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Veröffentlicht am 11.03.2019

Hat mir gut gefallen

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In einer Frankfurter Privatpraxis erwacht eine junge Frau. Sie kann sich an absolut nichts erinnern. Ihr Name, ihr Alter, ihre Eltern, ihr Verlobter - nichts weckt Erinnerungen in ihr oder wirkt vertraut. ...

In einer Frankfurter Privatpraxis erwacht eine junge Frau. Sie kann sich an absolut nichts erinnern. Ihr Name, ihr Alter, ihre Eltern, ihr Verlobter - nichts weckt Erinnerungen in ihr oder wirkt vertraut. Ihr wird offenbar nicht die Wahrheit gesagt, denn sie bemerkt Widersprüche in den Aussagen der Menschen in ihrem Umfeld. Sie will die Wahrheit herausfinden und flieht deshalb aus der Praxis. Doch wo soll sie hin? Sie kennt sich nicht aus und weiß nicht, an wen sie sich wenden soll. Plötzlich taucht ihr angeblicher Verlobter auf und bietet ihr seine Hilfe an. Ihr bleibt nichts anderes übrig, als ihm zu vertrauen. Kann sie die Wahrheit herausfinden?

Dieser Thriller hat mir insgesamt gut gefallen, weil er ein erschreckendes Thema hat, das nicht wirklich abwegig oder unrealistisch ist.
Der Schreibstil war leicht verständlich und konnte mich fesseln.
Die Personen wurden gut und bildhaft beschrieben und ich konnte sie mir vorstellen. Gut herausgearbeitet wurden die jeweiligen Charakterzüge und Eigenschaften. Ich wusste selbst nicht, wem die junge Frau trauen konnte und wem nicht oder wer ein falsches Spiel spielte. Meine Überlegungen gingen hin und her, denn vertrauenerweckend oder sympathisch war, insbesondere zu Beginn, keiner.
Die junge Frau, deren Identität nach und nach aufgeklärt wird, hatte dagegen auf jeden Fall meine volle Sympathie. Allein die Vorstellung, in einer Klinik aufzuwachen und keine Erinnerungen mehr zu haben, fand ich total schrecklich. Erinnerungen sind es doch, was den Menschen ausmacht. Ich war in der Lage, mit ihr mitzufühlen und auf der Suche nach der Wahrheit mit ihr mitzufiebern.
Der Plot war gut durchdacht und zu Beginn überhaupt nicht durchschaubar. Ich merkte nur, dass etwas nicht stimmt und hatte ein sehr ungutes Gefühl. Auch die Hintergründe waren für mich nicht durchschaubar, da war ich auf die Erklärungen in der Geschichte angewiesen. Ich fand sie zuerst etwas abstrus, konnte mich dann aber überzeugen, dass das keine ausgedachte Fiktion ist. Puh, das war ziemlich erschreckend.

Ein interessanter Thriller, der mir gut gefallen hat. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 11.03.2019

Ein großartiger historischer Roman

Die Salbenmacherin und der Engel des Todes
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Als Olivera von dem Tod ihrer Großmutter erfährt, verfällt sie in Trauer. Um sich abzulenken, arbeitet sie noch mehr als bisher im Heilig-Geist-Spital, obwohl sie hochschwanger ist. Als bei ihr eingebrochen ...

Als Olivera von dem Tod ihrer Großmutter erfährt, verfällt sie in Trauer. Um sich abzulenken, arbeitet sie noch mehr als bisher im Heilig-Geist-Spital, obwohl sie hochschwanger ist. Als bei ihr eingebrochen wird, macht sie sich keine allzu großen Sorgen, denn es scheint nichts zu fehlen. Doch dann sterben Menschen im Spital, nachdem sie zuvor von Olivera behandelt wurden. Es werden schwere Vorwürfe gegen sie erhoben und sie wird verhaftet. Doch auf dem Weg zum Gefängnis gelingt ihr die Flucht. Übersteht sie das alles?

Dieser vierte Teil der Reihe um die Salbenmacherin Olivera war wieder hervorragend gelungen, sehr spannend und informativ.
Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen und ich konnte von der ersten Zeile an in die Geschichte und die damalige Zeit eintauchen und den Abläufen problemlos folgen. Ich hing gefesselt an dem Buch und konnte es nur schwerlich beiseite legen, denn die Geschichte hat einen wahnsinnigen Sog entwickelt. 
Die Personen wurden liebevoll, lebendig und authentisch beschrieben. Ich habe mich sehr gefreut, bekannte Figuren wiederzusehen und deren Weiterentwicklung zu erleben, die sie mir noch näher brachte.
Olivera ist eine enorm sympathische Person, die man einfach sofort ins Herz schließen muss. Ihr Wissen um die Medizin und die Heilkräuter etc. fand ich extrem interessant und spannend. Man lernt einfach nie aus.
Der Fall selbst war sehr spannend aufgebaut und mir geisterten viele Fragen im Kopf herum. Ich konnte überlegen und rätseln, wie alles zusammenhängt und wer dahinterstecken könnte. Das steigerte die Spannung enorm, die von Anfang an gekonnt aufgebaut und bis zum Ende oben gehalten wurde.
Auch die Einblicke in das tägliche Leben und in das Spital waren sehr lesenswert, bereicherten die Geschichte und erzeugten Authentizität. 

Die Reihe um Olivera ist eine Bereicherung für jeden Liebhaber historischer Romane und ich kann die Bücher nur wärmstens empfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Spannend und interessant

Der Hunger der Lebenden (Friederike Matthée ermittelt 2)
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1947: Eine Hitzewelle und die Hungersnot plagen die Bewohner von Köln, als ein Mord geschieht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei ist an der Aufklärung des Mordes an einer ehemaligen Kollegin ...

1947: Eine Hitzewelle und die Hungersnot plagen die Bewohner von Köln, als ein Mord geschieht. Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei ist an der Aufklärung des Mordes an einer ehemaligen Kollegin beteiligt. Die vermeintliche Mörderin ist schnell gefunden, denn eine junge Frau wurde mit einer Pistole in der Hand bei der Leiche gestellt. Doch Friederike entdeckt Ungereimtheiten und ermittelt auf eigene Faust. Unterstützung bekommt sie dabei von Richard Davies von der Royal Military Police, der sich beruflich in der Gegend aufhält.

Dieser zweite Fall für Friederike Matthée hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe, kam ich bestens in die Geschichte rein. Wichtige Aspekte, sowohl beruflich als auch privat, wurden passend eingeflochten.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und konnte mich sofort fesseln und in die Geschichte ziehen.
Die Charaktere wirkten authentisch auf mich und entsprechend der Zeit, in der der Roman spielt, gezeichnet. Friederike fand ich sofort sympathisch, weil sie mutig war und die Dinge hinterfragte. Ihre Handlungen endeten nicht an ihrer Kompetenzgrenze, sondern gingen darüber hinaus. Ich habe sie bei ihren Ermittlungen sehr gerne begleitet und konnte ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen. 
Der Plot, den ich als klassischen Kriminalfall wahrnahm, gefiel mir gut. Es gab interessante Entwicklungen und überraschende Wendungen, die die Spannung auf einem guten Niveau hielten. Sehr gelungen fand ich die Darstellung der Nachkriegszeit samt Nöte und Ängste der Menschen. Das wirkte sehr authentisch und ließ mich die Zeit hautnah erleben.

Ein spannender historischer Krimi mit tollen Charakteren, der mir sehr gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Konnte mich nicht richtig packen

Café Engel
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1945: Das Café Engel in Wiesbaden hat den zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden. Hilde Koch, die das Café schon immer liebte, will es gemeinsam mit ihrer Mutter Else trotz aller ...

1945: Das Café Engel in Wiesbaden hat den zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder unbeschadet überstanden. Hilde Koch, die das Café schon immer liebte, will es gemeinsam mit ihrer Mutter Else trotz aller Schwierigkeiten wiedereröffnen. Doch als Luisa, Hildes geflüchtete Cousine aus Ostpreußen, ankommt, wächst zwischen ihnen eine Rivalität, die die Atmosphäre im Café zu zerstören droht.

Dies ist der erste Teil einer Trilogie, was mir zu Beginn nicht bewusst war und sich erst im Laufe des Buches ergab. Ich bin von einem abgeschlossenen Roman ausgegangen.
Der Schreibstil ließ sich sehr gut und flüssig lesen. Die Beschreibungen der Geschehnisse, der Umgebungen und der Personen war detailliert und realitätsnah. Die Atmosphäre wurde sehr gut eingefangen und ich war in der Lage, alles gut mitzuerleben.
Die Personen wurden anschaulich beschrieben und ich hatte ein gutes Bild von ihnen vor Augen. Sie wurden charakterlich gut ausgearbeitet und hatten ihre speziellen Eigenschaften, durch die ich sie auseinanderhalten konnte. Teilweise konnte ich ihre Handlungen aber nicht nachvollziehen und auch einige Entwicklungen im Verhalten fand ich zu sprunghaft und damit zu unrealistisch. Das war sehr schade.
Die Geschichte wurde in verschiedenen Strängen und Perspektiven erzählt. Dies erforderte schon eine gewisse Konzentration, damit ich mich zurecht fand. Teilweise musste ich gedanklich erstmal ordnen, von wem ich denn nun lese. Das brachte mich manchmal kurz aus dem Lesefluss.
Die unterschiedlichen Szenarien wie das Café, die Flucht, die Kriegsschauplätze, der Schwarzmarkt etc. fand ich sehr atmosphärisch beschrieben. Das alles und die Gefühle und Gedanken, die die jeweiligen Personen durchlebten, wurden wirklich sehr gut transportiert.
Was ich dagegen schade fand, war, dass die Geschichte um Hilde und Luisa, die ja laut Klappentext einen präsenten Platz in der Geschichte hat, erst spät und dann wenig und teils unglaubwürdig stattfand. Hier hätte ich mir viel mehr gewünscht.

Leider konnte mich dieser Roman nicht so richtig packen, auch wenn ich die Einblicke in die Vergangenheit sehr gelungen fand. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Authentizität
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 08.03.2019

Ein Lesehighlight

Die Fliedertochter
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Berlin 1936: Die junge Luzie Kühn träumt von einer erfolgreichen Karriere als Sängerin. Doch als Jüdin kann sie nicht mehr sicher sein und deshalb verlässt sie Berlin in Richtung Wien. Doch auch dort wird ...

Berlin 1936: Die junge Luzie Kühn träumt von einer erfolgreichen Karriere als Sängerin. Doch als Jüdin kann sie nicht mehr sicher sein und deshalb verlässt sie Berlin in Richtung Wien. Doch auch dort wird das Leben als Jüdin immer schwieriger und bald wird ihr klar, dass sie auch dort nicht mehr sicher ist.
Berlin 2018: Paulina Willke soll für ihre mütterliche Freundin Antonia in Wien ein Erbstück abholen. Es handelt sich um das Tagebuch von Luzie Kühn, die vor den Nazis von Berlin nach Wien floh. Paulina ahnt nicht, dass diese Reise ihr Leben verändern wird.

Dieser Roman hat mich zutiefst bewegt und zu Tränen gerührt.
Dieses Buch war das erste, das ich von dieser fantastischen Autorin lesen durfte. Für mich steht fest, dass ich jedes andere Buch von ihr auch noch lesen muss bzw. werde.
Der Schreibstil ließ sich hervorragend lesen, war bildhaft und fesselnd und konnte mich sofort in die Geschichte entführen.
Die Charaktere wurden hervorragend gezeichnet, besaßen Authentizität und Tiefe, sie wirkten einfach menschlich. Ihre Gedanken und Gefühle wurden perfekt beschrieben, so dass ich alles miterleben und mitfühlen konnte. Und das war teilweise extrem schwere Kost, die nicht leicht zu verdauen war.
Die Geschichte wurde in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Gegenwart um Paulina, die in dem Tagebuch von Luzie liest, und zum anderen in der Vergangenheit um Luzie. Beide Teile gefielen mir sehr gut, wobei der Blick in die Vergangenheit für mich viel berührender und schmerzhafter war, denn die damaligen Schrecken für die Juden wurden äußerst authentisch beschrieben. Mir kamen mehr als einmal die Tränen. Man merkt ganz deutlich, dass die Autorin eine hervorragende Recherche betrieben hat und sich intensiv mit dieser Zeit auseinandergesetzt hat.
Die Spannung war bestens vorhanden, denn ich war durchgängig gespannt, wie und durch welche Personen diese beiden Stränge miteinander verwoben sind. Das Ende klärte dann alle offenen Fragen und bildete einen prima Abschluss. Allerdings ist die Geschichte für mich mit dem Zuklappen des Buches nicht beendet, denn sie wirkt noch sehr nach und bleibt im Gedächtnis. 

Ein wundervolles Buch, das mich restlos begeistert hat. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.