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Veröffentlicht am 11.10.2021

Kriminalpolizei im 19. Jahrhundert

Des Kummers Nacht
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Als Student hat Wilhelm von der Heyden sich in Berlin eingerichtet. Er wohnt zur Untermiete bei einer Witwe, seine Tage sind erfühlt von Gleichmäßigkeit. Doch dann erschüttert eine Explosion die Straße. ...



Als Student hat Wilhelm von der Heyden sich in Berlin eingerichtet. Er wohnt zur Untermiete bei einer Witwe, seine Tage sind erfühlt von Gleichmäßigkeit. Doch dann erschüttert eine Explosion die Straße. In der Wohnung ihm gegenüber ist dieses Unglück geschehen. Eine Frau wurde dabei aus dem Fenster geschleudert, sie hängt nun leblos am Gartenzaun. Wilhelm eilt zum Ort des Geschehens, um zu helfen. Schnell entdeckt er Dinge, die ihm seltsam vorkommen. Der zuständige Wachtmeister allerdings fällt sein eigens Urteil, ohne auf jemanden zu hören. Anders hingegen der Chef der Kriminalpolizei, dieser findet die Argumente von Wilhelm interessant und fordert ihn auf, sich an der Aufklärung zu beteiligen. Für Wilhelm beginnt eine interessante Zeit an der Seite der noch jungen Kriminalpolizei Berlins.

Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Polizeiarbeit in Berlin noch gar nicht so einfach. Die Art und Weise, wie man seine Ermittlungen führen darf, wollen gut durchdacht sein. Wilhelm von der Heyden findet trotzdem schnell gefallen an der Sache, obwohl seine Familie eigentlich einen anderen Berufsplan für ihn vorgesehen hatte, beschließt er, diesen Fall zu lösen. Seine Ermittlungen führen ihn in die Oberschicht und gleichzeitig konfrontieren sie ihn mit seiner eigenen Vergangenheit. Mir hat gut gefallen, wie der Autor hier die Auflösung der Tat schildert und gleichzeitig Einblicke in das Leben von Wilhelm von der Heyden gewährt.

Der junge Mann löst ja nicht nur einfach diesen Fall, sondern hat selbst noch so einiges zu bewältigen, dies alles schildert Ralph Knobelsdorf ausführlich. Ebenso wie den politischen Hintergrund dieser Jahre. Allerdings war es an manchen Stellen auch schon etwas zu ausschweifend, vor allem, wenn Wilhelm auf bekannte Protagonisten, wie zum Beispiel Otto von Bismarck traf und diese ausführlich die politische Lage schilderten. An diesen Stellen hätte es gern etwas weniger ausführlich sein dürfen, wobei das gesamte politische Bild dieser Zeit dadurch näher gebracht wurde.

Dem Autor sind seine Charaktere wunderbar gelungen. Gerade die Menschen rund um Wilhelm machen die Geschichte zu einem Lesevergnügen. Seine Wirtin zum Beispiel ist so ein herzlicher Charakter, der mir gut gefallen hat oder sein Freund, der ihm auch hilfreich zur Seite steht, hat mir gut gefallen. Diese Mischung aus historischem Roman und Krimi fand ich gut. Nicht nur, dass sich der Fall so nach und nach klärt, auch der historische Hintergrund wird gut beleuchtet und das Privatleben der Protagonisten kommt auch nicht zu kurz.

Ein ausführliches Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt, beendet diesen Krimi dann und war auch noch mal sehr informativ. Ich lese so ein Nachwort immer sehr gern am Ende.


Fazit:

Dem Autor Ralph Knobelsdorf ist mit diesem historischen Kriminalroman sein Debüt gelungen. Mir hat „Des Kummers Nacht“ gut gefallen und ich bin gespannt, wie es mit Wilhelm von der Heyden weitergeht. Nicht nur der Kriminalfall war interessant, sondern auch das Leben dieses jungen Adligen hat einiges Geheimnisvolles zu bieten.

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Veröffentlicht am 05.10.2021

Zwei junge Menschen in Singapur

Majulah! Gestrandet in Singapur
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Journalistin möchte Franzi werden und sie ist bereit, dafür alles zu tun. Auch Finn will es in diesem Beruf zu etwas bringen. Doch dann werden beide von einer wichtigen Journalistenschule abgelehnt. Enttäuscht ...

Journalistin möchte Franzi werden und sie ist bereit, dafür alles zu tun. Auch Finn will es in diesem Beruf zu etwas bringen. Doch dann werden beide von einer wichtigen Journalistenschule abgelehnt. Enttäuscht verlassen sie gemeinsam Europa. Finn hatte die Idee, nach Australien zu gehen und dort ihr Glück zu versuchen. Ihre Reise führt sie über Singapur. Ab jetzt läuft einfach alles schief, Finn wird wegen Drogenbesitzes zu einer Gefängnisstrafe verurteilt und Franzi ist auf sich allein gestellt. Sie findet schließlich Unterschlupf in einem Missionarsheim. Hier lernt sie Sara Smit kennen. Die alte Dame verbirgt ein Geheimnis und bittet ausgerechnet Franzi, ihr zu helfen, in ihren Heimatort zurückzukehren. Vor 70 Jahren musste Sara Malaysia verlassen und sehnt sich seit dem nach diesem Ort ihrer Kindheit zurück.

„Majulah! Gestrandet in Singapur“ erzählt zunächst die Geschichte von Franzi und Finn, wie sie sich gemeinsam auf den Weg machen. Die beiden jungen Leute kennen sich erst kurz, doch Franzi ist überzeugt davon, es wird funktionieren. Als sie dann in Singapur getrennt werden, wird es für beide schwer. Die Autorin trennt nun die Handlungsstränge der beiden und erzählt mal von Franzi und mal von Finn. Es ist ihr dabei gelungen, eine gute Geschichte zu erzählen. Auch wenn die beiden jetzt unterschiedliche Wege gehen, sind sie irgendwie doch immer zusammen. Die Gedanken des jeweils anderen wandern immer wieder zu dem verlorenen Partner und die Frage, was wohl der andere gerade macht und ob er oder sie zurechtkommen, ist immer mit dabei.

Franzi erlebt nicht einfach nur das technisch gut organisierte Singapur, sondern sie lernt Menschen kennen, die eine Geschichte zu erzählen haben. „Majulah“ spielt zwar im Jahre 2020, aber auch ein Ereignis ,welches 70 Jahre zurückliegt und mit Sara Smit zusammenhängt, wird anschaulich erzählt. So wie sich die Ereignisse so nach und nach Franzi erschließen, erlebt auch der Leser die Geschichte von Sara. Eigentlich lese ich nicht unbedingt Jugendbücher, aber dieses Buch war wirklich interessant. Die Geschichte rund um Sara Smit fand ich fesselnd. Auch wie es der Autorin gelungen ist, Finn in diese Geschichte mit einzubinden, hat mir gut gefallen.

Der Erzählstil von Silke Tobeler ist angenehm leicht zu lesen. Sie erzählt leicht und locker und schildert trotzdem facettenreich ihre Geschichte. Scheinbar spielend schildert sie die Protagonisten in dieser riesigen Stadt. Sie lässt die Menschen dabei lebendig werden und gleichzeitig schafft sie es zu erzählen, wo die Unterschiede zu Europa liegen. Man fiebert automatisch mit Franzi mit und fragt sich gleichzeitig, ob Finn wieder frei kommen wird.

Fazit:

„Majulah! Gestrandet in Singapur“ ist ein unterhaltsamer Roman der Gegenwart mit spannenden Protagonisten. Erzählt wird eine Geschichte von Liebe und Vertrauen, aber auch von Hass und Gewalt und genauso auch von Vergebung und Verzeihen. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und eine interessante Geschichte gelesen.

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Veröffentlicht am 23.09.2021

Das Leben in Hamburg, als es schwerer nicht sein konnte

Die Hafenschwester (3)
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Ella ist jung und hat ihre eigenen Pläne. Sie möchte studieren und Ärztin werden, aber erst muss der Bruder seinen beruflichen Werdegang fortsetzen. Ella muss die Familie finanziell unterstützen. Für sie ...

Ella ist jung und hat ihre eigenen Pläne. Sie möchte studieren und Ärztin werden, aber erst muss der Bruder seinen beruflichen Werdegang fortsetzen. Ella muss die Familie finanziell unterstützen. Für sie heißt es nun erst mal die Ausbildung zur Krankenschwester machen und somit Geld verdienen. Schon ihre Mutter hat als Krankenschwester in Hamburg gearbeitet. Doch Ella will mehr. Aber dann ergreifen die Nazis die Macht und einem Studium ist sie entfernter den je, ihr Antrag auf einen Studienplatz wird abgelehnt. Die Familie hat aber auch noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen und der jüngste Sohn Fredi versucht alles, um die Familie vor Schaden zu bewahren. Er arbeitet bei der Mordkommission in Hamburg und ist dabei, Karriere zu machen. An der Gestapo kommt er dabei nicht vorbei. Fredi beginnt seine ganz eigenen Pläne zu schmieden und in die Tat ums zusetzten.

Dieser dritte Teil von „Die Hafenschwester“ beginnt im Jahre 1923 und erzählt von der Inflation und der ganzen Situation in Hamburg und im Rest von Deutschland. Das Buch erzählt aber auch die Geschichte der Krankenschwester Martha und ihrer Familie weiter. Eindrucksvoll schildert die Autorin Melanie Metzenthin von den Ereignissen dieser Zeit. Das Leben der Menschen wird lebendig. Gerade für die Frauen bringen die 20er-Jahre so viel Freiheit. Die Hoffnung auf ein gleichberechtigtes Leben mit den Männern ist gegenwärtig. Für Ella ist es eine Katastrophe, dass die finanzielle Lage der Familie es ihr unmöglich macht, ihren Traum zu leben. Mir haben diese Schilderung gut gefallen. Ich konnte durchaus mit Ella mitfühlen, aber auch die andere Seite ihrer Brüder verstehen und nachvollziehen. Die Autorin hat es gut verstanden, das Leben in dieser Zeit zu schildern.

Dann geht es im zweiten Teil weiter mit dem Dritten Reich und das Leben wird schwerer. Auch hier schildert die Autorin glaubwürdig von dem Leben in dieser Zeit. Ihre Protagonisten haben einiges zu bewältigen und das Schicksal macht auch nicht vor ihnen halt. Die Jahre des Krieges werden ebenfalls noch geschildert und wecken Emotionen. Überhaupt konnte mich Melanie Metzenthin mit diesem dritten Band von „Die Hafenschwester“ fesseln. Ich habe die 700 Seiten in nur wenigen Tagen gelesen und mochte das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen. Sie hat ihren Charakteren Leben eingehaucht und mich als Leserin an dem Leben ihrer Protagonisten teilhaben lassen.

Zudem ist der historische Hintergrund gut in Szene gesetzt worden. Die Schilderungen der Ereignisse sind der Autorin wirklich gut gelungen. Es ist deutlich zu spüren, wie intensiv Melanie Metzenthin sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Diesen schweren Hintergrund dann mit ihrer fiktiven Geschichte der Krankenschwester Martha und ihre Familie zu verbinden, ist ihr gelungen. In ihrem Nachwort klärt sie noch einmal Fiktion und Wahrheit und erzählt davon, wie sie zu dieser Geschichte von Martha gekommen ist.

Fazit:

„Als wir an die Zukunft glaubten“ ist ein gelungener Abschluss dieser einfühlsamen Trilogie. Das Leben von Martha und ihrer Familie hat mich einige Zeit lang begleitet und es hat Spaß gemacht von ihrem Leben, ihren Wünschen und Träumen und von ihrer Familie zu lesen. Auch wenn die Zeiten für sie nicht immer einfach waren, waren sie doch wunderbar zu lesen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Das Ende einer Familiengeschichte

Der große Aufbruch
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Luise hat ihr Ziel erreicht und ist sicher in Kamerun eingetroffen.
Sie hofft hier Ruhe zu finden, aber diese Ruhe ist ihr nicht wirklich vergönnt. Das Leben auf der Plantage erweist sich als schwieriger ...

Luise hat ihr Ziel erreicht und ist sicher in Kamerun eingetroffen.
Sie hofft hier Ruhe zu finden, aber diese Ruhe ist ihr nicht wirklich vergönnt. Das Leben auf der Plantage erweist sich als schwieriger wie gedacht und dann erreichen sie beunruhigende Nachrichten aus Hamburg. Ihre Scheidung verläuft nicht so, wie sie und ihre Familie sich das vorgestellt haben. Hans, ihr Ehemann, hat seine ganz eigenen Pläne. Luise muss wählen zwischen der Freiheit Kameruns und dem Wohl der Familie, wie wird sie sich entscheiden und die wohl noch wichtigere Frage, wie wird ihr Leben weiter verlaufen?

Dies ist nun der 8. Band von „Die Hansen-Saga“ und damit auch der letzte Teil. Ich war gespannt, wie das Leben von Luise weiter verlaufen würde, nachdem sie einige Schicksalsschläge zu verkraften hatte. Ellin Carsta hat es durchaus verstanden, davon zu erzählen, wie die Geschichte weitergeht. Das Leben der Hansens wird auch in diesem Teil nicht langweilig. Einige lose Fäden aus den Vorgängern werden nun beendet, einiges erklärt sich aber nicht alles wird bis ins letzte Detail erzählt. Die Familie ist groß und wächst weiter, sie wird auch in Zukunft ihr Leben in die Hand nehmen müssen. Ellin Carsta hat nicht alles, was das Leben dieser Familie betrifft, bis zum Ende erzählt, so bleibt noch ein wenig für die Fantasie der Leserschaft übrig, was mir gut gefallen hat. Die wichtigsten Details werden aber schon zu Ende gebracht.

Wobei ich durchaus gestehen muss, dass das Ende nicht ganz mein Fall war. Ich meine damit nicht, dass es vielleicht vorhersehbar war, sondern eher wie es eben geendet hat, für meinen Geschmack war es zu sehr romantisch und auch nicht wirklich zu Ende.

Der Erzählstil von Ellin Carsta ist auch hier locker und leicht zu lesen. Die Autorin bleibt sich in diesem Punkt treu, die Seiten blättern sich quasi von allein. Der historische Hintergrund ist nach wie vor glaubhaft und erzählt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Hier wird auch deutlich, dass das Leben nicht für alle gleich war. Gerade Hamza in Kamerun hat so einige Schwierigkeiten zu bewältigen. Aber überwiegend wird davon geschildert, wie das Leben für Frauen sich in dieser Zeit gestaltet hat. Im Fokus steht aber immer das Leben von Luise und ihrer Familie.

Fazit:

Das Ende dieser Saga führt das fort, was die Autorin die gesamte Reihe über geschildert hat. Das Leben einer Frau, die weiß, was sie will und lernt, sich durchzusetzen. Zudem hat sie es verstanden, die losen Fäden der Vorgänger mit einzubinden und einiges zu klären, dabei hat sie die Weichen dafür gestellt, dass die Familie weiterleben kann und ihre eigenen Abenteuer zu bestehen hat. Das Ende war mir zwar zu seltsam, aber irgendwie musste es eben enden. Ich habe diese Saga gern gelesen und mich dabei gut Unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 14.09.2021

Gelungene Fortsetzung

Die Aschenbrennerin
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Marie hat sich in ihrem Dorf der Glasmacher einen Namen gemacht. Allgemein gilt sie als die Nachfolgerin ihres Onkels als Aschenbrennerin. Sie liebt ihre Arbeit und ihre Freiheit. Doch dann liegt der ...


Marie hat sich in ihrem Dorf der Glasmacher einen Namen gemacht. Allgemein gilt sie als die Nachfolgerin ihres Onkels als Aschenbrennerin. Sie liebt ihre Arbeit und ihre Freiheit. Doch dann liegt der Onkel plötzlich im Sterben und auf dem Totenbett nimmt er der Nichte das Versprechen ab, sein Lebenswerk fortzuführen. Von einer seltsamen Rezeptur für die Glasherstellung ist die Rede. Aber wovon hat der Onkel gesprochen? Und hat diese Rezeptur etwas mit dem plötzlichen Tod des Meisters zu tun? Viele Fragen, auf die Marie eine Antwort will. Sie macht sich auf die Suche nach den Zutaten und der Rezeptur und gerät dabei selbst in Gefahr.

Birgit Hermann erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die selbstständig arbeiten und leben will. Die Geschichte der Aschenbrennerin spielt Anfang des 18. Jahrhunderts im Schwarzwald in der Nähe von St. Gallen. Anschaulich schildert die Autorin von dem Leben der Glasmacher in dieser Zeit. Sie gibt spannende Einblicke in die Zusammenhänge und Lebensumstände der Menschen in dieser Region. Das Kloster St. Gallen hatte großen Einfluss auf die Glasherstellung im Schwarzwald. Die Belange des Klosters und die Absichten des Abtes werden beschrieben, auch die Zusammenhänge und vor allem die Abhängigkeit zum Kloster werden anschaulich erläutert und sind dabei wunderbar mit der eigentlichen Handlung verflochten.

Das Hauptaugenmerk liegt dann aber doch bei Marie und ihrer Suche nach der Rezeptur. Es hat mir gut gefallen, wie die junge Frau sich auf die Reise begibt und versucht alles herauszufinden, was es über dieses Geheimnis zu wissen gibt. Sie hat dabei einiges durchzustehen und ist auf Hilfe angewiesen. Diese kommt dann auch von einer eher unerwarteten Seite. Ihre Suche führt sie durch einen Teil des Schwarzwaldes und dabei hat sie nicht nur mit den Menschen zu kämpfen, sondern auch mit den Naturgewalten. Die Autorin hat es gekonnt verstanden, die jeweiligen Situationen lebensecht zu beschreiben. Ich konnte intensiv mit Marie mitfühlen und habe ihre Verzweiflung so manches Mal deutlich gespürt. Wie in einem Krimi versucht die junge Frau die Rezeptur und die Zutaten zu finden und zu verstehen, was eigentlich passiert ist.

„Die Aschenbrennerin“ ist bereits der zweite Band über Marie und ihre Mitmenschen aus dem Glasmacherdorf in Äule. Im ersten Teil mit dem Titel „Die Glasmacherin“ lernt man Marie und ihre Familie kennen und erfährt, wie sie zu dem Beruf gekommen ist. Dieser Teil setzt jetzt einige Zeit nach dem ersten Band ein und erzählt die Geschichte von Marie weiter. Eigentlich kann man die Bücher aber durchaus unabhängig voneinander lesen. In diesem Teil gibt es einige Rückblenden, die für den nötigen Überblick sorgen. Aber die Geschichte von Marie macht schon etwas mehr Spaß, wenn man sie ganz liest, so jedenfalls mein Leseeindruck.

Fazit:

„Die Aschenbrennerin“ ist eine gelungene Fortsetzung und erzählt eine spannende Geschichte aus dem 18. Jahrhundert aus dem Schwarzwald. Ich hatte spannende Lesestunden mit Marie und ihrer Familie. Zudem hat es interessante Einblicke in die Herstellung von Glas aus diese Epoche gegeben. Die intensive Recherchearbeit, die die Autorin im Vorfeld geleistet haben muss, ist deutlich zu spüren beim Lesen. Ich fand diesen historischen Roman nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich und spannend.

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