vielen historischen Fakten. Ich gebe eine Empfehlung zum Hören der Bücher und das ohne Abstriche.